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Hermann Steinfurth

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Schwarz-Weiß-Abbildung eines Selbstporträts von Hermann Steinfurth, ausgestellt 1906 in Berlin, Hamburger Kunsthalle
Die Erziehung des Jupiter auf dem Berge Ida auf Kreta von Hermann Steinfurth, 1846
Diana wird von Aktäon im Bade überrascht von Hermann Steinfurth, 1847, Hamburger Kunsthalle
Schlafende Venus und Amor von Hermann Steinfurth
Porträt Georg Ernst Harzen von Hermann Steinfurth, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts einer Dame in Schwarz von Hermann Steinfurth, vor 1865, ausgestellt 1906 in Berlin, Hamburger Kunsthalle
Schwarz-Weiß-Abbildung des Porträts von Christian Petersen von Hermann Steinfurth, vor 1873, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Ausschnitt einer einfarbigen Abbildung des Porträts von August Abendroth von Hermann Steinfurth, vor 1868, Hamburger Kunsthalle
Badende Kinder, heliographische Reproduktion einer Zeichnung von Hermann Steinfurth

Hermann Steinfurth (* 28. August 1823 in Hamburg; † 7. Februar 1880 in Hamburg) war ein deutscher Maler und Lithograph der Düsseldorfer Malerschule.

Leben

Hermann Steinfurth wurde als Sohn eines Eisenhändlers am 28. August 1823 in Hamburg geboren. Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er dort von Gerdt Hardorff den Älteren. 1841 reiste er nach Düsseldorf und studierte an Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Ferdinand Sohn, bei dem er auch Privatunterricht hatte, und Friedrich Wilhelm von Schadow. Es folgte eine Studienreise nach Belgien und in die Niederlande, wo er Bildnisse von Anthonis van Dyck kopierte. 1847 kehrte er nach Hamburg zurück.

1848 gewann Hermann Steinfurth den vom Hamburger Künstlerverein veranstalteten Wettbewerb und bekam dadurch den Auftrag, das dreiteilige Altarbild für die neue Hauptkirche Sankt Petri zu malen. Um Studien für das Altarbild zu machen, reiste er nach München und Düsseldorf und malte schließlich das dreiteilige Altarbild, das 1851 vom Hamburger Künstlerverein der Hauptkirche Sankt Petri gestiftet wurde. Auf dem Mittelteil befand sich die Auferstehung Christi. Es wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem der Luftangriffe der Operation Gomorrha zerstört. Die Kirche selbst blieb aber sonst weitgehend unbeschadet.[1] Auch die Seitenteile blieben unbeschadet. Auf dem linken Teil ist der Apostel Petrus abgebildet, nach der Apostelgeschichte 10,14, und auf dem rechten Teil Paulus, nach Römer 14,17. Unten auf dem Bild von Paulus befindet sich die Inschrifttafel mit der Inschrift:[2]

„Als Altarbild gestiftet in die Sanct Petrikirche vom Hamburger Künstlerverein Anno Domini 1851“

1851 trat er eine längere Reise durch Deutschland, Österreich und Italien an. Seit 1853 wirkte er in Hamburg, nur durch gelegentliche kleine Reisen unterbrochen. 1877 bot er an, an der 1862 von der Patriotische Gesellschaft gegründeten Schule für Kunst und Gewerbe, der Vorläuferin der heutigen Hochschule für bildende Künste Hamburg, eine Klasse fürs Aktzeichnen zu leiten. Sie sollte zur Vorbereitung für diejeniegen sein, die sich auf den Besuch einer Kunstschule vorbereiteten. Die Klasse wurde eingerichtet mit ihm als Lehrer.[3] Der lebenslang unverheiratet gebliebene Hermann Steinfurth unterrichtete dort bis 1880 und verstarb nach einem schweren Leiden am 7. Februar des selben Jahres in Hamburg. Er vermachte der Hamburger Kunsthalle, der er im Vorjahr schon ein Gemälde schenkte, einige Ölgemälde. Die Kunsthalle ehrte ihn daraufhin mit einer Gedächtnisausstellung.

Hermann Steinfurth war Mitglied des Hamburger Künstlervereins sowie des Kunstvereins in Hamburg und war bei beiden Vereinen eine Zeit lang Vorsitzender. Zudem war er Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten, dessen Vorgängerverein CRIGNIC er seit 1846 auch schon angehörte.[4] Er war Gründungsmitglied und Stellvertretender Vorsitzender des Düsseldorfer Schachvereins,[5] dessen ersteres Schachturnier beim Künstlerverein Malkasten 1855 stattfand.[6] Später gehörte er dem Kuratorium der 1871 gegründeten Gesellschaft für vervielfältigende Kunst[7] in Wien an.

