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Liste von Unfällen der Binnenschifffahrt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dieser Artikel enthält eine chronologische Auflistung von schweren Unfällen der Binnenschifffahrt , bei denen Menschenleben zu beklagen waren oder Schäden in erheblicher Größe verursacht wurden. Unfälle auf den Weltmeeren findet man unter Katastrophen der Seefahrt.

Brand der Erie, in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1841

An Bord des Dampfers Erie bricht vor Buffalo Feuer aus. Das fast vollkommen ausgebrannte Wrack sinkt vier Seemeilen vom Ufer entfernt. Die Zahl der Todesofer wird zwischen 170 und 250 angegeben, darunter eine große Zahl von Auswanderern aus der Schweiz und Deutschland. Der Vorfall inspirierte den Dichter Theodor Fontane zu dem Gedicht John Maynard.

Untergang der Jura, 12. Februar 1864

Am Vormittag des 12. Februar 1864 verließ der Raddampfer Jura den Hafen von Romanshorn, um den Bodensee in Richtung Konstanz zu überqueren. In dichtem Nebel vor Müsterlingen stieß es mit dem Raddampfer Stadt Zürich zusammen und sank schnell. Alle Passagiere konnten sich auf die nur schwach beschädigte Stadt Zürich retten. Ein Schiffsjunge fand dabei allerdings den Tod.

Schiffskatastrophe von Obermeilen, 29. August 1872

Am 29. August 1872 näherte sich am Abend um 19 Uhr der Raddampfer Concordia der Anlegestelle Obermeilen auf dem Zürichsee. Zeitgleich näherte sich der Raddampfer St. Gotthard dem Landesteg. Dieser erkannte aber nicht, dass auch die Concordia anlegen wollte, und wich zu spät aus. Es kam zu einem heftigen Zusammenstoß der beiden Schiffe, wobei sich der Steven der Concordia tief in das Vorschiff der St. Gotthard bohrte. Die St. Gotthard sank, während die schwerbeschädigte Concordia zumindest noch den Landungsteg erreichen konnte und die 500 Schulkinder aus Meilen, die sie transportierte, an Land bringen konnte. Dabei starben eine Passagierin der St. Gotthard und der Schiffskassier der Concordia der bei einem Rettungsversuch über Bord ging.

Schiffunglück auf der Themse, 3. September 1878

Am 3. September 1878 stießen das überfüllte Vergnügungsboot Princess Alice und die Bywell Castle zusammen. 640 Menschen fanden dabei den Tod.

Kesselexplosion der Mont Blanc, 9. Juli 1892

Am 9. Juli 1892 kam es auf dem Lac Leman (Genfer See) bei Lausanne zu einem schweren Schiffsunglück, welches 26 Todesopfer fordete. Als in Ouchy für die Weiterfahrt der Kesseldruck erhöht wurde, explodierte der horizontale Dampfdom des Schauffelraddampfers Mont Blanc. Das Schiff erhielt einen neuen Kessel und wurde in La Suisse und später in Evian umbenannt.

Der Grund war eine Fehlkostruktion und ungenügede Prüfung des Dampfdomes.

Dieser Unfall führte zur Gründung des Vereins der Schweizerischen Dampfkesselbesitzer, welcher heute noch unter dem neuen Namen Schweizerischer Verein für technische Inspektionen (SVTI) existiert.

Auf der Elbe vor Hamburg-Nienstedten sank der Ausflugsdampfer Primus mit über 200 Passagieren an Bord nach der Kollision mit dem Schlepper Hansa. 101 Menschen kamen ums Leben.

Das Schff geriet auf dem East River in Brand und sank. Bei der Katastrophe kamen über 1.000 Personen ums Leben, hauptsächlich Frauen und ihre Kinder. Einzelheiten im Hauptartikel.

Schiffsunglück an der Strombrücke zu Magdeburg, 13. Oktober 1913

Am 13. Oktober 1913 ereignete sich an der Strombrücke bei Magdeburg ein Schiffsunfall. Der eiserne Dampfkahn Elblagerhaus 3 Magdeburg, der das östliche Joch bergabwärts passierte, geriet auf Grund. Zu gleicher Zeit und in gleicher Richtung passierte der Dampfer Magdeburg mit drei Schleppkähnen das mittlere Joch. Der Dampfkahn, der auf Grund geriet, sich querstellte und gegen den Ostpfeiler der Brücke gedrängt wurde, drückte mit seinem Vorderteil den hintersten Kahn des Schleppzuges gegen den Westpfeiler der Brücke.

Martina, 2. Oktober 1984

Im Hamburger Hafen wurde die Barkasse Martina von einem Schleppverband unter Wasser gedrückt. 19 von 43 Menschen ertranken. Unter anderem diesen Unfall nahm der Gesetzgeber zum Anlass, die Ansprüche wegen Personenschäden vom System der beschränkt-dinglichen Haftung auszunehmen, und führte mit dem 2. Seerechtsänderungsgesetz eine globale Haftungsbeschränkung ein.

Schiffunglück auf der Themse, 20. September 1989

Am 20. September 1989 starben bei einem Schiffsunglück auf der Themse 50 Menschen.

Siehe auch

Binnenschifffahrt, Katastrophe