Skull & Bones
Skull & Bones (engl. für „Schädel und Knochen“) ist an der Yale University eine Geheimgesellschaft, die 1832 gegründet wurde. Sie wird von der Russell Trust Association (s. u.) finanziert, die als Ehemaligenorganisation 1856 in die Universität eingegliedert wurde.

Ihren Hauptsitz hat sie auf dem Gelände der Universität, in einem Gebäude, welches als Tomb (Gruft), als „Tempel”, „T” oder Boodle bezeichnet wird.
Skull & Bones ist unter vielen Namen bekannt: The Order of Death (Orden des Todes), einfach The Order und The Eulogian Club (Der eulogianische Club) oder „Loge 322“. Initiierte sind allgemein bekannt als Bonesmen (Knochenmänner), Knights of Eulogia (Ritter der Eulogia) oder Boodle Boys.
Seit 1991 sind in diesem Orden auch Frauen als Mitglieder zugelassen und initiiert worden, womit sich die Bezeichnung der Mitglieder des hoch exklusiven Zirkels entsprechend auf: Boneswomen (Knochenfrauen), Ladies of Eulogia (Hohe Damen von Eulogia) und Boodle Girls erweitert.
Skull & Bones ist bekannt dafür, einige führende Vertreter in Politik und Wirtschaft hervorgebracht zu haben, darunter drei Präsidenten der USA. Neben ihren nur gerüchteweise bekannten Bräuchen machte sie dies zum Gegenstand von Verschwörungstheorien.
Quellen und Zeugnisse
Wenn Skull & Bones eine Geheimgesellschaft ist, besteht die Frage, wie man über die Organisation überhaupt etwas wissen kann. Zunächst ist etliches überhaupt nicht geheim, sondern lediglich fremd für diejenigen, die die Zustände an US-amerikanischen Eliteuniversitäten und insbesondere Yale nicht kennen.1 Bis einschließlich 1970 wurden die Mitgliederlisten in der Universitätsbibliothek allgemein zugänglich aufbewahrt, in der Presse veröffentlicht, zeitweise sogar in der New York Times. Mit wenigen Ausnahmen (s. z.B. Dana Milbank) wird seit der Zeit der ersten größeren Publikationen über den Orden um 1983 über die späteren Verzeichnisse von der Ordensseite her Schweigen bewahrt. Das Haus der Verbindung steht wie das der konkurrierenden Gesellschaften auf dem Campus. Name und Logo sind allgemein bekannt. Dem Anspruch nach geheim ist das, was in dem Haus, der Gruft passiert. Bereits im 19. Jahrhundert gab es Versuche, mehr zu erfahren. Antony C. Sutton (* 17. Januar 1925 – † 17. Juni 2002) und Alexandra Robbins stützen ihre Bücher auf:
- wenige halböffentliche Dokumente, Material aus Einbrüchen, Berichte der Einbrecher, Berichte von wenigen, die beruflich oder zur Arbeit in die Gruft geholt wurden, mehr oder weniger weitgehende Berichte von einzelnen Mitgliedern, zugespielte interne Dokumente, Berichte aus Rechtsstreitigkeiten zwischen Skull & Bones und anderen (s. u. zu Geronimos Schädel), Berichte von Außenstehenden über heimlich beobachtete Zeremonien oder Rituale.
Daneben wurden die Karrieren und gegenseitige Begünstigung zahlreicher Mitglieder in Wirtschaft und öffentlichen Ämtern recheriert und in der Presse veröffentlicht. Dabei steht die Familie der US-Präsidenten Bush im Vordergrund.
Das meiste Material ist allgemein nicht überprüfbar. Die Einbrecher haben eine Auswahl nach eigenen Belieben getroffen. Die Aussagen die aus den genannten Berichten stammen, können nur nach ihrer Plausibilität bewertet werden. Die Gerüchte, die über die Vorgänge in der Gruft verbreitet werden, könnten übertrieben oder zur Desinformation gestreut worden sein. Und selbst wenn Meldungen über einzelne Vorkommnisse richtig sind, können aus ihnen keine allgemeinen Urteile abgeleitet werden.
Sutton war allerdings geleitet erstens von dem Verdacht, die Illuminaten hätten nach ihrem Verbot in Bayern in den USA fortbestanden und Skull & Bones wäre eine ihrer Zellen und zweitens von einer Animosität gegen Hegel, dessen Philosophie die Illuminaten dann genutzt hätten, um individuelle Freiheiten zu beschränken.
Zum Phänomen Skull & Bones gehört es, dass Berichte unkritisch als Bestätigung für die eigenen Vermutungen oder Verschwörungshypothesen angenommen werden.
Robbins, die zur konkurrierenden Geheimgesellschaft Scroll and Key gehörte, hat die Verschwörungstheorie nur angerissen und verfolgte statt dessen die Macht- und Karrieremethoden von Bonesmen. Neben dem bisher veröffentlichten Material hat sie zahlreiche eigene Interviews mit Mitgliedern geführt.
Organisationsform
Der Orden rekrutiert sich nur aus Studentinnen und Studenten der Universität Yale. Er bildet eine senior society, d. h. eine Gesellschaft aus Studierenden des letzten Studienjahres vor dem Bachelor, die fünfzehn Mitglieder, meistens im Alter von etwa 22 Jahren, umfasst. Andere, allesamt jüngere Yale-Geheimgesellschaften sind z. B. Scroll and Key, Wolf's Head, Book and Snake und Berzelius. Skull & Bones verfügt nach allgemeiner Auffassung über das größte Prestige. Die Gesellschaften konkurrieren bei der Auslese der neuen Mitglieder. Der jeweils aktive Jahrgang wählt aus dem nächstjüngeren, also aus den juniors seine Nachfolger aus. Dies nennt man tapping, abgeleitet von tap, "Klaps". Damit ist der früher übliche Klaps auf die Schulter zum Zeichen der Ernennung gemeint. Das Verfahren hat sich in den gut 170 Jahren seit Bestehen mehrfach geändert. Zeitweise wurden die Auserwählten in der Presse, sogar in der New York Times, bekannt gemacht. Ähnliche Organisationen und Ausleseverfahren sind auch von anderen Universitäten, insbesondere der Ivy League bekannt, z. B. von der Society of the Pacifica House an der amerikanischen Brown University und der Sphinx Senior Society am Dartmouth College in Hannover (New Hampshire) – ebenfalls einer so genannten Eliteuniversität.
Es ist anders als das „Keilen” der deutschen Studentenverbindungen kein Werben um Mitglieder. Das schließt nicht aus, das Anregungen zum Ausleseverfahren aus der frühen Zeit der Corps und der Studentenorden in Deutschland aufgenommen wurden.
Es handelt sich also um Elite-Organisationen im strengen Sinne des Wortes. Man kann nicht einfach eintreten oder sich um die Mitgliedschaft bewerben, sondern wird ausgewählt von denen, die ein Jahr zuvor selbst ausgewählt worden sind. Auf diese Weise ist eine Sukzession der Auserwählten entstanden.
Als Kandidat kann man die Berufung ablehnen, weil man bereits einem der anderen Geheimgesellschaften zugesagt hat oder gar nicht initiiert werden will. Unter den juniors gibt es aber rege Aktivitäten, um durch Studienleistungen oder Engagement in anderen Gruppen auf sich aufmerksam zu machen und für das tapping ins Spiel zu bringen. Das Motiv ist, zu den Auserwählten gehören zu wollen.
Da eine weltanschauliche Ausrichtung der Geheimgesellschaft nicht bekannt ist, kann man mithin Skull & Bones nicht als Zusammenschluss Gleichgesinnter auffassen.
Dadurch, dass man Zugang zur Gruppe nur durch Zuwahl bekommt, wird der Charakter der Exklusivität noch verstärkt.
Anders als in deutschen Studentenverbindungen setzt sich die Aktivitas aus nur einem einzigen (Studien-)Jahrgang zusammen. Es gibt keine Probezeit.
Skull & Bones gehört keinem Dachverband oder Kartell an.
Der Träger des Ordens ist die Russell Trust Association, die von den Mitgliedern nach dem Examen, den „Patriarchen”, gebildet wird. Sie überwacht die Einhaltung der Tradition, und beschließt Satzungsänderungen. Die Patriarchen helfen gelegentlich bei der Rekrutierung neuer Mitglieder nach und bilden vor allem ein Netzwerk von einflussreichen Personen. Zu jeder Zeit dürfte die Gesamtzahl der Bonesmen bei etwa 800 liegen.
Skull & Bones bildet einen gewissermaßen immer währenden Lebensbund, der nicht mit dem Tod der einzelnen Ritter endet, sondern von den Folgegenerationen weitergetragen wird. Die neun Monate in der Senior Society bedeuten für die einzelnen lediglich die Aufnahmephase. Ein wesentliches Merkmal eines solchen Bundes ist die scharfe Ausgrenzung aller anderen Menschen, die in diesem Falle „Barbaren“ (engl. „gentiles“ oder „vandals“) genannt werden.
1999 besaß die RTA ein Vermögen von rund 4,1 Mio. US-Dollar. Skull & Bones ist der einzige bekannte Geheimbund, der seine eigene Insel, Deer Island genannt, besitzt.
Herkunft: Skull & Bones – ein Ableger einer deutschen Geheimgesellschaft?

Die Verbindung wurde 1832 in New Haven, Connecticut von William Huntington Russell, Alphonso Taft und zwölf oder dreizehn weiteren Studenten gegründet, die z. T. keine Aufnahme in der Yale-internen Studentenorganisation Phi Beta Kappa gefunden hatten. Als weiterer Grund wird angegeben Russell sei empört darüber gewesen, dass, Phi Beta Kappa das Geheimhaltungsprinzip aufgegeben habe. Die erste Skull-&-Bones-Klasse (Bones-englisch cohort oder club) bestand im Jahre 1833. Russell hatte zuvor ein Studienjahr an einer deutschen Universität, laut Sutton in Berlin, verbracht. Weil darüber nichts genaues bekannt ist, gibt es breiten Raum für Vermutungen, Skull & Bones sei eine amerikanische Unterabteilung einer deutschen Geheimgesellschaft, in die Russell initiiert worden wäre. Das Geld zur Gründung des Ordens erhielt er von seinem Cousin und stammt aus dem Opiumschmuggel2. Die Frage nach der Herkunft des Ordens wird häufig mit Verschwörungstheorien vermengt, wofür sich leicht im WWW Belege finden lassen. Es wird eine Beziehung zur Thulegesellschaft erwogen, obwohl die erst 1917 und selbst ihr Vorläufer, der Germanenorden, erst 1912 entstanden. Oder man hält Skull & Bones für eine Loge des Illuminatenordens, der aber bereits 1785 erloschen ist. Siehe dazu auch unten Verschwörungstheorien um Skull & Bones.
Indizien sucht man in Materialen aus Einbrüchen in die Gruft, in Berichten Eingeweihter oder der wenigen Personen, die ausnahmsweise Einlass bekommen haben. In der unten angeführten Literatur, insbesondere den Büchern werden viele Bilder, die in der Gruft hängen und mit deutscher Sprache und Thematik versehen sind, beschrieben, z. B. „Wer war der Thor, wer Weiser, / wer war Bettler, wer Kaiser? / Ob arm, ob reich, / im Tode gleich.“ A. Robbins ließ sich von Tomb-Eingeweihten bestätigen, dass bei Bones-Treffen gelegentlich einige deutsche Lieder gesungen werden, darunter auch das Lied der Deutschen, mit anderem Text jedoch, und dies deswegen, weil die Melodie von Joseph Haydn stamme. Ferner seien an den Wänden auch eingemeißelte Verse, Bilder von Schädeln, von Swastikas zu sehen und verschiedene Alltagsgegenstände angebracht, bis hin zu dem von Adolf Hitler verwendeten silbernen Besteck.
Dies und das wenige offizielles Material von Skull & Bones können die Theorie vom deutschen Geheimbund nicht untermauern. Die Zitate daraus in den folgenden vier Punkte sind nach A. Robbins und in eigener Übersetzung wiedergegeben (S. 82 f.; S. 106 f. der deutschen Ausgabe):
- Es liegt eine Einladung zu einem 30-jährigen Jubiläum mit der Formulierung vor:
a Jubilee Commemoration of the History of Our Establishment in New Haven.
ein Jubiläumsgedenken an die Geschichte unserer Einrichtung in New Haven. - Ein historisches, formelles Schreiben, das aus der Gruft stammen soll, lautet:
The Eulogian Club: An Historical Discourse pronounced before our Venerable Order on the Thirtieth Anniversary of the Foundation of our American Chapter in New Haven July 30th 1863 Thursday evening. By Timothy Dwight of 1849 ...
