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PRO-LAD

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Strukturformel von PRO-LAD
Allgemeines
Name PRO-LAD
Andere Namen
  • (8β)-N,N-Diethyl-6-propyl-9,10-didehydroergolin-8-carboxamid (IUPAC)
  • N-Propyl-nor-LSD
  • 9,10-Didehydro-6-propyl-N,N-diethylergolin-8β-carboxamid
  • 6-Propyl-N,N-diethyl-6-norlysergamid
Summenformel C22H29N3O
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 65527-63-1
PubChem 44457803
Wikidata Q7120374
Arzneistoffangaben
Wirkmechanismus

Agonist an den Serotonin-(5-HT2)-Rezeptoren

Eigenschaften
Molare Masse 351,49 g·mol−1
Schmelzpunkt

87–88 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

PRO-LAD (engl. N-Propyl-nor-lysergic acid diethylamide) ist ein chemisch hergestelltes Derivat der Lysergsäure, die als Mutterkornalkaloid natürlich vorkommt. Es ruft schon in sehr geringen Dosen lang andauernde halluzinogene Wirkungen hervor. Pharmakologisch gehört PRO-LAD zur Gruppe der serotoninverwandten psychedelischen Substanzen.

Chemie

Chemisch gehört PRO-LAD zur Strukturklasse der Ergoline. Charakteristisch für die chemische Struktur der Mutterkornalkaloide ist das tetracyclische Ergolin. Die in der Natur gefundenen Ergoline sind am Stickstoff in Position 6 des Ergolinsystems methyliert. PRO-LAD besitzt im Gegensatz zu LSD eine N6-Propylgruppe statt einer N6-Methylgruppe.

Wirkung beim Menschen

Die Dauer eines unkomplizierten PRO-LAD-Erlebnisses liegt in der Regel zwischen 6 und 8 Stunden, abhängig von Dosierung, Körpergewicht und Alter. Die wirksame Dosis wird mit 100–200 µg angegeben.[1] PRO-LAD wirkt an den Rezeptorensubtypen der Serotonin-(5-HT2)-Rezeptoren, sowie der Dopamin-Rezeptoren.[3]

Rechtsstatus

PRO-LAD unterliegt in Deutschland weder dem Betäubungsmittelgesetz, noch dem Arzneimittelgesetz.[4]

Literatur

  • Alexander Shulgin, Ann Shulgin: TiHKAL, the Continuation. Transform Press, Berkeley 1997, ISBN 0-9630096-9-9. (online)
  • Andrew J. Hoffman, David E. Nichols: Synthesis and LSD-like discriminative stimulus properties in a series of N(6)-alkyl norlysergic acid N,N-diethylamide derivatives. In: Journal of Medicinal Chemistry. Band 28, Nr. 9, September 1985, ISSN 0022-2623, S. 1252–1255, doi:10.1021/jm00147a022.
  • T. Niwaguchi, Y. Nakahara, H. Ishii: Studies on lysergic acid diethylamide and related compounds. IV. Syntheses of various amide derivatives of norlysergic acid and related compounds. In: Yakugaku zasshi : Journal of the Pharmaceutical Society of Japan. Band 96, Nummer 5, Mai 1976, S. 673–678, ISSN 0031-6903. PMID 987200.
  • Robert C. Pfaff, Xuemei Huang, Danuta Marona-Lewicka, Robert Oberlender and David E. Nichols: Lysergamides Revisited. In: NIDA Research Monograph 146: Hallucinogens: An Update. S. 52, 1994, United States Department of Health and Human Services.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Alexander and Ann Shulgin: PRO-LAD. In: TiHKAL. Transform Press, Berkeley 1997, ISBN 0-9630096-9-9
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Robert C. Pfaff, Xuemei Huang, Danuta Marona-Lewicka, Robert Oberlender and David E. Nichols: Lysergamides Revisited. In: NIDA Research Monograph 146: Hallucinogens: An Update. S. 52, 1994, United States Department of Health and Human Services.
  4. Gericht gibt berauschende Kräutermischungen frei, „Demnach ist der Begriff des Arzneimittels in Art. 1 Nr. 2 Buchst. b der Richtlinie 2001/83 dahin auszulegen, dass er keine Stoffe erfasst, deren Wirkungen sich auf eine schlichte Beeinflussung der physiologischen Funktionen beschränken, ohne dass sie geeignet wären, der menschlichen Gesundheit unmittelbar oder mittelbar zuträglich zu sein.“ CURIA - Documents