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Hühnerei

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Weißes Hühnerei
Ein Ei ohne Eierschale

Das Hühnerei ist das Vogelei der Haushenne und dient biologisch der Erzeugung ihrer Nachkommenschaft. Als landwirtschaftliches Produkt wird es vom Menschen als Nahrungsmittel verwendet.

== Entwicklung ==Die Entwicklung deiner Mutter ist sehr,sehr geil

Entwicklung des Hühnereis

Die Entwicklung des Hühnereis erfolgt wie bei anderen Vögeln. Sie dauert beim Huhn etwa 24 Stunden. Das Huhn kann daher maximal ein Ei pro Tag legen. Die Legeleistung von Hennen wird als Anzahl der Eier pro Tag und Huhn berechnet und als Bruchteil von 1 ausgedrückt. Sie liegt in Deutschland durchschnittlich bei 0,8.

Ob Hennen die Eier in einem Nest ausbrüten, hängt von Rasse, Tageslichtlänge und Umgebungstemperatur ab. Der Bruttrieb (= erhöhter Spiegel des Hormons Prolaktin) wird durch 12-Stunden-Tage gefördert, ebenso durch den Druck vieler Eier (bis zu 30) gegen den Unterbauch der Henne, er endet nach 21 Tagen oder mit dem Piepsen der ersten Küken.

Heutzutage im Handel erhältliche Hühnereier sind in der Regel unbefruchtet.

Schale

Die Schale des Hühnereis ist meist unter 0,5 mm dick und besteht zu 90 % aus Calciumcarbonat.[1]

Farbe

Verschiedenfarbige Hühnereier
Apparat zum Eier-Durchleuchten, wie er in manchen Lebensmittelgeschäften zu finden war

Die Farbe der Kalkschale des Hühnereis ist genetisch bedingt und hängt allein von der Hühnerrasse ab, von der das Ei stammt.[2] Reinrassige Hühner mit weißen Ohrscheiben legen meist weiße Eier, solche mit roten Ohrlappen dagegen meist braunschalige. Eine Besonderheit stellen Araukaner-Hühner dar, die Ohrlappen in verschiedenen Farben haben, aber stets grünlich-bläuliche Eier legen. Zwischen der Farbe des Gefieders und der der Eier besteht kaum eine Korrelation. Bei nicht reinrassigen Hühnern lässt die Ohrlappen- und -scheibenfarbe keine Rückschlüsse auf die Eifarbe zu. Alle Kombinationsmöglichkeiten treten auf.

In der Erwerbsfreilandhaltung sind weiße Hennen bei Landwirten weniger beliebt: Der Zuchtrichtung wird nachgesagt, sie sei weniger robust, einem stärkeren Krankheitsdruck (Salmonellen, Atypische Geflügelpest = Newcastle-Krankheit, u. a.) ausgesetzt und werde häufiger Beute von Greifvögeln. Mit der Zunahme der Freilandhaltung seit den 1980er Jahren ist auch der Marktanteil von braunen Eiern auf über 60 % gestiegen. Eine Ursache ist die weit verbreitete Assoziation des Verbrauchers von braunen Eiern mit ökologischer Landwirtschaft. In der Erwerbszucht spielt die Gefiederfarbe der Tiere oder die Eifarbe keine Rolle, es ist aber genetisch schwerer, die weiße Eifarbe zu halten, wenn Hauptziele die Eizahl und die Futterverwertung sind.

Andererseits haben etwa 15 % der braunen Eier Gerinnsel wie Blut- oder Fleischflecken gegenüber weniger als einem Prozent bei weißen Eiern. Weiße Eier dieser Art lassen sich durch eine Durchleuchtung problemlos aussortieren.

Industrielle Produktion

Zur Produktion von Eiern werden in der Massentierhaltung Hybridhühner eingesetzt. Diese Rasse ist durch die Hybridzucht (Kreuzung von zwei Inzuchtlinien) auf das Legen von Eiern optimiert und hat eine Legeleistung von mehr als 300 Eiern pro Jahr. Bei der Aufzucht der Legehennen werden auch Hähne ausgebrütet – deren Aufzucht ist allerdings in der industriellen Landwirtschaft nicht wirtschaftlich. Da die männlichen Küken in der Eierproduktion keine Verwendung finden, werden diese nach dem Schlupf aus dem Ei mit CO2 vergast oder geschreddert. Weltweit passiert dies mit ca. 2,5 Milliarden Hähnen (in Deutschland sind es ca. 40 Millionen) pro Jahr. Der Marktführer für Legehennen ist in Deutschland die Lohmann Tierzucht GmbH. [3] [4]

Verwendung als Lebensmittel

Die Eiererzeugung lag in Deutschland zwischen 2000 und 2011 bei jährlich etwa 10 Milliarden Stück.[5]
Die jährliche Legeleistung einer Henne lag in Deutschland zwischen 2000 und 2011 bei ca. 290 bis 300 Stück.[5]

In Deutschland werden jährlich etwa 11 Milliarden Eier produziert[6] und etwa 2 Milliarden Eier exportiert, beides mit abnehmender Tendenz. Der Import von Eiern nimmt stark zu und liegt bei etwa 8 Milliarden Eiern pro Jahr.[7] Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt damit seit 2005 leicht zunehmend bei 211 sogenannten Schaleneiern pro Jahr.[8] Davon werden ca. 50 % von privaten Haushalten verbraucht, 30 % in der lebensmittelverarbeitenden Industrie und 20 % in lokalen Großküchen und Bäckereien.

