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Großsteingräber bei Vedsted

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Runddysse Prinzipskizze

Die Dolmen von Vedsted (dänisch Vedsted dysserne) liegen südwestlich von Haderslev am Langdyssevej in der Region Syddanmark in Südjütland in Dänemark. Es sind sieben von ursprünglich mindestens 14 belegbaren Anlagen zumindest ansatzweise erhalten. Die eng benachbarten, stärker gestörten Megalithanlagen liegen nördlich des Hofes Femhøj(e) (fünf Hügel).

Der Runddysse
Der Langdysse 3
Abmessungen von Langdyssen – am Beispiel Schleswig-Holstein

Die Großsteingräber stammen aus der Jungsteinzeit, etwa 3500–2800 v. Chr., und sind Anlagen der Trichterbecherkultur (TBK). Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Beschreibung

Es handelt sich um drei erhaltene und ein ausgepflügtes Langbett (dänisch Langdysse[2]), eine Runddysse, das Ganggrab (dänisch Jaettestue) „Holmshøj“ und einen Großdolmen (dänisch Stordysse).

Der Runddysse

Der teilweise gestörte runde Erdhügel hat 15 m Durchmesser und ist noch maximal 1,25 m hoch. 22 der Randsteine befinden sich in situ. Die fehlenden sind ersetzt worden. Die einst in der Mitte gelegene Kammer ist weg. .

Der Stordysse (Großdolmen)

Der Großdolmen liegt im Rundhügel und die kleine Kammer hat nur noch einen Deckstein, der sieben Tonnen wiegt. In der Kammer fanden sich Reste der Originalnutzung (Feuersteinwerkzeuge) und von Nachbestattungen aus der Bronzezeit. Vor dem Zugang wurde zerscherbte Tonware gefunden, die zu 109 verschiedenen Gefäßen gehört.

Die Langdyssen

Von den drei Langdyssen hat nur diejenige mit der Länge von 115 m noch viele erhaltene Randsteine. Die übrigen sind nur als mehr oder minder hohe Erdhügel erhalten. Jedes Hünenbett hatte einst mehrere Kammern, die zum Teil paarweise angeordnet waren.

Das Ganggrab

Das Ganggrab „Holmshøj“ liegt in einem etwa 3,2 m hohen Rundhügel von 26 m Durchmesser. Im Hügel ist die nördliche Hälfte einer Grabkammer erhalten, die vor 1927 auf fragwürdigen Weise restauriert worden ist. Ein moderner Zugang erfolgt von Osten, während das Original verschwunden ist. In der Kammer sind die sieben nördlichen Tragsteine original. Außerdem sind zwei Steine im Westen und Osten erhalten. Sie werden von einem riesigen Deckstein bedeckt. Die Höhe vom Boden bis zur Decke beträgt heute, in der am Boden nicht ausgeräumten Kammer, 1,2 m. Der Kammer fehlt das südliche Ende.

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Ebbesen: Stordyssen i Vedsted. Studier over tragtbaegerkulturen i Sønderjylland (= Arkæologiske studier. Bd. 6). Akademisk Forlag, Kopenhagen 1979, ISBN 87-500-1889-2.
  • Per O. Thomsen: Fra jættestue til stordysse : en arkæologisk undersøgelse ved Gyllenmose på Tåsinge 1990

Einzelnachweise

  1. Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Hans-Jürgen Beier, Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Varia neolithica VI. Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 56). Beier & Beran, Langenweißbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 7–16, hier S. 15.
  2. Langdysse ist die nur in Dänemark gebräuchliche Bezeichnung für Dolmen, die in einem rechteckigen oder trapezoiden Hünenbett liegen, im Gegensatz dazu sind Runddolmen jene Dolmen, die im Rundhügel liegen.
Commons: Dolmen von Vedsted – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 55° 11′ 14,4″ N, 9° 20′ 46,4″ O