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Benutzer:Eridaner/Artikelentwurf

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Ein Motorradanhänger ist ein Anhänger, der hinter einem Motorrad gezogen wird. Diese unterliegen in Deutschland, abweichend zu PKW-Anhängern, besonderen zulassungs- und verkehrsrechtlichen Regeln. Anhänger zum Transport von Motorrädern hinter vierrädrigen Kraftfahrzeugen werden umgangssprachlich auch oft als Motorradanhänger bezeichnet.

Motorradanhänger gezogen von einer Honda Gold Wing

Geschichte und Hintergrund

Motorradlastenanhänger in Phnom Penh
Hundeanhänger in Frankreich
Motorradtaxianhänger in Kambodscha

Seit es Motorräder als Transportmittel gibt, wurden auch Anhänger daran gehängt, um die begrenzten Transportkapazitäten eines Zweirades zu erweitern. Im Zweiten Weltkrieg wurden Anhänger bis zu 350 kg hinter schweren geländetauglichen Wehrmachtsgespannen verwendet. In Asien, wo Fahrräder und kleine Motorräder als Transportmittel eine sehr grosse Bedeutung haben, sind Anhänger zum Lastentransport sehr weit verbreitet. Aber auch in Europa und Amerika, wo das Motorrad in erster Linie ein Freizeit- und Urlaubsfahrzeug ist, bieten sie Motorradfahrern die Möglichkeit, auf Motorradreisen deutlich mehr Gepäck mitzunehmen, als die 170 bis 220 kg Zuladung, die ein Motorrad inklusive dem Gewicht der Besatzung legal bietet. Besetzt mit zwei Erwachsenen mit Schutzkleidung und Motorradhelmen und ausgerüstet mit Gepäcksystemen, die zu ihrem Eigengewicht oft nur 5 kg Zuladung pro Koffer erlauben, ist ein Urlaub zu zweit in der Regel nicht ohne Überladung des Motorrades möglich. Die Mitnahme eines Hundes ist ohne Anhänger oder Seitenwagen nicht machbar.

Englische Hersteller wie Watsonian oder in der Tschechoslowakei Jawa mit dem PAV-Einradanhänger verkauften schon in den Nachkriegsjahren zusätzlichen Gepäckraum, der Camping und Urlaubsreisen zu zweit auch mit kleineren Motorrädern oder Rollern erlaubte. Zu dieser Zeit waren Motorräder in Europa als Alltagsfahrzeug noch sehr verbreitet. Später kamen aus den Niederlanden Hersteller wie Schuring dazu, die neben den notwendigen Anhängerkupplungen(nl: Trekhaken) für viele Motorradtypen auch Anhänger für hubraumstarke Motorräder wie die Honda Gold Wing und Pan European anboten. In den Vereinigten Staaten bauen Firmen wie Tailwind und Bushtec schon seit vielen Jahren Motorradanhänger und auch kleine Faltwohnwagen(Pop-up-camper) für ein oder zwei Personen sind dort schon lange von diversen Herstellern auf dem Markt. Ausserdem hat der Amateurbau von kleinen Teardrop-Trailern mit Liegefläche und aussenliegender Heck-Küche zum Ziehen hinter kleineren Autos und Motorrädern eine lange Tradition[1]. In Frankreich dürfen Anhänger hinter Motorrädern auf Autobahnen legal mit bis zu 130 km/h gefahren werden, was bei korrekter Beladung mit 10 % des Anhänger-Gesamtgewichts als Stützlast auch sicher zu fahren ist.[2].

In Deutschland spielen Motorradanhänger heutzutage durch das immer noch gültige generelle Tempolimit auf 60 km/h, das es so in keinem anderen Land der Welt gibt, nur eine geringe Rolle im Strassenverkehr, auch wenn die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung klare Regeln zu Maß und Gewicht vorgibt[3] und diese Anhänger hinter Motorrädern sogar als zulassungs- und versicherungsfreie Anhänger[4] mit dem normalen Führerschein und einem Wiederholungskennzeichen bewegt werden können. Ist das Zugfahrzeug ein Motorradgespann mit mittig angebrachter Anhängerkupplung, entfällt auch die Beschränkung auf 100 cm Breite und es dürfen normale PKW-Anhänger gezogen werden, wenn sie das beim Zugfahrzeug eingetragene Maximalgewicht nicht überschreiten und schmaler sind als das Gespann.

