Prokupac
‘Prokupac’ | |
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Synonyme | siehe Abschnitt Synonyme |
Art | Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) |
Beerenfarbe | schwarz |
Verwendung | |
Herkunft | Serbien |
Abstammung | |
Historisch | |
Liste von Rebsorten |
‘Prokupac’ ist eine autochthone Rebsorte in Serbien, die in der Region seit dem Mittelalter (als Rskavac) bekannt ist. ‘Prokupac’-Reben dominierten schon den mittelalterlichen Weinbau in Serbien, der durch zahlreiche Charten und insbesondere das Gesetzbuch Zar Dušans (Zakonik), sowie später in der Weinbesteuerung (čabrina) durch den Despoten Stefan Lazarević geregelt wurde. Bedeutende Weinbaugebiete Serbiens bildeten im 13-15. Jahrhundert die Weinregion Metochien in der Prizrener Weinregion (Velika und Mala Hoča, Orahovac), sowie später um Kruševac in der Župa sowie längs der Velika Morava.[1]
In der sozialistischen jugoslawischen Epoche, die durch die Nationalisierung landwirtschaftlicher Betriebe in staatlichen Agrokombinaten die Enteignung privater Weinbaubetriebe bedeutete, wurden Verschnittweine auf Basis der Rebsorte insbesondere im gleichnamigen Weinbaukombinat "Prokupac" sowie vom bedeutendsten Weinexporteur Exjugoslawiens "Kosovovino" (Amselfelder) auf Grundlage einer auf Massenproduktion ausgelegter Herstellung, auch in die damalige BRD in großen Mengen exportiert.
Heute wird der ‘Prokupac’ zunehmend von modernen privaten Weinbetrieben wiederentdeckt und wurde auch von führenden Weinexperten als Wein mit großen Wiedererkennungs-Potential als tragende Säule in der Vermarktung der serbischen Weintradition empfohlen.[2] Der Cuvée Sub Rosa (60 % Prokupac und 40 % Cabernet Sauvignon) des Weinbaubetriebs Vino Budimr wird zur Zeit auf Grund seiner Bewertung von 91 Punkten durch den einflussreichsten Weinkritiker Robert Parker als der bei einem Wein-Vergleich höchstbewerte serbische Wein gehandelt.[3][4][5]
Anbaugebiete

Weit verbreitet ist der Anbau der Rebe in Serbien, Kosovo, Makedonien. Daneben auch vereinzelt in Bulgarien und Russland. Unter den autochthonen Reben dominiert der Prokupac in Serbien dominiert in der Župska regija (Westliche Moravaregion - Aleksandrovac, Kruševac), Toplička regija (Toplicaregion - Prokuplje, Kuršumlija), Timočka regija (Timokregion - Negotin, Knjaževac) sowie der Južnomoravska regija (Südliche Moravaregion - Vranje)
1. Timočka regija | |
2. Nišava-Južna Morava | |
3. Župska regija | |
4. Šumadija-Velika Morava | |
5. Pocerina | |
6. Sirmien | |
7. Banat | |
8. Subotica-Horgoš | |
9. Metochien |
Charakter und Ausbau
Die ‘Prokupac’ Rebe hat einen mittelstarken bis sehr starken Stock. Die Trauben sind mittelgroß, etwas abgeplattet, blauschwarz, sehr stark bereift und dicker Schale.[6][7]
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird die Sorte ‘Prokupac’ folgendermaßen beschrieben:
- Die jungen Triebe sind von rötlich-grüner Farbe und stark behaart.
- Die reifen Triebe sind mitteldick bis dick, mit kurzen oder mittellangen rosafarbenen Internodien. Die Farbe der Triebrinde ist rötlich.
- Ausgewachsene Blattspreiten sind mittlerer Größe oder groß, einteilig oder in drei Lappen geteilt. Der Blattgrund ist herzförmig. Oberseite der Spreite glatt, unbehaart, unterseits behaart. Die Spreite ist dunkelgrün und verfärbt sich im Herbt rötlich. Blattnerven der Spreiten-Oberseite rötlich. Blattränder mit großen Zähnen. Blattstiel von mittlerer Länge, rötlich.
- Die Blüten sind zwittrig.
- Weintrauben mittlerer Größe, selten groß, von zylindrisch-konischer Form, mittelstark gedrängt. Stängel der Trauben kurz, unverholzt.
- Beeren mittlerer Größe, rund oder leicht abgeflacht mit dicker Rinde, von dunkelblauer Farbe, mit zahlreichen Punkten und starkem Reif bedeckt, auffälliger Nabel.
Klone
Die vom Landwirtschaftsministerium Serbien registrierten Klone sind: Pr 2, Pr 6, Pr 8, Pr 9, Pr 10, Pr 11, Pr 12, Pr 13.[8] Diese Klone wurden in der Landwirtschaftlichen Fakultät Belgrad in Zemun selektiert, die auch alle Vermarktungsrechte besitzt.[9]
Etymologie
Prokupac bezieht sich auf die Stadt Prokuplje in der Toplička regija. Weinbau in Prokuplje wurde in einer Charta an das Athoskloster Hilandar durch die Fürstin Milica Hrebeljanović 1395 erstmals erwähnt.
Synonyme
Einige Synonyme des ‘Prokupac’ sind: ‘Crnka’, ‘Darčin’, ‘Kameničarka’, ‘Majski Čorniji’, ‘Negotinsko Crno’, ‘Ničevka’, ‘Nikodimka’, ‘Niševka’, ‘Prokupka’, ‘Rekavac’, ‘Rekovača Crnka’, ‘Rskavac’, ‘Skopsko Crno’, ‘Crnina’, ‘Začinok’.[10]
Einzelnachweise
- ↑ "Istorija i geografija srpskog vinogradarstva i vinarstva.pdf" (in Serbian). Serbian Ministry of Agriculture, Forestry and Water Management. (PDF)
- ↑ Jamie Goode: Die serbische Weingeschichte muss die Welt erst hören.
- ↑ PARKER DISCOVERED SERBIA ON A WINE MAP
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ [4]
- ↑ [5]
- ↑ [6]
- ↑ Datenblatt bei vivc.de.