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Benutzer:Walmei/Entwurf

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DIMANT

Die Einheit der Welt

Der dialektische Materialismus erklärt die materielle Einheit der verschiedenartigen Dinge der Welt nicht in der Existenz einer absoluten Grundsubstanz oder einem natürlichen Ausgangsprinzip, sonder dadurch, dass die verschiedenen Formen der Materie

  • auseinander entstehen,
  • aufeinander einwirken und sich
  • ineinander verwandeln.

Sehr wichtig für den Nachweis der Einheitlichkeit der Naturerscheinungen waren die Entdeckung des Gesetzes von der Erhaltung und Umwandlung der Energie und der Äquivalenz von Masse und Energie.

Bewegung, Raum und Zeit als Daseinsformen der Materie

Alles in der Natur befindet sich in Bewegung, in unaufhörlichen Werden und Vergehen. Materie und Bewegung sind untrennbar miteinander verbunden.Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie. Die Lehre von der Einheit von Materie und Bewegung erlaubt auch den dialektischen Zusammenhang von Bewegung und Ruhe zu verstehen und die Metaphysik in dieser Frage zurückzuweisen.

Für SPINOZA ist die Bewegung kein Attribut der Materie, sondern hat äußere Ursachen. Diese den metaphysischen Materialismus kennzeichnende Trennung von Materie und Bewegung erfordert äußere Kräfte, führt letztlich zu Gott. Dieser Schluss wird außdrücklich von NEWTON gezogen.

Für die französischen Materialisten des 18. Jh., vor allem HOLBACH und HELVETIUS, ist Materie alles das, was auf unsere Sinne einwirkt (Sensualismus) Dieser Materiebegriff weist durch seinen erkenntnistheoretischen Aspekt bereits entscheidend über die im Materialismus des 16. u. 17.Jh. vorherrschende Substanzvorstellung der Materie hinaus, bleibt aber doch wesentlich von der Mechanik beeinflusst. Entsprechend dem Entwicklungsstand der Naturwissenschaften jener Zeit setzten die französischen Materialisten Materie vorwiegend mit Stoff gleich, dessen Struktur sie im Sinne der Atomistik auffassen. Selbst Feuerbach.

HEGEL lehnt ausdrücklich ein natürliches Hervorgehen der materiellen Dinge auseinander, eine Entwicklung der Materie aus sich selbst ab und behält die Bewegung und Entwicklung ausdrücklich der den Dingen angeblich zugrundeliegenden "Idee" vor.

Für den dialektischen Materialismus ist die Bewegung absolut, die Ruhe nur relativ. ENGELS: "Die Möglichkeit der relativen Ruhe der Körper, die Möglichkeit temporärer Gleichgewichtszustände ist wesentliche Bedingung der Differenzierung der Materie und damit des Lebens."

Alle Bewegung, Veränderung und Entwicklung der Materie geht im Raum und in der Zeit vor sich. Der Raum zeigt sich in der Ausdehnung der materiellen Dinge, in ihrer Lage zueinander und in ihrer Entfernung von einander, in Ihrem Nebeneinander-Bestehen. Die Zeit erscheint in der Dauer der materiellen Prozesse und in ihrer Aufeinanderfolge. im Nacheinander-Existieren der Dinde und Zustände.

Materie und Bewusstsein

Zu Beginn des 20. Jh. hat Lenin philosophisch in seiner weltbekannten Streitschrift dem Rechnung getragen: "Die Materie ist eine philosophische Kategorie zur Bezeichnung der objektiven Realität, die dem Menschen in seinen Empfindungen gegeben ist, die von unseren Empfindungen kopiert, fotografiert, abgebildet wird und unabhängig von ihnen existiert." [1][2] Wenn die Begriffe Materie und Bewusstsein als philosophische Grundbegriffe (Kategorien) verstanden werden, dann sollten sie durch Klärung ihres Verhältnisses zueinander bestimmt werden können. Logisch nahe liegend und widerspruchsfrei ist die disjunkte Formulierung ihres Wechselverhältnisses. Friedrich Engels verweist 1886 in Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie [3] darauf, daß es ein Problem gibt, von dessen Lösung jede andere philosophische Entscheidung abhängt: "Die große Grundfrage aller, speziell neueren Philosophie ist die nach dem Verhältnis von Denken und Sein ..., des Geistes zur Natur ... Die Frage: Was ist das Ursprüngliche, der Geist oder die Natur? ... Je nachdem diese Frage so oder so beantwortet wurde, spalteten sich die Philosophen in zwei große Lager. Diejenigen, die die Ursprünglichkeit des Geistes gegenüber der Natur behaupteten, also in letzter Instanz eine Weltschöpfung irgendeiner Art annahmen ... bildeten das Lager der Idealisten. Die anderen, die die Natur als das Ursprüngliche ansehen, gehören zu den verschiedenen Schulen der Materialisten." Diese Sichtweise wird besonders vom Dialektischen Materialismus und ähnlichen vom Marxismus bestimmten Theoriegebäuden gepflegt. Der materialistische Materiebegriff beansprucht vor allem gnoseologische Bedeutung, da mit der objektiven Realität erst wissenschaftliche Erkenntnistätigkeit möglich sein soll. [4] Doch die anzustrebende Objektivität wissenschaftlicher Erkenntnis führt nicht zwangsläufig zum Materialismus, sondern wird auch vom objektiven Idealismus bejat. So erscheint die Frage, ob die Materie oder das Bewusstsein das Primäre ist, gleich der Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war. Wenn es um objektive Erkenntnis geht - Grundanliegen jeglichen Philosophierens - , dann ist die Objektivität die Herausforderung. Objektive Erkenntnisse sind heute selbstverständlich, so dass die Frage nach ihrer Ursache sich aufdrängt (KANT). Die Objektivität ist das, was objektiven Idealismus und Materialismus vereint und "lediglich" bei der Suche nach ihrer Ursache nach Engels spaltet. Lediglich der subjektive Idealismus verneint definitionsgemäß Objektivität.

Tragfähigkeit der Erde

Auf einer Hügelkuppe des Elbert County im US-Bundesstaat Georgia steht ein riesiges Granitmonument. Es wurde im März 1980 erbaut. Von wem, ist bis heute nicht bekannt. Denn der gutgekleidete und redegewandte Mann, der im Juni des Vorjahres das Büro der Elberton Granite Fishing Company betreten und angekündigt hatte, er wolle ein Denkmal mit einer Botschaft an die Menschheit errichten, gab einen falschen Namen an. R. C. Christian blieb ebenso ein Phantom wie die Männer, die den Bau dieses Amerikanischen Stonehenge finanzierten. Man sagt jedoch, es sei bis heute ein wichtiger zeremonieller Platz für jenen okkulten Geheimbund, der die Welt zu dominieren trachtet.

Die vier Granittafeln, die den zentralen Pfeiler umgeben, tragen in acht Sprachen mit großen Lettern eingravierte Botschaften, welche die Menschheit zur Einheit aufrufen und zu einem respektvollen Umgang mit der Natur, in Harmonie mit dem Unendlichen. Kritiker indes sehen darin den Entwurf für eine geplante Weltdiktatur, die für viele Menschen den Tod bedeuten könnte. In Stein gehauen wie einst die Zehn Gebote aus biblischer Zeit, fordern jene modernen „zehn Gebote“ Mäßigung auf verschiedenen Ebenen. Der letzte Punkt auf den Steintafeln ermahnt denn auch: Sei kein Krebsgeschwür auf Erden. Laß der Natur Raum – laß der Natur Raum! Eine Aufforderung, die bei Menschen guten Willens wohl kaum auf Widerstand stößt. Doch wie steht es mit dem ersten und wichtigsten Gebot der Georgia Guidestones? Es lautet nämlich: Halte die Weltbevölkerung unter 500 Millionen im ewigen Gleichgewicht mit der Natur.

Gorbatschow selbst nimmt kein Blatt vor den Mund: „Wir müssen offener über Sexualität und Verhütung sprechen, über Abtreibung und gesellschaftliche Werte, welche die Bevölkerungszahl bestimmen. Denn kurz gesagt, ist die ökologische Krise eine Bevölkerungskrise. Reduziert die Weltbevölkerung um 90 Prozent, und es sind nicht mehr genügend Menschen übrig, um einen nennenswerten ökologischen Schaden anzurichten.“

Seine Vorstellung einer umweltverträglichen Weltbevölkerung von gut einer halben Milliarde Menschen trifft das erste Gebot der Georgia Guidestones auffallend genau. Noch mehr auf einer Linie damit lag der President‘s Council on Sustainable Development (Rat des Präsidenten für nachhaltige Entwicklung), ein Expertengremium, das den US-Präsidenten Bill Clinton zwischen 1993 und 1999 beriet. Diese Gruppe kam 1996 als Antwort auf den Erdgipfel in Rio de Janeiro (1992) nämlich zum Schluß, die Weltbevölkerung solle 500 Millionen Menschen nicht überschreiten.