Technischer Aufbau

Motorradanhänger besitzen in der Regel ein oder zwei Räder und am vorderen Ende der Deichsel eine lösbare Anhängerkupplung zum Zugfahrzeug. Meist wird ein Rahmen zur Befestigung des Aufbaus darauf verwendet, aber auch selbsttragende Schalenaufbauten(Monocoques) sind möglich. Verschiedene Aufbauformen wie Plattformen oder Kästen zum Lastentransport werden angeboten. Eine Federung der Räder ist zur Zulassung in Deutschland zwingend erforderlich, Stossdämpfer können die Fahrstabilität deutlich verbessern, sind aber wie bei PKW-Anhängern nicht vorgeschrieben. Das Eigengewicht eines leichten Einradanhängers liegt unter 40 kg, bei zweirädrigen Hängern sind auch über 400 kg zulässiges Gesamtgewicht hinter schweren Gespannen möglich.

Einrad-Anhänger

PAV-Einradanhänger von Jawa

Motorradanhänger können als Einradanhänger gebaut werden, die sich mit dem Motorrad in die Kurve legen. Dann ist eine spezielle Anhängerkupplung mit einem Kreuzgelenk notwendig, die nur eine Auf- und Abbewegung bei unebener Fahrbahn und ein Abknicken senkrecht zur Längsachse bei Kurvenfahrt erlaubt, aber den Anhänger dabei stets in der gleichen Schräglage wie das Zweirad hält. Diese Bauform wird nur bei leichten Anhängern umgesetzt, da je nach Position des Hinterrades bis zur Hälfte des Gesamtgewichtes auf dem Heck des Motorrades lastet. Die Federung wird bei Einradanhängern meist als ein- oder zweiarmige Schwinge mit Federbein umgesetzt, wie vom Hinterrad eines Motorrades bekannt und als Räder werden vorwiegend Roller- oder Motorradräder verwendet.

Zweirädrige-Einachsanhänger

Zweirädriger Anhänger an einer Honda in den USA

Wird der Motorradanhänger konventionell mit einer Achse und zwei Rädern gebaut, verwendet man in der Regel eine Kugelkupplung hinter dem Hinterrad, damit der Anhänger waagerecht bleibt, wenn das Zugfahrzeug sich in die Kurve legt. Als Sonderform wurden in Deutschland aber auch schon Sattelauflieger mit einer 50 mm-Kupplungskugel statt eines Beifahrersitzes hinter dem Fahrer des Motorrades zugelassen.[5] Die Räder sind meistens Acht- oder Zehn-Zoll-Standardräder, wie bei kleinen PKW-Anhängern. In den USA und Kanada werden zweirädrige Anhänger meist mit sehr langen Deichseln, Starrachsen und Blattfedern ausgerüstet, in Europa üblicherweise mit Gummifederachsen. Tailwind bietet in den USA seine patentierte[6], gefederte und gedämpfte Duoflex-Deichsel an, die Nickbewegungen des Anhängers ausgleicht, so dass die Einflüsse auf das Zugfahrzeug noch geringer werden.

Aufbauformen

Kasten-Anhänger an GL 1500
Einrad-Plattform-Anhänger
Faltwohnwagen(Pop-Up-Camper)
Edelstahlwohnwagen Calypso
So-Cal Teardrop in USA
Eriba Puck hinter Zeus Gespann

Kasten-Anhänger

Lastenanhänger mit einem offenen oder mit einem Deckel verschliessbaren Kastenaufbau aus Glasfaserverstärktem Kunststoff, Aluminium- oder Stahlblech sind die häufigste Aufbauform und werden in Europa und Amerika zum Transport von Gepäck oder Haustieren genutzt.

