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Geschichte der Zahnmedizin

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Zahnarzt mit Silberzange und Halskette aus großen Zähnen bei der Zahnextraktion eines sitzenden Mannes. London, 1360–1375 (British Library, Royal 6 E VI, fol. 503v)
Zahnärztlicher Behandlungskoffer mit Instrumenten zur Plaque- und Zahnsteinentfernung, England,17. Jahrhundert, Science Museum, London, A61493
Pietro Longhi, Der Zahnzieher, etwa 1780

Die Geschichte der Zahnmedizin ist ein Teil der Medizingeschichte und die Lehre von den historischen Entwicklungen in der Zahnmedizin, einschließlich der Biografien von Personen, die die Zahnmedizin ihrer Zeit beeinflussten. Diese Geschichte reicht sehr weit zurück. So stammt aus der Jungsteinzeit in Dänemark der Nachweis einer Trepanation an einem Backenzahn. Die konservierende Behandlung von Zähnen bei frühen Bauern in Pakistan konnte für die Zeit um 5500 bis 7000 v. Chr. nachgewiesen werden, und zwar mit der Intention, die Zähne zu „reparieren“, gegebenenfalls sogar Kavitäten (gebohrter Hohlraum im Zahn) zu füllen. Seit den Sumerern hielt sich bis in die Neuzeit der Glaube, dass ein Zahnwurm für die Karies ursächlich ist. Die ersten zahntechnischen Arbeiten wurden Mitte des ersten Jahrtausends vor der Zeitenwende von Etruskern und Phöniziern angefertigt. Der Einfluss römischer und griechischer Gelehrter war im Mittelalter im christlichen wie im arabischen Raum bestimmend. Die arabischen Erkenntnisse gelangten zusammen mit vielen antiken durch die Übersetzerschule von Toledo und über Salerno in den abendländischen Raum, in dem die Zahnheilkunde durch die Barbiere ausgeübt wurde. Die Wissenschaft legte Anfang des 18. Jahrhunderts, vor allem durch den Franzosen Pierre Fauchard, die Grundlage für die Zahnheilkunde der Neuzeit. Die zahnärztliche Behandlung unter Betäubung wurde ab dem im 19. Jahrhundert mit Lachgas durchgeführt, das schon 1776 synthetisiert wurde. Äther- und Chloroformnarkosen folgten dem Lachgas. Der US-amerikanische Zahnarzt William Thomas Green Morton konnte damit erstmals einen Patienten schmerzfrei von seinem Leiden befreien.

Im November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die später nach ihm benannten Röntgenstrahlen, die die Untersuchung des Kiefers vereinfachten. Als Mittel zur örtlichen Betäubung von Zahnschmerzen wurde im Jahre 1905 das Lokalanästhetikum Procain von den deutschen Chemikern Alfred Einhorn und Uhlfelder entwickelt, welche dem Wirkstoff den Namen Novocain (lateinische Wortschöpfung für „Neues Cocain“) zuordneten. Damit waren die Grundlagen für eine moderne Diagnostik und Therapie gelegt. Die Zahnheilkunde erlebte daraufhin einen rasanten Fortschritt: von der Entwicklung zahlreicher oralchirurgischer Verfahren bis zur Anfertigung von Zahnersatz mittels CAD/CAM-Verfahren. Parallel zum Fortschritt der wissenschaftlichen Zahnheilkunde entwickelte sich das Berufsbild. Daneben entwickelte sich die Tierzahnheilkunde, die sich entsprechend modifizierter Verfahren der allgemeinen Zahnheilkunde bedient.

Vorbemerkung

Die Medizingeschichte arbeitet mit historischen und teilweise mit ethnologischen Methoden. Als Quellen stützt sie sich hauptsächlich auf Textquellen wie medizinische Texte aus vergangener Zeit, Krankenakten, Geschichtsschreibung oder Tagebücher, Briefe, literarische Texte und ethnographische Aufzeichnungen und Interviews. Die Untersuchung von menschlichen Überresten und alten Krankheitserregern fällt nicht in das Gebiet der Medizingeschichte, sondern der Paläopathologie. Einige Erkenntnisse werden der Vollständigkeit halber trotzdem nachfolgend wiedergegeben.

Urgeschichte

Lange glaubte man, dass aufgrund der Ernährung Jäger und Sammler nicht von Karies betroffen seien. Aus dem Mittelpaläolithikum Europas und Westasiens, also der Zeit der Neandertaler, sind kaum Fälle von Karies bekannt, wenn, dann als Folge einer ernährungsbedingten Schmelzfraktur.[1] Doch im September 2013 wurden Ergebnisse von Untersuchungen an 52 Skeletten in der Grotte des Pigeons im Osten Marokkos von vor 15.000 bis 13.700 Jahren veröffentlicht, wonach belegt ist, dass diese Jäger und Sammler bereits unter Karies litten. Dies steht in Gegensatz zur bisherigen Annahme, dass diese Zahnkrankheit erst durch den Genuss von Kohlenhydraten aus der Getreideproduktion aufkam, also erst in der Jungsteinzeit (Neolithikum). Anscheinend geht dies auf Eicheln des Quercus ilex, Pinienkerne des Pinus pinaster und Pistazien der Pistacia terebinthus zurück. Angesichts der verbreiteten, wohl rituellen Entfernung der Frontzähne, ist es umso überraschender, dass sich keinerlei Hinweise auf die Entfernung von kariösen Zähnen fanden, selbst dann, wenn schmerzhafte Abszesse entstanden waren.[2]