Hühnereier dürfen die ersten 18 Tage ab Legedatum ungekühlt gelagert werden, da das Ei über einen eigenen Immunschutz auf der Schale und im Inneren in Form von Enzymen verfügt. Deshalb dürfen die Eier auch nicht gewaschen, sondern nur mechanisch gereinigt werden, bevor sie in den Handel gelangen, weil sonst die Cuticula zerstört würde. Nach starken Temperaturschwankungen oder Kühlung kann dieser Immunschutz jedoch aufgrund von Kondenswasser in seiner Funktion beeinträchtigt sein. Daher müssen alle einmal gekühlten Eier weiterhin ununterbrochen gekühlt gelagert werden. Ab dem 18. Tag müssen alle Eier ununterbrochen gekühlt werden. Eier, die seit mehr als drei Tagen der Kühlpflicht unterliegen – also spätestens nach 21 Tagen – dürfen nicht mehr gewerblich an Endverbraucher abgegeben werden. Als äußerstes Mindesthaltbarkeitsdatum wird der 28. Tag ab dem Legetag definiert. Es steht dem Produzenten oder Händler jedoch frei, frühere Zeitpunkte für MHD und Kühlpflicht anzugeben, was zu geschehen hat, wenn insbesondere bei Boden- oder Freilandhaltungseiern die Keimbelastung beim legefrischen Ei durch Picken von Kot schon erhöht ist.

Die lebensmittelrechtlichen Vorschriften für das Lebensmittel Ei regelt die sogenannte Tier-LMHV (Tierische-Lebensmittel-Hygieneverordnung). Die Verordnung schreibt u. a. vor, dass Hühnereier innerhalb von 21 Tagen nach dem Legen an den Verbraucher abgegeben werden müssen. Diese Verordnung dient dem Verbraucherschutz, da das rohe Hühnerei einer der produktivsten Nährböden für Bakterien und deshalb ein sehr sensibles Lebensmittel ist. Vor allem die Gefahr der Übertragung von Salmonellen ist hoch.

Für die Herstellung von Produkten aus rohen Eiern (zum Beispiel Eischnee, Mayonnaise, Speiseeis oder Desserts) besteht die Gefahr, dass beim Öffnen der Eier Bakterien von der Schalenoberfläche in die Eimasse gelangen. Außerdem können Bakterien von den Händen der zubereitenden Personen in die Eimasse eingebracht werden. Bei der Lagerung können sich diese Bakterien rasch in der Eispeise vermehren und Lebensmittelvergiftungen auslösen. Durch kurzes Eintauchen in kochendes Wasser für wenige Sekunden können die Bakterien auf oder direkt unter der Schale abgetötet werden. Ohne besondere konservierende Maßnahmen sollten nichtgegarte Speisen mit Frischei am besten am Tag der Herstellung verbraucht werden. Für die gewerbliche Verarbeitung gelten besonders strenge Auflagen.

Beim Erhitzen von Eiern stockt das Eiklar bei einer Temperatur von etwa 62 °C und bei etwa 68 °C der Dotter. Daher wird bei der Zubereitung von warm aufgeschlagenen Frischeispeisen wie Sauce hollandaise oder Zabaglione mit Hilfe einer Metallschüssel im Wasserbad das Eigelb langsam und mit begrenzter Wärmezufuhr bis knapp unter dieser Temperatur erhitzt.

Der Verzehr durch den Menschen erfolgt selten roh, meist wird das Ei gekocht oder einem Teig beigemengt. Beim Kochen unterscheidet man weiter zwischen Kochen als Ganzes in der Schale und dem Kochen in aufgeschlagener Form ohne Schale. Gekocht wird meist in einem Topf mit normalem Leitungswasser, oft mit etwas Salz- oder Essig-Beigabe. Das Salz bzw. der Essig verhindern nicht das Brechen, beschleunigen aber die Denaturierung des Eiklars, sollte das Ei brechen. Der Essig löst zudem Kalk aus der Schale. Ganze Eier werden dazu an ihrem stumpfen Ende punktiert, wo normalerweise eine Luftblase vorhanden ist; damit kann Überdruck und das Platzen der Eierschale meist verhindert werden. Vor dem Erhitzen in einer Mikrowelle ist generell zu warnen, da es zu einem Aushärten von außen nach innen mit sehr starker Gasbildung durch Wasserdampf führt, was in der Regel zum explosionsartigen Bersten des Eis führt. In der Pfanne werden aufgeschlagene Eier als Spiegeleier oder Rühreier gebraten. Für Teigwaren ergeben sich keine besonderen Einschränkungen ihrer Zubereitung wenn sie Ei enthalten. Einzelne Sonderformen von Teigwaren, meist Ostergebäck, aber auch Fleischteige, erlauben es, gekochte Eier als Ganzes zu integrieren und so zu einem Lebensmitteldesign zu vereinigen. Aufgeschlagene Eier mit wenigen Beigaben können auch kalt verquirlt werden (zum Beispiel Eischnee), wobei hier eine Abtrennung von Eiweiß und Eigelb beim Aufschlagen erfolgen muss. Ein Ausbacken der Masse ist möglich (zum Beispiel Baiser).

Eierschalen werden dagegen meist weggeworfen, können aber auch durch Ansetzen im Wasserbad als Dünger für Zier- und Nutzpflanzen dienen. Mit einer gewissen störenden Gasbildung durch einsetzende Gärprozesse ist zu rechnen. Bei der Ernährung von Schildkröten (zum Beispiel Griechische Landschildkröte) in der Heimtierhaltung kann (abgekochte) gestoßene Eierschale eine zusätzliche Kalziumquelle darstellen.