Dave Foreman von der US-Umweltorganisation Sierra Club und Mitbegründer von Earth First! bekannte einmal: „Ich glaube, die Überbevölkerung ist das größte Problem auf Erden.“ Ein anderes Mal sagte er: „Wir Menschen sind eine Krankheit geworden, die Menschenpocken!“ Auch der militante Walschützer Paul Watson (Sea Shepherd Conservation Society) gehört zu jenen, die eine Weltbevölkerung von unter einer Milliarde Menschen fordern, da „wir den Planeten Erde töten“.

Da trifft es sich gut, daß die UN-Biodiversitäts-Einschätzung für eine nachhaltige menschliche Population[2] als Grundsatz forderte, „sämtliche, das Ökosystem beeinflussenden Maßnahmen sollten menschliche Wesen als biologische Ressource betrachten“. Im Klartext heißt das: Des Menschen Recht auf Leben darf nicht länger als unantastbar gelten, denn die Menschheit soll man bewirtschaften wie jeden anderen Rohstoff auch. Und so steht weiter unten zu lesen: „Eine vernünftige Schätzung für eine industrialisierte Weltgesellschaft auf dem aktuellen materiellen Standard Nordamerikas geht von einer Milliarde Menschen aus. Dieses Ziel muß innerhalb der nächsten 30 bis 50 Jahre erreicht werden.“

Grundfrage der Philosophie

Als Grundfrage der Philosophie bezeichnet man eine Frage, deren Beantwortung für den Fortgang alles weiteren Philosophierens grundlegende Bedeutung hat. Da mit der Beantwortung der Grundfrage Vorentscheidungen getroffen werden, welche die Behandlung aller folgenden Probleme im Voraus bestimmt, kommt ihr eine große Bedeutung zu. Mit Hilfe dieser Frage und ihrer Beantwortung kann man sich in der Philosophie zurechtfinden.[5] Ob es allerdings überhaupt sinnvoll ist, dass die Philosophie ihren Ausgang (Anfang und Ende) von einer Grundfrage nimmt, ist Gegenstand vor allem postmoderner Kritik geworden.

Bedeutung

Der Begriff der Grundfrage wird sowohl im Singular als auch Plural benutzt. So wird von Grundfragen der Ethik, der Erkenntnistheorie oder Ontologie geredet. Um so überraschender ist die Grundfrage der Philosophie als alleinige Grundfrage. Fragen auf eine einzige Grundfrage zurückzuführen ist im verallgemeinernden Sinne zwar erstrebenswert, doch wird die Suche nach Antworten erschwert, z.B. wegen Vieldeutigkeit oder begrifflicher Unklarheit (Siehe Weltformel). Mit der Grundfrage der Philosophie soll die Beantwortung alle Fragen sämtlicher Gebiete der Philosophie, wie die der Metaphysik, die der Erkenntnistheorie oder die der Ethik mit einer wesentlichen Frage im Zusammenhang stehen, auf ihr basieren. Im Umkehrschluss bedeutet dieses, dass alle philosophischen Fragen gleichartige Merkmale aufweisen müssen, dass letztlich der Gegenstand der Philosophie eingegrenzt werden kann, dass die Welt ein einheitliches Ganzes ist (Monismus). Doch das wird heute eher in Abrede gestellt. Ganz dazu im Gegensatz der Materialismus, der die Philosophie als Wissenschaft der allgemeinsten Bewegungsgesetze der Natur, der menschlichen Gesellschaft und des Denkens erklärt, der monistisch von der Existenz nur einer Substanz, der Materie ausgeht.

Mit der Grundfrage der Philosophie grenzt sich der Materialismus von allen anderen Philosophien ab. Die idealistische Lösung der Grundfrage der Philosophie geht angeblich in allen Varianten vom Primat des Bewusstseins gegenüber der Materie aus.

Die Beantwortung der Grundfrage der Philosophie ist für alle anderen Wissenschaften und auch für das praktische Leben, insbesondere für die Politik und Ethik von Bedeutung mit z.B. der Frage, ob es objektive Werte jenseits subjektiver Wertvorstellungen und Wünsche gibt?

Vorläufer der Grundfrage der Philosophie, Formen

Schon in der Antike hat Platon mit seiner so genannten Ideenlehre und Seelenlehre das Verhältnis von Gegenständen und Erkenntnissen untersucht.

Locke: Gibt es angeborene Vorstellungen? Lockes Kritik der Vorstellung der eingeborenen Ideen (ideae innatae) hat einen aufklärerischen Charakter. Durch die Untersuchung der Dinge selbst soll den Dogmen, Vorurteilen und den von Autoritäten vorgegebenen Prinzipien, wie sie zu seiner Zeit an der Tagesordnung waren, der Boden entzogen werden. Nachdrücklich wandte er sich gegen Descartes' Annahme, dass auch die Gottesidee angeboren sei: denn in vielen Gegenden der Welt gebe es keine entsprechende Gottesvorstellung. Wenn es angeborene Ideen gäbe, müssten diese auch bei geistig zurückgebliebenen Menschen vorhanden sein.

Substanz - in der vormarxistischen Ph. der einheitliche, unveränderliche beharrende Träger der mannigfaltigen , wechselnden Erscheinungen der objektiven Realität.

Bei SPINOZA ist die Substanz die grundlegende Kathegorie, die das Wesen der materiellen Welt, der Natur bezeichnet. Die historische Bedeutung des Substanzbegriffes besteht darin, dass er eine wichtige Stufe im Entwicklungsprozess der menschlichen Erkenntnis der Natur und der Materie ist (Lenin).

Es gibt für LEIBNIZ in der Welt nichts wahrhaft Wirkliches als die Monaden und ihre Vorstellungen. Gott ist die oberste Monade. Zu den ontologischen Grundsätzen des Aristoteles fügt Leibniz noch den "Satz vom zureichende Grunde" hinzu. ... nichts in der Welt geschieht, ohne dass für gerade dieses Geschehen ein zureichender Grund vorliegt.

Absolute, das - das Unbedingte, Unbegrenzte, Uneingeschränkte. In den idealistischen Philosophien in der Regel Begriff für das letzte Wesen aller Erscheinungen, den letzten Grund des Weltganzen, oft mit Gott gleichgesetzt.

Hume: "Es bleibt uns keine Vorstellung der Subtanz, die etwas anderes wäre als die Vorstelung eines Zusammens bestimmt gearteter Eigenschaften. Die Einbildung ist geneigt, etwas Unbekanntes oder Unsichtbares zu erdichten, von dem sie annimmt, dass es in allen Veränderungen sich gleich bleibe; dieses unfassbare Etwas nennt sie Substanz." Jedoch kann jede Eigenschaft ohne den Substanzbegriff existieren; denn wir beziehen die Substanzvorstellung fälschlich auf die äußeren Eigenschaften der Dinge statt auf die innere Tätigkeit des Vorstellens, wohin sie gehört. Die Existenz der Körper ist ein Punkt, den wir in all unseren Überlegungen als feststehend voraussetzen müssen." Weil es für Hume keine Seelensubstanz gibt, kennt er auch keine Unkörperlichkeit und keine Unsterblichkeit; Völlige Ablehnung erfährt bei Hume die Metaphysik als die vermeintliche Wissenschaft von Gegenständen, die außerhalb der Erfahrung liegen. Das Dasein Gottes an sich hat Hume nie bestritten; nur wendet er sich gegen den Anspruch, hier mit der Vernunft etwas auszurichten, denn Unerfahrbares kann höchstens geglaubt werden.

Die Hauptprobleme der überlieferten Metaphysik, nämlich die Fragen nach dem Dasein Gottes, der Einheit der Welt, der Freiheit des Willens und der Unsterblichkeit der Seele, können nach Kant auf wissenschaftlichem Wege nicht beantwortet werden; doch ebensowenig kann der Glaube an sie durch wissenschaftliche Einwände widerlegt werden.

Antworten und Begriffsgeschichte

Platon

Schon in der Antike hat Platon mit seiner so genannten Ideenlehre und Seelenlehre das Verhältnis von Gegenständen und Erkenntnissen untersucht. Er unterscheidete zwischen sinnlich Wahrnehmbarem und sinnlich nicht Wahrnehmbarem. Für ihn ist Erkenntnis Wiedererinnerung an Ideen, welche die Seele vor ihrem Eintritt in den Körper an einem „überhimmlischen“ Ort geschaut hat. Erkenntnis und Wissen verweisen daher auf ein Reich der Ideen. Was der Mensch durch die Einkörperung vergessen hat (Leib-Seele-Problem), kann er mit Hilfe von Sinneswahrnehmungen und Gesprächen und durch die Anleitung eines Lehrers wiedererlangen. Die Sinneswahrnehmungen beziehen sich auf reale materielle Körper und vermitteln der Seele die Wiedererinnerung entsprechender Ideen(göttlicher). Die Ideen sind für ihn auf Grund ihres göttlichen Charakters das Wesentliche, das Primäre.