Schüler

  • Julie de Boor (1848–1932), Malerin[8]

Ausstellungen (Auswahl)

Werksverzeichnis (Auswahl)

  • 1843 Pietà, Öl auf Leinwand
  • 1844 Grablegung Christi, Öl auf Leinwand
  • 1846 Die Erziehung des Jupiter (auf dem Berge Ida auf Kreta), Öl auf Leinwand, 97 × 144 cm – Ausgestellt 1846 in Hamburg – 1861–1944 im Wallraf-Richartz-Museum,[16] dann verkauft. 2012 wurde das Gemälde bei Dorotheum für 45.000 Euro versteigert.[17]
  • 1846 Porträt des Oberalten Johann Christian Hinsch – Ausgestellt 1913 in Hamburg
  • 1847 Diana und Aktäon (Diana wird von Aktäon im Bade überrascht), Öl auf Leinwand, 185 × 132 cm – Ausgestellt 1847 in Hamburg – 1852 Geschenk des Senators Eduard Johns an die Hamburger Kunsthalle
  • 1847 Gemälde Raub des Hylas
  • 1850 Dreiteiliges Altarbild mit den Teilen Apostel Petrus, Auferstehung Christi und Paulus, von denen nur noch die Teile mit Petrus und Paulus existieren – Hauptkirche Sankt Petri in Hamburg
  • 1851 Porträt des Malers Ludwig Knaus, Öl auf Leinwand, 86 × 107 cm[18] – Vermächtnis Steinfurths an die Hamburger Kunsthalle
  • 1854 Porträt des Oberalten Johann Peter Schäffer – Ausgestellt 1913 in Hamburg
  • Vor 1860 Porträt Wilhelm Daniel Vivié als Kind (Sohn von Ernst Gottfried Vivié, in dessen Besitz sich 1898 noch das Bild befand)[19][20]
  • Vor 1862 Porträt des Malers Hermann Soltau, Öl auf Leinwand, 47 × 57 cm[21] – Hamburger Kunsthalle
  • 1862 (oder vorher) Sechs Bleistiftzeichnungen zu Prometheia – Ausgestellt 1867 in Wien – 1862 erschienen als Lithographien
  • 1863 Die zwölf Apostel auf sechs Blättern, Lithographien
  • Vor 1864 Porträt Georg Ernst Harzen (Kunsthändler (Galerie Commeter) und Förderer der Hamburger Kunsthalle),[22] Öl auf Leinwand, 94 × 113,5 cm – Auftragsarbeit für die Hamburger Kunsthalle
  • Vor 1864 Selbstporträt, 54,5 × 66,5 cm[23] – 1863 Geschenk vom Hamburger Künstlerverein an die Hamburger Kunsthalle
  • Vor 1865 Porträt einer Dame (in Schwarz), 48 × 58 cm – 1906 ausgestellt in Berlin – 1895 erworben von der Hamburger Kunsthalle
  • Vor 1868 Porträt August Abendroth, Öl auf Leinwand, 97 × 121 cm[24] – Geschenk von Otto Berkefeld an die Hamburger Kunsthalle
  • Vor 1871 Porträt des Hauptpastoren Gustav Baur – Ausgestellt 1913 in Hamburg – Hauptkirche Sankt Jacobi in Hamburg
  • 1871 Porträt Carl Heine, Öl auf Leinwand, 95 × 128 cm[25] – Auftragsarbeit für die Hamburger Kunsthalle
  • Vor 1872 Porträt Carl Refardt – Ausgestellt 1913 in Hamburg
  • Vor 1872 Porträt Ludwig Heinrich Kunhardt – Ausgestellt 1913 in Hamburg
  • Vor 1873 Porträt Christian PetersenStaats- und Universitätsbibliothek Hamburg
  • 1874 Skizzenblatt mit zahlreichen flüchtigen Kinderakten auf beiden Seiten, Bleistift, 52 × 35 cm – Ehemals in Sammlung Arnold Otto Meyer[26]
  • 1876 Porträt Johann Matthias Commeter (Galerie Commeter), Kopie eines Gemäldes von Robert Schneider, Öl auf Leinwand, 61,5 × 75 cm[27] – Auftragsarbeit für die Hamburger Kunsthalle
  • 1879 Porträt des Malers Hermann Kauffmann (im Alter von 70 Jahren), Öl auf Leinwand, 60 × 75 cm – Ausgestellt 1879 in Berlin – 1879 Geschenk Steinfurths an die Hamburger Kunsthalle
  • 18?? Porträt des Malers Valentin Ruths, Öl auf Leinwand, 54,5 × 66,5 cm[28] – 1893 Geschenk Ruths an die Hamburger Kunsthalle
  • 18?? Selbstporträt, 37 × 46 cm – 1906 ausgestellt in Berlin – Hamburger Kunsthalle
  • 18?? Porträt des Pastoren Berend Carl Roosen – Ausgestellt 1913 in Hamburg
  • 18?? Porträt des Pastoren Gotthard Ritter (St. Petri Kirche), Öl auf Leinwand, 95 × 140 cm
  • 18?? Porträt eines Herrn – Ausgestellt 1913 in Hamburg
  • 18?? Porträt des Bürgermeisters Hermann Anthony Cornelius Weber
  • 18?? Prometheia, 3 Kompositionen (Lithographien) – Ausgestellt 1893 in Wien
  • 18?? Porträt eines Herrn, Öl auf Leinwand, 39,4 × 47 cm[29]
  • 18?? Badende Kinder, Zeichnung und heliographische Reproduktion
  • 18?? Der Tartaros, Öl auf Leinwand, 107,5 × 74 cm – Vermächtnis Steinfurths an die Hamburger Kunsthalle
  • 18?? Der Tartaros, Bleistiftzeichnung, 101 × 69 cm
  • 18?? Eos entführt Tithonos, Öl auf Leinwand, 197 × 267 cm – Vermächtnis Steinfurths an die Hamburger Kunsthalle
  • 18?? Bacchanten, Öl auf Holz, 37 × 22 cm – Vermächtnis Steinfurths an die Hamburger Kunsthalle
  • 18?? Federzeichnung Großes Bachanal, in der Mitte Bacchus, 50,3 × 31,2 cm – Ehemals im Museum für Hamburgische Geschichte und in Sammlung Arnold Otto Meyer[26]
  • 19?? Federzeichnung Mythologische Szene, 35,5 × 29 cm – Ehemals im Museum für Hamburgische Geschichte und in Sammlung Arnold Otto Meyer[26]
  • 18?? Wandmalereien auf Schieferplatten in der Villa von Eduard Behrens (Vater von Theodor Behrens): Nackte Figuren in ornamentaler Haltung und Umrahmung nach klassischem Schema
  • 18?? Schlafende Venus und Amor (bei einer Auktion auch unpassenderweise Luna und Endymion[30]), Öl auf Leinwand, 47 × 39,5 cm – Hermann Steinfurth zugeschrieben

