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Neupotz

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Wappen Deutschlandkarte
Neupotz
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Neupotz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 7′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 49° 7′ N, 8° 19′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Germersheim
Verbandsgemeinde: Jockgrim
Höhe: 99 m ü. NHN
Fläche: 7,8 km2
Einwohner: 1882 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 241 Einwohner je km2
Postleitzahl: 76777
Vorwahl: 07272
Kfz-Kennzeichen: GER
Gemeindeschlüssel: 07 3 34 022
Adresse der Verbandsverwaltung: Untere Buchstraße 22
76751 Jockgrim
Website: www.neupotz.de
Ortsbürgermeister: Roland Bellaire (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Neupotz im Landkreis Germersheim
KarteWörth am RheinGermersheimZeiskamOttersheim bei LandauKnittelsheimBellheimScheibenhardtBerg (Pfalz)HagenbachNeuburg am RheinJockgrimNeupotzHatzenbühlRheinzabernSteinweilerErlenbach bei KandelKandel (Pfalz)Winden (Pfalz)VollmersweilerFreckenfeldMinfeldLeimersheimKuhardtRülzheimHördtSchwegenheimLingenfeldFreisbachWeingarten (Pfalz)Westheim (Pfalz)LustadtBaden-WürttembergFrankreichSpeyerRhein-Pfalz-KreisNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der Pfalz
Karte

Neupotz ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Jockgrim an.

Geographie

Die Gemeinde liegt etwa zwei Kilometer westlich des Rheins an einer der vielen Schleifen, die durch die Tulla'sche Rheinbegradigung zum Altrhein wurden. Teile des, in Richtung Rhein gelegenen, Waldes sind sogenannter Auewald, der häufig unter Wasser steht.

Durch die Gemarkung Neupotz fließen im Norden der Erlenbach und im Süden der Otterbach. Am bzw. nahe dem Altrhein befinden sich mehrere Stehgewässer, u. a. Setzfeldsee und Oberer Flätigsee.

Zu Neupotz gehören auch die Wohnplätze Birkenhof, Burgerhof, Erlenhof, Hardtwald, Jägerhof und Schmiedhof.[2]

Geschichte

Das Dorf Pfotz wurde erstmals im Jahre 1270 urkundlich erwähnt. 1522 wurden durch den Bau eines Dammes bei Jockgrim bei Hochwasser die Gestade des alten Fischerdorfes Pfotz weggerissen. Im Jahr 1535 bauten die Einwohner von Pfotz an der westlichen Gemarkungsgrenze ein neues Dorf mit dem Namen Neupfotz. Am 7. Februar 1935 wurde der Ortsname Neupfotz in Neupotz geändert. Der Name kommt vom lateinischen purteus, d.h. Pfütze, Sumpfland.

Glockensage von Potz

„Das alte Dorf Potz wurde einst von den Fluten des Rheines hinweggefressen, es versank in den Wassern und ruht seitdem in der dunklen Tiefe. Wenn aber ein Fischer am Sonntagmorgen über die Stelle fährt, wo früher das Dörflein gestanden, dann sieht er in den Fluten ganz deitlich das Dorf, die Kirche, die Fischerhütten und hört die Glocken des St. Nikolauskirchlein in der Tiefe läuten.“

Hortfund

Bei Neupotz wurden die ältesten Hufeisen in Deutschland gefunden. Sie werden auf 294 n. Chr. datiert und sind neben Küchengeräten, Feilen und anderen Gerätschaften Teil der Beute aus einer römischen Villa, die insgesamt als größter Hortfund der im 3. Jahrhundert über den Rhein dringenden Germanen gilt. Die Stücke werden in der Wanderausstellung Der Barbarenschatz gezeigt. Die Ausstellung war unter anderem in Speyer, Augsburg, Luxemburg und Bonn zu Gast.

Kernkraftwerk

Von 1975 bis 1987 war Neupotz als Standort für ein Kernkraftwerk mit zwei Blöcken zu je 1300 MW vorgesehen. Diese Pläne wurden nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986 endgültig verworfen.