Descartes

Descartes wird als einer der Begründer der neueren Philosophie bezeichnet. Weltanschaulich ist er Dualist. Er geht von zwei voneinander unabhängigen ewigen Substanzen aus: der materiellen Substanz und der geistigen Substanz. Die merkwürdige "Übereinstimmung" von körperlicher und geistiger Welt - ihr "Wissen" voneinander - wird letztlich mit Gott als unendliche und unerschaffbare Substanz erklärt. Erkenntnistheoretisch hält Descartes an eingeborene Ideen fest.

Hobbes

Hobbes lehnt Descartes eingeborene Ideen ab. Wahrnehmungen im menschlichen Bewusstsein sind für ihn Abbilder der Dinge. Er reduziert die Materie auf die körperliche Wirklichkeit und ihre Bewegungen. Selbst die geistige Tätigkeit versteht er so. Damit beantwortet er die Grundfrage der Philosophie als erster in der Neuzeit konsequent materialistisch.

Engels

Friedrich Engels verweist 1886 in Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie [6] darauf, daß es ein Problem gibt, von dessen Lösung jede andere philosophische Entscheidung abhängt: "Die große Grundfrage aller, speziell neueren Philosophie ist die nach dem Verhältnis von Denken und Sein ..., des Geistes zur Natur ... Die Frage: Was ist das Ursprüngliche, der Geist oder die Natur? ... Je nachdem diese Frage so oder so beantwortet wurde, spalteten sich die Philosophen in zwei große Lager. Diejenigen, die die Ursprünglichkeit des Geistes gegenüber der Natur behaupteten, also in letzter Instanz eine Weltschöpfung irgendeiner Art annahmen ... bildeten das Lager der Idealisten. Die anderen, die die Natur als das Ursprüngliche ansehen, gehören zu den verschiedenen Schulen der Materialisten." Diese Sichtweise wird besonders vom Dialektischen Materialismus und ähnlichen vom Marxismus bestimmten Theoriegebäuden gepflegt.

"Die Materie als solche ist eine reine Gedankenschöpfung und Abstraktion. Wir sehen von den qualitativen Verschiedenheiten der Dinge ab, indem wir sie als körperlich existierende unter dem Begriff der Materie zusammenfassen. Materie als solche, im Unterschied von den bestimmten, existierenden Materien, ist also nichts Sinnlich-Existierendes." Aus diesem Grunde hat auch "die Materie als solche ... noch niemand gesehen oder sonst erfahren, sondern nur die verschiedenen, wirklich existierenden Stoffe und Bewegungsformen ... Worte wie Materie oder Bewegung sind nichts anderes als Abkürzungen, in die wir viele verschiedene sinnlich wahrnehmbare Dinge zusammenfassen nach ihren gemeinsamen Eigenschaften. Die Materie kann also gar nicht anders erkannt werden als durch Untersuchung der einzelnen Stoffe und Bewegungsformen, und indem wir diese erkennen, erkennen wir pro tanto (insofern) auch die Materie und Bewegung als solche" (Marx/Engels 20, 519, 503).

Lenin

Die Einheit der Welt

Die früheren Materialisten suchten die Einheit der verschiedenartigen Dinge der Welt in einem natürlichen Ausgangsprinzip, einem einheitlichen Grundstoff. Denn wenn die Dinge naturgegeben aufeinander einwirken und sich ineinander verwandeln, müssen sie bei all ihrer Verschiedenartigkeit zugleich etwas Einheitliches darstellen. (Lehre von der Einheit der Welt - Monismus). Sehr wichtig für den Nachweis der Einheitlichkeit der Naturerscheinungen waren die Entdeckung des Gesetzes von der Erhaltung und Umwandlung der Energie und der Äquivalenz von Masse und Energie. Die Vorstellungen, dass alle Dinge aus einer allgemeinen Grundsubstanz entstanden sind bzw. bestehen, gehören heute der Vergangenheit an. Sie widersprechen der Entdeckung der (Elementarteilchen). Auch ist es bisher nicht gelungen die Materie erschöpfend durch Grundeigenschaften wie Masse, Ausdehnung (Eigenvolumen) oder Energie zu definieren (Materie (Physik)).

Der dialektische Materialismus erklärt die materielle Einheit der Welt nicht in der Existenz irgendwelcher Grundformen der Materie oder einer absoluten Grundsubstanz, sonder dadurch, dass die verschiedenen Formen der Materie

  • auseinander entstehen,
  • aufeinander einwirken und sich
  • ineinander verwandeln.

Materie und Bewusstsein

Zu Beginn des 20. Jh. hat Lenin philosophisch in seiner weltbekannten Streitschrift dem Rechnung getragen: "Die Materie ist eine philosophische Kategorie zur Bezeichnung der objektiven Realität, die dem Menschen in seinen Empfindungen gegeben ist, die von unseren Empfindungen kopiert, fotografiert, abgebildet wird und unabhängig von ihnen existiert." [7][2] Wenn die Begriffe Materie und Bewusstsein als philosophische Grundbegriffe (Kategorien) verstanden werden, dann sollten sie durch Klärung ihres Verhältnisses zueinander bestimmt werden können. Logisch nahe liegend und widerspruchsfrei ist die disjunkte Formulierung ihres Wechselverhältnisses. Friedrich Engels verweist 1886 in Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie [8] darauf, daß es ein Problem gibt, von dessen Lösung jede andere philosophische Entscheidung abhängt: "Die große Grundfrage aller, speziell neueren Philosophie ist die nach dem Verhältnis von Denken und Sein ..., des Geistes zur Natur ... Die Frage: Was ist das Ursprüngliche, der Geist oder die Natur? ... Je nachdem diese Frage so oder so beantwortet wurde, spalteten sich die Philosophen in zwei große Lager. Diejenigen, die die Ursprünglichkeit des Geistes gegenüber der Natur behaupteten, also in letzter Instanz eine Weltschöpfung irgendeiner Art annahmen ... bildeten das Lager der Idealisten. Die anderen, die die Natur als das Ursprüngliche ansehen, gehören zu den verschiedenen Schulen der Materialisten." Diese Sichtweise wird besonders vom Dialektischen Materialismus und ähnlichen vom Marxismus bestimmten Theoriegebäuden gepflegt. Der materialistische Materiebegriff beansprucht vor allem gnoseologische Bedeutung, da mit der objektiven Realität erst wissenschaftliche Erkenntnistätigkeit möglich sein soll. [9] Doch die anzustrebende Objektivität wissenschaftlicher Erkenntnis führt nicht zwangsläufig zum Materialismus, sondern wird auch vom objektiven Idealismus bejat. So erscheint die Frage, ob die Materie oder das Bewusstsein das Primäre ist, gleich der Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war. Wenn es um objektive Erkenntnis geht - Grundanliegen jeglichen Philosophierens - , dann ist die Objektivität die Herausforderung. Objektive Erkenntnisse sind heute selbstverständlich, so dass die Frage nach ihrer Ursache sich aufdrängt (KANT). Die Objektivität ist das, was objektiven Idealismus und Materialismus vereint und "lediglich" bei der Suche nach ihrer Ursache nach Engels spaltet. Lediglich der subjektive Idealismus verneint definitionsgemäß Objektivität.

Bewegung, Raum und Zeit als Daseinsformen der Materie

Alles in der Natur befindet sich in Bewegung, in unaufhörlichen Werden und Vergehen. Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie. Materie und Bewegung sind untrennbar miteinander verbunden. Die Lehre von der Einheit von Materie und Bewegung erlaubt auch den dialektischen Zsammenhang von Bewegung und Ruhe zu verstehen und die Metaphysik in dieser Frage zurückzuweisen.

Die Bewegung gehört - SPINOZA zufolge - nicht zu den Attributen der Materie, sondern kommt unter dem Einfluss äußerer Ursachen zustande. Die den metaphysischen Materialismus kennzeichnende Trennung von Materie und Bewegung birgt notwendiger Weise theologische Konsequenzen in sich: wenn die Bewegung der Materie nicht immanent ist, so muss sie ihr durch äußere Kräfte, letztlich durch Gott, zugeführt werden. Dieser Schluss wird außdrücklich von MEWTON gezogen.

Die französischen Materialisten des 18. Jh., vor allem HOLBACH und HELVETIUS, geben eine vorwiegend sensualistische Bestimmung des Begriffes der Materie: Materie ist alles das , was auf unsere Sinne einwirkt. Dieser Materiebegriff weist durch seinen erkenntnistheoretischen Aspekt bereits entscheidend über die im Materialismus des 16. u. 17.Jh. vorherschende Substanzvorstelung der Materie hinaus, bleibt aber doch wesentlich von der Mechanik beeinflusst. Enrsprechend dem Entwicklungsstand der Naturwissenschaften jener Zeit setzten die französischen Materialisten Materie vorwiegend mit Stoff gleich, dessen Struktur sie im Sinne der Atomistik auffassen. Selbst Feuerbach.


