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Karl III. (Spanien)

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Karl III. von Spanien
König Karl III. von Spanien
Wappen Karl III.

Karl III. (* 20. Januar 1716 in Madrid; † 14. Dezember 1788 ebenda) war König von Spanien. Er regierte von 1735 bis 1759 als Carlo V. von Sizilien/Carlo VII. von Neapel und Sizilien und von 1759 bis 1788 als Carlos III. von Spanien.

Leben

Karl III. wurde am 20. Januar 1716 in Madrid als ältester Sohn von Philipp V. von Spanien und dessen zweiter Gemahlin Elisabetta Farnese (Isabel de Farnesio) geboren, und starb am 14. Dezember 1788 in Madrid.

Karl III. regierte im Sinne des „aufgeklärten Despotismus“ (span. Despotismo Ilustrado) als absolutistischer Monarch, der gleichzeitig Ideen der Aufklärung einband und unter anderem die Bildung förderte und den Einfluss der Kirche zurückdrängte. 1767 ordnete er die Vertreibung der Jesuiten aus Spanien und den spanischen Besitzungen in Amerika an.[1]

Seine Verwaltungsreformen des spanischen Kolonialreiches in Lateinamerika („Segunda Conquista“, John Lynch) sollten den Ertrag aus den Überseekolonien vermehren, sowie die politische Kontrolle festigen. Karl III. trug aber durch den damit erzeugten Unmut grundlegend zu den Anfang des 19. Jahrhunderts ausbrechenden Unabhängigkeitskriegen bei.

Für die Regierungszeit in Neapel und Sizilien ließ er den Bau des Palastes von Caserta beginnen. Durch das Erbe seiner Mutter gelangte er in Besitz der Farnesischen Sammlungen, welche vorerst im Palazzo Reale in Neapel aufgestellt wurde. Auch während seiner Regierungszeit in Spanien leitete er bedeutende Städtebaumaßnahmen ein, vor allem in Madrid, wo er öffentliche Beleuchtungs- und Abwassersysteme sowie zahlreiche repräsentative Bauten (u. a. die Puerta de Alcalá, die Plaza de Cibeles und das Gebäude des heutigen Museo del Prado) in Auftrag gab. Diese Bautätigkeiten brachten ihm den Beinamen des „besten Bürgermeisters von Madrid“ ein.

Unter seiner Herrschaft in Spanien erlebte das Land einen wirtschaftlichen Aufschwung, der zu einem beträchtlichen Anstieg der Bevölkerungszahl von 6 Millionen auf 10,5 Millionen führte.

Ehe und Nachkommen

Karl heiratete am 19. Juni 1738 Prinzessin Maria Amalia von Sachsen, eine Tochter von Friedrich August II., mit der er folgende Kinder hatte:

  • María Isabel (1740–1742)
  • María Josefa (*/† 1742)
  • María Isabel (1743–1749)
  • María Josefa (1744–1801)
  • Maria Ludovica (1745–1792) ∞ 1765 Leopold II. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
  • Felipe Antonio (1747–1777) Herzog von Kalabrien
  • Karl IV. (1748–1819) König von Spanien ∞ 1765 Maria Luise von Bourbon-Parma (1751–1819)
  • María Teresa (1749–1750)
  • Ferdinand I. (1751–1825) König beider Sizilien ∞ 1768 Maria Karolina von Österreich (1752–1814)
  • Gabriel Antonio (1752–1788) ∞ Maria Anna von Portugal (1768–1788)
  • María Ana (1754–1755)
  • Antonio Pascal (1755–1817) ∞ Maria Amalia de Borbón (1779–1798)
  • Francisco Javier (1757–1771)

Maria Amalia zu Ehren stiftete er am Tage der Vermählung, am 6. Juli 1738, den Januariusorden.

Orden

Literatur

Fußnoten

  1. Hugo Rodolfo Ramírez Rivera: La Compañía de Jesús y la propaganda satírica iconográfica contra el Rey Don Carlos III de España, 1769-1772. Antecedentes y documentos. In: Anuario de Historia de la Iglesia en Chile. ISSN 0716-1662. Jg. 5 (1987), S. 33–46.
Commons: Karl III. (Spanien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Ferdinand VI.König von Spanien
1759–1788
Karl IV.
Antonio FarneseHerzog von Parma
1731–1735
Karl II.
Karl VI.König von Neapel
1735–1759
Ferdinand IV.
Karl VI.König von Sizilien
1735–1759
Ferdinand IV.