Der Eulogische Club: Eine historische Abhandlung, vorgetragen vor unserem verehrungswürdigen Orden zum dreißigsten Jahrestag der Gründung der amerikanischen Abteilung in New Haven, 30. Juli 1863, Dienstagabend. Von Timothy Dwight von 1849 ... - Die Eindringlinge fanden neben dem Bild mit dem oben zitierten deutschen Vers eine Karte, auf der geschrieben stand:
From the German Chapter. Presented by Patriarch D.C. Gilman of D. 50.
Von der deutschen Abteilung. Überreicht durch Patriarch D.C. Gilman von D. 50.) (Zu 'D.C. Gilman' und 'D. 50' siehe weiter unten.) - Ein Bones-Dokument aus dem Jahr 1933 erinnert an die „Geburt unserer Yale-Abteilung“ („birth of our Yale chapter“).
Ron Rosenbaum (s. Weblink) zitert aus dem Bericht zu aus einem Einbruch in die Gruft im Jahre 1876, der in der Universitätsbibliothek von Yale zugänglich ist. Auch Antony C. Sutton, Kris Millegan und Alexandra Robbins Vorlage:Lit beziehen sich darauf. Dort heißt es:
- Bones is a chapter of a corps in a German University ... General Russell, its founder, was in Germany before his Senior Year and formed a warm friendship with a leading member of a German society. He brought back with him to college, authority to found a chapter here.
- Bones ist die Ortsgruppe eines Corps an einer deutschen Universität ... General Russell, der Gründer, war vor seinem letzten Studienjahr in Deutschland gewesen, und bildete eine warme Freundschaft mit dem führenden Mitglied einer deutschen Gesellschaft. Er brachte die Befugnis mit zurück ans College, hier eine Abteilung zu gründen.
Das liest sich so, dass Russell in Deutschland Mitglied einer Studentenverbindung war. Unter den Bedingungen der Karlsbader Beschlüsse von 1819 musste deren Leben je nach den Maßgaben der örtlichen Behörden mehr oder weniger geheim stattfinden. Das ist das einzige, was auf einen deutschen „Geheimbund” hindeuten könnte. Die erwähnten Bilder und Sprüche, die aus Deutschland stammen, haben einige Eigenheiten, wie die Vorliebe für Totenschädel, angeregt. Sprüche ähnlichen Inhalts gibt es zahlreiche, sodass nicht auf eine bestimmte Verbindung geschlossen werden kann. Wegen der markanten deutsch-nationalen Ausrichtung der Burschenschaften, von der bei Skull & Bones keine Spur zu finden ist und wegen des Wortes „corps” im Zitat lässt sich der Kreis einengen. Auf diese Sachverhalte gehen die Autoren nicht ein. Ohne Identifikation des Studentencorps jedoch, dem Russell angehört haben soll, kann ein Einfluss auf Skull & Bones inhaltlich nicht näher bestimmt werden.
Es haben noch ein paar Bonesmen in Deutschland studiert. Aber heute habe der Orden keine Beziehungen mehr zu deutschen Verbindungen, teilte ein Mitglied A. Robbins mit.
Die Organisationsform des Ordens spricht ohnehin nicht dafür, dass es sich um den bloßen Ableger einer Verbindung oder eines Geheimbundes aus Deutschland gehandelt hat, wo es keine Senior societies gibt.
Ordensregel
Die Regel, nach der die Mitglieder zu handeln haben, ist nicht öffentlich bekannt. Es lassen sich nur einige Rückschlüsse aus dem Verhalten schließen und einige Hinweise ausdeuten.
- Wesentliches Gebot ist die Verschwiegenheit. Über die Interna der Gesellschaft und insbesondere von dem, was im innern an Privatem und Beruflichem der einzeln Ritter besprochen wird, darf nichts nach außen dringen. Allein deshalb ist es eine Geheimgesellschaft.
- In jedem neuen Club müssen sich die fünfzehn Mitglieder gegenseitig offenbaren und Rechenschaft über ihr bisheriges Leben, einschließlich der sexuellen Erfahrungen, und ihre Charakterschwächen ablegen. Es entsteht eine kollektive Intimsphäre.
- Die Bonesmen sind verpflichtet, sich gegenseitig in ihrer Karriere zu helfen.
Eigenheiten
„Skull & Bones“
Der Totenschädel über den gekreuzten Knochen erscheint nicht nur auf dem Organisationslogo. Beim Gruppenbild eines Jahrgangs gruppieren sich die Personen um einen Tisch, auf dem ein Schädel mit Knochen liegt. Das Motiv ist als Todessymbol u. a. von Piraten-Flaggen (Jolly Roger), Warnhinweisen vor Gift und seit Jahrhunderten von Grabplatten bekannt. Zusammen mit den im Tomb gesammelten menschlichen Knochen, den abgebildeten Totenschädeln, den oben zitierten deutschen Sprüchen und nicht zuletzt den Namen der Verbindung ist eine starke Vorliebe zur Todesthematik belegt. Beziehungen zu anderen Organisationen lassen sich daraus nicht ableiten, da die Symbolik sehr verbreitet ist. So auffällig die Häufung der Verweise auf den Tod ist, so wenig weiß man, welche Bedeutung The Order of Death dem Tod beimisst.
322
Diese Zahl gehört zum Logo, es ist die Raumnummer des Inneren Tempels in der Gruft. Bonesmen benutzen sie als Merkzahl, z. B. für Zahlenschlösser, oder als symbolische Spendensumme an Ordensbrüder, die einer politischen Gegenpartei angehören. Sie unterschreiben mit „Dein im Geiste von 322”. Über ihre Bedeutung gibt es unterschiedlich Thesen: Es ist das Todesjahr des griechischen Redners Demosthenes, was zwar stimmt, aber keine Begründung ist. Oder: Der Bund in Yale sei 1832 als Abteilung 2 gegründet worden. Daher ergebe sich die Ziffernfolge 322 Vorlage:Lit.
Eulogia
Der Legende nach verehren die Bonesmen eine Göttin namens Eulogia, die für die Redekunst stehen soll, die mit dem Tode Demosthenes im Jahre 322 v. Chr. in den Himmel aufgestiegen und zur Gründung des Eulogian Clubs 1832 wieder hinabgestiegen sei. Das mag als Hinweis gelten, dass sich die Verbindung in der Tradition von Debattier-Clubs sieht, in denen Vorträge gehalten werden.
Im Griechischen und Lateinischen hat das Wort Eulogia ein anderes Bedeutungsspektrum, nämlich Lobpreisung, Schönrednerei, Ruhm, Segnung, Wohltat, gesegnete Mahlzeit, Grabsprüche. Diese Begriffe lassen ebenfalls Assoziationen zu dem zu, was man von der Organisation weiß, dass sie ihr Gebäude als „Gruft“ deutet, sich mit Todessymbolen umgibt, große gemeinsame Dinner ausrichtet und sich gegenseitig mit Worten und Taten für die Karriere einsetzt.
Der Schädel des Geronimo
Prescott Bush, später Senator von Connecticut, Vater von George H. W. Bush und Großvater von George W. Bush, soll im Mai 1918 den Schädel des Apachenhäuptlings Geronimo aus dem Fort Sill bei Oklahoma eigenhändig mit fünf anderen Bonesmen aus vier Jahrgängen ausgegraben und ihn als Geschenk der Bruderschaft präsentiert haben. Diese Geschichte und Fotos aus der Gruft vom Schädel und anderen gestohlenen Grabbeigaben wurden dem Apache-Indianer und Aktivisten „Chief“ Ned Anderson zugespielt, der auf der Suche nach den sterblichen Überresten Geronimos war. Er verlangte die Herausgabe. Das FBI lehnte es ab, sich in den Streit einzumischen, so lange, bis Anderson sich nicht aus den Ermittlungen zurückziehe und seine Belege überdenke; ein Angebot, welches Anderson ausschlug. Anderson berichtete A. Robbins, dass ein Treffen mit Jonathan Bush, dem Bruder des damaligen Vize-Präsidenten George H. W. Bush, nicht zustande gekommen sei. Bei einem Treffen mit Skull-&-Bones-Anwalt Davison sei ihm der Schädel eines zehnjährigen Jungen gezeigt worden. Auf den Vorschlag, diesen Schädel mitzunehmen und eine Erklärung des Ordens zu akzeptieren, der Schädel Geronimos befinde sich nicht in der Gruft, ließ Anderson sich nicht ein. Er veröffentlichte die Begebenheiten des Treffens mit der Bemerkung, dass es sich nicht um den Schädel aus der Skull-&-Bones-Bruderschaft gehandelt habe. Seinem Ersuchen, einen DNA-Test durchführen zu lassen, wurde nicht stattgegeben, und somit geht die Legende weiter.
Yale erhält die Gerüchte jedoch weiter am Leben, indem sie in einem eigenen Magazin veröffentlicht, dass die Gruft in New Haven ebenso im Besitz des Schädels von Pancho Villa sein könnte ([1]; [2]).
Skull & Bones Time
Man hat eine eigene Zeitrechnung, kurz: S. B. T., die von der üblichen Zeit an der Ostküste, der „Barbarenzeit“ um fünf Minuten abweicht. Nennt die Ankündigung für ein abendliches Treffen die Uhrzeit „VIII S. B. T.“, dann ist 19.55 Uhr gemeint.
Die Jahrgangszahlen des jeweiligen Clubs, die hinter den Namen des Mitglieds geschrieben werden, sind codiert aus einem „D“ und einer Zahl anstelle der Angabe in unserer Zeitrechnung. „D113“ steht für 1915. Die Zahl hinter dem „D” plus 1802 ergibt das Jahr nach „Barbarenzeit“.
Die eigene Jahresrechnung ergibt sich aus Eintragungen in den kleinformatigen Mitgliedsbüchern, die Sutton einen Tag zur Einsicht überlassen wurden. Bis auf zwei fehlende Informationen ist die Sache nicht so geheimnisvoll, wie Sutton meint. Auf jeder rechten Seite wird ein Club-Jahrgang aufgelistet.
- „Most interesting is an entry between the decade lists of members. On the 1833 list, before the 15 founders names, are the words ‚Period 2 Decade 3‘. Similarly, before names on the 1843 list are the words ‚Period 2 Decade 4‘. In brief, Period stays the same throughout the years, but the ‚Decade‘ number increases by one in each ten years. No doubt this means something to The Order, else it wouldn’t be there.
- Another mystical group of letters and numbers is at the top of the first list of names in 1833, ‚P.231-D.31‘. The numbers increase by one in each succeeding class. In 1834, for example, the entry reads ‚P.232 D 32‘.“
- Am interessantesten ist ein Eintrag zwischen den Jahrzehntlisten der Mitglieder. Auf der 1833er Liste, vor den 15 Gründernamen, stehen die Wörter „Periode 2 Dekade [Jahrzehnt ] 3“. Ähnlich stehen vor Namen auf der 1843er Liste die Wörter „Periode 2 Dekade 4“. Kurz, „Periode“ bleibt über die Jahre gleich, aber die „Dekade“-Zahl wächst alle zehn Jahre um eins. Kein Zweifel, das bedeutet dem Orden etwas, sonst würde es nicht da stehen.
- Eine andere mystische Gruppe von Buchstaben und Zahlen steht oben auf der ersten Namensliste 1833, „P.231-D.31“. Die Zahlen wachsen um eins in jeder folgenden Klasse. 1834 zum Beispiel lautet der Eintrag „P.232-D 32“.