Beim Kochen mit Schale bestimmen die Kochdauer und die Temperatur, wie stark sich die Substanzen im Ei von ihrer anfänglich eher flüssigen Form zu einem zähflüssigen bis schnittfesten bzw. bröseligen Zustand verändern. Die Transparenz der Flüssigkeit geht dabei ebenso verloren. Das Eiweiß härtet schneller aus als das Eigelb. Es findet eine nicht umkehrbare chemische Veränderung statt (Denaturierung der Proteine). Wird das Ei zu lange gekocht, entsteht aus den schwefelhaltigen Aminosäuren der Proteine Schwefelwasserstoff, welches für den typischen Geruch nach faulen Eiern verantwortlich ist. Zudem reagiert das im Ei enthaltene gebundene Eisen mit dem Schwefelwasserstoff und es bildet sich Eisensulfid, welches dem „überkochten“ Eigelb die grün-blaue Farbe verleiht. Die Eierschale wird nach dem Kochen entfernt, zum Beispiel am Tisch beim Servieren des Eis in einem Eierbecher. Das Frühstücksei sollte jedoch nicht mit einem Silberlöffel gegessen werden, da der im Ei enthaltene Schwefel mit dem Silber zu Silbersulfid reagiert und sich der Löffel schwarz färbt. Beim Kochen ohne Schale findet dasselbe statt, wobei hier die Zubereitungsformen mit ganzem Dotter (Spiegelei, Bouillon) und solche bei denen das Ei verquirlt wird (Nudeln, Rührei, Einlaufsuppe) zu unterscheiden sind. Bei der Verwendung in Teigwaren entfaltet auch die leicht klebende Charakteristik der Substanzen im Ei einen helfenden Effekt.

Transport und Lagerung

Früher wurden Eier in Gestellen gelagert (hier Modell aus einer Puppenküche)

Eier sind ein zerbrechliches und verderbliches Nahrungsmittel. Bei harten Eiern ist die Dicke der kalkigen Eierschale meist unter einem halben Millimeter und zudem leicht brüchig, so dass bereits ein Sturz über wenige Zentimeter oder einwirkender Druck mit einer harten Kante zu einer Beschädigung oder Zerstörung des Eis führen kann. Beschädigte oder zerbrochene Eier sind jedoch schnell verdorben, weil sich darüber schnell Bakterien bzw. Schimmelpilze ausbreiten, die zudem meist noch gesundheitsschädlich sind. Für ein solches Verderben reicht unter Umständen bereits ein kleiner Riss in der Schale aus.

Früher wurden Eier in Gestellen oder regalartigen Eier-Kästchen aufbewahrt. Um sie vor der Verbreitung von Kühlschränken noch länger haltbar zu machen, wurden sie auch in eine Wasserglas-Lösung eingelegt.

Seit etwa 1960 nützt der Mensch für den Transport und die Lagerung Eierkartons, die die Eier schalenförmig einzeln bergen, um sie vor punktuellem Druck zu schützen. 6er-, 10er-Packungen zum Zusammenklappen können auch aus Kunststoff(schaum) hergestellt sein, einschalige für 10x10 Stück sind versetzt stapelfähig und durchwegs aus Holzschliff und dienen auch als simple Schallabsorber.

Intakte Eier kann man bei Zimmertemperatur teils über mehrere Wochen lagern, wobei eine kühle Lagerung sinnvoll sein kann. In Europa werden Eier durch den Aufdruck von Produktionscodes gekennzeichnet, um ihre Herkunft und ihr Alter bestimmen zu können. Hierzu kommen meist schonende, berührungslose Verfahren, wie die Tintenstrahltechnik zum Einsatz.

Tests: Frische Eier lassen sich eher geräuschlos schütteln, während ältere durch Trocknen eine grössere Luftblase ausgebidet haben und daher Schlackern können. Rohe Eier torkeln nach dem Andrehen auf einer Tischplatte, nur hart gekochte können um die aufgestellte Längsachse wie ein Kreisel rotieren, da der gesamte Eiinhalt in der Schale fixiert ist. Mit UV-Bestrahlung können über Fluoreszenz Abrollspuren, die an metallenen Käfigstäben entstehen, erkannt werden.

Eiprodukte

Hühnereier werden für die Herstellung unzähliger Lebensmittel verwendet (zum Beispiel für Kuchen und Gebäck, Nudeln, Mousse au Chocolat, …). Dabei wird jedoch nicht immer das natürliche Ei, welches in der Lebensmittelindustrie auch als Frischei bezeichnet wird, verarbeitet, sondern oft so genannte Eiprodukte:

„Eiprodukte sind Erzeugnisse, die aus Eiern, ihren verschiedenen Bestandteilen oder deren Mischungen hergestellt worden sind. Hierbei können flüssige, konzentrierte, getrocknete, kristallisierte, gefrorene, tiefgefrorene oder fermentierte Erzeugnisse produziert worden sein. Hierzu gehört auch die Herstellung von rekombinierten Produkten wie Eirollen bzw. Stangenei und die Herstellung von hartgekochten Eiern, die ungefärbt, oder gefärbt, oder geschält (mit oder ohne Salzlake) in den Handel gelangen.“

Bundesverband der Deutschen Eiprodukten-Industrie e. V.: Leitfaden für Eiprodukte[9]

Durchschnittliche Zusammensetzung

Gesamtinhalt

Hühnereier enthalten fast alle Vitamine, außer Vitamin C. Ein durchschnittlich großes Hühnerei deckt bis zu 38 % des täglichen Bedarfs an Vitamin B₁₂. Das fehlende Vitamin C wird erst während der Brut gebildet, hauptsächlich von der Membran des Dottersacks.[10] Alle Nährstoffe befinden sich in Eigelb und Eiklar, ein größerer Anteil davon allerdings im Dotter. Generell spielt es im Hinblick auf die Nährstoffe keine Rolle, ob das Ei roh oder gekocht verzehrt wird.[11] Ausnahme ist das Biotin, welches nur aus dem gekochten Hühnerei verfügbar ist, und dessen Reserven durch den Verzehr von rohem Hühnerei sogar aus dem Körper gespült werden können.[12]

