Trense
Eine Trense ist Bestandteil des Zaumzeugs für Pferde. Sie ist ein Gebissstück mit Ringen an jeder Seite zum Einschnallen der Zügel. Man unterscheidet Wassertrensen (weil das einfach gebrochene Mundstück das Saufen erlaubt; österreichisch: Wischzaum) von Olivenkopftrensen und Knebeltrensen. Sie unterscheiden sich durch die Art, Anbringung und Form der seitlichen Ringe. Je dicker das Mundstück ist, desto weicher wirkt die Trense auf das Pferdemaul.
Umgangssprachlich wird oft der gesamte Kopfteil einer Zäumung als Trense bezeichnet.
Wirkung
Die Trense wirkt im Unterschied zu Anzuggebissen ausschliesslich auf das Pferdemaul. Sie erzeugt - je nach Stärke des ausgeübten Zugs - Druck auf Zunge, Lippen und Kinnladen des Pferdes. Die spezifische Form der Trense hat sich aufgrund ihrer guten Einsetzbarkeit und Stabilität seit der Bronzezeit so gut wie nicht verändert.
Material
- Argentan: Argentan ist eine Kupferlegierung mit Anteilen an Nickel und Zink. Da Nickel Allergien auslösen kann, ist dieses Material nicht mehr sehr häufig anzutreffen.
- Aurigan: Aurigan ist eine Weiterentwicklung von Argentan, in der der Nickel durch eine Quarzmischung ersetzt wurde. Der hohe Kupferanteil dieser Legierung kommt den Pferden entgegen.
- Edelstahl: Intakte Edelstahlgebisse sind wegen ihrer Glätte und Haltbarkeit beliebt und ausserdem unproblematisch in der Pflege.
- Gummi: Gut eingespeichelt sicherlich ein weiches pferdefreundliches Material, aber bei schlecht kauenden Pferden hat es die Wirkung eines Radiergummis, der das Pferd ernsthaft verletzen kann.
- Kupfer: Kupfer selbst ist zu weich als Gebissmaterial, wird wegen seines guten Geschmacks aber gerne von Pferden angenommen. Daher wird es in vielen Gebissen entweder eingebettet oder als Grundlage für Legierungen verwendet.
- Leder: Wenn gut gepflegt, das wohl pferdefreundlichste Material, ist es leider bei schlechter Pflege sehr hart und rauh.
- Nathe: Nathe ist ein Kunststoff, der gerne für Gebisse verwendet wird, da er auch trocken sehr gut im Pferdemaul gleitet und von diesen gerne angenommen wird.
Formen
ungebrochen
Die ungebrochene Trense hat eine eifaches Stangengebiss. Es wird heute selten ganz gerade gefertigt, sondern meist durch einen leichten Bogen oder mehrfache Biegungen dem Pferdemaul angepasst. Ein Zug am Zügel übt Druck auf die jeweilige Seite des Unterkiefers, aber leider auch auf die gegenüberliegende Seite des Oberkiefers aus. Daher kann diese Gebissform insbesondere für junge Pferde verwirrend sein.
einfach gebrochen
Die einfach gebrochene Trense hat zwei gleich lange Gebißstangen, die über ein bewegliches Gelenk miteinander verbunden sind. Sie ist wohl noch ein Überbleibsel aus Militärzeiten, als es notwendig war, ungeübte Reiter innerhalb kurzer Zeit auf's Pferd zu bekommen. Mit ihr wurde dem Reiter ein relativ scharfes Instrument zur Beherrschung des Pferdes in die Hand gegeben. Bei starkem Zug an den Zügeln formt dieses Gebiss eine Art Nussknacker, der dem Pferd starke Schmerzen zufügen kann. Ausserdem drückt in diesem Fall das Gelenk schmerzhaft gegen den Gaumen des Pferdes.
zweifach gebrochen
Die zweifach gebrochene Trense hat drei Gebissteile, die beweglich miteinander verbunden sind. Das mittlere Teil ist dabei in der Regel kürzer als die beiden äusseren Teile. Dieses Mittelteil wird ausserdem gerne mit Spielern versehen, um das Pferd zu verstärkter Kautätigkeit anzuregen. Die Nussknackerwirkung ist bei dieser Gebissform gegenüber der einfach gebrochenen Trense stark abgemildert, bei grober Einwirkung aber nach wie vor vorhanden. Die negative Einwirkung auf den Gaumen des Pferdes entfällt bei dieser Gebissform allerdings so gut wie vollständig.