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Der Schrei

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Das (abfotografierte) Bild aus der Nationalgallerie. Das geraubte Bild war nicht ganz so rot, es war eher orange. Das Munch-Museum hält noch bis 2014 alle Rechte auch am Abbild des geraubten Bildes, weshalb es bei WIKIPEDIA nicht gezeigt werden kann.

Der Schrei (norwegisch Skrik) gilt als das wohl berühmteste Werk des norwegischen Malers Edvard Munch. Es gilt als expressionistisches Meisterwerk.

Munch malte um 1893 vier Fassungen von Bildern mit dem Titel Der Schrei mit verschiedenen Techniken im Rahmen einer Serie, die den Namen Der Fries des Lebens trägt. Dabei spielten Themen wie der Tod oder Angst, aber auch Liebe eine bedeutende Rolle, die er auch in mehreren Gedichten festhielt.

Der Schrei wird häufig als das erste expressionistische Bild bezeichnet und ist das extremste Beispiel für Munchs "Seelenmalerei". Sein Ausdruck beruht in hohem Maße auf den Gestaltungsmitteln, den Farben und der Linienführung. Die Szene – und besonders die Vordergrundfigur – ist grotesk verzeichnet und in Farben wiedergegeben, die nicht der äußeren Wirklichkeit entsprechen. Von seiner eigenen "inneren Hölle" ausgehend, visualisiert Munch hier eine desparate Seite des Fin de siècle: Angst und Apokalypse. Die Überzeugungskraft des Motivs zeigt, dass es auch unsere eigene Zeit angeht.

Am 12. Februar 1994 wurde eine Version des Bildes aus der norwegischen Nationalgalerie entwendet. Dabei hinterließen die Täter eine Nachricht, auf der sie sich über die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen im Museum belustigten. Auf ihre Lösegeldforderung ging man nicht ein. Drei Monate später konnte die Polizei das Bild sicherstellen. Die Täter wurden später zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Am 22. August 2004 entwendeten maskierte Täter durch einen bewaffneten Raubüberfall eine andere Version des Bildes aus dem Osloer Munch-Museum zusammen mit dem Munchgemälde Madonna, während gleichzeitig an anderer Stelle in Oslo ein Überfall auf einen Geldtransporter stattfand, im Verlaufe dessen ein Polizist erschossen wurde. Der Wert des Bildes wurde von Experten auf ca. 54 Millionen Euro geschätzt. Das Bild war nicht gegen Diebstahl versichert (im Gegensatz zu Feuer- und Wasserschäden), da eine solche zu teuer gewesen wäre. Wegen des großen Bekanntheitsgrades gilt das Bild auf dem Schwarzmarkt als unverkäuflich. Ein Ermittler der Abteilung für Kunstraub von Scotland Yard riet dem Museum, nicht auf Lösegeldforderungen einzugehen.

Eine weitere Version des Bildes befindet sich in der Kunsthalle in Bergen, eine in privatem Besitz und das Munch-Museum in Oslo verfügt außerdem noch über eine Zeichnung.

Am 28. April 2005 meldete die norwegische Zeitung Dagbladet, dass die Polizei mittlerweile davon ausgeht, dass das Bild verbrannt wurde.

Inzwischen wurden 6 der vermutlich 7 Täter über die Ermittlungen wegen des Überfalles auf den Geldtransporter gefasst und angeklagt. Am 14. Februar 2006 begann der Prozess in Oslo. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Überfall auf den Geldtransport dazu diente, vom Überfall auf das Museum abzulenken (oder umgekehrt) und hat das auch so in der Anklageschrift verlesen.

Da die Ermittlungen bisher nur erbrachten, dass 2 der 7 Täter den Raubüberfall auf das Museum begingen (aber nicht welche 2 der 7) wurde keiner der gefassten 6 wegen Raubes der Gemälde vor Gericht gestellt, sondern es wurden alle 6 in dieser Sache gefassten nur wegen schweren Diebstahls angeklagt (die norwegische Variante für die Beihilfe zum Raub).

Einer der 6 Angeklgaten ist ein einschlägig bekannter Hehler und muss sich in der Sache der geraubten Bilder auch wegen Hehlerei verantworten. Alle 7 Verdächtigen entstammen dem Tveita-Millieu, in der eine norwegische Variante des organisierten Verbrechens, das man woanders „Mafia“ nennen würde, zu Hause ist.


Sonstiges

Die berühmte Maske des Killers "Ghostface" aus den Scream Filmen ist dem Gemälde nachempfunden worden.