Zu beachten ist, dass die Ernährung des legenden Huhns den Nährwert des Eis drastisch beeinflusst. So haben Eier von Hühnern, die neben Samen und Körnern auch frische Pflanzen, Insekten, Würmer und Schnecken fressen, einen weit höheren Nährwert. Studien haben ergeben, dass im Vergleich zu Eiern von Hühnern, die nur Körner verfüttert bekommen, solche Eier ⅔ mehr Vitamin A, 2× mehr Omega-3-Fettsäuren, 3× mehr Vitamin E, 4 bis 6× mehr Vitamin D, 7× mehr Beta-Carotin, ⅓ weniger Cholesterin und ¼ weniger gesättigte Fettsäuren haben.[13]

Der physiologische Brennwert beträgt 648 kJ (156 kcal) je 100 g essbarem Anteil.

Angaben je 100 g 1 essbarem Anteil:[14]

Bestandteile
Wasser 74,4 g
Eiweiß 12,8 g
Fett 11,3 g
Kohlenhydrate 0,7 g
Mineralstoffe 1,0 g
Mineralstoffe
Natrium 145 mg 2
Kalium 145 mg
Magnesium 12 mg
Calcium 55 mg
Mangan 70 µg 3
Eisen 2000 µg
Kupfer 65 µg
Zink 1300 µg
Phosphor 215 mg
Selen 10 µg
Schwefel 180 mg
Jod 10 µg
Vitamine
Vitamin A 270 µg
Vitamin D 3 µg
Vitamin E 2000 µg
Vitamin K 9 µg
Vitamin B2 410 µg
Nicotinamid 85 µg
Pantothensäure 1600 µg
Vitamin B6 75 µg
Biotin 25 µg
Folsäure 65 µg
Vitamin B12 2 µg
Vitamin C 0 µg
Aminosäuren
Arginin 4 890 mg
Histidin 4 330 mg
Isoleucin 930 mg
Leucin 1260 mg
Lysin 890 mg
Methionin 450 mg
Phenylalanin 800 mg
Threonin 710 mg
Tryptophan 230 mg
Tyrosin 590 mg
Valin 1120 mg
Fette
gesättigte Fettsäuren 3,1 g
Linolsäure 1148 mg
α-Linolensäure 33 mg
EPA 4 mg
DHA 37 mg
Arachidonsäure 142 mg
Cholesterin 425 mg
1 
entspricht etwa 2 mittelgroßen frischen Eiern
2 
1 g = 1000 mg
3 
1 mg = 1000 µg

Eigelb

Der physiologische Brennwert von Eigelb beträgt 1459 kJ (353 kcal) je 100 g essbarem Anteil.

Angaben je 100 g essbarem Anteil:[14]

Bestandteile
Wasser 50,0 g
Eiweiß 16,1 g
Fett 31,9 g
Kohlenhydrate 0,3 g
Mineralstoffe 1,7 g

Eiklar

Der physiologische Brennwert von Eiklar beträgt 202 kJ (47 kcal) je 100 g essbarem Anteil.

Angaben je 100 g essbarem Anteil:[14]

Bestandteile
Wasser 87,3 g
Eiweiß 11,1 g
Fett 0,03 g
Kohlenhydrate 0,7 g
Mineralstoffe 0,7 g

Farbe des Dotters

Die Farbe des Dotters wird weitgehend durch das Futter bestimmt. Mais und Grünfutter führen durch die enthaltenen Carotinoide zu einem dunkleren Dotter. Der Farbton des Dotters wird in der gewerbsmäßigen Hühnerhaltung durch Futtermittelzusätze stabil gehalten. Dem Hühnerfutter wird hierzu Paprikapulver oder durch Extraktion gewonnene, natürliche Carotinoide, wie beispielsweise Lutein, oder, wo erlaubt, überwiegend synthetisierte Carotinoide,[15] wie beispielsweise Canthaxanthin,[16] zugesetzt. Die von den Verbrauchern bevorzugte Dotterfarbe ist regional unterschiedlich und weist ein Nord-Süd-Gefälle in Europa auf. In nördlichen Staaten sind Eier mit gelb gefärbten Dottern beliebter, während in südlicheren Staaten gold-orange gefärbte Dotter bevorzugt werden. Auch in Deutschland ist dieses Gefälle im durchschnittlichen Verbraucherwunsch von gelben Dottern im Norden zu gold-orangen Dottern im Süden vorhanden. Die Dotterfarbe bei Bio-Eiern ist heller als bei konventionell erzeugten Eiern, da der Zusatz von Farbstoffen zum Legehennenfutter im Biolandbau prinzipiell verboten ist.[17][18]

Fischgeruch

Der Fischgeruch, den etwa 5 % der Hühnereier verströmen, ist genetisch bedingt. Ursache ist ein Gen-Defekt, der dazu führt, dass sich Trimethylamin (TMA) im Dotter von Eiern mit vornehmlich brauner Schale ablagert. Durch den Gendefekt wird die in Futter wie Raps enthaltene TMA-Vorläuferverbindung Cholin nicht durch das Leber-Enzym Oxygenase zum geruchlosen Trimethylaminoxid (TMAO) umgewandelt und ausgeschieden.[19][20][21]

Gesundheit

Nach einer Studie an der University of Western Ontario steigert Eigelb das Risiko der Atherosklerose im selben Maß wie Nikotin. [22][23][24]

Kennzeichnung von Eiern

Eierkennzeichnung in Deutschland
Eierkennzeichnung in Österreich

In den Ländern dern Europäischen Union unterliegt die Kennzeichnung von Eiern den Vorschriften der Europäischen Vermarktungsnormen nach der Verordnung (EG) Nr. 589/2008.[25]

Haltungsform und Herkunft

Aus dem auf jedem Ei aufgedruckten Erzeugercode lässt sich in der EU anhand der führenden Ziffer die Haltungsform feststellen:

Die Käfighaltung von Legehennen ist in der Schweiz seit 1992 und seit Januar 2009 in Deutschland verboten. Sie wird seither überwiegend durch Bodenhaltung, in Deutschland in Ausnahmefällen durch die sog. Kleingruppenhaltung ersetzt. Bei dieser sind nicht mehr nur vier bis fünf Hühner in einem Käfig, sondern bis zu 60 Tiere in einem größeren Abteil zusammen, wodurch etwas mehr Bewegung möglich wird.