Das letzte sind verkürzte Schreibweisen. Es werden schlicht die Jahre gezählt. Die Zahl für die Periode ist nicht als Hunderterziffer zu lesen. Archibald MacLeish vom 1915er Club signierte einen Brief mit „A. MacL. D113“, d. i. Jahr 3 der Dekade 11 und nicht etwa Jahr 3, Dekade 1, Periode 1. Die Periode dauert länger als 100 Jahre. Für den Beginn der Periode und damit für das Epochenjahr gibt es drei Möglichkeiten, je nach dem, ob mit einem Jahr 0 und einer Dekade 0 gerechnet wird oder nicht, also 1802, 1803 oder 1813. (Der kombinatorisch denkbare Fall 1812 ist nicht plausibel.) Wir kennen die Zählweise nicht und wissen nicht, welches Ereignis als Beginn der Schädel-und-Knochen-Zeitrechnung angesetzt wurde.
Boodle
Die Mitglieder des Ordens werden auch „Boodle boys“ genannt; warum ist nicht klar. Es ist aber bekannt, dass sie zusammen im leergeräumten Speisesaal boodle ball spielen, angeblich jeden Donnerstagabend. Die beiden Kamine am etwa 18 Meter langen Raum dienen als Tore. Es handelt sich um eine Art Raufball mit einem halbleeren Ball, bei der es ziemlich ruppig zugehen soll. 1981 haben einige Bonesmen ihre Freundinnen und Frauen zum Zuschauen in die Gruft geschmuggelt. Die Härte des Spiels wurde vor 1991 von einigen Patriarchen als Grund dafür angegeben, dass Studentinnen nicht in die Geheimgesellschaft aufgenommen werden sollten.
Das Wort „boodle“ bedeutet Bestechungs- oder Schmiergeld und daneben einen „Batzen Geld“.
Deer Island
Deer Island ist ein Zufluchtsort, der sich im Privatbesitz der Russell Trust Association befindet. Es handelt sich um eine der Thousand Islands (Tausend Inseln) von 162.000 m² Größe, die im Sankt-Lorenz-Strom, drei km nördlich der Alexandria Bay zwischen den Bundesstaaten New York (USA) und Ontario (Kanada) liegt. Auf ihr sind zwei Tennisplätze, zwei Häuser, ein Bungalow, ein Bootshaus und ein Amphitheater entstanden. Die Insel dient als Refugium für Mitglieder von Skull & Bones und deren Familie, und wird oft dafür benutzt, Gäste zu empfangen, die den Familienmitgliedern willkommen sind. Sie kann auch privat gemietet werden, wobei es hierfür erforderlich ist, Skull & Bones-Mitglied zu sein. Das Eiland wird von dem Deer Island Club kontrolliert und instandgehalten, zu welchen ausschließlich Skull & Bones-Initiierte gehören. Diese Vereinigung erklärt in ihren Artikeln den Zweck des Clubs folgendermaßen:
- ...to promote the social intercourse of its members, and to provide for them facilities for recreation and social enjoyment; and to this end, to purchase, hold and convey any property, real or personal, which may be necessary or convenient therefor; to maintain a Club House for the use and benefit of its members; and to adopt by-laws and generally to exercise all the usual powers of corporations not prohibited by said statues
- ... um den sozialen Umgang seiner Angehörigen zu fördern, und sie mit Einrichtung zur Erholung und gemeinsamen Vergnügen zu versorgen; und zu dem Zweck, jegliches Eigentum zu erwerben, zu halten und zu befördern, real oder persönlich, das dazu notwendig oder passend sein mag; um ein Klubhaus zum Nutzen und Wohl seiner Mitgliedern zu unterhalten; und um Verordnungen zu übernehmen und allgemein, um die Ausübung aller gewöhnlichen Kräfte von Körperschaften, die nicht durch die genannten Statuten ausgeschlossen sind.
Die Sozialisation des „Skull & Bones“: innere Familien der „Ritter“ versus „die Barbaren“

Die Treffen und Rituale von Skull & Bones finden direkt auf dem Campus von Yale statt, in einem Gebäude der Organisation, das sich Tomb nennt. Dabei handelt es sich um ein völlig fensterloses von Reben überwuchertes Gebäude im Stil der Klassik (griechisch-ägyptisch) aus dem Jahr 1856. Vor dem Bau der Tomb hielt die Geheimgesellschaft ihre Treffen in angemieteten Hallen ab. Beginnend mit dem Jahr 1833 werden jedes Jahr von einem/r der Verantwortlichen der Kohorte der 15 Senioren 15 neue Junior-Mitglieder ausgewählt, um diese wiederum den Platz der Senioren einnehmen zu lassen. Dieser Vorgang wird „tappen“ („auswählen“) für die Gesellschaft genannt. Für Skull & Bones getappt zu sein, wird von den meisten Yale-Studenten verständlicherweise als eine sehr hohe Ehre angesehen; einige lehnen jedoch möglicherweise die Mitgliedschaft ab. Für ein Jahr treffen sich die Skull-&-Bones-Mitglieder mindestens ein mal die Woche und führen (Selbst-)Analysen über sich und von jeder anderen Person des Ordens durch und besprechen kritisch weitere Geschehen. Dies geschieht nach A. Robbins’ Ansicht in der Absicht, eine Langzeitverbindung zwischen ihnen zu schaffen, für den Fall, dass sie die Universität verlassen, anstatt langfristig dort zu verbleiben. Gemäß der Yale-Studentin und Scroll-and-Key-Initiierten A. Robbins, die ihre offiziellen Recherchen zu Skull & Bones 2002 veröffentlichte (siehe Literatur), wofür sie über 100 Skull-&-Bones-Mitglieder befragte, und laut weiterer Quellen (siehe z. B. Weblinks: Uni-Kassel), ist davon auszugehen, dass die Mitglieder von Skull & Bones privateste Vergehen (bzw. Verbrechen) ihrer Vergangenheit untereinander einzugestehen haben, deren Inhalt der Orden geheimhält. Ob dies eine Art der Initiation darstellt oder als eine gemeinsame Ermutigung dazu dient, Druck auf seines-/ihresgleichen auszuüben, ist unbekannt. Ein Delikt, nämlich Grabraub, ist im Falle der Skull-&-Bones-Sozietät schon zu verschiedenen Anlässen publik geworden.
Es gibt in der Gruft allem Anschein nach eine große Anzahl von menschlichen Knochen (vgl. viele Fotos aus der Tomb), was nach dem öffentlichen Recht von Connecticut nicht erlaubt ist. Den Mitgliedern werden neue Namen gegeben. Zusätzlich ernennen sie sich selber zum „Ritter“ und im Gegenzug gleichzeitig alle anderen zu profanen „Barbaren“. Der Orden ermutigt somit seine Mitglieder, die Welt außerhalb Skull & Bones in einer sehr differentierten Weise zu betrachten, was auch die Uhr in der Gruft, welche vorsätzlich fünf Minuten vorgeht, zum Ausdruck bringt. Eine offizielle Broschüre von Skull & Bones vom 17. Juni 1933, mit dem Titel “Continuation of the History of Our Order for the Century Celebration” (deutsch: Fortführung der Geschichte unseres Ordens für die 100-Jahresfeier) beginnt auf der ersten Seite mit dem (frei übersetzten) Wortlaut (Hervorhebungen (Unterstreichungen) im Original): „Ich bekenne hiermit, dass es keine Geschichte der Bones gibt. Wie könnte es eine geben? Das ist die wahre Essenz von unseren Traditionen, dass es keine Veränderung gibt. Die schwer denkenden Menschen des barbarischen 20. Jahrhunderts mögen ziemlich perplex vor dem Problem von Zeit und Raum stehen, aber die Göttin weiß, dass nur eine Zeit existiert, Skull & Bones-Zeit, und nur einen Ort, Ihren Tempel, und dass nichts anderes existiert.“ (englisch: “I hereby confess: That there is no History of the bones. How could there be? It is the very essence of our traditions that there is no change. The heavy thinkers of the barbarian twentieth century may be much perplexed by the problem of time and space, but the Goddess knows that there is only one time, Skull & Bones Time, and only one place, Her Temple, and that nothing else exists.”)
Das tapping ist eine Form der Auslese, die der Bildung einer Elite dient. Wie bei jeder Auslese geht es um die Selektion der Besten. Die Kriterien legen diejenigen fest, die die Befugnis zur Auslese haben. Es können Abstammung, soziale Klasse, Leistung, Charakter u. a. sein. Im Falle von Skull & Bones ist es sichtbare oder voraussehbare Exzellenz der jüngeren Studenten. Sie sollen sich im Universitätsleben hervorgetan haben. Insofern hat diese Geheimgesellschaft den Anspruch, eine Meritokratie zu formen. Der Orden kann direkt oder indirekt, durch seinen Anspruch auf absolute Verschwiegenheit, seine Mitglieder dazu anregen, höchste Loyalität zu begünstigen.3 — A. Robbins sollen Mitglieder bekannt sein, die sich die Insignien des Ordens eingebrannt haben, um sie immer bei sich zu tragen, wenngleich der Orden seinen Mitgliedern verbietet, ihre Mitgliedschaft preiszugeben, obwohl andererseits über viele Jahre im Jahrbuch der Universität Mitgliederlisten veröffentlicht wurden und die Mitglieder nicht selten öffentliche Positionen in der Politik einnehmen.
Andererseits ist bekannt, dass eine große Anzahl von Mitgliedern in dieser Gesellschaft, die sogenannten „Inneren“ der Gruppe, ihre eigene Familie überdurchschnittlich oft aufstellt. Die sich am häufigsten wiederholenden Familiennamen im Skull & Bones sind bekannt, weil 1985 ein verstimmtes Mitglied der Verbindung Listen an den amerikanischen Professor der Stanford University und privaten Forscher Antony C. Sutton übergab, welche dieser nach vielen Jahren veröffentlichte. Die Mitgliederliste zeigt die Jahre 1833–1985, mit einigen zusätzlichen Jahren. Sie veranschaulicht, dass bestimmte Familien besonders häufig vertreten sind, und bei weiteren Untersuchungen, dass diese auch in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander stehen; Familien wie die von Cheney, Taft, Whitney, Walker und Adams.
Andere untergeordnete Mitglieder, die zweite Kategorie der „Inneren Familien“, sind häufig verwandt mit diesen Linien, z. B. Bush mit Walker. Weitere Namen der „Inneren Familien“ sind bekannt. Nicht alle Initiierten sind so stark untereinander verwandt wie die oben stehende Gruppe.
Als ein Beispiel, um die Vorliebe für bestimmte „Innere Familien“ zu zeigen, die in Skull-&-Bones-Mitgliederlisten aufgeführt sind, werden die zuoberst angeführten 15 Familien des Ordens, die mit mehr als zehn Familienmitgliedern im Bund vertreten sind, veröffentlicht, und damit gezeigt, dass Skull & Bones ebenso auch zum Durchschnitt neigt, denn es handelt sich um die am weitesten verbreiteten Namen in den USA (mit den Ausnahmen Cheney und Taft):
- Smith (15)
- Walker (15)
- Allen (13)
- Brown (13)
- Clark (12)
- White (12)
- Day (11)
- Johnson (11)
- Jones (11)
- Miller (11)
- Stewart (11)
- Thompson (11)
- Cheney (10)
- Taft (10)
- Williams (10)
Ordensnamen
Der Initiierte erhält am ersten Tag einen Namen, den er für den Rest seines Lebens beibehält. Namen, die gewöhnlicherweise verwendet werden sind: Magog, den derjenige mit der meisten sexuellen Erfahrungen, die er mit dem anderen Geschlecht gemacht hat, zugewiesen bekommt; Gog, heißt jener, mit den wenigsten sexuellen Erfahrungen; Langer Teufel ist der Name für die größte Person, und Kleiner Teufel für die Kleinste; Boaz ist der Name für den Kapitän einer American-Football-Schulmannschaft. Die Behauptung von Millegan ist falsch, es würden griechische Namen bevorzugt, was der antirömischen Einstellung des Illuminatengründers Weishaupt entspreche. Tatsächlich stammen die Namen aus einem breiten Spektrum der Mythologie, Geschichte und Literatur. Feste und häufig wiederkehrende Namen wurden Tristram Shandy von Laurence Sterne entnommen.
Die Annahme von Ordensnamen ist keine Besonderheit, sondern bei vielen Geheimgesellschaften und bei religiösen Gemeinschschaften verbreitet.
