Selenga
Die Selenga (Russisch: Селенга) oder Selenge (Mongolisch: Сэлэнгэ) ist ein Zufluss des Baikalsees und damit ein Nebenfluss der Angara. Sie fließt in der Mongolei und in Russland. Unter diesem Namen ist der Fluss 1024 km lang, davon liegen 615 km in der Mongolei. Mit dem Quellfluss Ider zusammen entsteht eine Gesamtlänge von 1480 km.
Flusslauf


Der Fluss entsteht etwa 375 km südwestlich vom Südwest-Ende des Baikalsees und rund 150 km nördlich des Changai-Gebirges aus dem Zusammenfluss von drei Flüssen: Delger, Ider und Culut. Von dort aus fließt die Selenga in ost-nordöstlicher Richtung durch den Norden der Mongolei, um bei Süchbaatar die Grenze nach Russland zu queren. Kurz vor der Grenze führt der Fluss Uur noch von links das Wasser des Chöwsgöl-Sees zu, und der Orchon mündet von rechts ein. Danach fließt sie - in ihrem Unterlauf schiffbar - in nördlicher Richtung nach Ulan-Ude, um wenig später auf der Südseite in das südwestliche Drittel des Baikalsees zu münden, wo sie ein Flussdelta bildet:
Selenga-Delta
Das etwa 546 km² große Selenga-Delta hat sich aufgrund seiner reichhaltigen Sedimentfracht im Lauf der Jahrmillionen rund 15 km in den See vorgeschoben: Die unvorstellbaren Mengen an Schwebstoffen, die der Fluss dort abgelagert hat, werden erst etwas erkennbarer, wenn man sich vorstellt, das der Fluss an dieser Stelle den Baikalsee bis zu 870 m hoch aufgefüllt hat.
Das Mündungsdelta ist Rastplatz, Brutplatz und Ort der Futtersuche für unzählige Wasservogelarten. Im Frühjahr und Herbst finden sich dort zwischen 4 und 7 Mio. Zugvögel ein, die hier Fische, Krebse, Insekten und anderes Getier fangen, um sie ihren "Kleinen" vorzusetzen und, um sie auch selbst zu fressen: Dazu gehören Adler (wie Fischadler und Kaiseradler), Gluckenten, Kiebitze, Rohrdommeln, Silbermöwen, Schwäne, Sperlinge und Störche (darunter Schwarzstörche) und zahlreiche andere Vogelarten. Außerdem leben am und im Selenga-Delta die seltene Baikalrobbe, die Kleinkrebsart Epischura und er lachsähnliche Omul, die nur im Baikalsee vorkommen.
Einzugsgebiet & "Eiszeit"
Das Einzugsgebiet der Selenga beträgt 945.480 km² (das entspricht etwa der 2,65fachen Fläche der BRD. Ab November bildet sich Eis auf der Selenga, das nach und nach zu Eisschollen verhärtet, die den Fluss schließlich ganz zuzufrieren lassen. Dies dauert in der Regel bis Mitte Mai, wo es starke Hochwasser bildend wieder zu tauen beginnt.
Nebenflüsse
Orte
Siehe auch
Das Fluss-System des Jenisseis (bezüglich seiner Quellflüsse):
- Angara
- Jenissei
- Jenissei-Angara-Selenga-Ider
- Ider - der eigentliche Quellfluss der Selenga
- Selenga