Amman
عمان Amman | ||
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Koordinaten | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „km“000_region:JO-AM_type:city(1919000) 31° 57′ N, 35° 56′ O | |
Symbole | ||
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Basisdaten | ||
Staat | Jordanien | |
Gouvernement | Amman | |
ISO 3166-2 | JO-AM | |
Höhe | 784 m | |
Fläche | 1680 KM² | |
Einwohner | 1.919.000 (2010) | |
Dichte | – | |
Kultur | ||
Partnerstädte | siehe hier | |
Sonstiges
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Blick von der Zitadelle über die Stadt, in der Mitte die 124 m hohe Flagge
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Amman (arabisch عمان, DMG ʿAmmān) ist die Hauptstadt des Haschimitischen Königreiches Jordanien und zählt 1.919.000 Einwohner[1] (Volkszählung 2010). Sie ist eine moderne Stadt, in der Muslime und Christen (10 %) zusammen leben. Die heutige Finanzmetropole begann erst nach der Staatsgründung Israels infolge der Flüchtlingsströme aus dem Westjordanland zu einer Großstadt zu wachsen.
Klima
Amman | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Amman
Quelle: WMO
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Ursprung des Namens
Im Namen der Stadt lebt die Erinnerung an den bereits im Alten Testament erwähnten Volksstamm der Ammoniter und deren Staat Ammon fort.
Geschichte
Die bekannten Ursprünge gehen bis in biblische Zeit zurück. Hier ist die Stadt als das biblische Rabba bekannt. Die Ammoniter bezeichneten sie selbst als Rabbat-Ammon. Sie erstreckte sich damals wie Rom auf sieben Hügel. Heute erstreckt sich die Stadt auf über neunzehn Hügel.
Nach der Eroberung durch Alexander den Großen kam die Stadt zunächst unter ptolemäische Herrschaft; König Ptolemaios II. Philadelphos gab ihr den neuen Namen Philadelphia, und dieser Name blieb für etwa 900 Jahre gültig. Ab 218 v. Chr. gehörte sie zum Seleukidenreich; nach dem Feldzug des Pompeius wurde sie südlichstes Mitglied der Dekapolis.
Die eigentliche Blütezeit begann nach der Eingliederung in die Provinz Arabia Petraea unter Kaiser Trajan. Aus dieser Zeit stammen die gewaltigen Ruinen der Zitadelle, das Forum und das Theater, eines der besterhaltenen Gebäude der Antike, das heute noch benutzt wird. Zur Zeit des Kaisers Mark Aurel wurde auf der mittleren Terrasse der Zitadelle ein monumentaler Herkulestempel errichtet; in christlich-byzantinischer Zeit errichtete man eine dreischiffige Kirche, für welche der Herkulestempel als Steinbruch dienen musste.
Im Jahr 635 eroberten die Araber die Stadt; auf der oberen Terrasse der Zitadelle entstand der Qasr, ein Teil des Omayyadenpalastes; noch heute krönt er die Zitadelle. Mit der Verlegung der Residenz von Damaskus nach Bagdad im Jahr 750 begann der Abstieg der Stadt, die folglich im Mittelalter weitgehend verfallen war. Noch um die Wende zum 20. Jahrhundert war Amman ein Dorf mit etwa 2000 Einwohnern.
1921 wählte Abdallah ibn Husain I. Amman als Regierungssitz des neugeschaffenen Emirats Transjordanien, aus welchem später das Königreich Jordanien hervorging. Der Ort war zu diesem Zeitpunkt mehrheitlich von Zirkassiern bewohnt und hatte eine Einwohnerzahl von rund 5000. Ende der Zwanziger Jahre hatte sich diese in etwa auf 10000 verdoppelt.[2]
Amman blieb eine kleine Stadt, bis es 1948 durch den Zustrom palästinensischer Flüchtlinge rasch zu wachsen begann.