Ordensnamen einiger Bonesmen
(Nach A. Robbins)
- William Howard Taft: Magog
- F. O. Matthiesen: Little Devil
- Averell Harriman: Thor
- Henry Luce: Baal
- Briton Hadden: Caliban
- Archibald MacLeish: Gigadibs
- McGeorge Bundy: Odin
- Potter Stewart: Crappo
- William F. Buckley: Cheevy
- Anson Phelps Stokes: Achilles
- Reuben Holden: McQuilp
- Charles Seymour: Machiavelli
- Donald Ogden Stewart: Hellbender
- George W. Bush: Temporary
Mitglieder
Listen
Bis einschließlich 1970 veröffentlichten Skull & Bones ihre Mitgliederlisten in Zeitungen, welche auch in der Bibliothek von Yale aufbewahrt werden. Die folgende Liste der Bonesmen ist eine Zusammenstellung von diesen Listen:
- William Maxwell Evarts (1837), US-Staatssekretär, Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten von Amerika, und US-Senator (Enkel von Roger Sherman)
- Morrison R. Waite (1837), Oberster Gerichtshof der USA, Recht
- Timothy Dwight V (1849), Präsident des Yale Colleges
- Simeon Eben Baldwin (1861), Gouverneur und Oberrichter des Staates Connecticut (Sohn von Roger Sherman Baldwin)
- William Collins Whitney (1863), U.S. Secretary of the Navy und New York City-Finanzier
- William Howard Taft (1878), 27. Präsident der USA, Oberrichter der USA, US-Kriegsminister, Sohn von Alphonso Taft
- Edward Baldwin Whitney (1878), New York Oberster Gerichtshof; Recht
- Henry L. Stimson (1888), US-amerik. Politiker; u.a. durch W.H. Taft als Kriegsminister ins Amt berufen (United States Secretary of War), und wurde dies erneut zur Zeit der Atombombenabwürfe auf Japan; Außenminister der USA (United States Secretary of State); Leiter des Manhattan-Projektes
- Gifford Pinchot (1889), United States Forest Service unter Präsident Theodore Roosevelt
- Pierre Jay (1892), erster Vorsitzender der Federal Reserve Bank (US-Bundeszentralbank) von New York
- Harry Payne Whitney (1894), Ehemann von Gertrude Vanderbilt Whitney; Investment Banker
- Alfred Gwynne Vanderbilt, (1898), Sohn von Cornelius Vanderbilt II, Bruder von Gertude Vanderbilt Whitney
- Frederick E. Weyerhaeuser (1896), Nachkomme von Weyerhaeuser Paper Co.
- Percy Rockefeller (1900), Direktor von Brown Brothers Harriman, Standard Oil und Remington Arms
- Thomas Cochran (1904), JP Morgan-Partner
- Harold Stanley (1908), Gründer des Investmenthauses von Morgan Stanley
- Hugh Wilson (1909)
- Robert D. French (1910)
- Alfred Cowles (1913), Cowles Communication
- Averell Harriman (1913), US-Botschafter und US-Finanzminister, Gouverneur von New York, Vorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Union Pacific Railroad, Brown Brothers & Harriman und die Southern Pacific Railroad
- John Thomas Daniels (1914), Gründer von Archer Daniels Midland
- Archibald MacLeish (1915), Poet und Autor; in weiten Teilen der Autor der Verfassung der UNESCO; Pulitzerpreisträger
- Prescott Bush (1917), Senator von Connecticut und Bankier
- F. Trubee Davison (1918), Personaldirektor der Central Intelligence Agency
- Artemus Gates (1918), Präsident der New York Trust Company, Union Pacific Railroad, TIME-Life und Boeing Company
- Henry P. Davison Jr. (1920), Direktor beim Time Magazine
- Henry Luce (1920), Mitbegründer von Time-Life Enterprises
- John Sherman Cooper (1923), US-Senator und Mitglied der Warren-Kommission (diese wurde zur Aufklärung des Kennedy Mordes gebildet)
- Russell W. Davenport (1923), Herausgeber des Fortune Magazine, schuf die Fortune 500-Liste
- George Herbert Walker, Jr. (1927), Finanzier und Mitbegründer von New York Mets
- John Rockefeller Prentice (1928), Enkel von John D. Rockefeller, Pioneer der künstlichen Befruchtung; mit dem Ziel der Verbesserung des genetischen Pools auf Tierfarmen
- John Heinz II (1931), Erbe von H. J. Heinz Company, Vater des US-Senators John Heinz
- Amory Howe Bradford (1934), General-Manager der New York Times, Ehemann von Carol Warburg Rothschild
- Jonathan Brewster Bingham (1936), US-Senator
- Potter Stewart (1936), Oberster Gerichtshof der USA, Recht
- Dean Witter, Jr. (1944), Gründer des Investmenthauses Dean Witter & Co.
- James Buckley (1944), US-Senator
- John Chafee (1947), US-Senator, Secretary of the Navy und Gouverneur von Rhode Island; Vater von US-Senator Lincoln Chafee
- George Herbert Walker Bush (1948), 41. Präsidenten der USA, Vize-President der USA unter Präsident Ronald Reagan, Direktor der CIA, Vorsitzender des Republican National Committee, Botschafter der Vereinten Nationen, US-Botschafter von China
- William F. Buckley, Jr. (1950), Gründer von National Review, Autor
- William Henry Draper III (1950), Sitz im UNO-Entwicklungsprogramm und Export-Import Bank of the United States
- Evan G. Galbraith (1950), US-Botschafter von Frankreich und managender Direktor von Morgan Stanley
- Dino Pionzio (1950), Stellvertretender CIA-Chief of Station während des chilenischen Putsches von 1973 (Allende-Sturz)
- Robert Gow (1955), Präsident von Zapata Oil
- Charles Edwin Lord (1949), US-Rechnungsprüfer der Devisen
- Winston Lord (1959), Vorsitzender des Council on Foreign Relations, US-Botschafter von China, und US-Staatssekretär-Assistent
- David Boren (1963), US-Senator
- John F. Kerry (1966), US-Senator und 2004 US-Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei
- Frederick W. Smith (1966), Gründer von FedEx
- George W. Bush (1968), 43. Präsident der USA, Gouverneur von Texas
Bush & Kerry
Es hat in den USA für einige Irritationen gesorgt, dass die beiden US-Präsidentschaftskandidaten des Jahres 2004 Mitglied von Skull & Bones sind, John Kerry des Jahrgangs 1966, zwei Jahre vor George W. Bush, obwohl sie aus verschiedenen Lagern der Politik kommen. Beide lehnten es ab, über die gemeinsame Verbindung zu sprechen, als sie von Tim Russert für die Sendung Meet The Press von NBC darauf angesprochen wurden.
Interview mit Kerry am 31. August 2003: Kerry polemisiert gegen die Politik Bushs. Dann wirft der Journalist ein:
- Russert: „You both were members of Skull and Bones, a secret society at Yale. What does that tell us?“
— Sie beide waren Mitglieder von Skull and Bones, einer Geheimgesellschaft an Yale. Was sagt uns das? - Kerry: „Not much, because it’s a secret.”
— Nicht viel, weil es ein Geheimnis ist. - Russert: „Is there a secret handshake? Is there a secret code?“
— Gibt es einen geheimen Handschlag? Gibt es einen geheimen Code? - Kerry: „I wish there were something secret I could manifest there“
— Ich wünsche, es gäbe etwas Geheimes, das ich da bekannt machen könnte. - Russert: „Three twenty-two, a secret number?“
— Drei zweiundzwanzig, eine Geheimzahl? - Kerry: „There are all kinds of secrets, Tim. But one thing is not a secret. I disagree with this president’s direction that he’s taking the country. We can do a better job. And I intend to do it.“
— Es gibt alle Arten von Geheimnissen, Tim. Aber eines ist kein Geheimnis. Ich stimme mit der Richtung des Präsidenten nicht überein, in die er das Land führt. Wir können es besser machen. Und ich beabsichtige, es zu tun.
Damit kehrt er zu seiner Polemik zurück.
Interview mit Bush am 9. Februar 2004:
- Russert: „This is what John Kerry had to say last year. He said that his colleagues are appalled at the quote ‚President’s lack of knowledge. They’ve managed him the same way they’ve managed Ronald Reagan. They send him out to the press for one event a day. They put him in a brown jacket and jeans and get him to move some hay or move a truck, and all of a sudden he’s the Marlboro Man. I know this guy. He was two years behind me at Yale. I knew him, and he’s still the same guy.‘
Did you know him at Yale?“
— Das hat John Kerry letztes Jahr zu sagen gehabt. Er sagte, dass seine Kollegen entsetzt seien über den – Zitat: „Mangel an Wissens des Präsidenten. Sie haben ihn auf die gleiche Weise gelenkt, wie sie Ronald Reagan gelenkt haben. Sie schicken ihn raus vor die Presse für einen Termin pro Tag. Sie stecken ihn in ein braunes Jacket und in Jeans und lassen ihn etwas Heu bewegen oder einen LKW fahren, und ganz plötzlich ist er der Marlboro-Mann. Ich kenne den Typen. Er war zwei Jahre hinter mir in Yale. Ich kannte ihn, und er ist immer noch derselbe Typ.“
Kannten Sie ihn an Yale? - Bush: „No.“
— Nein. - Russert: „How do you respond to that?“
— Wie antworten Sie darauf? - Bush: „Politics. I mean, this is — you know, if you close your eyes and listen carefully to what you just said, it sounds like the year 2000 all over again.“
— Politik. Ich denke, das ist – Sie wissen, wenn Sie ihre Augen schließen und sorgfältig darauf hören, was Sie gerade gesagt haben, klingt es wie das Jahr 2000 noch einmal von vorn. - Russert: „You were both in Skull and Bones, the secret society.“
— Sie waren beide in Skull and Bones, der Geheimgesellschaft. - Bush: „It’s so secret we can’t talk about it.“
— Es ist so geheim, wir können darüber nicht sprechen. - Russert: „What does that mean for America? The conspiracy theorists are going to go wild.“
— Was bedeutet es für Amerika? Die Verschwörungstheoretiker sind drauf und dran, wild zu werden. - Bush: „I’m sure they are. I don’t know. I haven't seen Web pages yet.“ (Laughs)
— (Ich bin sicher, sie sind’s. Ich weiß nicht. Ich habe noch keine Webseiten gesehen. (Lacht.) - Russert: „Number 322.“
— Nummer 322. - Bush: „First of all, he’s not the nominee, and — but look, I look forward.“
— Zunächst einmal, er ist nicht der Kandidat, und – aber schauen Sie, ich schaue nach vorn.
(Die Links zu den vollständigen Transkripts der Interviews sind unten angegeben.)
Verschwörungstheorien um Skull & Bones
Dass prominente Gegenkandidaten der Politik demselben Geheimbund angehören, hat die Verdächtigungen gegen ihn verstärkt, folglich das Interesse an ihm erhöht und so sein Ansehen gesteigert. Obwohl der Orden nicht als Vereinigung Gleichgesinnter organisiert ist, wird eine entgegengesetzte politische Ausrichtung nicht für glaubhaft gehalten. Denn bei der Präsidentschaftswahl 2004 stand der Orden bereits seit mehr als zwanzig Jahren im Fokus der Verschwörungstheorien, die in den USA breiten Zuspruch finden. Dort wird ihm sogar eine zentrale Rolle zugeschrieben, weil er verschiedene Ansätze zu verknüpfen scheint.
Der erste jemals erschienene Artikel, der über Skull & Bones recherchiert wurde, ist der des Esquire-Autors Ron Rosenbaum vom September 1977, der ein ehemaliger Yale-Student ist. Hier werden schon Parallelen zwischen den Illuminaten und Bilderbergern gezogen (s. Weblinks). Es werden aber vor allem die Gruft, die Rituale und die Herkunft thematisiert. In der Buchbranche wurde die Gesellschaft erstmals durch die Bücher Antony C. Suttons namhaft gemacht, der den Orden auch in Verwicklungen mit den Bilderbergern, der Trilateralen Kommission und dem Council on Foreign Relations zeigt. Die lange Geheimhaltung, auch durch die renommierte Presse, ist in der gegenwärtigen Situation auf Deutschland bezogen, mit dem dürftigen Diskussionsstand über Bilderberger zu vergleichen – während die Debatten über Informationen, die den Skull-&-Bones-Orden oder die Bilderberger betreffen, eher von Außenseitern geführt werden. A. Sutton hatte bereits dargestellt, wie Prescott Bush offen und verdeckt Geschäfte mit Nazi-Deutschland betrieben hat (Siehe Weblinks: Die Wochenzeitung Freitag).