Plattform-Anhänger

Offene Plattformanhänger zum Transport von Kisten oder sperrigen Ladegütern sind in weiten Teilen Asiens als Transportmittel im Alltag von Kleinunternehmern unverzichtbar und werden in Europa auch mit einem Rad angeboten[7]

Faltwohnwagen

Kleine Faltwohnwagen, wie MiniMate, Aspen oder Kompact Kamp, die zusätzlich zum Gepäcktransport im Anhängerkasten darüber ein aufklappbares Zelt und komfortable Matratzen für ein oder zwei Personen bieten,[8] werden in den USA und Kanada von vielen Anbietern verkauft. In Deutschland werden hinter Gespannen aber auch grössere Zeltanhänger wie zum Beispiel der Klappfix gezogen.

Geschlossene Wohnwagen

Geschlossene Wohnwagen wie der 140 kg leichte Calypso[9], oder der Mini-Airstream-Auflieger[10] mit einem Meter Breite speziell für den Gebrauch hinter Motorrädern mit Schlafplätzen für ein oder zwei Personen werden vereinzelt auch in Europa von versierten Tüftlern gebaut und vom TÜV auch mit einer Betriebserlaubnis versehen. Der schwedische Goldbrand Wohnwagen ist sogar 125 cm breit[11]

Teardrop-Anhänger

Leichte Teardrop-Wohnwagen aus Sperrholz und/oder Aluminium zum Ziehen hinter kleinen Autos oder Motorrädern haben in den USA schon seit den 1930er Jahren Tradition[1] und werden von Kleinserienherstellern oder aus Bauplänen im Amateurbau gefertigt[12]. Diese kleinen Schlafwagen bieten durch die fehlende Breitenbeschränkung und aussenliegende Räder grosszügigere Liegeflächen und kippsichere Fahreigenschaften. Sie sind in der Regel mit einer Aussenküche unter der Heckklappe des Anhängers ausgestattet

Kleinwohnwagen

Europäische Kleinwohnwagen wie zum Beispiel der Eriba Puck oder der QEK_Junior mit zulässigem Gesamtgewicht unter 400 kg können auch hierzulande legal hinter schweren Gespannen zum Einsatz kommen.

Kupplungssysteme

Kugelkupplung

In Europa ist die standardisierte 50 mm Kugelkopfkupplung mit E-geprüfter Kupplungskugel weit verbreitet. In den USA sind Kugelköpfe mit 1 1/4 Zoll oder 1 7/8 Zoll üblich, die nicht zu europäischen Zugeinrichtungen passen.

Kardankupplung

System PAV oder moppedhänger.de

Jawa verband seine einrädrigen PAV-Nachläufer mit einem Kreuzgelenk mit der Zugmaschine und auch der DDR-Rolleranhänger Campi nutzte diese Technik. Andreas und Bettina Schmidt von moppedhänger perfektionierten diese Kupplung, um den Einradanhänger leichter vom Motorrad trennen zu können und auch schwere Anhänger sicher und abschliessbar mit der Zugmaschine zu verbinden[13]

Bolzen-Kupplung

In den Vereinigten Staaten werden alternativ zur Kugel vereinzelt auch Bolzenkupplungen verwendet, bei denen ein Ring auf der Deichselseite auf einen senkrechten Bolzen am Heck des Motorrads gehängt wird und mit einer Sicherung oben auf dem Bolzen fixiert wird.

Einheitsprotzhaken (Militärkupplung)

An den schweren Wehrmachtsgespannen Zündapp KS 750 und BMW R 75 wurde die Militärkupplung Einheitsprotzhaken verbaut, um mit diesen geländegängigen Fahrzeugen im zweiten Weltkrieg auch leichte Anhänger ziehen zu können. Auch hier handelt es sich um eine Bolzen-Kupplung.

Drehkupplung

Da Kugelkupplungen eine Drehbewegung von mehr als 50 Grad nach beiden Seiten zulassen[14]. und im Fahrbetrieb grössere Schräglagen selten vorkommen, sind drehbare Deichseln nur bei Bolzenkupplungen notwendig. Allerdings können sie auch in Verbindung mit Kugelkupplungen eingesetzt werden, um Beschädigungen der Zugvorrichtung bei Stürzen oder beim Umfallen des Motorrades zu verhindern.

Elektrische Verbindung

In Europa werden wie beim PKW genormte 7-polige oder 13-polige Anhängersteckdosen verbaut, in Amerika gibt es eine Vielzahl nicht genormter Verbindungsstecker.

