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Hellweg-Netz

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Das Hellweg-Netz besteht aus den vier Regionalbahnlinien RB 50 (Münster – Lünen – Dortmund), RB 59 (Dortmund – Unna – Soest), RB 69 (Münster – Hamm – Bielefeld) und RB 89 (Münster – Hamm – Paderborn – Warburg). Es umfasst eine Länge von ca. 370 km. Bezeichnet wird die RB 50 auch als Der Lüner, die RB 59 als Hellweg-Bahn; RB 69 und RB 89 tragen zusammen den Namen Ems-Börde-Bahn. Am 14. Dezember 2008 übernahm die eurobahn (Eigenschreibweise) den Betrieb. Vorher wurden diese vier Regionalbahnen von der DB Regio NRW gefahren.

Ausschreibung

Das Hellweg-Netz wurde im März 2006 ausgeschrieben. Dabei handelte es sich um eines der größten Bahnnetze, die in Deutschland so vergeben wurden. Beworben hat sich Abellio Rail NRW, DB Regio NRW, Arriva Deutschland (heute: Netinera), Rhenus Keolis und die Hamburger Hochbahn zusammen mit dem Bielefelder Verkehrsunternehmen moBiel. Gewinner der Ausschreibung war die damalige Rhenus Keolis GmbH & Co. KG, ein Joint-Venture, welches am 1. Januar 2007 zwischen den beiden Gesellschaftern geteilt wurde. Unter dem Markennamen eurobahn nahm die Keolis Deutschland GmbH & Co. KG den Betrieb auf.[1][2]

Allgemeines

Instandsetzungshalle in Heesen und Stadler Flirt der Eurobahn

Der Vertrag zum Betrieb des Hellweg-Netzes wurde am 14. Juli 2008 geschlossen. Er umfasst ein Volumen von 5,6 Mio. Zugkilometer pro Jahr und gilt für zehn Jahre. Vertragspartner sind Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (nph), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), VerkehrsVerbund OstWestfalenLippe (VVOWL), Zweckverband Ruhr-Lippe (ZRL) und Zweckverband SPNV Münsterland (ZVM) als Aufgabenträger und die Eurobahn als Betreiber.

Der bestehende Fahrplan wurde beibehalten. Die Eurobahn beschaffte für den Betrieb auf dem Hellweg-Netz 25 neue vierteilige Triebwagen vom Typ Flirt, die von Stadler Rail hergestellt werden. Damit wurden ältere Fahrzeuge der Deutschen Bahn abgelöst. Von den Fahrgästen wurde der gesteigerte Komfort der neuen Triebzüge sowie die voll funktionsfähigen Fahrkartenautomaten im Zug positiv aufgenommen.

In Heessen wurde eine Instandsetzungshalle gebaut. Dort werden die Flirt-Triebwagen der Eurobahn gewartet. Die Werkstatt ist für 43 Fahrzeuge ausgelegt. Sie wurde im Sommer 2009 im vollen Umfang in Betrieb genommen. Die Gesellschaft möchte dort 200 Mitarbeiter beschäftigen.

RB 50 – Der Lüner

RB 50: Der Lüner
Kursbuchstrecke (DB):411
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Verkehrsunternehmen: Eurobahn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Dortmund Hauptbahnhof ICE, IC, RE, RB, S
Bahnhof
Dortmund-Kirchderne
Bahnhof
Dortmund-Derne
Bahnhof
Preußen
Bahnhof
Lünen Hbf RB
Bahnhof
Werne an der Lippe
Bahnhof
Capelle (Westf)
Bahnhof
Ascheberg (Westf)
Bahnhof
Davensberg
Bahnhof
Münster-Amelsbüren
Kopfbahnhof Streckenende
Münster (Westf) Hbf ICE, IC, RE, RB

Der Lüner verbindet Dortmund über Lünen mit Münster.
Die Linie verläuft auf ihrem Weg von Dortmund Hauptbahnhof nach Münster (Westfalen) Hauptbahnhof zuerst über einen Teilabschnitt der Bahnstrecke Dortmund–Enschede. Ab Lünen (Horstmar) befährt sie die Bahnstrecke Preußen–Münster.

Entwicklung

Die RB 50 hatte einen schwierigen Start. Weil die Instandsetzungshalle in Heessen noch nicht fertiggestellt war, erfolgte die Wartung aller neuen Triebwagen beim Werk der WestfalenBahn in Rheine. Daher traten oft Engpässe auf, die anfangs zum Einsatz von nur einteiligen Triebzügen zwangen. Im Winter 2008/2009 war davon das gesamte Hellweg-Netz betroffen, jedoch wurde bei der RB 50 am häufigsten mit einteiligen Zügen gefahren, was das Platzangebot für die Fahrgäste verringerte und überfüllte Züge zur Folge hatte.