Vor allem die Mitgliedschaft der beiden Präsidenten Bushs rückte Skull & Bones vom lokalen ins globale Interesse.
Inhalt der Verschwörungstheorien um Skull & Bones – Verdachtsmomente
Trotz der Details und Gerüchte, die über den Orden bekannt wurden ist er so geheim, sind seine Ziele so unbekannt, dass aus anderen Verschwörungstheorien Verdachtsmomente entlehnt und zu einem Netz von Indizien verknüpft werden.
Okkultismus, Satanismus
Die Diskretion um angebliche Nackt-Rituale bei Skull & Bones in Särgen, und andere obskure Beschreibungen, haben dazu geführt, dass heute manche Menschen in Skull & Bones eine satanistische Organisation zu erkennen glauben. In den oberen Räumlichkeiten der Gruft befand sich laut der Einbrecher von 1876 in Raum 322, dem „sanctum sanctorum“, ein Pentagramm an einer der Wände, die mit roter Seide ausgekleidet waren. Hier wird der Interpretation wieder freien Lauf gelassen, weil offizielle Bestätigungen oder Erklärungen fehlen.
Das Bones-Mitglied A. G. Vanderbilt wurde vergeblich vor dem Untergang der RMS Lusitania im Jahre 1915 gewarnt. Das Telegramm vom 1. Mai an ihn, das Rétyi zufolge von Ordensbrüdern stammte, lautete: „Lusitania dem Untergang geweiht. Reisen Sie nicht mit ihr. Tod“.
Allgemein gilt: Die Geheimhaltung, die zum Wesen solcher bündischer Rituale gehört, weil sie der Abgrenzung dient, besagt als solche nichts über die Absichten einer Organisation, aber sie provoziert Verdächtigungen, da geheimes Tun mit heimlichem Tun gleichgesetzt wird. Vereinzelte Zeichen werden zu bedeutungsvollen Symbolen stilisiert, die später eventuell wieder in Ritualen auftauchen und einen Kult begründen. Man weiß aber nicht einmal, ob die Rituale und Zeremonien als schauerliche Spiele oder als okkulte Handlungen verstanden werden. Es ist auch nicht ausgemacht, ob sie von den Teilnehmern gleich verstanden werden. Die Gerüchte wecken die Sensationslust. Am 21. April 2001 glaubte Ron Rosenbaum, per Video einen Ritus voller Obszönitäten und Gewaltdarstellung aufgenommen zu haben. Seine Berichte darüber sorgten über einen großen Pressewirbel4. Alexandra Robbins hält nach ihren Recherchen die Sache eher für eine Parodie, wenn nicht sogar eine gezielte Täuschung, um Rosenbaum „eins auszuwischen“.
In den USA ist das Interesse an okkulten Ritualen der Eliten und ihres Nachwuchses groß, wie die Enthüllungsversuche um den Eulen-Kult im Bohemian Grove in Kalifornien zeigen, an dem auch Präsidenten teilgenommen haben sollen.
Diebstähle und Grabraub
Neben dem erwähnten Vorwurf, den Schädel des Geronimo gestohlen zu haben, verdächtigt man den Orden weiterer Grabräubereien. Ob die Knochen, die zu den Requisiten des Clubs gehören, auf legale oder illegale Weise in Besitz gebracht wurden, ist nicht untersucht worden. Man wirft schon seit langem den Bonesmen vor, sowohl von anderen Universitäten als auch vom eigenen Campusgelände Gegenstände zu stehlen und in der Gruft aufzubewahren. Bemühungen, die Fälle amtlicherseits aufzuklären, wurden unter Mithilfe von Patriarchen abgewiegelt. Es wird vermutet, dass sich die Studenten enger an einander binden wollen, indem jeder auf die Deckung und Vertuschung der anderen angewiesen ist.
Die deutsche Gefahr
Es ist nie versucht worden zu bestreiten, dass Skull & Bones Wurzeln in Deutschland hat. Umgekehrt wird nicht erklärt, was daran verwerflich sein soll, dass eine Organisationsgründung in den USA auf europäische Anregung erfolgte. Es fällt aber auf, dass jede Verbindung des Ordens oder einiger seiner Mitglieder zu Deutschland zur Diskreditierung benutzt wird. „Germanic Order“ stilisiert. Die Verschwörungshypothesen benutzen unverholen und pauschal antideutsche Ressentiments. Man weckt in der ehemaligen Kolonie die Ängste von einer europäischen Organisation beherrscht zu werden. Kurios daran ist, dass ausgerechnet der gebürtige Brite Sutton, der zudem in Göttingen studiert hatte, auf dieser Klaviatur spielte. Allein aus der Tatsache, dass der Gründer Russell in Berlin studierte, als Hegel dort mit 61 Jahren starb, wird die Übernahme des Rechtshegelianismus abgeleitet. Darunter verstehen Verschwörungstheoretiker eine Anwendung der Hegelschen Dialektik als Herrschaftsinstrument. Es werde im Rahmen ein „kontrollierter Konflikt“ zwischen gesellschaftlichen Gegenparteien erzeugt und damit ein „kreatives Chaos“ geschaffen. Die Gegner stünden wie These und Antithese gegenüber und wüssten nicht, dass ihr Streit im Verborgenen von den Verschwörern angezettelt worden sei, die aus der Konfusion den Nutzen zögenen und eine Synthese im eigenen Interesse erzielte. Man kann sicher sein, dass die Verschwörungsideologen sich nicht näher mit der Philosophie Hegels befasst haben. Als Quelle wird manchmal ein Artikel aus der Encyclopædia Britannica von 1954 angeführt. Dass Russell Hegel nicht zugestimmt haben oder sich gar nicht mit ihm befasst haben könnte, wird nicht einmal in Erwägung gezogen. Es werden weitere Bonesmen genannt, die in Deutschland studiert oder als Diplomat gedient haben sollen. Als Beispiele werden genannt: der spätere Yale-Präsident Timothy Dwight V (1828 – 1916; Skull & Bones 1849) und zwei Ritter desselben Jahrgangs (1852), Andrew Dickson White (1832 – 1918; Jg. 1852 oder '53) und Daniel Coit Gilman (1831 – 1908, Jg. 1852). Zu letzterem gibt die englische Wikipedia für den fraglichen Zeitraum 1853 bis 1855 an, er sei an der amerikanischen Vertretung in St. Petersburg tätig gewesen. Nach Milligan haben alle drei nach dem Examen in Berlin Philosophie studiert. Nach Sutton studierte Gilman in Berlin in den Jahren 1854/55 bei Karl von Ritter und Friedrich Trendelenburg. Die Verschwörungstheoretiker halten beide für Rechtshegelianer, während Trendlenburg (der fälschlich „Trendelenberg“ geschrieben wird) in Fachkreisen als Wegbereiter des Neukantianismus gilt und zwar gerade wegen seiner Gegnerschaft zur Hegelschen Dialektik und Geschichtsphilosophie. Professor Ritter – ohne „von“!, oft „Carl“ im Vornamen geschrieben, ist der Vater der Erdkunde. Er lebte von 1779 bis 1859 und war ab 1820 Kollege von Hegel, dem er seine geographischen Kenntnisse vermittelte. Das Beispiel zeigt, wie mit unsicheren Daten argumentiert wird und Verhältnisse, über die man nicht Bescheid weiß, der Verschwörungsidee angepasst werden. White soll 1856 bis 1858 in Berlin bei Wilhelm Wundt (1832 – 1920) am Institut für Psychologie studiert haben. Der spätere Begründer der Experimentalpsychologie machte allerdings 1856 selbst sein Examen als Mediziner in Tübingen, hielt sich dann nur einige Monate zu Forschungszwecken in Berlin und wurde erst 1875 nach Leipzig berufen. Von dort hat er dann tatsächlich amerikanische Psychologen beeinflusst. W. Wundt sei ferner der Enkel von Professor Karl Friedrich Kasimir Wundt (1744 – 1784), ein Illuminat mit dem Ordensnamen Raphael, was ihn als Bindeglied zu einem anderen Zweig der Verschwörungstheorie werden lässt. Die drei Bonesman werden als Trio oder Troika dargestellt. Sie haben sich wegen ihres längeren Aufenthaltes in Europa, vor allem Deutschland verdächtig gemacht. Verdächtig ist auch, dass sie bei der Gründung von Universitäten und Colleges engagiert waren und dabei ihre Erfahrungen aus Deutschland einbrachten. Bildungseinrichtungen dienen im Verständnis der Verschwörungstheoretiker der Gedankenkontrolle (mind control). Bildungsprogramme und Schulgründungen werden so in direkten Zusammenhang mit Versuchen der CIA gebracht, das Denken und Verhalten von politischen Gegnern zu manipulieren (s. u. a. Video mit Kris Milligang). Die Ideen dazu sollen wiederum aus Deutschland, insbesondere Preußen stammen. Man glaubt, die Anleitung zur Gedankenkontrolle in Johann Gottlieb Fichtes Reden an die deutsche Nation (1807/08) gefunden zu haben, die während der napoleonischen Besatzung in Berlin gehalten wurden. Der Name des Philosophen wird in diesen Kreisen meistens falsch geschrieben: „Johan Fitche“ und entsprechend falsch ausgesprochen. Das preußische Erziehungsystem baute auf staatliche Schulen auf. Dies wird als besonders gefährlich angesehen. Dass Yale und die von den Bonesmen neu eingerichteten Hochschulen und Institute mit Ausnahme der University of California in privater Trägerschaft stehen, wird nicht berücksichtigt. Das Deutsche wird nicht nur als Quelle des Bösen dargestellt. Dass Prescott Bush mit einigen anderen Bonesmen noch während des Embargos gegen das Deutsche Reich Bankgeschäfte mit den Nazis machte, wird als Beleg für die Verflechtung von Skull & Bones mit totalitären Organisationen in Deutschland gewertet. Prescott Bush nahm sich im Juni 1936, um Profite aus diesen Geschäften beiseitezulegen, den Anwalt Allen Dulles Vorlage:Lit. Man ist sogar so weit gegangen, und hat das Totenkopf-Symbol einiger Verbände der SS von dem von Skull & Bones abzuleiten versucht.
Illuminaten
Der einzige Versuch, die deutsche Geheimgesellschaft konkret zu benennen, aus der der Orden an Yale hervorgegangen sein soll, stützt sich auch auf das Totenkopf-Symbol. In Königsberg wurde am 10. September 1832 die Vereinigte Loge zum Totenkopf und Phönix begründet. Diese beiden Freimaurerlogen vereinigten sich unter der „Constitution der Höchstleuchtenden Hochwürdigsten Grossen Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin“. In der Jahreszahl 1832 wird eine Verbindung zu dem Gründungsjahr des Ordens von Skull & Bones gesehen, obwohl der Bones-Orden in keiner Weise unter einer bekannten freimaurerischen Reglementierung steht und völlig anders organisiert ist. Dass Russell in Königsberg studiert hätte, wird auch nicht berichtet.
Weil die Geheimgesellschaft der Illuminaten jedoch beabsichtigte, sämtliche Institutionen zu unterwandern, wird z.B. vom Konspirologen A. v. Rétyi vermutet, dass sich in Königsberg wie in New Haven Weishauptsche Logen etablierten. Dies ist ein typischer Trugschluss in solchen Darstellungen: Weil eine Gruppe etwas Böses will, geschieht es auch. In diesem Fall dient die Behauptung dazu, die Existenz des Illuminatenordens mit einer vermeintlichen Aktivität zu belegen. Zugleich wird der Studenten-Club zu einer Zelle der Illuminaten erhoben.