Bremssysteme am Anhänger

Auflaufbremse

In der Regel benötigen Anhänger hinter Motorrädern wegen ihres geringen Gewichtes keine eigenen Bremsen. In Europa sind in seltenen Fällen Auflaufbremsen verbaut worden, die einerseits das Eigengewicht des Anhängers erhöhen und auch geprüft werden müssen. Andererseits kann der TÜV für gebremste Anhänger auch eine höhere Anhängelast beim ziehenden Motorrad eintragen. In den USA gibt es auch elektrisch betätigte Anhängerbremsen, die über Steuereinheiten mit Trägheitssensoren oder den Kontakt des Bremslichtschalters aktiviert werden.

Rechtliche Grundlagen in Deutschland

Anhängerkupplungen an Motorrädern

Eingetragene Anhängerkupplung an einer deutschen Honda ST 1100

In Deutschland muss ein Motorrad eine vom TÜV oder der DEKRA abgenommene und bei der Zulassungsstelle in die Fahrzeugpapiere eingetragene Anhängerzugvorrichtung[15] besitzen, um einen Anhänger ziehen zu dürfen. Entgegen der Auskunft einiger KFZ-Prüfstellen ist eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Motorradherstellers nicht notwendig und wird von diesen auch nicht erteilt.

Die Anhängerkupplung kann die Prüfstelle mit einem TP-Gutachten nach § 22a StVZO[16] und § 13 der Fahrzeug-Zulassungs-Verordnung(FZV)[17] prüfen und die Anbauabnahme am Motorrad nach § 21[18] und § 19 StVZO[19] durchführen.

Die Strassenverkehrszulassungsordnung beschränkt in § 42 die maximal einzutragende Anhängelast für ungebremste Anhänger auf das Leergewicht des Motorrades plus 75 kg für den Fahrer geteilt durch zwei[20]. Das heisst, ein Motorrad mit mit 225 kg Leergewicht darf maximal 150 kg schwere Anhänger ziehen, wenn die Anhängerkupplung das auch zulässt. Für gebremste Anhänger kann die Prüfstelle aber auch höhere Anhängelasten eintragen.

Die Breite des Anhängers darf 100 cm nicht überschreiten[21], ausser bei Gespannen mit mittig zwischen Motorrad und Seitenwagen angebrachter Anhängerkupplung. Der Anhänger darf dann so breit sein, dass er nicht während der Fahrt links oder rechts hinter dem Gespann heraus ragt. Für die maximale Länge und Höhe gelten nur die allgemeinen Beschränkungen für Fahrzeuge aller Art, das heisst ein Anhänger dürfte theoretisch bis zu 12 Meter lang und 4 Meter hoch sein[22].

Zulassung oder Betriebserlaubnis von Motorradanhängern

Motorräder dürfen in Deutschland sowohl normal zugelassene und versicherte Anhänger ziehen, als auch speziell als Motorradanhänger geprüfte Anhänger[23], die mit einem ungestempelten Folgekennzeichen mit der gleichen Zahlenkombination wie eines der Zugfahrzeuge des Eigners geführt werden können[24].

Diese Motorradanhänger sind zulassungs- und versicherungsfrei, müssen vorher aber von einer Fahrzeugprüfstelle nach § 13 EG-FGV geprüft werden und erhalten im Vorfeld von der KFZ-Prüfstelle eine Fahrzeug-Identifizierungsnummer, und mit der Abnahme eine Betriebserlaubnis wie ein Mofa, ohne zugewiesenes Kennzeichen und unterliegen auch nicht der zweijährigen Pflicht zu Hauptuntersuchungen. Diese Betriebserlaubnis muss danach noch von der KFZ-Zulassungsstelle abgestempelt werden. Um das Verfahren erfolgreich zu durchlaufen, sollte man die entsprechenden Gesetzestexte dabei haben und mit TÜV und Zulassungsstelle im Vorfeld die Realisierbarkeit prüfen, da viele Dienststellen diese Sonderform und die gesetzlichen Grundlagen nicht kennen.

