Jacques-François Menou
Baron Jacques Francois Menou (* 1750 zu Boussay in Touraine, Frankreich, † 13. August 1810 in Venedig, Italien) war ein französischer General.
Er trat jung in die Armee ein und war beim Ausbruch der Revolution bereits Maréchal de Camp (Unteroffizier). 1789 als Repräsentant des Adels seiner Provinz gewählt, schloß er sich dem dritten Stand an und wurde 1790 Präsident der Nationalversammlung. Auch war er Mitbegründer des Klubs der Feuillants. Er blieb dabei im aktiven Dienst in der Armee, befehligte 1792 die Truppen im Lager bei Paris und focht 1793 gegen die Chouans in der Vendée.
Von Larochejacquelein entscheidend geschlagen, ward er von Robespierre vor dem Konvent angeklagt, aber von diesem infolge der glänzenden Verteidigung Barères freigesprochen und, nachdem er im Mai 1795 den Aufruhr der Vorstadt St. Antoine gegen den Konvent gedämpft, zum General en Chef der Armee des Innern ernannt. Da er bei dem Aufstand im Oktober (13. Vendémiaire) die Nationalgarden nicht nur nicht angriff, vielmehr mit ihnen in Unterhandlung trat, ward er vor ein Kriegsgericht gestellt, aber auf Bonapartes Verwenden freigesprochen.
Diesen begleitete er als Divisionsgeneral nach Ägypten, wo er zum Islam übertrat und eine Muslimin (die Tochter des Kairoer Azhar-Großscheichs al-Rashidi) heiratete, und erhielt nach der Ermordung Klébers (1800) den Oberbefehl, ward aber 21. Mai 1801 bei Alexandria vom englischen General Abercromby gänzlich geschlagen und mußte eine Kapitulation unterzeichnen, in deren Folge er mit den Trümmern des französischen Heeres Ägypten räumte.
Nach Frankreich zurückgekehrt, ward er zum Gouverneur von Piemont, später von Venedig ernannt; hier starb 1810.
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890