Es ist bekannt, dass der Illuminatenorden 1784 und 1785 durch den bayerischen Kurfürsten Karl Theodor verboten wurde und 1788 seine Aktivitäten einstellte. Einige Fortsetzungsversuche scheiterten. Zuvor hatten bereits Zerfallserscheinungen innerhalb des Ordens eingesetzt, als Adolph Freiherr Knigge, der sehr zur Ausbreitung beigetragen hatte, den Orden im Streit verließ. In den Verschwörungstheorien wird nun davon ausgegangen, der Orden hätte trotz des Verbotes und der Verhaftungen zahlreicher Mitglieder weiter bestanden. Dass der im Bonesorden verehrte Joseph Haydn in einer politisch brisanten Zeit der Verdächtigungen gegen die Illuminaten am 11. Februar 1785 in Wien einer Freimaurerloge mit dem Namen „Zur wahren Eintracht“ beitrat, welche insgeheim unter der Hammerführung eines aktiven Illuminaten stand, derselben Loge übrigens, in der auch W.A. Mozart initiiert worden war, kann nicht als Beweis einer Verbindung des einen Ordens zum anderen gedeutet werden. Auch die von Sutton angeführte Bekanntschaft des schweizer Pädagogen und Illuminaten J.H. Pestalozzis mit dem deutschen Philosophen J.F. Herbart ist kein Beleg; zudem war Herbart auch kein Mitglied von Skull & und Bones, aber er soll nach mehreren Quellen die vermutete Doktrin des Ordens wiederspiegeln. Er studierte in Jena, einer Stadt, deren Studentenunruhen gut dokumentiert sind u.a. bei Fichte, der z.B. von dem Gelegenheits-Illuminaten J.W. v. Goethe zeitweise unterstützt wurde. Weder L. v. Beethoven noch Yale sind Instrumente der Illuminaten, nur weil Beethoven zeitweise den Illuminaten Neefe zum Lehrer hatte oder an der Yale-Universität eine Beethoven-Gesellschaft gegründet wurde. Der Nachweis für eine Illuminaten-Organisation wird nicht geliefert, was für die Behauptung einer Verschwörung und einer Steuerung von Institutionen und Staaten notwendig wäre.
Statt dessen wird auf Gerüchte und Verschwörungstheorien aus der Zeit um 1800 zurückgegriffen. Hervorzuheben ist der schottische Professor für Naturphilosophie John Robison (1739 – 1805). Er gehört mit seinem Buch Proofs of a Conspiracy against all the Religions and Governments of Europe carried on in the Secret Meetings of the Freemasons, Illuminati, and Reading Societies, collected from Good Authorities von 1797, das aus Enttäuschung über die Zustände in den Freimaurerlogen auf dem europäischen Festland entstanden ist, neben Joseph de Maistre und Abbé Augustin Barruel zu den Begründern der neueren Verschwörungstheorien, an die die heutigen anschließen. Dabei wird bis heute die Grundidee der Illuminaten unterschlagen: die Personen in Ämtern und Machtpositionen sollen ein mehrstufiges Ausbildungssystem durchlaufen, das sie zu moralischen Charakteren bildet, die ihre Macht nicht missbrauchen. Schon dieses Gradsystem unterscheidet die Illuminaten von Skull & Bones.
Die senior society in Yale wird dennoch auf zweierlei Weise in die Theorie der Illuminatenverschwörung eingebunden. Zum einen hätten sich auch nach dem Verbot in Bayern die Illuminaten in den USA verbreitet. Das ist eine Ausweitung der These Robisons. Der Präsident George Washington hatte das Buch erhalten und erklärte in zwei Briefen [3] [4], dass er in den letzten dreißig Jahren nur ein oder zweimal in einer Loge gewesen sei, dass er aber nicht glaube, dass die amerikanischen Freimaurerlogen von den Prinzipien der Illuminaten verunreinigt seien oder deren „teuflischen“ Lehren zu verbreiten versucht hätten. Das hätten offensichtlich einzelne Individuen versucht. Daraus hat sich in den USA die Auffassung verbreitet, das Land sei von Illuminaten infiltriert. Bei jedem Verdacht auf Konspiration wird ein Zusammenhang zu den Illumnaten hergestellt.
In diesem Klima, aber unabhängig davon in der Argumentation, wird behauptet, der deutsche Geheimbund, den Russell kennengelernt hatte, sei ein Illuminatenorden gewesen. Sutton versucht diese These damit zu stützen, dass nach Skull & Bones Time (s. o.) der Club in Yale in der dritten Dekade der zweiten Periode gegründet worden sei, die erste Periode also
im Jahrzent von 1790 bis 1800 geendet haben müsste. Das stimmt schon rechnerisch nicht. Das Ende müsste nach 1800 gewesen sein. Es soll aber eine Verbindung zu den Illuminaten konstruiert werden, die bis in die 1790er Jahre im Untergrund weiter gearbeitet hätten.
Als weiterer Beleg gilt die Beschreibung eines Initiationsritus‘ der Illuminaten in Robisons Buch:
- „The candidate is presented for reception in the character of a slave; and it is demanded of him what has brought him into this most miserable of all conditions. He answers – Society – the State Submissiveness – False Religion. A skeleton is pointed out to him, at the feet of which are laid a Crown and a Sword. He is asked, whether that is the skeleton of a King, a Nobleman, or a Beggar? As he cannot decide, the President of the meeting says to him, the character of being a Man is the only one that is of importance.‘“
- Der Kandidat wird vorgeführt, um den Charakter eines Sklaven anzunehmen; und es wird von ihm die Antwort verlangt, was ihn in diese elendigste Lage von allen gebracht hätte. Er antwortet: „Gesellschaft – die Staatsergebenheit – falsche Religion.“ Ein Skelett wird ihm gezeigt, zu dessen Füßen eine Krone und ein Schwert liegen. Er wird gefragt, ob es das Skelett eines Königs, eines Edelmannes oder eines Bettlers sei? Als er sich nicht entscheiden kann, sagt der Vorsitzende der Versammlung zu ihm: Der Charakter, ein Mensch zu sein, ist das einzige, was wichtig ist.“
Das erinnert an den oben zitierten deutschen Spruch, der in der Gruft entdeckt wurde. Skull & Bones wäre aber nur dann den Illuminaten zuzurechnen, wenn das Motiv, dass der Tod auf die Stände und das geistige Vermögen keine Rücksicht nimmt eine Eigentümlichkeit des Weishauptschen Geheimbundes wäre. Es handelt sich aber um ein verbreitetes Motiv, das überhaupt keiner Organisation zuzurechnen ist. Genau betrachtet hat der beschriebene Ritus sogar eine andere Aussage, da er zur Charakterbildung auffordert, die ja das Ziel der Illuminaten war. Der bayerische Illuminatenorden stand in der Tradition der Aufklärung, war aber in seinem Gesellschaftsverständnis im Absolutismus verankert und an die Organisationsform der Jesuiten orientiert. Das Ziel war die Weltverbesserung durch die Verbesserung der Menschen. Die Exklusivität von Skull & Bones war ihm fremd.
Loyalitätskonflikt
Die vermutete Verbindung zu den Illuminaten, die streng hierarchisch organisiert waren, hat Skull & Bones in den Verdacht gebracht, seine Mitglieder wären auch in gewählten öffentlichen Ämtern zuerst ihrem Orden und dann erst ihren Wählern und dem Land verpflichtet. Dabei gerät ganz Yale mit in Verdacht, da die öffentliche Politik gelegentlich von dieser Universität dominiert zu sein scheint. „Denn bei den Vorwahlen der Demokraten im letzten Winter [2003/04] kamen mit John Edwards, Howard Dean, Joe Liebermann und John Kerry gleich vier Aspiranten auf das Präsidentenamt aus – Sie haben es erraten: Yale“ (Quelle: Junge Welt vom 18. 5. 2004).
Nepotismus und Günstlingswirtschaft
Die Autoren sind sich einig darüber, dass sich die Bonesmen bei der Vergabe von Führungspositionen in Wirtschaft, öffentlichem Dienst und Bildungswesen gegenseitig begünstigen. Besonders ausgiebig ist dies bei George W. Bush behandelt worden. Sutton zufolge wurde ein landesübergreifendes Kartell gebildet (vgl.: Nepotismus, Aristokratie, Oligarchie und Plutokratie). Indessen mag die Grundlage für diese Häufung beachtenswerter Karrieren auch der bloße Umstand sein, dass die Angehörigen dieser Geheimgesellschaft eine Elite-Universität absolviert haben und viele Yale-Absolventen, mit oder ohne Skull & Bones, auf derartige Karrieren zurückblicken können.
Familie Bush
Wären die Geschäfte Prescott Bush‘s mit Nazi-Deutschland und seine Zugehörigkeit zum Orden des Todes nicht aufgedeckt worden, wäre nicht der Sohn George H. W. Bush Vize-Präsident und Präsident geworden, hätte der Orden nicht diese weltweite Aufmerksamkeit erfahren. Sie wurde intensiviert, als man entdeckte, welche Angehörigen und Verwandte dieser Familie Mitglied sind. Da die Politik der beiden Präsidenten Bush sehr polarisierend wirkte, kamen aus den Kreisen der Gegner weitere Anhänger der Verschwörungtheorien um Skull & Bones hinzu. Die Geheimgesellschaft erscheint selbst in der gemäßigten Presse als ein Schaltzentrum der Macht.
Das Reportagemagazin GEO berichtete, dass die amerikanische Moon-Sekte mit Hilfe ihrer genetischen Datenbank herausgefunden haben will, dass George W. Bush – wie im Übrigen ein großer Teil aller Europäer – genealogisch in einem verwandtschaftlichem Verhältnis zu Karl dem Großen steht. Diese Linie führe auf das Geschlecht der sogenannten Merowinger zurück (z.B. Dagobert), und, nach verschiedenen Interpretationen, auch weiter, unter anderen auf Jesus. Damit werden die Bushs und Skull & Bones mit einem Mythos und einer Verschwörungstheorie um den Heiligen Gral verwoben, und in Folge dessen, wird Bush nicht selten auch Heiliger Georg oder Drachentöter genannt. Auch der Autor A. Sutton verweist in einem Interview mit K. Millegan darauf, dass alle europäischen Königshäuser verwandt seien zu der Linie Sachsen-Coburg-Gotha (s.a.: Windsor) ; wobei Sutton dabei interessiert, dass diese Region auch mit A. Weishaupt verknüpft ist Vorlage:Lit. Das beflügelt David Icke zu seiner Theorie. Er ist Engländer, der Skull & Bonnes in einer abstrusen, an Antisemitismus grenzenden Theorie (Hohlwelttheorie) als eine untergeordnete Abteilung einer außerirdischen Verschwörung von reptiloiden Menschen sieht, welche sich durch Adelsgeschlechter, und andere einflussreiche Positionen, seit babylonischen Zeiten bis heute in der Gesellschaft eingebürgert und verankert hätten [5].
Die CIA
Geoge Bush sen. war 1976/77 Direktor der CIA. Der Geheimdienst ist selbst nicht nur Gegenstand von Verschwörungstheorien, sondern war nachgewiesenermaßen an Regierungsumstürzen im Ausland beteiligt. Man macht ihn für Drogenhandel verantwortlich. Das wird damit in Verbindung gebracht, dass die Familie des Skull & Bones Gründers Russell um 1830 den Opiumhandel kontrollierte.
