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Daniel Waruschan

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Daniel Waruschan
Waruschan vor 1915.

Daniel Tschpugkarjan[1] genannt Waruschan bzw. Taniel Varoujan (auf armenisch Դանիէլ Վարուժան; * 20. April 1884 in Perknik, Sivas, Osmanisches Reich; † (ermordet) wahrscheinlich 24. April 1915 in Çankırı, Vilâyet Kastamonu) war einer der bedeutendsten armenischen Dichter des 20. Jahrhunderts und ein prominentes Opfer des osmanischen Völkermords an den Armeniern.[2]

Leben

Daniel Tschpugkarjan wurde am 20. April 1884 in Brgnik oder Perknik, wenige Kilometer von Sivas entfernt, in Zentralanatolien geboren. 1896 wurde er nach Konstantinopel geschickt, wo er die armenisch-katholische Mchitarian-Schule besuchte. Er studierte ab dem Jahr 1906 Philosophie und Schriftstellerei sowie Politikwissenschaften und Sozialwissenschaften an der Universität Gent in Belgien. Nach seinem Abschluss kehrte er als Grundschullehrer in sein Ursprungsdorf zurück.

Im Jahre 1914 gründete er unter anderem mit Gostan Zarian die literarische Gruppe Mehian (Tempel), die zum Ziel hatte, den armenischen, vorchristlichen und heidnischen Geist wiederzubeleben.

Er wurde am 24. April 1915, wie etwa 200 andere armenische Intellektuelle einschließlich seiner Dichterkollegen Rupen Sevag und Siamanto, nahe Konstantinopel von Vertretern der osmanischen Regierung festgenommen und entweder unmittelbar nach der Ankunft im Gefangenenlager Çankırı[3] oder in einer Schlucht auf dem Weg von dort nach Ankara ermordet.[4] Diese Festnahmen und Tötungen leiteten den Völkermord an den Armeniern ein.

Eine Gedenktafel wurde in der Bibliothekshalle der Universität von Gent aufgestellt.[2]

Hauptwerke

  • Frisson. 1906.
  • Le Cœur de la race. 1909.
  • Chants païens. 1912.
  • Le Chant du pain. 1921.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Tessa Hofmann: Annäherung an Armenien. Geschichte und Gegenwart, S. 224.
  2. a b Raymond Kévorkian: Le Génocide des Arméniens, S. 663.
  3. Nanor Kebranian: Armenian Poetry and Poetics. In: Roland Greene, Stephen Cushman et al. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Poetry and Poetics. 4. Auflage. Princeton University Press, Princeton 2012, ISBN 978-0-691-13334-8, S. 85 (eingeschränkte Vorschauhttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DuKiC6IeFR2UC~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPA85~doppelseitig%3D~LT%3Deingeschr%C3%A4nkte%20Vorschau~PUR%3D in der Google-Buchsuche).
  4. Yves Ternon: The Armenians. History of a Genocide, S. 331.