Der Zustand eines Bahnsteigs im Bahnhof Preußen, der die Stadtteile Lünen-Horstmar und Lünen-Süd bedient, veranlasste das Eisenbahn-Bundesamt Anfang Mai, den Halt der Züge in dessen gebogenen Bereich zu verbieten. Als erste Reaktion fuhr die Eurobahn wiederum nur kurze, einteilige Züge, die im betroffenen Bahnsteigbereich nicht halten mussten. Mitte Mai fuhren zwar wie ursprünglich vorgesehen erneut zweiteilige Einheiten, jedoch ohne Halt der Züge mit Fahrtrichtung Dortmund in Preußen, was das Problem ebenfalls löste. Damit wurde der Bahnhof Preußen nur noch von der zwischen Lünen und Dortmund parallel fahrenden RB 51 "Westmünsterland-Bahn" in dieser Richtung bedient. Ab 20. Mai 2009 setzte die Eurobahn zusätzliches Personal als Abfertigungshelfer im Bahnhof Preußen ein, so dass der planmäßige Betrieb wie vorgesehen möglich war. Die Eurobahn forderte DB Station&Service als Eigentümer der Bahnanlagen auf, Abhilfe zu leisten. Erst im September 2009 wurde daraufhin der Bahnsteig umgebaut.

Eine umfassende Renovierung der Bahnsteige (zunächst Gleis 1) und des Bahnhofs Preußen begann nach langen Vorplanungen im Juni 2014. Die Fertigstellung ist für Mitte 2015 geplant. Die Bauarbeiten am Gleis 2 sind später vorgesehen.

Zugangebot

Die RB 50 fährt an allen Wochentagen im Stundentakt. Verstärkt wird die Linie zwischen Dortmund und Lünen durch die RB 51 (Westmünsterlandbahn), die ab Lünen weiter über Gronau nach Enschede fährt.

RB 59 – Hellweg-Bahn

RB 59: Hellweg-Bahn
Kursbuchstrecke (DB):431
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Verkehrsunternehmen: Eurobahn
Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen
Zuglauf
Dortmund Hauptbahnhof ICE, IC, RE, RB, S
Bahnhof
Dortmund-Signal Iduna Park RB
Bahnhof
Dortmund-Hörde RE, RB
Bahnhof
Dortmund-Aplerbeck
Bahnhof
Dortmund-Sölde
Bahnhof
Holzwickede RE
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
Unna RE, RB, S
Bahnhof
Lünern
Bahnhof
Hemmerde
Bahnhof
Werl
Bahnhof
Westönnen
Kopfbahnhof Streckenende
Soest ICE, IC, RE, RB

Die Hellweg-Bahn RB 59 folgt der Bahnstrecke Dortmund-Soest.

Entwicklung

Die Eurobahn löste dreiteilige Wendezuggarnituren der DB Regio NRW ab. Sie bestanden aus modernisierten, roten n-Wagen und Lokomotiven der Baureihe 110, altgediente Fahrzeuge aus Zeiten der Bundesbahn. Ende 2007 waren diese Züge so oft von Verschmutzung und technischen Defekten betroffen, dass der Zweckverband Ruhr-Lippe im November 2007 eine vorzeitige Übernahme des Betriebs durch die Eurobahn anfragte. Das konnte allerdings nicht realisiert werden.

Zugangebot

Die Linie fährt unter der Woche im Halbstundentakt, am Wochenende im Stundentakt. In Soest wird der Anschluss an die RB 69 / RB 89 Richtung Paderborn gewährleistet.

RB 69/89 – Ems-Börde-Bahn

RB 69, RB 89: Ems-Börde-Bahn
Kursbuchstrecke (DB):400, 410, 430
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Verkehrsunternehmen: Eurobahn
Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen
Zuglauf
Kopfbahnhof Streckenanfang
Münster (Westf) Hbf ICE, IC, RE, RB
Bahnhof
Münster-Hiltrup RE
Bahnhof
Rinkerode
Haltepunkt / Haltestelle
Drensteinfurt RE
Bahnhof
Mersch (Westf)
Bahnhof
Bockum-Hövel
(Flügelung in Hamm)
BahnhofStrecke
Hamm (Westf) ICE, IC, RE, RB
StreckeHaltepunkt / Haltestelle
Heessen RE
StreckeBahnhof
Ahlen (Westf) RE
StreckeBahnhof
Neubeckum RE
StreckeBahnhof
Oelde RE
StreckeBahnhof
Rheda-Wiedenbrück RE, RB
StreckeBahnhof
Gütersloh Hbf IC, RE, RB
StreckeHaltepunkt / Haltestelle
Isselhorst-Avenwedde RB
StreckeBahnhof
Brackwede RB
StreckeKopfbahnhof Streckenende
Bielefeld Hbf ICE, IC, RE, RB
Verschwenkung nach links
Haltepunkt / Haltestelle
Welver RB
Haltepunkt / Haltestelle
Borgeln RB
Bahnhof
Soest ICE, IC, RE, RB
Haltepunkt / Haltestelle
Bad Sassendorf RE, RB
Bahnhof
Lippstadt ICE, IC, RE, RB
Bahnhof
Dedinghausen
Bahnhof
Ehringhausen (Kr. Lippstadt)
Bahnhof
Geseke RE, RB
Bahnhof
Salzkotten
Bahnhof
Scharmede
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
Paderborn Hbf ICE, IC, RE, RB, S
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
Altenbeken ICE, IC, RE, RB, S
Bahnhof
Willebadessen
Kopfbahnhof Streckenende
Warburg (Westf) ICE, IC, RE, RB, RT

