Karl Volk (Politiker)
Karl Volk (1896-1961, auch Robert Rintel) war ein kommunistischer Politiker, Journalist und antifaschistischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Der aus einer Kaufmannsfamilie stammende Volk schloss sich nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre und Philosophie an der Universität Prag der sozialistisch-zionistischen Poale Zion und trat mit derem linken Flügel 1921 der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei bei. Im gleichen Jahr ging er nach Sowjetrussland und arbeitete dort kurzfristig im diplomatischen Dienst an der Botschaft in Beijing und im sowjetrussischen Pressebüro in Wien. Ende 1922 siedelte Volk nach Deutschland über, wo er unter dem Decknamen Robert hauptamtlicher Funktionär der KPD wurde, so war er von 1923 bis 1924 politischer Leiter des Parteibezirkes Niedersachsen und fungierte während des Hamburger Aufstandes als politischer Kommissar. Nach einer kurzen Phase als Mitarbeiter der Komintern in Moskau leitete er 1925 die KPD-Tageszeitung Der Kämpfer in Chemnitz und ab 1926 den zentralen KPD-Pressedienst in Berlin.
Ursprünglich zum linken Parteiflügel um Ruth Fischer, Arkadi Maslow und Ernst Thälmann gehörend, entwickelte sich Volk um 1928 zu einem führenden Mitglied der innerparteilichen Strömung der Versöhnler, welche die ultralinke Linie der Thälmann-Führung (RGO- und Sozialfaschismus-Politik) ablehnten und wurde deshalb von seinen bisherigen Funktionen entbunden und nach Hamburg strafversetzt. 1929 nachdem die Versöhnler innerparteilich entmachtet worden waren, führte er die Fraktionstätigkeit klandestin weiter und begann gemeinsam mit Georg Krausz und Heinrich Süßkind eine Versöhnler-Organisation innerhalb der Berliner KPD aufzubauen.
Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 nahm die Versöhnlergruppe um Volk, zu welcher auch der junge Heinz Brandt zählte, in der Illegalität den Kampf gegen das NS-Regime auf und konzentrierte sich hierbei auf die Betriebsarbeit. Hier wie auch im Exil unterhielt Volk enge Kontakte zu linkssozialdemokratischen Gruppen wie Neu Beginnen und den Revolutionären Sozialisten Deutschlands. Volk selber musste schon 1933 nach Frankreich flüchten, nach Kriegsausbruch gelang ihm von hier die Flucht in die USA, wo er bis Kriegsende illegal lebte und danach als Publizist tätig war.