Mindestens ein Rück- und Bremslicht sowie eine Kennzeichenbeleuchtung sind vorgeschrieben, Blinker nicht zwingend erforderlich[25], wenn der Anhänger aber die Blinker des Zugfahrzeuges verdeckt, wird die Prüfstelle auch Blinker am Anhänger fordern. Seitlich sind gelbe Rückstrahler vorgeschrieben.

Zulassungs- und versicherungsfreie Motorradanhänger dürfen nicht von PKWs gezogen werden.

Kleiner Motorradanhänger mit elektrischer Kühlbox

Führerscheinrecht

Zum Führen von Anhängern hinter Motorräder ist nur der Motorradführerschein, kein Anhängerführerschein erforderlich, da dieser nur für Anhänger über 750 kg Gewicht notwendig ist.

60 km/h Regelung in Deutschland

In Deutschland gilt für Motorräder mit Anhängern immer noch das generelle Tempolimit aus der Nachkriegszeit auf 60 km/h. Festgelegt ist das in § 3[26] und § 18[27] der Strassenverkehrsordnung. Im Ausland dürfen deutsche Anhänger hinter Motorrädern aber trotzdem legal mit bis zu 130 km/h (in Frankreich) bewegt werden.

Mehrfach sind Petitionen zur Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h in Deutschland gescheitert, zuletzt im Herbst 2014.[28]

In der Begründung der Ablehnung[29] wird vom Petitionsausschuss auf die vom Bundestag eingeholte Stellungnahme der Motorradhersteller verwiesen, aus deren Sicht es für die Aufhebung dieses Tempolimits keine Notwendigkeit gibt und dass der Industrie-Verband Motorrad(IVM) auf Anfrage des Bundesverkehrsministeriums keine Erkentnisse zur Fahrdynamik von Hängergespannen habe und es aus Sicht des IVM auch keinen Markt für Motorradanhänger in Deutschland gibt[30] [31]

Rechtliche Situation in der EU ausserhalb Deutschlands

(ohne Gewähr - Stand: 01.01.2011)[32]

Deutsches Motorradgespann mit Dethleffs Kleinwohnwagen
Italienische Gold Wing am Passo Bernina mit Anhänger-Kennzeichen

Tempolimits in km/h für Motorräder mit Anhänger in anderen europäischen Ländern auf Landstrassen (und in Klammern auf Autobahnen)

  • Dänemark 80(80)
  • Finnland 80(80)
  • Frankreich 90(130)
  • Niederlande 80(90)
  • Norwegen 80(80)
  • Österreich 80(100)
  • Schweiz 80(80)
  • Polen 80(80)
  • Portugal 80(100)
  • Schweden 80(80)
  • Spanien 70(90)
  • Tschechien 80(80)
  • Grossbritannien 80(96) - keine Anhänger erlaubt für Zugfahrzeuge unter 125 cm³ Hubraum. Der Anhänger darf maximal einen Meter breit sein und die Länge darf 2,50 Meter nicht überschreiten, gemessen von der Achse des Motorradhinterrades bis zum Heck des Anhängers.
  • In Italien ist die rechtliche Situation unklar, es wurden in Italien schon italienische Gold Wings mit Anhängern mit italienischem Anhänger-Kennzeichen gesichtet(siehe Bild rechts), andere Quellen behaupten, das Ziehen eines Anhängers sei mit dem Motorrad in Italien nicht legal möglich[33].

Rechtliche Situation in den USA und Kanada

Die Tempolimits entsprechen in Nordamerika jenen für PKWs mit Anhänger. Die Zulassung der Anhänger ist unterschiedlich nach Bundesstaaten geregelt. Von normaler Fahrzeugzulassung mit obligatorisch jährlich wechselndem Kennzeichen und teurer Versicherung für den Hänger bis zu Zulassungs- und Versicherungsfreiheit[34]. Anhänger sind dort bei Motorradfahrern durch die einfacheren Regeln in den meisten Staaten weiter verbreitet als in Europa und werden vorwiegend hinter schweren Motorrädern gezogen, aber auch hinter Sport- oder Enduromotorrädern zum Gepäcktransport verwendet, da durch das generelle Tempolimit Geschwindigkeiten von über 65 Meilen pro Stunde auch mit Sportmotorrädern nicht legal möglich sind. Die Breite der Anhänger ist in der Regel nicht beschränkt. In den meisten Bundesstaaten sind für alle Anhänger zwei Sicherungsketten links und rechts der Zugvorrichtung zur Vorbeugung gegen ein Verlieren des Hängers vorgeschrieben.