Nach Angaben der amtlichen Statistik stammen in Deutschland seit 2009 mehr Eier aus der Bodenhaltung als aus der Käfighaltung.[26]

Die folgenden Buchstaben bezeichnen den EU-Mitgliedsstaat. Die weiteren Zahlen geben Auskunft über die genaue Herkunft (siehe Eierkennzeichnungsregeln). Organisiert wird die Vergabe der Ziffern in Deutschland von den zuständigen Landesbehörden auf Grundlage des Legehennenbetriebsregistergesetzes [27].

Gewichtsklassen

Je nach Gewicht werden Hühnereier in vier (früher acht) Gewichtsklassen eingeteilt:

Gewichtsklasse Beschreibung Gewicht
S klein unter 53 g
M normal 53–63 g
L groß 63–73 g
XL sehr groß 73 g und mehr

Qualitätssicherung

Aussortierte, teilweise beschädigte Eier

Die Qualität von Hühnereiern wird durch Gesundheit, Haltung und Fütterung der Hennen und durch Stallklima, Transport und Lagerung der Eier beeinflusst. Qualitätsmängel entstehen insbesondere durch falsche Fütterung, Hygienemängel, unsachgemäße Behandlung sowie lange Lagerung der Eier.[28] Entsprechend ihrem Zustand, der mittels verschiedener chemischer und physikalischer Untersuchungsmethoden ermittelt wird, teilt man die Eier nach Güteklassen ein oder nimmt sie schlimmstenfalls ganz von der Vermarktung aus.

Qualitätsmängel

Alterungserscheinungen

Sachgerecht gelagerte Hühnereier bleiben 3–4 Wochen in gutem Zustand, dann machen sich jedoch Alterserscheinungen deutlich bemerkbar. Folgende Vorgänge sind dabei zu beobachten.[29]

  • Das Ei verliert Wasser durch die Schale, die Luftkammer vergrößert sich.
  • Der dickflüssige Teils des Eiklars wird durch die Aktivität der eieigenen Enzyme dünnflüssiger.
  • Die Hagelschnüre lösen sich ab und lösen sich teilweise auch auf.
  • Die Dotterkugel verliert ihre stabile Lage in der Mitte des Eis und wandert an die Seiten.
  • Die Dotterkugel verliert ihren Innendruck – schlägt man das Ei auf, so erscheint sie flach statt hochgewölbt.
  • Die Dottermembran zerreißt leichter.
  • Das Ei entwickelt einen typischen Fehlgeruch und -geschmack.

Mikrobielle Belastung

Legefrische Eier sind im Inneren fast immer keimfrei. Nur sehr selten kommt eine Infektion im Legeapparat der Henne noch vor Ausbildung der Schale vor (eine sogenannte primäre Kontamination), wobei insbesondere eine Übertragung von Salmonellen auch von klinisch gesunden Tieren auf ihre Eier möglich ist. Das Äußere eines gelegten Eis ist dagegen im Allgemeinen nicht keimfrei. Auch für eine sekundäre Kontamination des Eiinneren sind unbeschädigte Hühnereier nicht sehr anfällig; ein hoher Anteil übersteht auch lange Lagerung, ohne von Mikroorganismen befallen zu werden. Dies liegt daran, dass die zwei Blätter der Schalenhaut, die unmittelbar unterhalb der Kalkschale liegen, eine äußerst effektive Barriere gegen das Eindringen der Mikroorganismen bildet. Auch die auf der Außenseite der Kalkschale liegende Cuticula verschließt zumindest eine gewisse Zeit nach dem Legen die Poren der Schale, weswegen es dem mikrobiellen Verderb auch vorbeugt, Eier schonend zu behandeln und nicht zu waschen.

Nichtsdestoweniger kommt eine Kontamination vor allem bei langer Lagerung vor. Folgen sind Farbveränderungen, Trübungen, Fäulnis und Schimmelflecken.[29]

Morphologische Mängel und Beschädigungen

Bereits unmittelbar nach dem Legen genügen manche Eier nicht den Qualitätsstandards, weil sich beispielsweise die Kalkschale nicht oder unvollständig gebildet hat oder weil sie durch falsche Fütterung der Hennen Farb-, Geruchs- oder Geschmacksabweichungen aufweisen. Außerdem können Eier natürlich nach dem Legen beschmutzt und beschädigt werden, was ein Zeichen für mangelnde Hygiene im Legebetrieb oder unsachgemäßen Umgang mit den Eiern sein kann.[28]

