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Mykolajiw

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Vorlage:Townbox ukraine2 Mykolajiw (ukrainisch Миколаїв, russisch Николаев, Nikolajew) ist eine Stadt in der südlichen Ukraine, Hauptstadt der Oblast Mykolajiw, am Zusammenfluss des Piwdennyj Bug (Südlicher Bug) mit dem Ingul am Schwarzen Meer gelegen. Beide Flüsse umfassen in einem weit nach Westen ausholenden Bogen von Nordosten nach Süden den Kern der auf einem etwa 20m hohen Plateau liegenden Stadt.

Odessa liegt 100 Kilometer westlich, die Hafenstadt Cherson 60 Kilometer südöstlich. Erst einige Zeit nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind die Ponton/Schiffsbrücken über Bug und Ingul durch feste Brücken mit Drehteilen zur die Passage von See- und Kriegsschiffen ersetzt worden.

In der Stadt wird fast ausschließlich russisch gesprochen.

Wirtschaft

Mykolajiw ist Industriezentrum mit Maschinenbau für die Landwirtschaft und die Baubranche, Leicht-, und Nahrungsmittelindustrie und einem Kernkraftwerk in der Nähe der Stadt. Sie besitzt drei Werften, einen Hafen am Bug und eine Marinebasis am Ingul. Im Winter können Hafen und Marinebasis durch den Einsatz von Eisbrechern freigehalten werden; Schiffbauakademie; M. ist kultureller Mittelpunkt des Gebietes mit Hochschulen und Theater.

Die Stadt ist an das Eisenbahnnetz nur nach von Norden und Nordosten angebunden.

Geschichte

Die unter osmanischer Oberhoheit stehende Stadt (russisch: Nikolajew) wurde 1789 von den Russen erobert. Am 7. September 1789 wurde Mykolajiw auf Befehl der Zarin Katharina II. (1729-1796) als Marinebasis und Admiralität (bis 1898) der Schwarzmeerflotte neben einer alten griechischen Siedlung gegründet. Mit dem Aufbau der Stadt und dem Ausbau am Ingul vorhandener Anlagen zur (ältersten) Werft beauftragte Fürst Potemkin den Brigadier Michail Falejew, den "ersten Bürger der Stadt".

Von 1941 bis 1944 war Mykolajiw von der deutschen Wehrmacht besetzt. Bei den Kampfhandlungen mit der Roten Armee und durch Sprengungen bei den Abzügen von Roter Armee 1941 und der deutschen Besatzung 1944 erlitt die Stadt schwere Zerstörungen vor allem in den beiden damals bestehenden Werften, die zum großen Teil von Kriegsgefangenen wieder aufgebaut worden sind. Die beiden großen Kriegsgefangenenlager bei den Werften mit zusammen bis zu 10.000 Mann verschiedenster Nationalität bestanden bis Mai 1949.

Von April 1942 bis November 1943 bestand das aus dem polnischen Rzeszow hierher verlagerte StaLag 364.