So lehnt noch Hegel ausdrücklich ein natürliches Hervorgehen der materiellen Dinge auseinander, eine Entwicklung der Materie aus sich selbst ab und behält die Bewegung und Entwicklung ausdrücklich der den Dingen angeblich zugrundeliegenden "Idee" vor.

Friedrich Engels: " Die Möglichkeit der relativen Ruhe der Körper, die Möglichkeit temporärer Gleichgewichtszustände ist wesentliche Bedingung der Differenzierung der Materie und damit des Lebens." Die Bewegung ist absolut, aber die Ruhe nur relativ. Alle Bewegung, Veränderung und Entwicklung der Materie geht im Raum und in der Zeit vor sich. Der Raum zeigt sich in der Ausdehnung der materiellen Dinge, in ihrer Lage zueinander und in ihrer Entfernung von einander, in Ihrem Nebeneinander-Bestehen. Die Zeit erscheint in der Dauer der materiellen Prozesse und in ihrer Aufeinanderfolge. im Nacheinander-Existieren der Dinde und Zustände. "Die Materei kann sich nichtanders bewegen als im Raum und in der Zeit."(Lenin)17

Vielleicht ist der Streit um Idealismus und Materialismus, der Streit um die Frage, was letztlich das Primäre ist, auf das Huhn-Ei-Problem reduzierbar!? Das "Aufspalten des Lagers der Philosophen" lässt vermuten, dass die Idealisten und Materialisten die Welt dann auch gleich gänzlich anders "sehen" sollten. Doch muss das so sein?


Erst mit dem Begriff der Materie (Philosophie) als objektive Realität - oft lediglich Synonym für Stoffe -[10] als das Disjunkte zum Bewusstsein zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Grundfrage der Philosophie als die Frage nach dem Verhältnis von Materie und Bewusstsein formuliert. Da die Begriffe Materie und Bewusstsein als philosophische Grundbegriffe (Kategorien) nicht auf andere Begriffe zurückfürbar sind, können sie nur durch Gegenüberstellung und Klärung ihres Verhältnisses zueinander bestimmt werden. Zugespitzt wird die Grundfrage der Philosophie in der Frage nach dem Primären: Materie oder Bewusstsein? Es sind nur zwei Antworten möglich, wenn Materie und Bewusstsein als disjunkte Begriffe definiert werden - was auch die Sinnhaftigkeit dieser Begriffe ausmacht. Die Materialisten sehen in der Materie das Primäre, die Idealisten im Bewusstsein. Die Materialisten erklären das Bewusstsein als Produkt der Materie. Die objektiven Idealisten trennen das menschliche Bewusstsein vom Subjekt als selbständige objektive Wesenheit, die subjektiven Idealisten erklären die Bewusstseinsinhalte durch Betonung der sinnlichen Erkenntnis als das Primäre.

Die einzige universelle Eigenschaft, die der Materie zukommt, ist ihre objektive Realität.

Das ergibt sich aus der Entgegensetzung, aus dem Primat der Materie zum Bewusstsein (Geist).

Die Vorstellung, dass alle Dinge aus einer allgemeinen Grundsubstanz entstanden sind, wurde durch die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse des letzten Jahrhunderts (Elementarteilchen) widerlegt. Auch konnte die Materie nicht durch irgendwelche Grundeigenschaften wie Masse (Ruhemasse) Energie oder Undurchdringlichkeit erschöpfend definiert werden. Erst mit dem Begriff der Materie als das Disjunkte zum Bewusstsein gelang eine logisch widerspruchsfreie Formulierung ihres Wechselverhältnisses. Lenin: "Die Materie ist eine philosophische Kategorie zur Bezeichnung der objektiven Realität, die dem Menschen in seinen Empfindungen gegeben ist, die von unseren Empfindungen kopiert, fotografiert, abgebildet wird und unabhängig von ihnen existiert." [11][2] Da die Begriffe Materie und Bewusstsein als philosophische Grundbegriffe (Kategorien) nicht auf andere Begriffe zurückführbar sind, können sie nur durch Gegenüberstellung und Klärung ihres Verhältnisses zueinander bestimmt werden. Friedrich Engels verweist 1886 in Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie [12] darauf, daß es ein Problem gibt, von dessen Lösung jede andere philosophische Entscheidung abhängt: "Die große Grundfrage aller, speziell neueren Philosophie ist die nach dem Verhältnis von Denken und Sein ..., des Geistes zur Natur ... Die Frage: Was ist das Ursprüngliche, der Geist oder die Natur? ... Je nachdem diese Frage so oder so beantwortet wurde, spalteten sich die Philosophen in zwei große Lager. Diejenigen, die die Ursprünglichkeit des Geistes gegenüber der Natur behaupteten, also in letzter Instanz eine Weltschöpfung irgendeiner Art annahmen ... bildeten das Lager der Idealisten. Die anderen, die die Natur als das Ursprüngliche ansehen, gehören zu den verschiedenen Schulen der Materialisten." Diese Sichtweise wird besonders vom Dialektischen Materialismus und ähnlichen vom Marxismus bestimmten Theoriegebäuden gepflegt. Der materialistische Materiebegriff beansprucht vor allem gnoseologische Bedeutung, da mit der objektiven Realität erst wissenschaftliche Erkenntnistätigkeit möglich sein soll. [13]

Heidegger

Im Zuge seines Projekts der Überwindung der Metaphysik – also auch metaphysischer Unterscheidungen wie Idealismus und Materialismus – führt Martin Heidegger die Unterscheidung zwischen Leitfrage und Grundfrage ein. Dabei bezeichnet Leitfrage das metaphysische Fragen nach dem Seienden als Seienden und dem Sein des Seienden (Geist/Materie), die dann in der Metaphysik und Ontologie seit Platon und Aristoteles zu verschiedenen Antworten führte, während hingegen Heidegger mit seiner Formulierung der Grundfrage auf das Sein als solches abzielte, also die im Laufe der Geschichte verschiedenen Ver- und Entbergungen des Seins im Ereignis untersuchte. Ziel ist es damit, nicht mehr das Sein zu bestimmen, sondern zu untersuchen, wie es überhaupt zu solchen Bestimmungen kam.[14]

Mit der Unterscheidung von Grund- und Leitfrage geht also für Heidegger eine Ablehnung des vormaligen Konzepts der Grundfrage einher. Heidegger sieht in metaphysischen Leitfragen nach dem obersten Seienden (bspw. Geist/Materie) zwar das bestimmende Moment der Philosophiegeschichte. Mit seiner Neuformulierung der Grundfrage lehnt er dieses Vorgehen jedoch ab und setzt an diese Stelle eine ganz anders formulierte Grundfrage: Warum überhaupt und in welcher Weise bilden sich im Laufe der Geschichte die verschiedenen metaphysischen Bestimmungen aus? Heidegger versucht darauf in seinen Schriften zur Seinsgeschichte Antworten zu geben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. W.I. Lenin: Materialismus und Empiriokritizismus. Dietz Verlag Berlin 1971 Geschrieben im Mai 1908 S. 124
  2. a b c Artikel „Materie“. In: Georg Klaus, Manfred Buhr (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. 11. Aufl., Leipzig 1975.
  3. Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. Dietz Verlag, Berlin. Band 21, 5. Auflage 1975, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 259-307.
  4. R.O. Gropp: Grundlagen des dialektischen Materialismus.- VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.- 3. Auflage. Berlin 1971. S. 39 ff
  5. http://www.trend.infopartisan.net/trd1006/t051006.html
  6. Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. Dietz Verlag, Berlin. Band 21, 5. Auflage 1975, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 259-307.
  7. W.I. Lenin: Materialismus und Empiriokritizismus. Dietz Verlag Berlin 1971 Geschrieben im Mai 1908 S. 124
  8. Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. Dietz Verlag, Berlin. Band 21, 5. Auflage 1975, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 259-307.
  9. R.O. Gropp: Grundlagen des dialektischen Materialismus.- VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.- 3. Auflage. Berlin 1971. S. 39 ff
  10. W.I. Lenin: Materialismus und Empiriokritizismus. Dietz Verlag Berin 1971 Geschrieben im Mai 1908 S. 124
  11. W.I. Lenin: Materialismus und Empiriokritizismus. Dietz Verlag Berin 1971 Geschrieben im Mai 1908 S. 124
  12. Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. Dietz Verlag, Berlin. Band 21, 5. Auflage 1975, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 259-307.
  13. R.O. Gropp: Grundlagen des dialektischen Materialismus.- VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.- 3. Auflage. Berlin 1971. S. 39 ff
  14. Vgl. Martin Heidegger: Beiträge zur Philosophie. Vom Ereignis. (GA 65), S. 74ff.

