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Aleviten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Aleviten bilden in der Türkei nach den Sunniten die größte muslimische Religionsgruppe mit ca 20%. Hatay

Sie verfahren mit den religiösen Vorschriften liberal. So halten sie sich nicht an die Fünf Säulen, sehen im Koran kein verbalinspiriertes Buch, sondern interpretieren ihn mystisch. Im Zentrum steht der Mensch nicht als der sich unterwerfende Sklave Gottes, sondern als eigenverantwortliches Wesen.

Die Aleviten beten nicht in einer Moschee, sondern treffen sich zu Kulthandlungen in einem Gemeindehaus (cemevi) zu Rezitation von Gedichten und rituellem Tanz.

Das Alevitentum entstand aus der Verschmelzung mit Elementen des Christentums und der Gnosis, sowie der Schia in Gestalt der Verehrung Alis. Sie entwickelten ein Modell der Trinität in Gestalt von Allah, Ali und Mohammed.

Die Entstehung erfolgte im 13. Jahrhundert in Anatolien als Volksreligion. Eine besondere Rolle spielten mystische Bruderschaften, besonders zu den iranischen Safawiden.

Bei den Osmanen wurden die Aleviten wegen ihrer Liberalität als Häretiker verfolgt. Erst in der Republik Türkei genossen sie Glaubensfreiheit.

Gegenwärtig haben sich Aleviten in den Mittelschichten etabliert. Sie nehmen führende, auch politische Positionen ein, im linken bis linksradikalen Spektrum.

Gegenwärtig halten die Spannungen zwischen dem konservativen Islam und den Aleviten in der Türkei unvermindert an.