Beiruts Niedergang in den 1970er und 1980er Jahren hat Amman zur führenden Handelsmetropole des Vorderen Orients aufsteigen lassen. Die Siedlung im Tal des Wadi Amman hat sich seither zu einer Millionenstadt entwickelt. Immer weiter greift sie entlang ihrer Ausfallstraßen in das umgebende Hügelland: Dörfer wie etwa el-Quweisme oder Khirbet es-Suk, in den 1980er Jahren noch selbständig, sind heute faktisch in das Stadtgebiet einbezogen.
Mit koordinierten Bombenanschlägen am 9. November 2005 tötete Al-Kaida 60 Menschen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bedeutende historisch-kulturelle Stätten sind das beeindruckend gut erhaltene römische Theater und der Zitadellenhügel im Stadtzentrum.
Das Jordan Antiquities Museum birgt wichtige, weltbedeutende archäologische Funde aus dem Nahen Osten. Herausragend sind die mit Gips plastisch überformten Schädel der Ausgrabung in Tell es-Sultan, im heutigen Jericho aus dem präkeramischen Neolithikum (7220 v. Chr. bis 5850 v. Chr.). Daneben ist eine kupferne Schriftrolle aus Qumran zu sehen.[3]
Im Herzen der Altstadt befindet sich der Suq (arabisch السوق), ein traditioneller arabischer Basar. An modernen Kalkstein- und Betonbauten vorbei schiebt sich dichter Autoverkehr, im Straßenbild dominiert westliche Kleidung, und in den Geschäften der Innenstadt und des Jebel Amman sind europäische Konsumgüter aller Art erhältlich.
Die bekanntesten Moscheen sind die Abu-Darwish-Moschee, die König-Abdullah-Moschee und die König-Hussein-Moschee.
Das Königliche Automobilmuseum beinhaltet eine Sammlung historischer Fahrzeuge des Königshauses.
Die Jordan National Gallery of Fine Arts ist ein Museum für zeitgenössische Kunst.
Wirtschaft und Infrastruktur
Amman hat zwei Flughäfen. Der ältere Flughafen Marka International wurde zunächst nur regional, mittlerweile nur noch militärisch genutzt, seit 1983 der internationale Flughafen „Queen Alia International“ eröffnet wurde.
Städtepartnerschaften
Paris, Frankreich seit 1987
Khartum, Sudan seit 2. Januar 1993
Istanbul, Türkei seit 28. November 1997
São Paulo, Brasilien seit 1997
Bukarest, Rumänien seit 1999
Tunis, Tunesien seit 1999
Söhne und Töchter der Stadt
- Abdullah II. (* 1962), König von Jordanien
- Garabed Antranikian (* 1951), deutscher Biologe
- Aun Schaukat al-Chasauneh (* 1950), Diplomat und Jurist
- Faisal al-Fayiz (* 1952), Politiker
- Fayez al-Tarawneh (* 1949), Politiker
- Khaled Mardam-Bey (* 1968), Softwareentwickler
- Abd ar-Rahman Munif (1933–2004), arabischer Schriftsteller
- Sana Salous (* 1955), palästinensische Professorin für Nachrichtentechnik
- Omar Yaghi (* 1965), Professor für Chemie und Biochemie
- Raja Amasheh (* 1982), Profiboxerin
Siehe auch
Literatur
- Frank Rainer Scheck: Jordanien. Völker und Kulturen zwischen Jordan und Rotem Meer. 5. Auflage. Dumont, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7701-3979-8, S. 104–137.
- Geza Vermes: Dead Sea Scrolls in English. 4. Auflage. Sheffield Academic Press, Sheffield 1995, ISBN 978-1-85075-563-0, S. 373.
Einzelnachweise
- ↑ Amman frendy.de
- ↑ Yoav Alon: The Making of Jordan - Tribes, Colonialism and the Modern State. London, 2007, S. 63f.
- ↑ Geza Vermes: Dead Sea Scrolls in English. 1995, S. 373