Treffen und Szene

Eriba Pucks beim Hängertreffen
Rolleranhänger beim Hängertreffen in Schotten

In Deutschland findet jährlich am Pfingstwochenende das Motorradanhängertreffen[35] am Falltorhaus[36] im hessischen Schotten statt[37].[38].

Auch auf dem Euro-Gespanntreffen EGT[39].mit über 1000 Teilnehmern sind jedes Jahr Motorradanhänger in grosser Zahl zu finden[40].

In Deutschland werden Anhänger oft hinter Gold Wings gezogen, im deutschen Goldwingforum[41]. gibt es viel Fachwissen zum Thema.

Die amerikanischen und kanadischen Hängerfreunde und Faltwohnwagenfahrer tauschen ihre Erfahrungen auf motocampers.com aus, auch hier gibt es ein spezielles Trailer Forum[42] und auch das amerikanische Honda ST Forum hat eine eigene Anhängerabteilung[43] mit vielen Erfahrungsberichten.

Literatur

  • Bernd Huppertz: Zulassung von Fahrzeugen, Boorberg, 2011, 3. Auflage. ISBN 978-3415047372
  • Douglas Keister: Teardrops and Tiny Trailers, Gibbs Smith Pub, 2008, ISBN 978-1423602743, (englisch).
Commons: Motorcycle towed trailer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Text der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
  • Schlafwagenbau. Private Webseite. Details eines deutschen zulassungsfreien Einmann-Wohnwagens an einer Honda Goldwing und Bild eines Mini-Airstream-Wohnanhängers beim EGT. Abgerufen am 20. März 2015.
  • Motorrad Wohnwagen, Webseite motor-talk.de. Zwei Solomotorräder mit zwei zulassungsfreien Wohnwagen. Abgerufen am 20. März 2015.
  • TEARDROP AND OTHER TRAILER DESIGNS, Private Webseite. Englischsprachige Übersicht - Teardrop Konzepte und Designs. Abgerufen am 20. März 2015.
  • Teardrop Campers, Webseite campingearth.com. Amerikanische Übersicht - Quellen für Eigenbauprojekte und Anbieter von Teardrops. Abgerufen am 20. März 2015.

