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Billboard Hot 100

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Logo der Hitparade

Die Billboard Hot 100 ist eine Hitparade des US-amerikanischen Billboard-Magazins, die jeden Donnerstag Charts veröffentlicht. Seit Juni 2007 publiziert Billboard auch die Canadian Hot 100, die nach dem gleichen Prinzip wie die Billboard Hot 100 ermittelt werden.

Ermittlung der Charts

Heute

Die Hitparade basiert auf dem Airplay und den Verkäufen der jeweiligen Woche. Mit der Ausgabe vom 24. März 2012 wurden auch On-Demand Songs aufgenommen, also die im Internet abgerufenen Lieder bei Audio-on-Demand-Plattformen wie Spotify und Rdio.[1] Seit 2. März 2013 sind die Streaming-Songs-Charts Bestandteil der Hot 100, die auch die Abrufzahlen der Videoplattform YouTube berücksichtigen[2].

Die Verkaufswoche beginnt am Montag und endet am Sonntag. Die „Airplaywoche“ beginnt am Mittwoch und endet am Dienstag.

Beispiel
  • Montag, 1. Januar – Verkaufswoche beginnt
  • Mittwoch, 3. Januar – „Airplaywoche“ beginnt
  • Sonntag, 7. Januar – Verkaufswoche endet
  • Dienstag, 9. Januar – „Airplaywoche“ endet
  • Donnerstag, 11. Januar – die Charts werden veröffentlicht
  • Montag, 15. Januar bis Sonntag, 21. Januar – Gültigkeitszeitraum der Charts, wobei der 21. Januar dann das offizielle Chartdatum ist (week ending January 21st)
Kriterien
  • Hot 100 Airplay – ca. 1.000 Radiostationen in den USA
  • Hot 100 Singles Sales – die meistgekauften Singles der Woche (CD)
  • Hot Digital Songs – die am häufigsten als Download verkauften Songs der Woche (digitale Datei)
  • Streaming SongsMusik- und Videostreams bei Abrufradios und Videoplattformen wie Spotify und YouTube

1940er und 1950er

In den 1940er und 1950er Jahren gab es die heutigen Hot 100 noch nicht, so dass Lieder damals in drei verschiedene Hitparaden eingestiegen sind:

  • Verkäufe – die Lieder, die sich am meisten in den Geschäften verkauft haben (20 bis 50 Positionen)
  • Airplay – die Lieder, die am meisten im Radio gespielt wurden (20 bis 25 Positionen)
  • Jukebox – die Lieder, die am meisten in den Jukeboxes gespielt wurden (20 Positionen). Da damals viele Radiosender kein Rock'n'Roll gespielt haben, war dies die erste Anlaufstelle für die Jugendlichen, die Musik hören wollten.
  • Am 4. August 1958 veröffentlichte Billboard zum ersten Mal eine Hitparade, die alle Genres vereinigte, die Hot 100.
  • Ab dem 13. Oktober 1958 orientierten sich auch Geschäfte an den Hot 100 und sortierten die Schallplatten nach der jeweiligen Position in den Charts.

Weiteres zur Ermittlung

Eine Besonderheit der US-Charts ist es, dass dort Lieder gelistet werden und nicht Tonträger. So kann es sein, dass von einer Single mit zwei gleichberechtigten Liedern (Doppel-A-Seite) beide Titel gleichzeitig in der Hitliste erscheinen können. Beide bekommen dieselben Verkaufszahlen zugerechnet, hinzu kommen dann die jeweiligen Radioeinsätze. So belegten zum Beispiel die Beatles 1969 mit ihrer Doppelsingle Come Together / Something gleichzeitig die Plätze 1 und 3.

Radio/Soundscan

Um präzise zu sein, hat Billboard Verträge mit Radios und Geschäften/Onlineanbietern geschlossen, wodurch es Billboard möglich ist, genaue Zahlen der Verkäufe sowie die Anzahl der gespielten Lieder eines Radiosenders in die Hitparade mit einfließen zu lassen.

Bedeutung der Charts

Die Relevanz der Hot 100 von Billboard in den USA ist sehr hoch. Sie gelten als die offiziellen US-amerikanischen Singlecharts.

Geschichte der Nummer-eins-Songs in den Billboard Hot 100

Der erste Nummer-eins-Song war 1958 Poor Little Fool von Ricky Nelson. Für eine Auflistung siehe die Liste der Nummer-eins-Hits in den USA.

Die meisten Nummer-eins-Hits haben die Beatles (20), gefolgt von Mariah Carey (18), Elvis Presley (17), Michael Jackson (14) und Rihanna (13). Elvis Presley wird nur mit 7 Titeln in den Hot 100 geführt, da die meisten seiner Hits vor August 1958 herausgegeben wurden.

Probleme durch Boykotts von Musikern durch Radiosender

Durch das Wegbrechen der Singles-Verkäufe und die zunehmende Gewichtung der Radioeinsätze wurden die Gesamtcharts in den letzten Jahren immer abhängiger von der Politik der Radiosender. Dies betraf nicht nur musikalische Entscheidungen, sondern tatsächlich politische wie im Fall von Madonna und den Dixie Chicks, die sich aufgrund negativer Äußerungen gegen George W. Bush im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg bei vielen Sendern einen Radioboykott einhandelten und dadurch kaum noch Chancen hatten, sich in den Top 40 zu platzieren. Durch den zunehmenden Trend zu Musikdownloads wurde dieser Effekt wieder etwas relativiert.

Quellen

  1. Hot 100 Impacted by New On-Demand Songs Chart, Billboard, 14. März 2012
  2. Hot 100 News: Billboard and Nielsen Add YouTube Video Streaming to Platforms, Billboard, 20. Februar 2013