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Petroeuro

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Der Begriff Petroeuro ist analog zum Petrodollar geprägt, und drückt aus, dass der Handel mit Erdölprodukten (englisch petroleum) in Euro abgewickelt wird. Genau genommen handelt es sich um einen theoretischen oder konzeptionellen Begriff, da derzeit (Januar 2006) der US-Dollar die dominierende Währung ist.

Hintergrund

Die bedeutenden erdölexportierenden Länder (OPEC aber auch Russland) rechnen ihre Exporte in US-Dollars ab. Um einer tatsächlichen oder empfundenen Abhängigkeit von den USA, dem bedeutendsten Einzelimporteur, auszuweichen, aber auch, um die Währung der USA in ihrer Bedeutung und ihrem Wert zu mindern, haben einige Länder eine Abkehr vom US-Dollar und einen Wechsel zum Euro in der Vergangenheit vorgenommen (Irak während der letzten Jahre der Herrschaft Saddam Husseins, Syrien) oder für die Zukunft vorgeschlagen (Iran, Venezuela).

Iranische Ölbörse

Bereits 2003 begann der Iran, mit seinen europäischen und asiatischen Partnern in Euro zu handeln. Für den 20. März 2006 plant der Iran die Eröffnung einer neuen Ölbörse, der International Oil Bourse (IOB), mit der Absicht, ausschließlich in Euro zu handeln. Dies könnte zu einem eurobasierten Preismechanismus führen.

Für die USA ist das meistgehandelte Referenzöl (engl. oil marker) West Texas Intermediate (WTI), für Europa Brent, benannt nach dem Nordsee- Ölfeld, und für Asien Dubai Fateh. Dazu kommt das OPEC-Öl, das wiederum ein Korb von elf verschiedenen Ölsorten ist, aus denen ein gemittelter Durchschnitt errechnet wird. Alle vier Sorten haben den US-Dollar als Nennwert.