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Oberramstadt

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Oberramstadt
Koordinaten: 49° 20′ N, 10° 26′ OKoordinaten: 49° 19′ 46″ N, 10° 26′ 19″ O
Höhe: 461 (460–501) m
Einwohner: 124 (2012)[1]
Eingemeindung: 1825
Eingemeindet nach: Auerbach
Postleitzahl: 91578
Vorwahl: 09823
Oberramstadt, eingebettet in die Landschaft

Oberramstadt, umgangssprachlich: Ramschdad bzw. Eʲbəramschdad),[2] ist ein Ortsteil der Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach des Regierungsbezirks Mittelfranken.

Geografie

Beim Dorf entspringt der Kümmelbach, ein linker Zufluss der Altmühl.

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1000 als „Ramesgarden“, gedeutet als Siedlung zur Einzäunung des Hraban (oder Ram). 1293 erscheint es als „Ramschart“, seit 1342 auch mit dem Präfix „Obern“: Nach Anlage einer Tochtersiedlung war eine Unterscheidung in „Obern“- und „Niedern“- Ramschart erforderlich geworden; Niedern-Ramschart, zuletzt 1409 genannt, ist abgegangen oder in Mittelramstadt aufgegangen.[3]

Laut einer brandenburg-ansbachischen Oberamtsbeschreibung von 1732 bestand der „Weyler“ Oberramstadt zu dieser Zeit aus zwölf brandenburgischen Untertanen, von denen drei zum brandenburg-ansbachischen Stiftsamt Ansbach gehörten, einer dem brandenburg-ansbachischen Hofkastenamt Ansbach lehen- und gültbar, aber ins brandenburg-ansbachische Vogtamt Leutershausen vogtbar war, ein weiterer der Kirchenpflege zu Colmberg gehörte und ebenfalls ins Vogtamt Leutershausen vogt- und steuerbar war, sieben dem brandenburg-ansbachischen Forndorffschen, ehemals Triesdorfschen Vogtamt gehörten und einer im Besitz der Mohrschen Erben zu Ansbach war. Außerdem gab es in Oberramstadt eine 1713 neuerbaute, zum Kastenamt Colmberg gehörende Mühle[4] und ein gemeindliches Hirtenhaus. Gepfarrt war der Weiler nach Auerbach, der Zehent musste dem Kastenamt Colmberg gegeben werden. Die Gemeindeherrschaft und der Hirtenstab standen dem Amt Colmberg zu, die Vogtei inner Etters der jeweiligen Grundherrschaft, die Vogtei außer Etters und die Fraisch aber dem Amt Colmberg.[5] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Oberramstadt aus 15 Anwesen: Zwei Halbhöfe und eine Mühle unterstanden dem Kastenamt Colmberg, ein Hof und zwei Köblergüter dem Stiftsamt Ansbach, ein Hof, ein Halbhof und fünf Köblergüter dem Verwalteramt Forndorf und ein Köblergut dem von Mohr; die Pfarrpfründe Colmberg (ein Köblergut) unterstand ebenfalls dem Kastenamt Colmberg. Das Hirtenhaus war gemeindlicher Besitz.[6]

Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde Oberramstadt dem Steuerdistrikt Auerbach im Landgericht Leutershausen zugeordnet.[7] Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde aus dem Steuerdistrikt die politische Gemeinde Auerbach gebildet, der neben dem Ort Auerbach noch Bauzenweiler, Kressenhof, Meuchlein und Oberramstadt angehörten. 1862 wechselt diese Gemeinde vom Landgericht Leutershausen in das Bezirksamt (ab 1938 Landkreis) Ansbach.[8]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Auerbach am 31. Dezember 1971 aufgelöst und ihre Ortsteile zum 1. Januar 1972 auf die Marktgemeinde Colmberg und die Stadt Leutershausen aufgeteilt; Oberramstadt, Bauzenweiler und Kressenhof kamen zur Stadt Leutershausen.[9]

Einwohnerentwicklung

  • 1818: 69 (18 „Feuerstellen“, 21 Familien)[10]
  • 1831: 70 (18 Häuser)[11]
  • 1876: 95 (41 Gebäude)[12]
  • 1950: 113 (20 Wohngebäude)[13]
  • 1961: 92 (20 Wohngebäude)[14]
  • 1987: 111[15]
  • 2012: 124[16]

Baudenkmäler

Verkehr

Durch den Ort verläuft die Kreisstraße AN 23, die nach Mittelramstadt bzw. zur AN 20 führt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Hinterholz.

Literatur

  • Hermann Schreiber: Leutershausen, Leutershausen [1975]
  • Manfred Jehle: Ansbach. Historischer Atlas von Bayern I 35, 2 Bde., München 2009
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 150 ff.

Einzelnachweise

  1. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012, Berlin/Boston 2012, S. 1027
  2. Fechter, S. 150
  3. Fechter, S. 150 f.
  4. Jehle, Bd. 2, S. 709
  5. Schreiber, S. 351; Jehle, Bd. 2, S. 805
  6. Jehle, Bd. 2, S. 897 f.
  7. Jehle, Bd. 2. S. 964
  8. Jehle, Bd. 2, S. 977
  9. Schreiber, S. 350; Jehle, Bd. 2, S. 977; Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 420.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 68
  11. Joseph Anton Eisenmann und Karl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. 2. Band, Erlangen 1832, S. 363
  12. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern, München 1876, Spalte 1152
  13. Jehle, Bd. 2, S. 977
  14. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 752
  15. [ http://wiki-de.genealogy.net/Oberramstadt Genealogie-Netz]
  16. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012, Berlin/Boston 2012, S. 1027
  17. Baudenkmäler in Leutershausen (PDF; 152 kB)

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