Alpenüberquerung
Unter Alpenüberquerung versteht man die Überquerung des Alpenhauptkamms oder des gesamten Gebirgssystems
- zu Fuß - siehe auch Höhen- und Weitwanderweg,
- mit dem Fahrrad - siehe auch Transalp, Tour de France und Österreich-Rundfahrt,
- (seltener) mit dem Auto, und
- mit dem Segelflugzeug - siehe z.B. die Bücher von J. Kalckreuth.
Alpenüberquerung zu Fuß
Da die Alpen im Durchschnitt eine Quer-Erstreckung von über 100 km haben und teilweise mehr als 10 parallele Gebirgsketten aufweisen, erfordert ihre Überquerung zu Fuß etwa 10 Tage. Einige Wallfahrts- und [[[Höhenweg]]e bzw. Abfolgen von Berghütten geben solche Routen vor, doch können sie auch individuell geplant werden.
Bekannt ist u.a. die "Alpenüberquerung Oberstdorf - Meran" auf der sog. Panoramaroute der Ostalpen. Hiezu gibt es das Taschenbuch von Klaus Schlösser (sl-Verlag 2001), ISBN 3-9806935-7-0. Interessanterweise verläuft diese Route gerade dort, wo die Alpen am breitesten sind.
Einen ähnlichen Führer gibt es für die Westalpenroute Genf-Nizza (Outdoor.Handbuch Nr.107 von Sven Deutschmann, ISBN 3-89392-507-4). Sie wird meistens in 6 Tagesetappen durchgeführt.
Einen Teil dieser Route verbindet die sog. „Via Alpina“ (s.Weblinks) mit einer Alpen-Längs-Wanderung. Man kann auf ihr alle 8 Alpenländer in 2-4 Monaten bewandern, aber z.B. auch nur die Ostalpen von Bayern über Österreich nach Triest überschreiten.
Wesentlich häufiger werden freilich Überquerungen einzelner Gebirgsmassive dirchgeführt. Beliebt sind zum Beispiel die "Überschreitung"en des Toten Gebirges, der Hohen Tauern, der Berner Alpen und einzelner Gebirgszüge der Dolomiten, sowie in Deutschland des Harz und der eihe von ist ihre zu Fuß
Die beliebten Höhenwege laufen hingegen häufiger parallel zu den Bergketten als sie zu queren. Eine Ausnahme stellen z.B. einige Dolomiten-Höhenwege und die o.e. Via Alpina dar.
Geschichtliches
Es ist anzunehmen, dass einzelne Gebirgszüge schon in der frühen Steinzeit überquert wurden, denn sonst hätten sich die Neandertaler und insbesondere ihre moderneren Nachfolger kaum so rasch über ganz Europa verbreiten können.
Erwiesen sind Wanderbewegungen über den Tiroler Aloenhauptkamm u.a. durch den Fund der Gletschermumie "Ötzi". Seit Jahrtausenden gibt es z.B. Weiderechte von Nord- nach Südtirol und umgekehrt (siehe auch Ötztal und Vinschgau).
Die militärische Alpenüberschreitung durch Hannibals Armee - um Rom von unerwarteter Seite her zu überraschen - war allerdings wohl das größte derartige Unternehmen bis herauf in die Neuzeit.
Ob freilich die sommerlichen Autoschlangen über den Brenner und die anderen Alpenpässe als millionenfache "Überquerung" zu werten sind, sei dahingestellt. Eher ist dies für den Schwerverkehr der Fall, weil dem LKW-Fahrer die Steigungen wesentlich bewusster sind als dem PKW-Fahrer. Den Bewohnern der Alpenländern und ihrer Umwelt macht der Transitverkehr allerdings schwer zu schaffen und fordert alljährlich verschiedene Autobahnblockaden heraus, sodass die EU seit langem nach geeigneten Kompromissen zwischen völliger Freiheit des Warenverkehrs und der Gesundheit in den Gebirgsländern zu suchen hat.
Bekannte Berg-Etappen im Radsport
Alpenüberquerung mit Ballon und Segelflugzeug
(wird fortgesetzt)
Siehe auch
- Alpenverein, Bergsteigen, Bergwochen, Klettersteige
- Alpenpässe, Fernwanderwege, Römerstraßen
- Segelflug, Dreiecksflug, Flugmeteorologie, Aufwinde