Kategorie:Philosophie des Geistes== Materie == Die Vorstellung, dass alle Dinge aus einer allgemeinen Grundsubstanz entstanden sind, wurden durch die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse des letzten Jahrhunderts überholt. Auch kann die Materie nicht durch irgendwelche Grundeigenschaften wie Masse (Ruhemasse) Energie oder Undurchdringlichkeit definiert werden. Die einzige universelle Eigenschaft, die der Materie zukommt, ist ihre objektive Realität. Lenin: "Die Materie ist eine philosophische Kategorie zur Bezeichnung der objektiven Realität, die dem Menschen in seinen Empfindungen gegeben ist, die von unseren Empfindungen kopiert, fotografiert, abgebildet wird und unabhängig von ihnen existiert." [1]Das ergibt sich aus der Entgegensetzung, aus dem Primat der Materie zum Bewusstsein (Geist).[2] Der moderne materialistische Materiebegriff hat vor allem gnoseologische Bedeutung, da mit der objektiven Realität erst wissenschaftliche Erkenntnistätigkeit möglich wird. [3] Aus Fermionen sind materielle Teilchen aufgebaut. Da aber Materie nach der Formel E=m*c^2 in Energie und diese wieder zurückverwandelt werden kann, ist es also eine Frage der Philosophie, ob man sie verschieden nennt. Die Physiker sagen, sie seien äquivalent, bzw. schon Nils Bohr sagte: es gibt komplementäre Beschreibungen des Phänomens.

"Bei dieser Gelegenheit dürfte es nicht uninteressant sein zu erwähnen, dass Hegel, der den Materialismus „das konsequente System des Empirismus nannte, schrieb: „Für den Empirismus ist überhaupt das Äußerliche das Wahre, und wenn dann auch ein Übersinnliches zugegeben wird, so soll doch eine Erkenntnis desselben“ (d. h. des Übersinnlichen) „nicht stattfinden können, sondern man sich lediglich an das der Wahrnehmung Angehörige zu halten haben. Dieser Grundsatz aber in seiner Durchführung hat dasjenige gegeben, was man später als Materialismus bezeichnet hat.[4] Diesem Materialismus gilt die Materie als solche als das wahrhaft Objektive." Die Machisten zucken verächtlich die Achseln über „veralteten“ Ansichten der „Dogmatiker“, der Materialisten, die sich an den durch die „neueste Wissenschaft“ den „neuesten Positivismus“ angeblich widerlegten Begriff der Materie halten. Über die neuen Theorien der Physik, die die Struktur der Materie betreffen, werden wir noch gesondert sprechen. Es ist aber völlig unzulässig, die Lehre von dieser oder jener Struktur der Materie mit einer erkenntnistheoretischen Kategorie zu verwechseln, die Frage nach den neuen Eigenschaften der neuen Arten der Materie (zum Beispiel der Elektronen) mit der alten Frage der Erkenntnistheorie, der Frage nach den Quellen unseres Wissens, nach der Existenz der objektiven Wahrheit u. dgl. m. zu verwechseln, wie die Machisten dies tun. Mach hat „die Weltelemente entdeckt“: das Rote, Grüne, das Harte, das Weiche, das Laute, das Lange usw., sagt man uns. Wir fragen: Ist dem Menschen, wenn er Rote sieht, das Harte empfindet usw., die objektive Realität gegeben oder nicht? Diese uralte philosophische Frage ist von Mach verwirrt worden. Ist sie nicht gegeben, dann gleitet ihr zusammen mit Mach unvermeidlich in den Subjektivismus und Agnostizismus ab und liefert euch der wohlverdienten Umarmung der Immanenzphilosophen, d. h. der philosophischen Menschikow aus. Ist sie aber gegeben, dann braucht man für diese objektive Realität einen philosophischen Begriff, und dieser Begriff ist längst, sehr langer Zeit geschaffen worden, dieser Begriff ist die Materie. Die Materie ist eine philosophische Kategorie zur Bezeichnung der objektiven Realität, die dem Menschen in seinen Empfindungen gegeben ist, die von unseren Empfindungen kopiert, fotografiert, abgebildet wird und unabhängig von ihnen existiert. Davon zu reden, daß ein solcher Begriff „veralten“ kann, ist daher kindisches Geschwätz , eine sinnlose Wiederholung der Argumente der reaktionären Modephilosophie. Konnte der Kampf zwischen Idealismus und Materialismus in den zwei Jahrtausenden der Entwicklung der Philosophie veralten? Der Kampf zwischen den Tendenzen oder Linien eines Plato und eines die Demokrit in der Philosophie? Der Kampf zwischen Religion und Wissenschaft? Zwischen der Verneinung der und objektiven Wahrheit und ihrer Anerkennung? Der Kampf zwischen den Anhängern eines übersinnlichen Wissens und seinen Gegnern?

Umsatzvariable

Der kompletten Überarbeitung sind zum Opfer gefallen:

  • die analoge Definition zur Basisgröße
  • die begriffliche Misere samt dazugehörige Quellen
  • die Zuordnung des Formelumsatzes
  • Verlinkung mit der Stöchiometrischen Matrix
  • praktische Anwendungen

Deshalb versuche ich die Seite hier zur retten und erhoffe mir eine inhaltliche Diskussion. Die DIN 32642 beinhaltet den Formelumsatz und die Umsatzvariablen gemeinsam. Warum wohl? Die Umsatzvariable wird in der entsprechenden Quelle nicht Théophile de Donder zugeordnet, denn degré d'avancement heißt doch wohl Reaktionsgrad!? Die englische und französische Seite haben den gleichen Fehler, nicht so die polnische.

Umsatzvariable

Die Umsatzvariable ξ[5] (extent of reaction[6]) ist eine extensive Größe. Die Umsatzvariable ξ ist nach IUPAC die Menge abgelaufener chemischer Reaktionen. Die Umsatzvariable ξ ist gleich der umgesetzten Stoffmenge eines Reaktionsteilnehmers geteilt durch dessen stöchiometrischen Faktor.

Die Maßeinheit für ξ ist das Mol.

Der kleinste Umsatz ist der elementare Formelumsatz. Der elementare Formelumsatz ist der Umsatz einer Reaktionsgleichung in Teilchen gelesen. Die Frage, ob der elementare Formelumsatz eine Elementarreaktion ist, bleibt davon unberührt. Der elementare Formelumsatz wird wie ein Teilchen als abzählbares Objekt (Einzelheit) behandelt. Die Umsatzvariable ξ wird deshalb folgerichtig auch als Objektmenge an Formelumsätzen ξ[7][8][9] bezeichnet. Üblich ist auch noch der ältere Begriff Reaktionslaufzahl ξ[10]. Im Deutschen gibt es somit drei Begriffe für die Menge abgelaufener Reaktionen. Das Verständnis wird weiter erschwert, wenn der absolute und relative Umsatz unterscheidungslos als Umsatz bezeichnet wird. Hier ist mit Umsatz der absolute Umsatz, z.B. in mol gemeint. Desweiteren werden in der Statistik der Betriebsökonomie variierende Umsätze auch als Umsatzvariable bezeichnet.[11]

Definition

Die Umsatzvariable ξ ist die Menge abgelaufener Reaktionen (Objektmenge an elementaren Formelumsätzen). Die Umsatzvariable bezieht sich auf eine bestimmte Reaktionsgleichung. Die Umsatzvariable ξ ist gleich der umgesetzten Stoffmenge eines Reaktionsteilnehmers geteilt durch dessen stöchiometrischen Faktor:

Analogie zur Stoffmenge

  • N(X): Anzahl elementarer Formelumsätze(X)
  • NA: Avogadro-Konstante
  • ΔNj: Anzahl der an der Reaktion beteiligten Teilchen einer Komponente j
  • νj: Stöchiometrischer Koeffizient der Komponente j
  • Δnj: Umsatz der Komponente j

Die Umsatzvariable ξ ist somit proportional dem experimentell bestimmbaren Umsatz der an der Reaktion beteiligten Komponenten. Die Umsatzvariable nimmt unter Verwendung der gängigen Vorzeichenkonvention (stöchiometrische Koeffizienten der Edukte negativ, die der Produkte positiv) immer positive Werte an.

Infinitesimale Definition

Die bestimmte Integration mit ergibt:
Komplexe chemische Systeme werden, wenn ihre einzelnen Reaktionen bekannt sind, mit ihrer Stöchiometrischen Matrix beschrieben.

Allgemeines

Für ξ = 1 mol wird von einem Formelumsatz[12] gesprochen. Die Umsatzvariable ist dann gleich der Anzahl Formelumsätze und der Formelumsatz ein sogenannter Einheitsumsatz.