Zwischen Yale und dem US-Geheimdienst besteht seit Nathan Hale, dem amerikanischen Spion und „Helden“, eine traditionelle Verbundenheit: Nathan Hale war Yale-Absolvent und ein Mitglied des von George Washington gegründeten "Culper Rings" – einem Vorläufer des amerikanischen Geheimdienstes. Seit dieser Zeit ist ein enger Kontakt zwischen Yale und dem später entwickeltem CIA üblich; ein Umstand, der den Einflussbereich des Skull & Bones-Ordens enorm begünstigt. Sowohl auf dem alten Campus der Yale-Universität als auch vor dem CIA-Hauptquartier in Virginia steht eine Statue von Nathan Hale. Unter den Bonesmen, die der CIA besonders nahe stehen, befinden sich Senator David Boren, Senator John Kerry und natürlich George Herbert Walker Bush. Yale-Geschichtsprofessor Gaddis Smith beschreibt die innere Beziehung zwischen Yale und CIA: „Yale hat die CIA stärker beeinflusst als irgendeine andere Universität. Das gibt der CIA bisweilen den Charakter eines Klassentreffens“ (Quelle: Junge Welt vom 18. 5. 2004). In Verschwörungstheorien, in denen die CIA eine zentrale Rolle spielt, nämlich die Ermordung John F. Kennedys und die Anschläge am 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon-Gebäude, wird deshalb der Orden des Todes mit einbezogen. Zum Beispiel soll ein CIA-Agent, bekannt mit einem gewissen George Bush, Che Guevara getötet haben. Somit verbreitete sich das Gerücht, dass sich der Schädel dieses paramilitärischen Freiheitskämpfers in der Gruft befinde. Unterdessen will ein Forschungsteam die Leiche Ches in einem Massengrab entdeckt und anhand der Zähne identifiziert haben. Sowohl bei der Iran-Contra-Affäre als auch beim Fall Felix Rodriguez (war für die Hinrichtung Che Guevaras verantwortlich) soll angeblich immer zuerst das Büro von Bush informiert worden sein. Rodney Stich erzählt in seinem Buch Defrauding America von einem „deep cover CIA officer“ der einer Gegen-Informationseinheit mit dem Namen Pegasus angehörte. Diese Einheit war im Besitz von Tonbandaufnahmen. Sie drehen sich um „Pläne zur Eliminierung von Präsident Kennedy“. Pegasus hatte das Telephon von J. Edgar Hoover angezapft, dem damaligen Chef des FBI. Auf besagter Tonbandaufnahme waren angeblich Nelson Rockefeller, Allen Dulles, Lyndon Johnson, George Bush und J. Edgar Hoover zu hören. Sollte Bush in das Attentat auf John F. Kennedy involviert sein? 1963 arbeitete er als Präsident der Zapata-Offshore-Oil-Company. Er bestritt die Existenz eines Briefes, der mit dem Absender J. Edgar Hoover an einen „Mr. George Bush von der CIA“ gerichtet war. Daraufhin recherchierten einige Reporter und fanden heraus, dass es einen zweiten George Bush gab – der allerdings nur für gewöhnliche Büroarbeit bei der CIA zuständig war. Durch die Verbindung zwischen Yale bzw. Skull & Bones und der CIA über Bush gerät aus dem Blick, dass Mitglieder des Ordens selbst Gegenstand von Observationen und Verdächtigungen werden können. So geriet der Dichter und Politiker Archibald MacLeish (Jg. 1915) wegen seines Engagements für antifaschistische Organisationen ins Blickfeld Hoovers und später Joseph McCarthys.
New World Order
In politischen Krisen- und Umbruchszeiten wird immer wieder die Utopie einer Neuen Weltordnung entwickelt. Während gewöhnlich, darunter verstanden wird, die Verhältnisse auf der ganzen Welt für alle Menschen menschenwürdig zu gestalten, verstehen Anhänger der Weltverschwörungstheorie darunter genau das Gegenteil, nämlich die Herrschaft einer geheimen Elite über die Welt. Diese Elite benutze in der Öffentlichkeit Organisationen wie die Bilderberg-Konferenz und die Trilaterale Kommission, sei aber letztlich in vermeintlichen Geheimgesellschaften wie den Freimaurern oder den Illuminaten verankert.
Als Präsident George H. W. Bush in einer Rede 1990 von einer „New World Order” sprach, war das für Verschwörungstheoretiker ein Zeichen für seine Absichten. Zugleich scheinen sich auf diese Weise verschiedenen Elemente der Verschwörungstheorien zusammenzufügen: Bush, Illuminaten, Skull & Bones und Weltherrschaft.
Weniger auffällig ist, dass einige der Verdachtsmomente gerade nicht vereinbar sind. Wenn bereits eine geheime Elite die Welt beherrscht, muss sie keine neue Weltordnung anstreben. Einige sind gegen eine „Neuen Weltordung”, weil sie darunter die Weltherrschaft einer US-amerikanischen Elite verstehen. Andere sehen dagegen die Herrschaft der Vereinten Nationen wenigstens als Bedrohung an. Faktisch gibt es immer wieder Konflikte zwischen den Institutionen der UN und US-Regierungen.
Mit ihrem Verständnis der „New World Order” begeben sich die Verschwörungstheoretiker in einen Selbstwiderspruch. Wer gegen eine neue Weltordnung ist, hält die gegenwärtigen Weltverhältnisse in guter Ordnung. Man muss in diesem Zusammenhang nicht auf Armut, Hunger und Kindersterblichkeit hinweisen. Die Behauptung, die Welt sei in der Hand geheimer Mächte, zieht die Forderung nach einer neuen Weltordnung nach sich.
Verknüpfung der Verdachtsmomente
Da die einzelnen Verdachtsmomente nicht ausreichen, den Gesamtverdacht einer Weltverschwörung zu bestätigen, werden sie ähnlich wie in einem Indizienprozess mit einander verknüpft. Was an Indizien zusammengetragen wird ist allerdings zum großen Teil nicht „gerichtsverwertbar” oder wissenschaftlich haltbar. Es handelt sich vielfach um Gerüchte, um Dokumente, deren Bedeutung nicht unbedingt auf eine Verschwörung hindeutet, und um Fehlinformationen. Anstatt sich zu bemühen, die Stichhaltigkeit der Indizien zu demonstrieren, wurden im Laufe der Jahre immer mehr Verdachtsmomente zusammengetragen. Verdächtig ist alles, was zur Hypothese einer Weltverschwörung passt. Ob die Indizien selbst einen Zusammenhang bilden, wird nicht überprüft. Das, was zu beweisen wäre, wird vorausgesetzt.
Charakteristik dieser Verschwörungstheorien
Skull & Bones ist Gegenstand von Verschwörungstheorien neueren Typs, die sich in zwei Schritten aus dem ursprünglichen Begriff von Verschwörung entwickelt haben, den sie beinahe ins Gegenteil verkehrten. Nach dem ursprünglichen Begriff, der immer noch gültig ist, schließen sich Personen heimlich zu einer Tat zusammen, die nach geltendem Recht strafbar ist. Darunter fallen auch politische Verschwörungen, selbst wenn sie sich gegen ein Gewaltregime oder einen Tyrannen richtet.
Der erste Schritt der Begriffsverlagerung begann mit anti-jesuitischen Verschwörungstheorien im 17. Jahrhundert und war im Zusammenhang mit der Französischen Revolution vollzogen: eine bekannte und verbreitete Organisation bereite international Regierungsumstürze und Revolutionen vor, um zur Weltherrschaft zu gelangen. Man verdächtigte dann Illuminaten und Freimaurer. Letzteren wird auch die Amerikanische Unabhängigkeit angelastet. An dieses Modell knüpfen auch die Verschwörungstheorien über Skull & Bones an. Es wird aber nicht behauptet, dass die Regierung im Lande gestürzt werden soll, sondern umgekehrt, dass die herrschenden Eliten und Autoritäten sich gegen Volk und Demokratie verschworen hätten. Das Volk wird zum bloßen Objekt der Mächtigen. Es wird nicht in seiner Funktion als demokratischer Souverän angesprochen.5
Wegen erheblicher methodischer und argumentativer Mängel ergeben die veröffentlichten Darstellungen über Skull & Bones als Verschwörerorganisation ein Bild, in dem die Grenzen zwischen ernstzunehmenden Forschungsgergebnissen, Science Fiction und Wahnvorstellungen verschwimmen.
Die Verdächtiger
Betrachtet man die Quellen, insbesondere auch das, was über das Internet verbreitet wird, sieht man ein unerwartetes Bild: Angehörige aus antikapitalistischen, libertär-anarchistischen, national-konservativen, antizionistischen und christlich-fundamentalistischen Milieus bilden die informelle Allianz der Verschwörungstheoretiker.
In Deutschland erhöhte sich die Bekanntheit durch die umstrittenen Bücher Jan van Helsings (Geheimgesellschaften, Band I und II), die inzwischen in Deutschland wegen Volksverhetzung vom Mannheimer Gericht indiziert und beschlagnahmt wurden. Der Inhalt der van Helsingschen Bücher, die sich aus Nazi-Mythologie, Ufologie und der Implikation einer zionistischen Weltverschwörung mit den Illuminaten zusammensetzen, lässt erhebliche Zweifel aufkommen, ob die von ihm verbreiteten Aussagen über Skull & Bones tatsächlich zutreffen und van Helsing nahezu sämtliche Quellen verschweigt.
Im politisch eher linken Spektrum, findet die Geheimgesellschaft unter anderem wegen des finanzstarken Hintergrundes zahlreicher Mitglieder Beachtung, wohingegen das politisch rechts orientierte Lager neben der Fremdbestimmung der USA auch religiöse Verschwörungen und Satanismus hinter diesem Geheimorden vermutet; rechtsextreme Behauptungen, wonach jüdische Machenschaften Skull & Bones Geschicke leiten, sind im großen faktisch nicht haltbar (z.B. Holocaustleugner wie der Amerikaner A. Z. Leavitt). A. Robbins konnte den Bonesmen lediglich in Einzelfällen Antisemitismus nachweisen, der aber sehr deutlich ist.
Voraussetzungen
Es ist uns natürlich angeboren, uns vor vielen möglichen Manipulationsversuchen schützen zu wollen: Verschwörungstheorien, mit der Betonung auf dem Plural, als erfolgreiche Überlebensstrategie. Grundvoraussetzung vieler Verschwörungstheorien, in die Skull & Bones eingebettet wurde, ist der Glaube an eine böse Macht. Für kriminelle Handlungen oder Machtmissbrauch werden nicht einzelne Personen oder Organisationen verantwortlich gemacht, sondern eine einzige Organisation, die alle Geschehnisse lenkt: eine absolute, singuläre Theorie. Diese führt im schlimmsten Fall des Verschwörungstheoretikers zur Paranoia.
Daraus ergeben sich weitere Voraussetzungen: Es gebe eine Organisation, die über diese Macht verfüge. Sie könne mit ihren Absichten nicht scheitern. Die Menschen, die diese Macht ausüben, seien identifizierbar.
Ideologie und Manipulation der Menschen und ihrer Anschauungen würden bewusst gesteuert – nur die der Verschwörungstheoretiker nicht.
Für Skull & Bones setzt man voraus, der Orden bilde tatsächlich eine verschworene Gemeinschaft, eine Art kollektives Subjekt. Abtrünnige könne es nicht geben, obwohl einige N. Anderson, A. Sutton oder A. Robbins Informationen und Material zugespielt haben. An mögliche Konflikte oder Konkurrenzen innerhalb der Gruppe wird nicht gedacht. Gegensätze wie zwischen Bush und Kerry gelten deshalb als äußerer Schein.
Man glaubt, es sei möglich, fünfzehn ausgewählte Studenten jedes Jahr komplett in die geheime Weltregierung zu übernehmen. Wer affiliiert wurde, gehöre unweigerlich dazu.
Mängel dieser Verschwörungstheorien
Verschwörungstheoretiker können interessante Einzelheiten herausfinden, und Verdachtsmomente können im einzelnen begründet sein. Wenn diese aber in haltlose Theorien eingebettet werden, werden sie entwertet. Haltlos sind die Verschwörungstheorien um Skull & Bones aus Gründen, die im folgenden zusammengestellt sind.
Offensichtliche Fehler
Die Verwendung falsch geschriebener Namen ist der auffälligste Hinweis darauf, dass die Verschwörungstheoretiker es versäumt haben, sich über den vorgeblichen Ursprung des Ordens des Todes und seiner Absichten kundig zu machen. Eine sachliche Prüfung der Angaben zu Gelehrten an der Berliner Universität im 19. Jahrhundert bestätigt, dass Unkenntnis durch falsche Behauptungen verdeckt wurde. Zum mutmaßlichen deutschen Geheimbund werden bloße Vermutungen abgegeben, die sich nicht auf Grundkenntnisse in der Geschichte der Studentenverbindungen, Geheimgesellschaften und poltischen Verhältnisse dieser Zeit stützen können.
Falsche Folgerungen
Fehlende Informationen werden durch reine Spekulationen gefüllt: In der Namensliste des Jahrgangs wurden zwei Zeilen für ein Mitglied leergelassen, sodass nur vierzehn statt fünfzehn Ritter genannt werden. Aus diesem fehlenden Eintrag wird die Verbindung zu einer deutschen Geheimgesellschaft geschlossen. Andere Möglichkeiten werden nicht erwogen. Aus der Verwendung der gleichen oder ähnlicher Symbole wie Totenkopf oder Drudenfuß wird eine Verbindung zu anderen Organisationen gefolgert, obwohl diese Symbole seit Jahrhunderten eine weite Verbreitung haben und von jedermann benutzt und mit einer eigenen Bedeutung unterlegt werden können. Es wird unzulässig verallgemeinert. Was einzelnen vielleicht nachgewiesen werden kann, wird auf alle Mitglieder der Geheimgesellschaft übertragen. Von Bush wird auf den Orden insgesamt geschlossen. Aus Bekanntschaften wird auf enge Beziehungen zum Orden oder anderer Geheimorganisationen geschlossen. Wenn zwei Personen oder zwei Gruppen im Rahmen einer Verschwörungstheorie abgelehnt werden, dann arbeiten sie auch zusammen. Die Realität wird durch den Verdacht ersetzt. Man geht grundsätzlich davon aus, dass zwei Personen oder Gruppen, die man beide ablehnt, die gleiche böse Absicht haben müssen. Dass auch diese beiden sich widersprechen, bekämpfen oder einander gefügig machen wollen könnten, darf nicht gedacht werden.