Polder

Auf den Gemerkungen von Neupotz, Rheinzabern, Jockgrim und Wörth befindet sich ein Hochwasserpolder (Hochwasserrückhaltung Wörth/Jockgrim), der 2013 offiziell übergeben wurde. Der Bau des Polder begann 2005. Die Gesamtkosten in Höhe von 48 Millionen Euro tragen das Land Rheinland-Pfalz und der Bund zu jeweils 40 % sowie das Land Hessen zu 20 %. In den 1990er Jahren hatte sich die Bürgerinitiative „Kein Polder Neupotz“ gegen den Polder gewehrt. Die Rückhaltung erstreckt sich über eine Fläche von 448 ha. Davon werden künftig 145 ha natürlich vom Rhein überflutet (Retentionsraum), der Rheinhauptdeich wurde teilweise vom Fluss wegverlegt. 303 ha können als gesteuerter Polder zur gezielten Kappung der Hochwasserspitze eingesetzt werden. Das Rückhaltevolumen des gesteuerten Polders beträgt 13,85 Millionen m³.[3]

Schwimmendes Feriendorf

Ende 2006 trat ein Investor vor den Gemeinderat, der auf dem Setzfeldsee ein Schwimmendes Feriendorf mit 66 schwimmenden Häusern errichten wollte. Außerdem plante er einen öffentlichen Badestrand zu errichten und die laufenden Kosten zu tragen. Über das Thema wurde im Dorf sehr viel diskutiert, es war oft Thema in der Regionalzeitung Die Rheinpfalz und am 23. Januar 2008 Thema in der SWR-Sendung Reiss und Leute. Laut einer im Auftrag des Gemeinderates von Forsa durchgeführten repräsentativen Umfrage unter Neupotzern waren 54 Prozent der Bürger gegen das Feriendorf, nur 34 Prozent dafür. Am 12. Februar 2008 berichtete Die Rheinpfalz, dass der Investor seine Pläne für Neupotz verworfen habe. Das Feriendorf soll jedoch möglicherweise an einem anderen Standort im Landkreis Germersheim verwirklicht werden.

Römerschiff

Seit 2013 verkehrt auf dem Setzfeldsee der Nachbau eines römischen Patrouillenbootes, die Lusoria Rhenana.

Einwohnerentwicklung

Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[4]

Jahr Einwohner
[5]1802 515
1815 961
1835 1164
[5]1849 1272
[5]1861 1181
[6]1871 1130
1905 1216
Jahr Einwohner
1939 1350
1950 1311
1965 1405
1970 1517
1975 1513
1980 1558
1985 1516
Jahr Einwohner
1990 1558
1995 1665
2000 1668
2005 1814
2010 1849
2013 1879

in neupotz wohnt ein verschissener scheis schwelefant ass with a fat fnt ass . this is mah fnt ass !!! Elefanten vergewaltigungsarsch

Religion

2012 waren 71,8 Prozent der Einwohner katholisch und 11,4 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[7]

Im Jahr 1871 waren von insgesamt 1130 Einwohnern 1127 katholisch, 2 protestantisch und eine Person evangelisch-reformierten Glaubens.[6]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Neupotz besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[8]

Wahl SPD CDU FWG WGG Gesamt
2014 2 7 3 4 16 Sitze
2009 3 6 3 4 16 Sitze
2004 2 10 4 16 Sitze

Ortsbürgermeister

  • 1933–1945: Josef Loy
  • 1945–1952: Ludwig Trapp
  • 1952–1964: Georg Albert Antoni
  • 1964–1979: Karl August Röther
  • 1979–1994: Konrad Wünschel (CDU)
  • 1994–2004: Wilhelm Hammer (CDU)
  • 2004–2014: Emil Heid (CDU)
  • seit 2014: Roland Bellaire (CDU)

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau eine goldene Glocke, darunter ein linksgewendeter silberner Fisch.

Es wurde 1841 vom bayerischen König genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1724.[9]

Sonstiges

Die Gemeinde verfügt noch über eine funktionsfähige Ortsrufanlage. Über sie werden amtliche und nicht-amtliche Mitteilungen bekannt gemacht. In Teilen des Neubaugebietes im Hardtwald und in der Tullastraße sind keine Lautsprecher installiert. Die Durchsagen werden meist in den frühen Abendstunden gemacht.

Siehe auch

Bildergalerie

Commons: Neupotz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 93 (PDF; 2,3 MB)
  3. Übergabe der Hochwasserrückhaltung Wörth/Jockgrim auf den Seiten der Verbandsgemeinde Jockgrim, abgerufen am 21. Juni 2013.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Neupotz
  5. a b c Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungs-Bezirkes der Pfalz, 1863, S. XXVII des Anhangs
  6. a b Ergebnisse der Volkszählung im Königreiche Bayern vom 1. Dezember 1871 nach einzelnen Gemeinden, 1873, S. 65
  7. Ewois, Stand: 31. Dezember 2012
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3