(ξ = Anzahl Formelumsätze(auch als nF bezeichnet[13]))

Wird der elementare Formelumsatz als Einheitsumsatz gewählt, so ist ξ die Objektmenge an elementaren Formelumsätzen - kurz: Objektmenge an Formelumsätzen.

Mit der Umsatzvariablen kann der Umsatz einer chemischen Reaktion mit einer einzigen Größe angegeben werden.

Häufig wird der relative Umsatz - auch Umsatzgrad genannt - (Anteil des Umsatzes bezogen auf einen maximalen Umsatz) auch als Umsatzvariable ξ bezeichnet. Das ist in der Fachliteratur üblich aber formal nicht korrekt , da im "gold book" dafür der Reaktionsgrad (degree of reaction) genannt wird.

Reaktionsgrad einer chemischen Reaktion

Der Reaktionsgrad (degree of reaction) α[14] ist das Verhältnis der Umsatzvariablen zur maximalen Umsatzvariablen:

  • ξmax: Umsatzvariable für den restlosen Verbrauch eines Ausgangsstoffes

Für eine stöchiometrische Reaktion sind die Umsatzgrade aller Reaktionsteilnehmer gleich, nämlich gleich dem Reaktionsgrad. Ansonsten ist der Umsatzgrad des Reaktanden, der zuerst verbraucht werden würde, gleich dem Reaktionsgrad:

  • Δnj: Umsatz der Komponente j
  • n0,j: Stoffmenge der Komponente j vor der Reaktion

Eine Dissoziation ist durch den Dissoziationsgrad α gekennzeichnet. Der Reaktionsgrad zum Gleichgewicht wird mit ρ bezeichnet (Siehe unten).

Der Reaktionsgrad wird häufig falsch als Umsatzvariable bezeichnet.

Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion

Die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion lässt sich mit Hilfe der Umsatzvariablen wie folgt definieren:

  • : Reaktionsgeschwindigkeit
  • dξ: differenzielle Änderung der Umsatzvariablen
  • dt: differenzielle Änderung der Zeit

Einfache Reaktionen

Für ein und dieselbe stöchiometrische Gleichung gibt es genau eine Umsatzvariable, was an folgendem Beispiel verdeutlicht werden soll:

Die Umsatzvariable ergibt sich hier zu:

Gleichgewichtsreaktionen

Bei Gleichgewichtsreaktionen ist ξeq < ξmax. Die Berechnung der Umsatzvariablen ξeq bis zur Einstellung des Gleichgewichts erfordert die Berechnung des entsprechenden Reaktionsgrades ρ. Für eine Gleichgewichtsreaktion

gilt folgender Zusammenhang zwischen der Gleichgewichtskonstanten Kc und dem Reaktionsgrad ρ[15]

  • nieq: Stoffmenge der Komponente i im Gleichgewicht
  • : Der Reaktionsgrad zum Gleichgewicht ist die Umsatzvariable zum Gleichgewicht im Verhältnis zur maximalen Umsatzvariablen.
  • νi: Stöchiometrischer Koeffizient
  • ξmax: Umsatzvariable für den restlosen Verbrauch eines Ausgangsstoffes
  • v: Volumen

Die Gleichgewichtskonstante bestimmt den Reaktionsgrad zum Gleichgewicht ρ. Die Gleichung ist nur für einfache Reaktionen nach dem Reaktionsgrad ρ analytisch lösbar.[16]

Literatur

Einzelnachweise

  1. W.I. Lenin: Materialismus und Empiriokritizismus. Dietz Verlag Berin 1971 Geschrieben im Mai 1908 S. 124
  2. Artikel „Materie“. In: Georg Klaus, Manfred Buhr (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. 11. Aufl., Leipzig 1975.
  3. R.O. Gropp: Grundlagen des dialektischen Materialismus.- VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.- 3. Auflage. Berlin 1971. S. 39 ff
  4. Hegel,„Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse“, Werke, VI. Band (1843), S 83.
  5. DIN 32642: Symbolische Beschreibung chemischer Reaktionen.-1992-01
  6. Eintrag: extent of reaction. In: IUPAC Compendium of Chemical Terminology (the “Gold Book”). doi:10.1351/goldbook.E02283 (Version: 2.3.2).
  7. TGL 31548 Einheiten physikalischer Größen.-1979-03
  8. Möbius, H.: Chemische Thermodynamik.- 5. Auflage.- Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig.-1988 S. 24 ISBN 3-342-00294-8
  9. Autorenkollektiv: Lehrbuch der Chemie.-1. Auflage.-Cornelsen Verlag, Berlin.-2009.-S. 73 ISBN 978-3-06-011173-2
  10. Wedler, G.: Lehrbuch der Physikalische Chemie.-6. Auflage.-WILEY-VCH-Verlag GmbH Weinheim.-2012.
  11. Verordnung (EG) Nr. 1165/98 DES RATES vom 19.5.1998 über Konjunkturstatistiken, S. 14
  12. DIN 32642: Symbolische Beschreibung chemischer Reaktionen.-1992-01
  13. Autorenkollektiv: Lehrbuch der Chemie.-1. Auflage.-Cornelsen Verlag, Berlin.-2009.-S. 73 ISBN 978-3-06-011173-2
  14. Eintrag zu degree of reaction. In: IUPAC (Hrsg.): Compendium of Chemical Terminology. The “Gold Book”. doi:10.1351/goldbook.D01570 – Version: 2.3.2.
  15. Möbius, H.: Chemische Thermodynamik.- 5. Auflage.- Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig.-1988 S. 248-254 ISBN 3-342-00294-8
  16. Atkins, P.: Lehrbuch der Physikalische Chemie.-5. Auflage.-WILEY-VCH-Verlag GmbH Weinheim.-2013.-S.230

Kategorie:Chemische Größe== Wahrheit in Wissenschaft == Wahrheit, Wissenschaft und Wirklichkeit stehen in unmittelbarem Zusammenhang. So O. Schwemmer: "Wahrheit und Wissenschaft gehören in unserem Verständnis gewöhnlich so eng zusammen, dass man versucht sein könnte, überhaupt nur in der Wissenschaft von Wahrheit zu reden. Denn wo sonst finden sich vergleichbar klare und eindeutige Kriterien, um Wahrheit und Falschheit,...".[1] Ziel jeder Erkenntnis (Wissenschaft) ist die Wahrheit. Wissenschaft als Form des gesellschaftlichen Bewusstseins "widerspiegelt" (beschreiben) die objektiven Realität.[2] Dabei wird mit dem Begriff der Wahrheit die Genauigkeit der Widerspiegelung der Wirklichkeit charakterisiert. Mit absoluter Wahrheit (Genauigkeit) ist eine "perfekte, exakte" Wiedergabe gemeint, die nur für einzelne, digitalisierbare Sachverhalte gelingt, wie z.B. bei der richtigen Angabe der Anzahl von Gegenständen. Im Allgemeinen sind jedoch wissenschaftliche Aussagen wie jegliches Wissen mit einer mehr oder weniger großen Unsicherheit verbunden, so dass von relativer Wahrheit bzw. relativem Wahrheitsgehalt gesprochen wird.

Wahrheit in den Natur- und Technischen Wissenschaften

Für die Natur- und Technischen Wissenschaften ist die Praxis (z.B. das Experiment) als praktischer Beweis das primäre und hinreichende Kriterium der Wahrheit. Die Natur- und Technischen Wissenschaften haben wie die Wahrheit objektiven Charakter (Siehe oben: Materialistische Widerspiegelungstheorie) - Andere Wahrheitstheorien werden nicht benötigt.[2] [3] In den Natur- und Technischen Wissenschaften ist mit dem Geltungsanspruch eines Ergebnisses meistens auch ein Genauigkeitsanspruch verbunden. Wie mit dem dialektischen Verhältnis von absoluter und relativer Wahrheit in Wissenschaft und Technik umgegangen wird, macht die Metrologie deutlich. Der Messunsicherheit, die den wahren Wert verdeckt, wird nicht nur durch genauere Messungen begegnet, sondern auch mit statistischen Methoden bei der Auswertung von Wiederholungsmessungen (DIN 1319). Die Wahrheit in Gestalt wahrer Werte ist zwar nicht direkt messbar, doch kann sie eingegrenzt werden. Eine Bestätigung von Naturgesetzen gelingt im Rahmen der Messunsicherheit. Die Metrologie zeigt wie man in Naturwissenschaft und Technik durch Messungen die Wahrheit eingrenzt.