Einzelnachweise

  1. a b Douglas Keister: Teardrops and Tiny Trailers, Gibbs Smith Pub, 2008, S. 9–13.
  2. Goldwing Camper Schwedischer Motorrad Wohnwagen, Youtube-Video. Abgerufen am 20. März 2015.
  3. § 42 STVZO (2), Hinter Krafträdern und Personenkraftwagen dürfen Anhänger ohne ausreichende eigene Bremse nur mitgeführt werden, wenn das ziehende Fahrzeug Allradbremse und der Anhänger nur eine Achse hat; Krafträder gelten trotz getrennter Bedienungseinrichtungen für die Vorderrad- und Hinterradbremse als Fahrzeuge mit Allradbremse, Krafträder mit Beiwagen jedoch nur dann, wenn auch das Beiwagenrad eine Bremse hat. Werden einachsige Anhänger ohne ausreichende eigene Bremse mitgeführt, so darf die Anhängelast höchstens die Hälfte des um 75 kg erhöhten Leergewichts des ziehenden Fahrzeugs, aber nicht mehr als 750 kg betragen.
  4. § 3 FZV Notwendigkeit einer Zulassung. (1) Fahrzeuge dürfen auf öffentlichen Straßen nur in Betrieb gesetzt werden, wenn sie zum Verkehr zugelassen sind. (2) Ausgenommen von den Vorschriften über das Zulassungsverfahren sind Nr.: 2 Buchstabe f: einachsige Anhänger hinter Krafträdern, Kleinkrafträdern und motorisierte Krankenfahrstühlen, § 4 FZV Voraussetzung für eine Inbetriebsetzung zulassungsfreier Fahrzeuge (1) Die von den Vorschriften über das Zulassungsverfahren ausgenommenen Fahrzeuge nach § 3 Abs. 2 Satz 1 und 2 Buchstabe a bis g dürfen auf öffentlichen Straßen nur in Betrieb gesetzt werden, wenn sie einem genehmigten Typ entsprechen oder eine Einzelgenehmigung erteilt ist.
  5. Transport - Mini-Airstream-Wohnanhänger In: Zeitschrift TOURENFAHRER November 2012, Rubrik Praxis/Service S. 78
  6. United States Patent. Webseite des Herstellers 'Tailwind'. Abgerufen am 20. März 2015.
  7. DK: Edler Anhang - Mehrspur: Schmidt-Trisis CBF 600 In: Zeitschrift TOURENFAHRER. Juni 2009
  8. Aufbau MiniMate Faltwohnwagen. Youtube-Video. Abgerufen am 20. März 2015.
  9. Stainless Steel Micro Airstream. Baublog(englisch) im Motocampers Forum. Abgerufen am 20. März 2015.
  10. Airstream-Auflieger auf einem Kawasaki Vulcan Treffen. Webseite der Kreiszeitung Diepholz. Abgerufen am 20. März 2015.
  11. Wohnwagen mit Hubdach hinter Honda Gold Wing. Webseite des Erbauers Tony Guldbrand. Abgerufen am 20. März 2015.
  12. Build Journals, Baublogs im amerikanischen Teardrops and Tiny Travel Trailer Forum. Abgerufen am 20. März 2015.
  13. Camilla Härtewig: Anhänger macht das Motorrad reisefertig In: Rhein-Zeitung vom 07. Oktober 2009.
  14. Motorcycle Camper - What Does Towing a Motorcycle Camper Wie zieht sich ein Motorrad Faltwohnwagen, Youtube-Video. Abgerufen am 20. März 2015.
  15. § 43 StVZO Einrichtungen zur Verbindung von Fahrzeugen, (4) Anhängekupplungen müssen selbsttätig wirken. Nicht selbsttätige Anhängekupplungen sind jedoch zulässig, 2. an Krafträdern und Personenkraftwagen.
  16. § 22a StVZO Bauartgenehmigung für Fahrzeugteile.
  17. § 13 FZV Mitteilungspflichten bei Änderungen.
  18. § 21 StVZO - Betriebserlaubnis für Einzelfahrzeuge.
  19. § 19 StVZO Erteilung und Wirksamkeit der Betriebserlaubnis.
  20. § 42 STVZO (2), Hinter Krafträdern und Personenkraftwagen dürfen Anhänger ohne ausreichende eigene Bremse nur mitgeführt werden, wenn das ziehende Fahrzeug Allradbremse und der Anhänger nur eine Achse hat; Krafträder gelten trotz getrennter Bedienungseinrichtungen für die Vorderrad- und Hinterradbremse als Fahrzeuge mit Allradbremse, Krafträder mit Beiwagen jedoch nur dann, wenn auch das Beiwagenrad eine Bremse hat. Werden einachsige Anhänger ohne ausreichende eigene Bremse mitgeführt, so darf die Anhängelast höchstens die Hälfte des um 75 kg erhöhten Leergewichts des ziehenden Fahrzeugs, aber nicht mehr als 750 kg betragen.
