Chikungunyafieber
Chikungunya-Fieber ist ein tropisches Hämorrhagisches Fieber und gehört zur Gruppe der Togaviridae (Togaviren). Dies sind RNA-Viren, ähnlich denen, die zu Denguefieber und Gelbfieber führen.
Chikungunya heisst der gekrümmt Gehende und ist ursprünglich Kisuaheli.
Chikungunya-Fieber wird von der Stechmücke Aedes albopictus und vermutlich auch Mücken der Gattung Culex übertragen.
Neben einem sehr hohem Fieber und dadurch verursachten Gehirnschäden und neurologischen Störungen sowie Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen führt die Erkrankung auch zu einer paraviralen Arthritis. Diese zu sehr starken Gelenkschmerzen führenden Entzündungen bewirken, dass der Betroffene sich kaum noch aufrecht halten kann. Sie können wiederkehren und bis zu 9 Monate anhalten. Andere Symptome sind Erschöpfung, Hautausschlag, Atembeschwerden und in schweren Fällen Hirnhautentzündungen. Auf La Réunion kam es zu mehreren Todesfällen durch die Erkrankung. Nach überstandener Krankheit kommt es zu lebenslanger Immunität.
Bisher gibt es weder ein wirksames Medikament zur Behandlung noch einen vorbeugenden Impfstoff. Das Virus ist zwar seit etwa 50 Jahren bekannt, da es aber ausschließlich in Entwicklungsländern vorkam, wurde kaum zu möglichen Medikamenten geforscht.
Einziges Gegenmittel ist Bekämpfung der Mücken, geschlossene Kleidung und Moskitonetze bei Nacht. Die Bekämpfung in tropischen Regionen ist schwierig, da die Mücken besondes zur Regenzeit auftreten, wo eine chemische Bekämpfung kaum möglich ist, ohne die Fauna nachhaltig zu schädigen.
Die Krankheit wurde das erste Mal im Jahre 1952 in Tansania undUganda beschrieben. Im Jahre 1999 gab es einen Ausbruch von Chikungunya in Malaysia bei der 27 Personen betroffen waren.
Ein serologischer Test für Chikungunya ist von der Universität Malaya in Kuala Lumpur, Malaysia erhältlich. Chikungunya ist eng mit dem O'nyong'nyong Virus verwandt (PMID 15891138).
Aktuelle Fälle
Seit Dezember 2005 grassiert auf der französischen Insel La Réunion eine Chikungunya Epidemie. Es sind bereits ein Viertel der Gesamtbevölkerung erkrankt und es gab bis Februar 2006 bereits 77 Todesfälle.
Dies wird dadurch begünstigt, dass das Virus bislang dort unbekannt war, und die Bevölkerung keine Immunität besitzt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie auf die vom Tourismus abhängige Insel können schwerwiegend sein.
In Mauritius waren im Jahre 2006 3500 Personen betroffen. Es gab auch Fälle in Madagaskar und auf den Seychellen.