Literatur

Commons: Hermann Steinfurth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. St. Petri Hamburg auf der Webseite hamburg.de
  2. S. 83 in Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg. Band 3, 1968
  3. Hermann Steinfurth in Nordlicht: 222 Jahre : die Hamburger Hochschule für Bildende Künste am Lerchenfeld und ihre Vorgeschichte, Junius Verlag 1989
  4. Fußnote, S. 27 in Leben und Werk des badischen Hofmalers Georg Otto Eduard Saal, PDF-Datei
  5. [https://www.gbv.de/dms/hbz/toc/ht015221441.pdf Nachweis Schachverein, PDF-Datei
  6. Nachweis erstes Turnier beim Künstlerverein Malkasten
  7. Erklärung Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Meyers Großes Konversations-Lexikon
  8. Julie de Boor in Das jüdische Hamburg, S. 39
  9. a b Nachweis 4. Gemäldeausstellung in Bremen und Eröffnung der neuen Kunsthalle Bremen
  10. Erwähnung des Gemäldes in einem Bericht über die Ausstellung
  11. Ausstellungen Kunsthalle Bremen
  12. Beschreibung der Zeichnungen
  13. Eintrag im Ausstellungskatalog von 1879 (Digitalisat)
  14. Nachweis Internationale Ausstellung der graphischen Künste
  15. Ausstellungen im Kunstverein in Hamburg (PDF-Datei)
  16. Nachweis Verkauf des Bildes auf der Webseite vom Bildarchiv Foto Marburg
  17. Nachweis Versteigerung bei Dorotheum
  18. Abbildung des Porträts, das Ludwig Knaus zeigt auf der Webseite vom Bildarchiv Foto Marburg
  19. Beschreibung und eine Seite weiter Abbildung des Porträt Wilhelm Daniel Vivie
  20. Wilhelm Daniel Vivie bei MyHeritage mit Abbildung
  21. Abbildung des Porträts, das Hermann Soltau zeigt auf der Webseite vom Bildarchiv Foto Marburg
  22. Georg Ernst Harzen, Hamburger Kunsthalle
  23. Abbildung Selbstbildnis
  24. Abbildung des Porträts, das August Abendroth zeigt
  25. Abbildung des Porträts, das Carl Heine zeigt
  26. a b c Aufgeführt im Katalog der wertvollen Sammlung Dr. G. Blohm, Galerie Commeter, 1927
  27. Abbildung des Porträts, das Johann Matthias Commeter zeigt
  28. Abbildung des Porträts, das Valentin Ruths zeigt
  29. Abbildung des Ölgemäldes eines Herrn
  30. Abbildung des Gemäldes der Auktion