Ignoranz von Fakten und Hinweisen
Obwohl aus dem 18. Jahrhundert eine Organisationsform der Illuminaten bekannt ist, die nicht der von Skull & Bones entspricht, wird eine gemeinsame Organisation behauptet. Der Orden des Todes ist als eine exklusive Gesellschaft bekannt. Trotzdem gilt er als Teil einer großen Verschwörung. Der Angabe „Corps” im Bericht aus dem Einbruch schenkt man keine Beachtung.
Methodische Fehler
Der Grundfehler ist eine Verbindung mit den gängigen Weltverschwörungstheorien. Man geht von einer herrschenden Macht aus, die geheimer als Skull & Bones sei. Diese Hypothese wird nur zu bestätigen versucht, anstatt sie zu prüfen. Hinweise werden unter der Voraussetzung dargestellt und interpretiert, dass die Hypothese stimmt. Wenn das Material in die Theorie passt, glaubt man ihm. Die eigenen Befunde und Quellen werden nicht kritisch geprüft. Und so ist es nicht auszuschließen, dass die „Forscher” getäuscht wurden. Es fehlen die Gegenproben, z. B. zum Aufstieg von vergleichbaren Familien unabhängig von Skull & Bones. Der Vorwurf der gegenseitigen Bevorzugung und Förderung in der Karriere wird nicht im Rahmen einer soliden Eliteforschung überprüft: Wieviele Mitglieder dieses Ordens machen keine außergewöhnliche Karriere? Welchen Anteil an Spitzenpositionen in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung haben Mitglieder anderer Geheimgesellschaften und Studentenverbindungen? Kann man als Bonesman eine auch von Verschwörungstheoretikern unverdächtige Karriere machen? Untersuchungen ohne den Vorbehalt der Verschwörung werden nicht durchgeführt. Dies findet man nur bei anderen, wie z. B. A. Robbins.
Konsequenzen der Verschwörungstheorien
Die Einbettung in Verschwörungstheorien schützt die Geheimgesellschaft vor ernstzunehmenden Untersuchungen, die sowohl kritisch sind als auch sachliche Informationen liefern. Die Konkurrenz von Skull & Bones zu anderen elitären Organisationen um Machtpositionen (nicht nur um Neophyten) wird nicht erforscht. Das Ausleseverfahren als solches wird nicht in Frage gestellt. Wie ist die gegenseitige Offenbarung der Intimsphäre für die Charakterentwicklung der einzelnen pädagogisch und psychologisch zur beurteilen? Ist solch ein Bund, dem man nicht aus eigenem Entschluss beitritt und für den man seine Intimsphäre aufgibt, der Ausbildung eines Gewissens abträglich? Sind die Ritter wegen der Preisgabe ihrer innersten Geheimnisse und „sexuelle Biographie“ erpressbar? Wieviele Bonesmen bleiben als Patriarchen aktiv? Benutzen einige Mitglieder den Orden oder der Orden seine Mitglieder? Selbst so konkrete Vorwürfe wie die des Diebstahls oder der Grabschändung werden nicht polizeilich aufgeklärt. Die Verschwörungstheoretiker erreichen genau das, was Geheimdiensten und Geheimorganisationen vorgeworfen wird: Ablenkung, Desinformation und Gedankensteuerung.
Effekt der Verschwörungstheorien für Skull & Bones
Durch die Selbstdarstellung als Geheimbund einer Machtelite mit Beziehungen in führende Kreise von Politik und Wirtschaft hat der Orden seinen Anteil an diesen Theorien. Aber mit den Verschwörungsgerüchten wird Skull & Bones aufgewertet. Das Prestige als Geheimgesellschaft wird erhöht. Der Orden lebt davon, dass von Befürwortern, jungen Studenten und Gegnern geglaubt wird, er funktioniere wie befürchtet.
Der Film The Skulls
Im Jahre 2000 erschien bei Universal Pictures der Kino-Film The Skulls (The Skulls – Alle Macht der Welt). In den Hauptrollen Joshua Jackson und Paul Walker unter der Regie von Rob Cohen als aufsteigende Senioren an einer Fakultät, die in die dortige geheime Gesellschaft eingeführt werden. Nachdem sich das Vertuschen eines Mordes bestätigt, versucht ein Charakter aus der Gruppe auszusteigen. Die Gesellschaft wird mit Spannungen untereinander, Verheimlichungen, verschwenderischem Lebensstil und korrupten Geschäften portraitiert. Der Film erhielt wenig Zustimmung.
Er wurde an der Universität von Toronto gedreht, aber es bleibt unschwer verborgen, dass sich die Handlung in Yale abspielt. Einer der deutlichsten Hinweise darauf ist, dass sich große Y auf den Uniformen und Wänden befinden. Viele der bekannten Gebäude der Universitäten von Toronto werden in dem Film dargestellt: Das Hauptquartier der Skulls wird als ein Teil des University Colleges veranschaulicht, während der unheilvolle Anführer der Skulls sein Büro am Trinity College einnimmt. (Veröffentlicht wurden bereits auch die Video-Filme The Skulls, Teil 2 und 3.)
Literatur
- Sutton, Antony C.: Amerika's Secret Establishment. An Introduction to the Order of Skull & Bones, (Erstveröffentlichung ab 1983, als Buch 1986); Trine Day (Updated Reprint 2002); ISBN 0972020705 - Erste größere Untersuchung zu diesem Thema, entstanden vor dem Hintergrund früherer Untersuchungen des Autors zur finanziellen und technologischen Unterstützung der Nazis und der Bolschewiken durch amerikanische Banken und Konzerne. Sutton geht von der Existenz der Illuminaten aus, zu denen er Skull & Bones rechnen möchte.
- Tarpley, Webster Griffin, und Anton Chaitkin: George Bush: The Unauthorized Biography, Executive Intelligence Review, Washington, D.C., 1992; ISBN 0943235057; und: ProgressivePress.com, Joshua Tree, CA, 2004 (2005 printing); ISBN 0930852923
Vom Autor ins Netz gestellt George Bush: The Unauthorized Biography, Kapitel 7; vgl.a.: LaRouche. - Robbins, Alexandra: Secrets of the Tomb, Little, Brown and Company, Boston / New York / London 2002; ISBN 0-31-672091-7
- dieselbe (deutsche Ausgabe): Bruderschaft des Todes. Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush, aus dem Amerikanischen von Andrea Panster, Diederichs (Hugendubel), Kreuzlingen/München 2003; ISBN 3-7205-3459-0 – Robbins greift auf umfangreiches Pressematerial zurück und hat selbst an die 100 Bonesmen befragt. Sie folgt nicht der These von der Weltverschwörung der Illuminaten, sondern geht dem Macht- und Beziehungsgeflecht nach, das diese Geheimgesellschaft hervorgebracht hat. Nicht straff gegliedert, viele Abschweifungen.
- Rétyi, Andreas von: Skull & Bones, Kopp Verlag 2003; ISBN 3-930219-70-0 - Kein wissenschaftliches Buch; fehlende Quellenangaben und Belege in prekären Punkten.
- Millegan, Kris (Hsg.)(A. Sutton, H. Altman, Dr. R. Bunch, A. Chaitkin & W. Griffin Tarpley): Fleshing out Skull & Bones, Trine Day 2003. ISBN 0975290606 - Buch auf englisch; Das Buch ist nicht wissenschaftlich; z.T. schlecht recherchiert (z. B. wird konsequent 'Fitche', anstatt 'Fichte', für den deutschen Philosophen geschrieben).
Fußnoten
- 1: Siehe zu Eliteuniversitäten, unter Berücksichtigung von Skull & Bones, z.B. Le Monde diplomatique, Universitäten für die Kinder der US-Oberschicht, Die Kandidatenmacher (Artikel der tageszeitung (taz) vom 12. November 2004 auf deutsch).
- 2: Vgl. den Artikel des deutschen Nachrichtensenders N24 vom 25. Oktober 2004: Im Geheimbund der Knochenmänner.
- 3: Vgl.: Ralph Nader: Statement (Rede vor dem Skull-&-Bones-Hauptquartier am 6. Oktober 2004).
- 4: Siehe die Reaktion des amerikanischen Radiomoderators Rush Limbaugh vor 20 Millionen Zuhörern, in der er in Bezug auf die CIA-Affäre von Verhörpraktiken in geheimen Gefängnissen einen Vergleich zu Skull & Bones Initiationsriten herstellt. Seine Reaktion wurde von Susan Sontag, einer mittlerweile verstorbenen amerikanischen Journalistin, mitunter in der Süddeutschen Zeitung am 24. Mai 2004 dokumentiert: Endloser Krieg, endloser Strom von Fotos.
- 5: Ein popularisierendes Modell solch einer ins Phantasieland versetzten Verschwörungstheorie kann in dem inhaltlich schwachen Kinofilm Tombraider erkannt werden, dessen Titel – übersetzt Grabesritter – Assoziationen weckt, und der überdies die zwiespältigen, fiktiven Illuminatenstränge verfolgt. Der einflussreiche katholische Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem, deren Mitglieder kurz Grabesritter genannt werden, ist nicht zu verwechseln mit den Tombraidern.
Weblinks
englisch:
- An Irrepressible Urge to Join (Artikel des Yale Alumni Magazine vom März 2001, Auflistung und kurze Beschreibung verschiedener studentischer Gruppen an Yale)
- Tombs and Tap (Artikel der Yale-Zeitschrift Light & Truth über die studentischen Gruppen an Yale)
- American's Secret Establishment (Auszug aus dem Buch von A. Sutton, u. a. zum Eintritt, zur Jahreszählung, zu bestimmten Familien)
- Esquire-Magazin, September 1977 (Der erste jemals erschienene Artikel, der über Skull & Bones recherchiert wurde, des Esquire-Autors Ron Rosenbaum)
- Mitgliederliste bis 1984
- Skull & Bones (Aufschlüsselung nach Betätitgungsfeldern von Bonesmen; Verschwörungssite)
- NBC-Interviews mit Kerry und Bush:
31. August 2003 – Kerry
9. Februar 2004 – Bush - The Boodle Boys (von Kris Millegan; Karrieren von Bonesmen, Bankgeschäfte mit der Stahlindustrie des Dritten Reichs)
- George W's Appointed Bonesmen (Liste der von George W. Bush in die Regierung berufenen Bonesmen)
- Antony Sutton On 'Skull & Bones,' US Banks Financing Hitler, & 'Trance-Formation' (E-Mail-Interview von Kris Millegan mit Antony Sutton)
- Everything You Wanted To Know (Essay The Order of the Skull and Bones von Kris Millegan; vgl. kritischen Hinweis unter Literatur)
- Video: Vortrag Kris Millegan (45,5 MB, ca. 35 Minuten – Beispiel für Einbettung von 'Skull & Bones' in gängige Verschwörungstheorien)
- Skull & Bones: The Secret Society That Unites John Kerry and President Bush (Transkript eines Radio-Interviews mit Alexandra Robbins)
deutsch:
- Die Totenkopfkameraden Artikel der staatlichen Rundfunkanstalt Deutsche Welle vom 22. September 2004.
- Uni-Kassel: Das Spiegel-Magazin wird hier zitiert im Zusammenhang mit obskuren Sargzeremonien bei Skull & Bones.
- Honorare von Carlyle Artikel der Wochenzeitung Freitag (Nr. 23, 2002).
- Die USA regiert der Knochen-Kult Ein Artikel des monatlich erscheinenden Cicero-Magazins (Erstausgabe, April 2004).
- Elitäre Knochenmänner und geheimnisvolle, prominente Totenschädel von Harald Haack (13. November 2005).