Qualitätsklassen

Nach europäischem Lebensmittelrecht werden Eier der Güteklasse A oder B zugeordnet. Die Kriterien für die höchste Güteklasse, A, sind in den europäischen Vermarktungsnormen für Eier (Verordnung (EG) Nr. 589/2008, Artikel 2) exakt definiert. Demnach zählen hierzu nur Eier, deren Schale und Cuticula sauber, unbeschädigt und normal geformt sind, deren Luftkammer maximal 6 mm hoch und unbeweglich ist, deren Dotter beim Durchleuchten nur schattenhaft und ohne deutliche Umrisslinie erkennbar ist und sich nicht wesentlich von seiner zentralen Position wegbewegt, deren Eiklar klar und durchsichtig ist, und die keine fremden Einlagerungen oder Auflagerungen und keinen Fremdgeruch haben.[25] Eier der Güteklasse A dürfen auch nicht gewaschen werden, um die Cuticula zu schonen; dies gilt aber nicht in allen Staaten der Europäischen Union, sondern nur in denjenigen, wo das Waschen von Eiern bereits vor dem 1. Juni 2003 verboten war. In Deutschland dürfen Eier nicht gewaschen und im Ausland gewaschene Eier auch nicht vermarktet werden. Nur Eier der Güteklasse A dürfen als Konsumeier an Endverbraucher vermarktet werden.[29]

Zur Güteklasse B gehören alle Eier, welche den Anforderungen der Güteklasse A nicht genügen, aber dennoch als Lebensmittel grundsätzlich geeignet sind. Sie finden Verwendung in der Lebensmittelindustrie oder in anderen Wirtschaftszweigen (wie etwa zur Herstellung von Kosmetika). Ausdrücklich nehmen die Begriffsbestimmungen der EU-Vermarktungsnormen (Artikel 1, Buchstaben k, l, m) hiervon bebrütete und angeschlagene Eier aus, wobei Eier als bebrütet gelten, sobald sie einmal in den Brutapparat eingelegt worden sind, und als angeschlagen, wenn Beschädigungen an Schale und Membranen das Eiinnere freigeben.[25] Grundsätzlich verzehrsgeeignet und damit zugehörig zur Güteklasse B sind jedoch Eier mit folgenden Qualitätsmängeln:[29][28]

  • Schmutz und Feuchtigkeit
  • Blutflecken
  • Beschädigte, aber vollständige Kalkschale bei intakter Schalenhaut (sogenannte Knickeier)
  • Feine Risse in der Kalkschale, die sich unter Druck erweitern, bei intakter Schalenhaut (Lichtsprünge)
  • Vergrößerte Luftkammer über 6 mm Höhe
  • Luftkammer, die zwischen Eiklar und Schalenmembran frei beweglich ist (sogenannte Läufer oder Schwimmer)
  • Dotter, der sich nicht stabil in der Mitte hält
  • Dünnflüssiges Eiweiß
  • Deformierungen
  • Kalkauflagerungen auf der Schale

Ebenfalls zur Güteklasse B gehören gewaschene Eier in denjenigen Ländern, in denen das Waschen für die Güteklasse A nicht gestattet ist. Wenn Eier der Güteklasse A sich so verändern, dass sie den Anforderungen nicht mehr genügen, werden sie zur Güteklasse B herabgestuft.[29]

Nicht verkehrsfähig sind dagegen:[29][28]

  • Eier ohne oder mit unzureichend ausgebildeter Kalkschale (sogenannte Fließ- oder Windeier)
  • Angeschlagene Eier (Brucheier)
  • Eier mit Verfärbungen von Dotter oder Eiklar
  • Bluteier
  • Bebrütete Eier, gleich ob befruchtet oder nicht
  • Vedorbene oder von Pilzen befallene Eier
  • Eier mit deutlichen Geruchs- oder Geschmacksabweichungen

Geläufige Untersuchungen

Zur Feststellung der möglichen Qualitätsmängel von Hühnereiern sind chemische und physikalische Untersuchungen üblich. Durch Prüfen auf typische Alterungserscheinungen kann zudem eine Einschätzung des Eialters vorgenommen werden.[30]

Die Schwimmprobe gibt einen Hinweis darauf, wie frisch ein Ei ist.

Dieser Test beruht darauf, dass Wasser aus dem Inneren durch die Schale hindurch verdunstet und die Luftblase allmählich größer wird. Man legt das Ei in Wasser und

  • Wenn das Ei frisch ist, geht es komplett unter und liegt flach am Boden.
  • Ist es einige Tage alt, liegt es am Boden und das stumpfe Ende steht leicht nach oben.
  • Wenn das Ei senkrecht oder fast senkrecht steht, ist es weniger als zwei Wochen alt.
  • Schwimmt es an der Oberfläche und das stumpfe Ende mit der Luftblase ragt aus dem Wasser, so ist es mehr als 3 Wochen alt.[31]

Ein Indiz für die Frische eines bereits gekochten Eis ist die Lösbarkeit der Schale. Lässt sich diese einfach entfernen, ist das Ei mindestens etwa vier Tage alt. Bei ganz frischen Eiern haften die Schale und die darunterliegende Haut stark am Ei, so dass dieses oft nur mit Beschädigungen gepellt werden kann.

Um festzustellen, ob ein Ei bereits gekocht oder noch roh ist, kann man es auf eine ebene Fläche legen und wie einen Kreisel in Rotation versetzen. Ein gekochtes Ei kreiselt problemlos, ein rohes Ei ist schwieriger in Rotation zu versetzen und schlingert tendenziell. Eine weitere Möglichkeit: Wenn das Ei nun abrupt angehalten und sofort wieder losgelassen wird, kann man den Unterschied zwischen frischem (es dreht sich weiter) und gekochtem (es bleibt stehen) Ei feststellen.

Haarrisse der Schale und Strukturen im Inneren des Eis werden beim Sortieren mittels Durchleuchtung beurteilt. Davon zu unterscheiden ist das sogenannte Schieren, dort soll der Entwicklungsfortschritt von bebrüteten Eiern verfolgt werden.