Die Ems-Börde-Bahn besteht aus den beiden Linien RB 69 und RB 89, die Bielefeld und Paderborn stündlich mit Hamm und Münster verbinden. Von Münster ausgehend wird die Strecke nach Hamm befahren. Von dort aus folgt die RB 69 der Bahnstrecke Hamm–Minden bis Bielefeld, die RB 89 der Bahnstrecke Hamm–Warburg[3]

Entwicklung

Vorgänger war die von DB Regio NRW betriebene Westfalenbahn von Bielefeld/Paderborn über Hamm, Münster nach Rheine. Wegen der Namensgleichheit mit der 2005 gegründeten Westfalenbahn GmbH erfolgte eine Umbenennung in Ems-Börde-Bahn. Mit Beginn des Betriebs wurde die vorher von der DB gefahrene Zugdurchbindung von der Ostwestfalen-Bahn (Herford–Paderborn) aufgegeben. Für Fahrgäste aus dem Kreis Lippe bedeutet das ein zusätzliches Umsteigen in Paderborn.

Zugangebot

Der Zuglauf RB 89 zwischen Münster und Paderborn wird montags bis freitags halbstündlich, am Wochenende stündlich gefahren. Täglich im Stundentakt verkehrt die RB 69 Münster – Bielefeld; dieser Zuglauf ist bis Hamm mit der RB 89 verbunden. Es erfolgt dort eine Flügelung der Zugteile.

Der Zugteil RB 89 fährt ab Hamm über Soest, Lippstadt bis Paderborn, und alle zwei Stunden weiter bis Warburg. Einzelne Züge in den Morgen- und Abendstunden werden seit Dezember 2010 ab/bis Kassel-Wilhelmshöhe geführt. Besonders an Wochenenden bestehen zusätzliche Zugläufe ab/bis Warburg, so dass sich auch auf diesem Abschnitt teilweise ein Stundentakt ergibt. Einige ab/bis Warburg verkehrende Züge halten an Wochenenden nicht an den Stationen Borgeln, Dedinghausen, Ehringhausen und Scharmede. Ab Hamm verkehren außerdem ICE-, IC- und RE-Züge der Linie RE 1 (AachenDüsseldorf–Paderborn). In Warburg besteht Anschluss an den RE Richtung Kassel-Wilhelmshöhe. Einmal täglich, in beiden Richtungen, fährt die RB89 Kassel-Wilhelmshöhe auch direkt an.

Der Zugteil RB 69 fährt ab Hamm über Ahlen, Rheda-Wiedenbrück und Gütersloh nach Bielefeld. Dieser Linienast verstärkt das Angebot des Westfalen-Express (Düsseldorf − Minden) zu einem Halbstundentakt. Ergänzt werden diese Verbindungen durch die ebenfalls zwischen Münster und Bielefeld jedoch über Warendorf verkehrende RB 67 Der Warendorfer. Obwohl diese Line zwischen Rheda-Wiedenbrück und Münster eine kürzere Strecke befährt, ist die Ems-Börde-Bahn über Hamm wegen ihrer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit etwa 10 Minuten schneller. Ems-Börde-Bahn und Der Warendorfer bedienen neben den gleichen Endpunkten beide auch die Städte Rheda-Wiedenbrück und Gütersloh. Zwischen Hamm und Bielefeld bestehen auch ICE- und IC-Verbindungen.

Selten fährt ein Zug über die Strecke Bielefeld–Hamm–Paderborn, welcher in Hamm die Liniennummer wechselt. Dieser ermöglicht eine umstiegsfreie Verbindung Bielefeld–Soest bzw. Gütersloh–Paderborn.

Tarife

Für das Hellweg-Netz gelten folgende regionalen Tarife: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (Dortmund), Verkehrsgemeinschaft Münsterland (Münster/Münsterlandtarif), Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (Hamm-Soest/Ruhr-Lippe-Tarif) Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (Hochstifttarif), und Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Bielefeld/Der Sechser) sowie der NRW-Tarif.

Siehe auch

NRWbahnarchiv von André Joost
weitere Belege

Einzelnachweise

  1. Welt.de: Hochbahn bewirbt sich um riesiges Bahnnetz, abgerufen am 22. Februar 2010.
  2. Unternehmen eurobahn, abgerufen am 16. März 2014.
  3. Ems-Börde-Bahn: Darstellung der Linienführung und des Streckenverlaufs bei mytrainsim.de, abgerufen am 24. Oktober 2009.