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Export

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Datei:Aussenhandel deutschland.png
Deutsche Import- und Exportzahlen

Als Export bezeichnet man im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) die Menge der von einer Volkswirtschaft in andere Volkswirtschaften gelieferten Güter. Aus Sicht der belieferten Volkswirtschaft stellen die Güterströme Importe dar.

Der Export stellt ein Aggregat des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Verwendungsrechnung der VGR dar. Er setzt sich aus dem Waren- (Handelsbilanz) und Dienstleistungsexport (Dienstleistungsbilanz) zusammen, wobei Dienstleistungen deutlich weniger über die Grenzen hinweg gehandelt werden als Waren. Die Handelsbilanz und die Dienstleistungsbilanz sind Teilbilanzen der Leistungsbilanz. Die Deutsche Bundesbank zählt zur Leistungsbilanz auch noch die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie die Ergänzungen zum Warenhandel und den Saldo der laufenden Übertragungen.

Ein Exportland ist eine Volkswirtschaft, die zu einem bedeutenden Teil für den Export produziert.

Als Weltexport bezeichnet man den Wert aller weltweit von Volkswirtschaften exportierten Güter. Da jeder Export des einen Landes einem Import eines anderen Landes entspricht, muss der Weltexport definitorisch gleich dem "Weltimport" sein. Aufgrund von statistischen Fehlern gleichen sich aber Weltexport und Weltimport nicht genau aus.

Außenbeitrag

Zieht man von den Exporten die Importe ab, so erhält man den Außenbeitrag (auch Netto-Export genannt). Ein Außenbeitrag größer null bedeutet, dass ein Teil der Exporte in das Ausland vom Ausland nicht in Form von Importen aus dem Ausland bezahlt wird. Der Nettoexport muss also auf Kredit erfolgen, so dass einem Nettoexport ein Kapitalexport entspricht, wenn der Ausgleich nicht über eine andere Teilbilanz der Zahlungsbilanz erfolgt. Die Bundesrepublik Deutschland und Japan verzeichnen z. B. regelmäßig positive Außenbeiträge, so dass die (Netto-)Forderungen der Bundesrepublik Deutschland an das Ausland laufend anwachsen. Die USA dagegen verzeichnen seit Jahrzehnten in der Regel negative Außenbeiträge, so dass die (Netto-)Verbindlichkeiten der USA gegenüber dem Ausland laufend ansteigen.

Direkte und indirekte Exporte

Man kann unterscheiden zwischen direkten und indirekten Exporten. Bei einem direkten Export bedient sich ein exportierendes Unternehmen zur Durchführung des Exports eines ausländischen Partners (Ein- bzw. Ausfuhrhändlers), welcher in einer bestimmten Form spezialisiert ist, z. B. hinsichtlich des Landes, der Region oder der Produkte. Bei einem indirekten Export bedient sich das exportierende Unternehmen eines inländischen Partners.

Internationaler Vergleich

Exporte und Exportüberschüsse im Verhältnis zum BIP

In der Abbildung sind für die Triadenländer, also die drei größten Volkswirtschaften der Welt, die Exporte im Verhältnis zum jeweiligen BIP dargestellt, außerdem der Nettoexport im Verhältnis zum BIP. Steigende Exportquoten deuten auf eine zunehmend arbeitsteilige Weltwirtschaft hin, die Handelsverflechtung der Welt nimmt zu (Globalisierung). Insbesondere in Deutschland wird unter den Schlagworten Exportweltmeister und Basarökonomie eine intensive Debatte um die Bedeutung der deutschen Exportzuwächse geführt.

Siehe auch