Wichtige chemisch nachweisbare Indikatorsubstanzen sind Bernsteinsäure und 3-Hydroxybutansäure. Ein erhöhter Bernsteinsäuregehalt ist charakteristisch für mikrobiellen Verderb, ein erhöhter Gehalt an 3-Hydroxybutansäure weist dagegen auf befruchtete und angebrütete Eier hin.[30]

Kulturelles

Pessach-Sederabend

Der Sederteller im Uhrzeigersinn oben beginnend: Maror, Seroa, Charosset, Chaseret, Karpas, Beitzah (Ei)

Am Sederabend des jüdischen Pessach-Festes wird im Kreis der Familie (oder der Gemeinde) gefeiert. Der Tisch wird mit Speisen von symbolischer Bedeutung gedeckt. Das Ei (Beitzah) bedeutet die Gebrechlichkeit menschlicher Geschicke und die menschliche Fruchtbarkeit und symbolisiert die Trauer um die Umstände bezüglich des zerstörten Tempels in der Hauptstadt Jerusalem. Zu den Tagen des Pessach-Festes werden viele Eierspeisen gegessen.

Jüdische Speisegesetze

Auszeichnung jüdisch neutraler Lebensmittel in den USA mit „U Pareve“

Gemäß den jüdischen religionsrechtlichen Vorschriften für die Zubereitung und den Genuss von Speisen und Getränken, den Kaschrut, sind Lebensmittel für den Verzehr erlaubt (jiddisch: „koscher“) oder nicht erlaubt (jiddisch: „treife“). Neben der grundsätzlichen Unterscheidung von fleischigen (jiddisch: „fleischig“) und milchigen (jiddisch: „milchig“) Speisen gibt es eine dritte Kategorie von Lebensmitteln, die man als parve (auch pareve), neutral bezeichnet. Hierzu gehören Eier und beispielsweise sämtliche Obst-, Gemüse-, Getreidesorten und Honig. Das eingekreiste U wird von der Orthodox Union zur Auszeichnung koscherer Lebensmittel in den USA verwendet. „Pareve“ (= Parve) bedeutet, dass darin weder milchige noch fleischige Bestandteile enthalten sind.

Mythologie und Brauchtum

Ostereier mit traditionellen sorbischen Motiven
Hartgekochte Hühnereier zu marmorierten Ostereiern eingefärbt

In zahlreichen Mythen und Bräuchen taucht das Ei auf, das statt eines Hühnereis, das Ei eines anderen Vogels, Tieres sein kann und oft von keinem Tier stammt, sondern von einem ersten Gott geschaffen wurde. Das Ei verkörpert dabei in vielen Schöpfungsmythen den Ursprung des Lebens, oft als Weltenei, aus dem die Welt in Gestalt eines Allgottes hervorgegangen ist. Nach der finnischen Mythologie, der Kalevala, ist das Universum aus sieben Eiern, sechs goldene und eins aus Eisen. Demnach wurde aus den Schalenhälften der Himmel und die Erde, aus dem Eigelb die Sonne, aus dem Eiweiß der Mond und die restlichen Schalenstücke bildeten Sterne und Wolken. Aus dem schwarzen Dotter des Eies aus Eisen wurde eine Gewitterwolke. Auch im Christusmythos spielt das Ei eine Rolle. Der christliche Brauch, Ostereier zu schenken, geschieht im Glauben an die Auferstehung Christi. Der syrische Kirchenlehrer Ephraem der Syrer schrieb dazu im 4. Jahrhundert: „Gleich einem Ei springt das Grab auf.“ In Deutschland wird der alte Brauch der Eierverzierung zu Ostern besonders bei den Sorben gepflegt. In der Gegend um Bautzen werden kunstvoll Ostereier in sorbischer Tradition gestaltet. Eiern, die an Gründonnerstag oder Karfreitag gelegt worden waren, schrieb man im Mittelalter besondere Kräfte zu. Man ließ sie zunächst weihen und deponierte diese Karfreitagseier dann im Haus, um dieses vor Überschwemmungen oder Feuer zu schützen.[32]

Missgebildete Hühnereier wurden im 19. Jahrhundert auch als Hexeneier oder Hahneneier bezeichnet.[33][34]

Das Eierorakel ist seit der Antike eine Methode der Wahrsagung, die im europäischen Aberglauben überliefert ist und heute noch in einigen traditionellen asiatischen Kulturen eine Rolle spielt.

Redewendungen

Einige bekannte Redewendungen beziehen sich auf das Hühnerei:

  • Eine verblüffend einfache Lösung ist „das Ei des Kolumbus[35]
  • Dinge, die schwer zu unterscheiden sind, gleichen einander „wie ein Ei dem anderen“.[36]
  • Jemand, der in finanziellen Schwierigkeiten ist, muss „das Ei unter der Henne verkaufen“[35]
  • Etwas sehr billiges erhält man „für einen Apfel und ein Ei“. Diese beiden Dinge sind landläufig auf Bauernhöfen im Überfluss verfügbar und können ohne Probleme abgegeben werden.[37]
  • Sprichwörtliches Rätsel: „Wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei?“ (siehe Henne-Ei-Problem)
  • „Das Gelbe vom Ei“ sein, etwas Besonderes; häufig in der Verneinung gebraucht
  • „Wie aus dem Ei gepellt“ aussehen bedeutet, sehr ordentlich angezogen sein
  • Etwas oder jemanden „wie ein rohes Ei behandeln“, bedeutet, besonders vorsichtig oder umsichtig mit der Sache oder Person umzugehen
  • Eiern = sich unrund drehen; herumeiern im übertragenen Sinn: unrund argumentieren, sich nicht entscheiden
  • "Jemandem ein Ei legen" bedeutet jemandem ungefragt Arbeit oder Verantwortung zuzuschanzen; wie ein Kuckuck, der sein Ei zum Ausbrüten in ein fremdes Nest legt

Literatur

Waldemar Ternes, Ludwig Acker, Siegfried Scholtyssek (Hrsg.): Ei und Eiprodukte (= Grundlagen und Fortschritte der Lebensmitteluntersuchung und Lebensmitteltechnologie. Band 22). Parey, Berlin / Hamburg 1994, ISBN 3-489-63114-5.