Wahrheit in den Sozial- und Geisteswissenschaften

In den Sozial- und Geisteswissenschaften kann das Experiment als Kriterium der Wahrheit kaum angewendet werden. So O. Schwemmer: "Eine methodische Konstruktion der Wirklichkeit, wie sie im Experiment vorgenommen wird, ist in den Geistes- und Sozialwissenschaften nicht möglich. Und wo dort dennoch von Experimenten die Rede ist, unterscheiden diese sich grundlegend von den Experimenten der Naturwissenschaften. Dies schon darum, weil wir keine isolierten Systeme mit Menschen aufbauen, weil wir die prägenden Einflüsse aus den physischen, sozialen und semantischen Umgebungen der Menschen nicht zu einer „idealen” Modellsituation rückbauen können."[4] Es bleiben die sekundären Wahrheitskriterien (s.o.). Doch diese sind nur von notwendigem aber nicht hinreichendem Charakter. Der subjektive Einfluss des Erkennenden lässt sich nicht völlig eliminieren. Die Folge ist, dass die Sozial- und Geisteswissenschaften den Anspruch einer Wissenschaft auf Objektivität und Allgemeingültigkeit nur bedingt erfüllen können.[5]

Die Scheidung der Begriffe der Objektivität und der Allgemeingültigkeit Hier hat seinerzeit Misch einzusetzen versucht,indem er zwischen den Begriffen der Objektivität und der Allgemeingültigkeit unterschied. Auf diesem Wege schien es möglich, in den Geisteswissenschaften eine Form der Objektivität zu begründen, die nicht notwendig mit der Allgemeingültigkeit verbunden ist. So schien es zulässig, auf den in der Tat nicht ernstlich haltbaren Allgemeingültigkeitsanspruch in den Geisteswissenschaften zu verzichten, ohne deswegen die Objektivität, d. h. letztlich die Wissenschaftlichkeit überhaupt, preiszugeben. Das würde bedeuten, daß es in den Geisteswissenschaften eine echte, objektive, d. h. als sachhaltig ausweisbare Erkenntnis gibt, die nicht für jedermann in gleicher Weise zugänglich ist, weil sie an bestimmte besondere Voraussetzungen innerhalb des erkennenden Subjekts gebunden ist. Die Geisteswissenschaften unterscheiden sich eben dadurch von den Naturwissenschaften, daß an ihrem Verstehen nicht nur der formale Intellekt beteiligt ist, sondern daß die Tiefe der Seele mit allen ihren Kräften mit dabei eingeht. So ist ein subjektives Element in den Geisteswissenschaften unvermeidbar.

Zumindest für die Naturerkenntnis hat sich dieser Schrecken weitgehend aufgelöst, weil mit dem Experiment ein Weg eröffnet wurde, die denkend erzeugten Wirklichkeit der Wissenschaft am Augenschein zu prüfen. , die den denkend, also theoretisch, erzeugten Wirklichkeiten der Wissenschaften die Wahrheiten der Lebenswelt entgegenhalten, die das Expertenurteil dem Urteilsspruch des Common-sense unterwerfen und die schließlich die Strukturen, mit deren Erfassung die Wissenschaften sich legitimieren, zu bloßen Konstruktionen, zu Hirngespinste erklären. Und da weder damals noch heute ein Platon den Logos, also die wahre Ordnung der Dinge, ein für alle mal verordnen konnte, wird dieser Kampf um den mundus intelligibilis der Strukturen zumindest in den Geistes- und Sozialwissenschaften und jedenfalls in der Praktischen Philosophie auch weiterhin ein Motiv der wissenschaftlichen und philosophischen Entwicklung bleiben. Insgesamt bleibt jedenfalls festzustellen, dass die „wahre” Wirklichkeit der Wissenschaften, so wie sie durch eine methodische Aufbereitung und Zurichtung der Wirklichkeit erreicht wird, eine konstruierte, eine methodisch konstruierte Wirklichkeit ist. Und gerade dadurch, dass sie methodische, nach bestimmten Regeln nämlich, erreicht worden ist, verbürgt sie die mögliche Allgemeinheit ihrer Erkenntnis.

Fiedler, Frank u.v.a.: Dialektischer und historischer Materialismus: Lehrbuch für das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium.-14. Aufl.-Dietz-Verlag.- Berlin 1988.-718 S.


Formeln

   p% = P/G
   Das vernachlässigt die Gestalt des Prozentsatzes.
   Warum nicht: p% = (P/G)*100%
   Beides ist zwar wertmäßig gleich (Tautologie), doch wird durch letztere Gleichung die Umwandlung in Hundertstel(%) 
   angestrebt.
   In der Literatur findet man beides. Die erste Gleichung ist nur das P/G-Verhältnis. Die zweite Gleichung beinhaltet
   zusätzlich die angestrebte Umwandlung in Hunderstel, was die Form des Prozentsatz ist. Ich empfehle daher eine 
   Gleichungskette:
   p% = P/G = (P/G)*100%
   So kommen doch Inhalt (P/G-Verhältnis) und Form (Hundertstel) zur Geltung?!
   p% = P/G = (P/G)*100%
   Die Gleichungskette soll nicht nur auf den Übergang zum Hundertstel hinweisen.
   Ein Problem sind meines Erachtens auch die unterschiedlichen Darstellungen in den Büchern.
   Mit p% = P/G werden die einen klar kommen, mit p% =(P/G)*100% die anderen.
   Durch die Gleichungskette könnten - hoffentlich - alle gewonnen werden.

7 7

Farben

Gleichungen können auch Farben enthalten:

{ \color{Blue}x^2 } + { \color{Brown} 2x } - { \color{OliveGreen} 1 }
x_{1,2} = \frac{ -b \pm \sqrt{ \color{red} b^2-4ac } }{2a}

Eine Übersicht der möglichen Farben ist in [1] zu finden.

Beachte, dass Farben nicht der einzige Weg sind, um auf etwas hinzuweisen. Menschen mit einer Farbfehlsichtigkeit können Probleme haben, verschiedene Farben voneinander zu unterscheiden.



Der letzte Zähler beinhaltet:




Beispiel =

42 kg sind 7 %. Wie viel sind (entsprechen) 100 %?
Gegeben sind W (Prozentwert) und p% (Prozentsatz).
Gesucht ist G (Grundwert).

Mit Formel

Mit Verhältnisgleichung (Proportion)

Mit „Was ist 1 %?“ (Dreisatz)



Es folgt:




Umstellen ergibt:



Der letzte Zähler ergibt:

Vorteil:
Eine Formel für alle Aufgaben
Vorteil:
- Ohne Formel
- Einfaches Umstellen, wenn die gesuchte Größe x im Zähler
der linken Seite der Verhältnisgleichung steht.
Vorteil:
- Ohne Formel
- Einfacher Dreisatz, hier als Gleichungskette
- Anwendung beim Kopfrechnen

Beispiel

42 kg sind 7 %. Wie viel sind (entsprechen) 100 %?
Gegeben sind W (Prozentwert) und p% (Prozentsatz).
Gesucht ist G (Grundwert).

Mit Formel

Mit Verhältnisgleichung (Proportion)

Mit „Was ist 1 %?“ (Dreisatz)



Umstellen und Einsetzen ergibt:




Umstellen ergibt:



Gleichsetzen der letzten Zähler ergibt:

Vorteil:
Eine Formel für alle Aufgaben
Vorteil:
- Ohne Formel
- Einfaches Umstellen, wenn die gesuchte Größe x im Zähler
der linken Seite der Verhältnisgleichung steht.
Vorteil:
- Ohne Formel
- Einfacher Dreisatz, z. B. als Gleichungskette
- Anwendung beim Kopfrechnen

Mathematische Definition

Die Umsatzvariable ξ ist die Menge abgelaufener Reaktionen (Objektmenge an elementaren Formelumsätzen). Die Umsatzvariable bezieht sich auf eine bestimmte Reaktionsgleichung. Die Umsatzvariable ξ ist gleich der umgesetzten Stoffmenge eines Reaktionsteilnehmers geteilt durch dessen stöchiometrischen Faktor:

  • N(F): Anzahl elementarer Formelumsätze(F)
  • NA: Avogadro-Konstante
  • ΔNj: Anzahl der an der Reaktion beteiligten Teilchen einer Komponente j
  • νj: Stöchiometrischer Koeffizient der Komponente j
  • Δnj: Umsatz der Komponente j

Die Umsatzvariable ξ ist somit proportional dem experimentell bestimmbaren Umsatz der an der Reaktion beteiligten Komponenten. Die Umsatzvariable nimmt unter Verwendung der gängigen Vorzeichenkonvention (stöchiometrische Koeffizienten der Edukte negativ, die der Produkte positiv) immer positive Werte an.

Kann keine bestimmte Reaktionsgleichung formuliert werden, z.B. wegen Konkurenzreaktionen, die letztlich zu unterschiedlichen Nebenprodukten führen, auch in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen, so variieren die stöchiometrischen Faktoren und es bleibt nur ein differentieller Ansatz:

Diese Definition wird zwar komplexen chemischen Reaktionen gerecht, wird aber praktisch nicht genutzt. Komplexe chemische Systeme werden, wenn ihre einzelnen Reaktionen bekannt sind, mit ihrer Stöchiometrischen Matrix beschrieben werden.