  21. § 32 STVZO (1) Bei Kraftfahrzeugen und Anhängern einschließlich mitgeführter austauschbarer Ladungsträger (§ 42 Absatz 3) darf die höchstzulässige Breite über alles – ausgenommen bei Schneeräumgeräten und Winterdienstfahrzeugen – folgende Maße nicht überschreiten: 3. bei Anhängern hinter Krafträdern 1,00 m.
  22. § 34 STVZO (2) und (3).
  23. § 3 FZV Notwendigkeit einer Zulassung. (1) Fahrzeuge dürfen auf öffentlichen Straßen nur in Betrieb gesetzt werden, wenn sie zum Verkehr zugelassen sind. (2) Ausgenommen von den Vorschriften über das Zulassungsverfahren sind Nr.: 2 Buchstabe f: einachsige Anhänger hinter Krafträdern, Kleinkrafträdern und motorisierte Krankenfahrstühlen, § 4 FZV Voraussetzung für eine Inbetriebsetzung zulassungsfreier Fahrzeuge (1) Die von den Vorschriften über das Zulassungsverfahren ausgenommenen Fahrzeuge nach § 3 Abs. 2 Satz 1 und 2 Buchstabe a bis g dürfen auf öffentlichen Straßen nur in Betrieb gesetzt werden, wenn sie einem genehmigten Typ entsprechen oder eine Einzelgenehmigung erteilt ist.
  24. § 10 FZV Ausstattung und Anbringung der Kennzeichen (8) Anhänger der § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Buchstabe a bis c, f (Anmerkung: einachsige Anhänger hinter Krafträdern, Kleinkrafträdern und motorisierten Krankenfahrstühlen) und g sowie Anhänger nach § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Buchstabe d und e, die ein eigenes Kennzeichen nach § 4 nicht führen müssen, haben an der Rückseite ein Kennzeichen zu führen, das der Halter des Zugfahrzeugs für eines seiner Zugfahrzeuge verwenden darf; eine Abstempelung ist nicht erforderlich.
  25. § 54 STVZO (5) Fahrtrichtungsanzeiger sind nicht erforderlich an 5. folgenden Arten von Anhängern: c) einachsigen Anhängern hinter Krafträdern.
  26. § 3 StVO Geschwindigkeit (3) 2. b).
  27. § 18 StVO Autobahnen und Kraftfahrstraßen (5) 2. für Krafträder mit Anhänger 60 km/h.
  28. Petitionen: Petition 48471. Webseite des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages. Petition 48417 - Straßenverkehrsordnung - Höchstgeschwindigkeit für Motorräder mit Anhänger: 80 km/h vom 07.01.2014. Abgerufen am 20. März 2015.
  29. Ablehnung der Petition 48417[1], Abschlussbegründung - PDF. Webseite des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages. Abgerufen am 20. März 2015.
  30. 60 km/h für Motorräder mit Anhänger Webseite der Zeitschrift KRADblatt, Ausgabe Dezember 2014, S. 40. Abgerufen am 20. März 2015.
  31. Es bleibt bei 60 km/h für Motorräder mit Anhänger. Webseite Heise Autos, 11.11.2014. Abgerufen am 20. März 2015.
  32. Geschwindigkeitsbeschränkungen in Europa. Webseite des Automobilclubs ACV. Abgerufen am 20. März 2015.
  33. Motorradanhänger in Italien. Goldwing-Forum. 25.02.2012 ff. Abgerufen am 20. März 2015.
  34. Forum Motocampers.com: Problem mit Registrierung Pop-up-Camper, Neue Registrierungs Verordnungen, Ist eine Zulassung notwendig?, unterschiedliche Erfahrungen mit der Lizensierung von Anhängern im amerikanischen Motocamper-Forum. (englisch). Abgerufen am 20. März 2015.
  35. Michael Schümann: Einfach mal Alles hinter sich lassen in: Zeitschrift: MOTORRAD, Ausgabe 25 vom 21.11.2014, S. 100/101
  36. Motorrad-Anhängertreffen. Webseite des Veranstalters. Abgerufen am 20. März 2015.
  37. Elke Krieger: Mit Anhang in: Zeitschrift: Motorradszene Bayern, Ausgabe August 2014 S. 21.
  38. Bilder vom Motorrad-Hängertreffen 2013, Website der Gespannfreunde. Bilder Hängertreffen 2013. Abgerufen am 20. März 2015.
  39. Euro Gespann Treffen, Webseite des Portals Motorrad-Gespanne. Abgerufen am 20. März 2015.
  40. Euro-Gespanntreffen in Luxemburg Website der Gespannfreunde. Bilder EGT 2012. Abgerufen am 20. März 2015.
  41. Anhänger-Ecke Website Goldwing-Forum. Abgerufen am 20. März 2015.
  42. Trailers Anhänger im amerikanischen Motocamper-Forum. Abgerufen am 20. März 2015.
  43. Trailers. Anhänger im amerikanischen Honda ST1100-Forum. Abgerufen am 20. März 2015.

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