Commons: Hühnerei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hühnerei – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Rezepte für Eier- und Mehlspeisen – Lern- und Lehrmaterialien

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Einzelnachweise

  1. Seilnachts Periodensystem der Elemente – Calcium, Abschnitt Physiologie, abgerufen 2014
  2. Dieter E. Zimmer: Hühner – Tiere oder Eiweißmaschinen? Rowohlt, Reinbek 1983, ISBN 978-3-499-17748-4, Kapitel „Huhn und Ei – 42 Fragen und Antworten“
  3. Deutsche Welle: Die Schattenseiten der Eierproduktion, abgerufen am 25. November 2013
  4. Süddeutsche Zeitung, Massentierhaltung Küken, zerschreddert im Müll, abgerufen am 25. November 2013
  5. a b Statistisches Bundesamt: Fachserie 3 Reihe 4.2.3 Geflügel, Wiesbaden 2013, erschienen am 15. April 2014
  6. proplanta.de Proplanta-Agra-Nachrichten vom 7. April 2010
  7. topagrar.com Topagrar-Online vom 16. Mai 2008
  8. Aktuelle Informationen rund ums Osterei Pressemitteilung des BMEL vom 2. April 2012
  9. Bundesverband der Deutschen Eiprodukten-Industrie e. V.: Leitfaden für Eiprodukte (PDF)
  10. S. Englard, S. Seifter: The Biochemical Functions of Ascorbic Acid. In: Annual Review of Nutrition. 6, 1986, S. 365–406, doi:10.1146/annurev.nu.06.070186.002053.
  11. Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT)
  12. K. Pietrzik, I. Golly, D. Loew: Handbuch Vitamine. Urban & Fischer Verlag, Elsevier GmbH, München 2008; S. 147–154, 416; ISBN 978-3-437-55361-5
  13. Mother Earth News, englisch-sprachige Version.
  14. a b c Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA), Garching (Hrsg.): Lebensmitteltabelle für die Praxis. Der kleine Souci · Fachmann · Kraut. 4. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8047-2541-6, S. 88 ff.
  15. BTC, Monheim: Zuverlässige Eidotterpigmentierung
  16. BASF: Canthaxanthin – Futtermittelzusatzstoff für Geflügel
  17. Johann Heinrich von Thünen-Institut: Brade et al. Legehuhnzucht und Eiererzeugung – Empfehlungen für die Praxis. Braunschweig 2008. ISBN 978-3-86576-047-0 Abgerufen am 23. Februar 2014. (PDF, 6,8 MB)
  18. Waldemar Ternes, Ludwig Acker, Siegfried Scholtyssek (Hrsg.): Ei und Eiprodukte (= Grundlagen und Fortschritte der Lebensmitteluntersuchung und Lebensmitteltechnologie. Band 22). Parey, Berlin/Hamburg 1994, ISBN 3-489-63114-5, S. 175 ff.
  19. Institut für Tierernährung der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Projektseite der FAL
  20. Artikel des beteiligten Zuchtbetriebs
  21. Ein Gendefekt bei Hennen sorgt für Fischgeruch im Ei vom 21. November 2006 auf der Internetpräsenz von 3sat, abgerufen am 14. April 2011.
  22. Ärzteblatt 20. August 2012: Eigelb im Fokus der Atherosklerose­forschung
  23. atherosclerosis-journal
  24. Stroke Prevention & Atherosclerosis Research Centre
  25. a b c Verordnung (EG) Nr. 589/2008
  26. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2010: Hennenhaltungsplätze und Legehennenhaltung nach Haltungsformen
  27. http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/legregg/gesamt.pdf
  28. a b c d Wolfgang Frede (Hrsg.): Handbuch für Lebensmittelchemiker. Lebensmittel - Bedarfsgegenstände - Kosmetika - Futtermittel. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Springer, Berlin 2010, ISBN 978-3-642-01684-4, S. 551 ff.
  29. a b c d e f Karsten Fehlhaber, Josef Kleer, Fritz Kley (Hrsg.): Handbuch Lebensmittelhygiene. Praxisleitfaden mit wissenschaftlichen Grundlagen. Behr, Hamburg 2005, ISBN 978-3-89947-194-6.
  30. a b Waldemar Ternes, Alfred Täufel, Lieselotte Tunger, Martin Zobel (Hrsg.): Lebensmittel-Lexikon. 4., umfassend überarbeitete Auflage. Behr, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2, S. 283.
  31. http://www.eieibio.de/das-bioei.php
  32. Ausstellung zeigt eines der ältesten Hühnereier der Welt, Augsburger Allgemeine, 15. April 2014
  33. Arnold Adolf Berthold: Beiträge zur Anatomie, Zootomie und Physiologie, Dieterich, 1831, S. 29 (Google Books)
  34. Heinrich Rudolf Schinz: Beschreibung und Abbildung der künstlichen Nester und Eier der Vögel, welche in der Schweiz, in Deutschland und den angränzenden Ländern brüten, Orell, 1819, S. 57 (Google Books)
  35. a b Brigitte Alsleben: Duden, Redewendungen: Wörterbuch der deutschen Idiomatik. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, S. 182
  36. Brigitte Alsleben: Duden, Redewendungen: Wörterbuch der deutschen Idiomatik. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, S. 285
  37. Brigitte Alsleben: Duden, Redewendungen: Wörterbuch der deutschen Idiomatik. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, S. 55.