Einteilung

Küvetten werden unterschieden nach:

  • dem Glas (je nach gewünschter Transmission und Widerstandsfähigkeit)
  • der Schichtdicke (z.B. in Normal- und Mikroküvetten mit und ohne Abstandshalter)
  • der Konstruktion (in zerlegbare, kompakte und Einwegküvetten)
  • dem Aggregatzustand der Probe (in Flüssigkeits- und Gasküvetten)
  • der Probenzufuhr (in Durchflussküvetten und Küvetten für die manuelle Probenzufuhr)
  • der Messgenauigkeit (in Routine- und Präzisionsküvetten)


Einteilung

Damit das Mauerwerk sicher Lasten aufnehmen, verteilen und übertragen kann, muss es im Verband gemauert werden. Für das Überbinden der Steine fordert die DIN 1053-1, Mauerwerk, Teil 1: Berechnung und Ausführung ein Mindestüberbindemaß. Mauerverbände selbst werden vom DIN nicht genormt. Will man aber möglichst Teilsteine vermeiden und ökonomisch arbeiten, dann kommt man zwangsläufig zu den üblichen Mauerverbänden. Mauerverbände für Pfeiler, Bögen, Gewölbe, usw. zeichnen sich durch ähnliche Regeln wie die der Wände aus. Die Mauerverbände (MV) werden entsprechend der Geometrie einer Wand in MV für Mauermitte und MV für Mauerenden (Endverbände) eingeteilt.

Einteilung der Mauerwerksverbände (MV)
MV für Mauermitte MV für Mauerende (Endverbände)


Mauerverbände für Mauermitte

Die Konstruktionsverbände (Tragverbände), die in Mauermitte das Mindestüberbindemaß einhalten müssen, ohne Teilsteine auskommen, einfach und regelmäßig sind, ist eng begrenzt, nicht so die Zierverbände. Zierverbände sind gestalterisch unbegrenzt. Einige werden unten gesondert vorgestellt. Sonderverbände, insbesondere gegen Schlagregen und Sparverbände mit Bruchstücken - letztere heute unzulässig - gehören mehr der Vergangenheit an und werden nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. Mit den großformatigen Steinen dominiert heute das Ein-Stein-Mauerwerk. Das Mehr-Stein-Mauerwerk mit kleinformatigen Steinen hat auch durch die Stahlbetonbauweise an Bedeutung verloren.

MV für Mauermitte
Konstruktionsverbände (Tragverbände) Zierverbände, z.B. für Sichtmauerwerk Sonderverbände gegen Schlagregen Sparverbände mit Bruchstücken,

heute unzulässig

Konstruktionsverbände (Tragverbände)
für Ein-Stein-Mauerwerk

(Die Mauerschichten haben nur eine Steinreihe.)

für Mehr-Stein-Mauerwerk (Verbandsmauerwerk)

(Die Mauer-Schichten haben z. T. zwei und mehr Steinreihen.)

Binderverband

(Header bond)

Läuferverband

(Stretcher bond)

mittiger	schleppender
Blockverband

(English bond)

Kreuzverband

(English Cross bond)


Mauerverbände für das Mauerende (Endverbände)

Allgemeine Regeln für alle Endverbände:

Die Steine an den Mauerenden ergeben sich aus dem Verband in Mauermitte und der Mauerlänge.
Die End-Steine (Endblöcke) bedingen paarweise einander.
Für alle Endverbände gibt es je nach Mauerlänge vier Möglichkeiten für den End-Stein (Endblock) des anderen Endes.

Die End-Steine des einen Mauerendes erzwingen über die durchgehende Schicht die End-Steine des anderen Endes. So gesehen könnte der Maurer gelassen zum anderen Ende hin mauern. Doch in Wirklichkeit werden die Mauerenden (-ecken) zuerst hochgezogen, um die Mitte als Schnur-Mauerwerk hochzuführen. Die paarweise einander bedingenden Mauerenden werden also unabhängig von einander gemauert. Die Abhängigkeit der Mauerenden muss der Maurer planerisch vorweg nehmen und die Schichten entsprechend anlegen, wenn er Pass-Steine (Teilsteine) in Mauermitte vermeiden will.


Endverbände für Ein-Stein-Mauerwerk
Die erste Schicht beginnt mit einem Ganzen.
Der Anfänger in der zweiten Schicht ergibt sich aus dem gewünschten Verband in Mauermitte.
Die Schichten enden mit den Teil-Steinen, die das Ende füllen (Erforderliche Viertelsteine werden nicht an das Mauerende gesetzt, sondern ein Stein vorgezogen, um deren Herausfallen am Ende zu vermeiden.). Das Teil-Stein-Maß ergibt sich aus der Division der Wandlänge durch das Steinmaß.
Endverbände für Mehr-Stein-Mauerwerk (Verbandsmauerwerk)
Da die Schichten aus mehreren Steinreihen bestehen, spricht man bei den Endverbänden von Endblöcken. Sie sind so zu gestalten, dass die anschließenden Stoßfugen zur Schnittfuge der Schicht werden und den gewünschten Verband in Mauermitte ermöglichen.


Endverbände für Verbandsmauerwerk nach der Mauerlänge, l
Für kleinformatige Steine kann mit (x = ganze Zahl) geschrieben werden:
    l = x ∙ 2 am + (0 am bzw. 1 am)				l = x ∙ 2am + (¼ am bzw. 1¼ am)
Normalverband

( l = ganzzahliges Vielfaches der Steinlänge bzw. halben Steinlänge)

Die Schichten enden mit gleichen Steinen.
umgeworfener Verband

(l = ganzzahliges Vielfaches der Steinlänge bzw. halben Steinlänge plus ¼ Steinlänge)

Die Läufer-Schicht endet wie eine Binder-Schicht und umgekehrt.

Die Endverbände werden auch nach den Teilsteinen eingeteilt. Werden keine Viertel-Steine zugelassen, so spricht man vom Regelverband. Werden Viertel-Steine zugelassen, so spricht man vom vereinfachten Verband.

Ein Normalverband bzw. umgeworfener Verband kann also als Regelverband bzw. als vereinfachter Verband ausgeführt werden.

Begriffsbestimmung

Ein Formelumsatz ist in der Chemie die vollständige Umsetzung von Ausgangsstoffen zu den Produkten gemäß einer chemischen Reaktionsgleichung.[6] Bei einem elementaren Formelumsatz einer Reaktion N2 + 3 H2 2 NH3 werden entsprechend der Stöchiometrie ein Molekül Stickstoff und drei Moleküle Wasserstoff zu zwei Molekülen Ammoniak umgesetzt. Im Englischen wird von "chemical transformation" gesprochen.[7] Davon unberührt bleibt die Frage, ob der elementare Formelumsatz auf einer entsprechenden elementaren Reaktion beruht. Oft wird ein molarer Formelumsatz betrachtet, bei dem entsprechende molare Stoffmengen der Moleküle vollständig umgesetzt werden. Ein solcher Formelumsatz wird zur Angabe von chemischen Daten einer Reaktion verwendet, um beispielsweise die Reaktionsenthalpie einer Reaktion anzugeben: N2 + 3 H2 2 NH3, ΔRH = −92,4 kJ·mol−1. Es ist also zu unterscheiden zwischen

  • elementarem Formelumsatz,
  • molarem Formelumsatz und der
  • Menge an Formelumsätzen, der so genannten Umsatzvariablen.

Einzelnachweise

  1. https://www.philosophie.hu-berlin.de/institut/.../ernst.../vorlesungstext4‎
  2. a b Artikel „Wissenschaft“. In: Georg Klaus, Manfred Buhr (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. 11. Aufl., Leipzig 1975. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Klaus/Buhr“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. R.O. Gropp: Grundlagen des dialektischen Materialismus.- VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften.- 3. Auflage. Berlin 1971. S. 186 ff
  4. Wahrheit und Wissenschaft von Oswald Schwemmer, Humboldt-Universität zu Berlin https://www.philosophie.hu-berlin.de/institut/.../ernst.../vorlesungstext4‎
  5. O. Bollnow: Die Objektivität der Geisteswissenschaften und die Frage nach dem Wesen der Wahrheit‎.- Zeitschrift für philosophische Forschung, 16. Jahrgang.- 1962.- S.3-25
  6. Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher (Hrsg.): Lexikon der Chemie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2001.
  7. Eintrag: extent of reaction. In: IUPAC Compendium of Chemical Terminology (the “Gold Book”). doi:10.1351/goldbook.E02283 (Version: 2.3.2).

Ein Formelumsatz ist nach DIN 32642: Symbolische Beschreibung chemischer Reaktionen.-1992-01.:

, auch als molarer Formelumsatz bezeichnet.

Warum also keine Umleitung zur Umsatzvariablen? Es steht doch alles dort!