Bienenwachsfüllung an einem menschlichen Zahn aus dem Neolithikum
Das rituelle Ausschlagen eines Frontzahns, das sich im zentralen Mittelmeerraum der Jungsteinzeit nachweisen lässt, wurde im 20. Jahrhundert bei einigen nordaustralischen Aborigines als Initiationsritus durchgeführt, Fotografie von 1912

Rituelle Zahnentfernungen – auch wenn dies kaum als Nachweis einer Kontinuität gelten kann – waren auch bei vielen australischen Stämmen der Aborigines üblich. Die in Namibia lebenden Himba und die Surma aus Äthiopien pflegten den Brauch, den Kindern im Alter von sieben bis neun Jahren die unteren vier Schneidezähne herauszubrechen. Ursprünglich sollte diese „Lücke“ als Gegenlager zur Aufnahme eines Lippenpflocks oder einer Scheibe dienen. Beiden afrikanischen Stämmen ist ein Kulturelement gemeinsam, das durch die gemeinsame Abstammung von den Herero, einem ostafrikanischen, halbnomadisch lebendem Volk, zu erklären ist.[3] Rituelle Zahnentfernungen gab es auch im frühbäuerlichen Mittelmeerraum, wie sich für Italien und Tunesien nachweisen ließ. Anscheinend wurden häufig – mindestens bei jeder dritten erwachsenen Frau – die Zähne entfernt, da es jedoch keine sonstigen Gewaltspuren im Gesichtsbereich gibt, hatte dies vermutlich kosmetische, rituelle oder gesellschaftliche Gründe, etwa Statusgründe. Die Entfernung hing möglicherweise mit dem Erwachsenwerden zusammen.[4]

Erste Behandlungsmaßnahmen im Gebiss vor etwa 5000 Jahren wurden durch den Nachweis einer Trepanation an einem Molaren (Backenzahn) aus Ausgrabungen in Dänemark erbracht.[5][6]

Weitere Hinweise auf zahnärztliche Behandlungen finden sich vor etwa 7500 bis 9000 Jahren in Mehrgarh (Belutschistan, heute Pakistan), einer der wichtigsten Fundstellen der Archäologie für eine vorgeschichtliche Siedlungsgruppe in Südasien.[7] Die Bewohner scheinen geschickte Schmuckhersteller gewesen zu sein und wandten ihre Fähigkeiten auch an, um kleine kariöse Kavitäten mit Steinwerkzeugen zu bohren, wie sie zur Herstellung von Perlenketten verwendet wurden.[8] Die Rekonstruktion der Ursprünge der Zahnheilkunde zeigt, dass die damaligen Behandlungsmethoden anscheinend sehr effektiv waren. Die früheste Zahnfüllung, die aus Bienenwachs gefertigt worden ist, wurde in Slowenien entdeckt und ist etwa 6500 Jahre alt. Ein frakturierter Eckzahn wurde damit wieder hergestellt.[9]

Volksheilkundlicher Glauben an den Zahnwurm

Zahnwurm, Abbildung aus einem zahnärztlichen Lehrbuch des 18. Jahrhunderts aus dem Osmanischen Reich

Ein sumerischer Text aus der Zeit um 5000 v. Chr. so behaupteten Suddick und Harris 1990, beschreibt erstmals den Zahnwurm als Ursache für die Karies.[10] Dabei missdeuten die Autoren eine Publikation von Hermann Prinz aus dem Jahr 1945.[11] Folgt man der Dissertation von Astrid Hubmann, zeigt sich, dass vier Quellen, deren älteste aus der Zeit um 1800 v. Chr. stammt, den Glauben an den Zahnwurm belegen. Es handelt sich um eine Tafel aus Nippur.[12]

Eine Tafel, die bei Assur entdeckt wurde, deutet darauf hin, dass Zahnwurm und Zahnschmerz verschieden behandelt wurden, was auf ein Verständnis als verschiedene Krankheiten hindeuten könnte. Aus der Bibliothek des Assyrerkönigs Assurbanipal (669–631/27 v. Chr.) stammt das Werk eines Nabunadinirbu, das den Titel Wenn ein Mensch Zahnschmerzen hat trägt.[13] Möglicherweise handelt es sich um eine Abschrift eines erheblich älteren babylonischen Textes, in dem neben der Beschreibung einer Behandlung vor allem eine rituelle Beschwörung von Bedeutung ist. Darin lehnt der Wurm, wohl ein Dämon oder böser Geist, vor dem höchsten Gott Anu dessen Gaben, nämlich reife Feigen, Aprikosen- und Apfelsaft ab und bevorzugt das Blut der Zähne.

In der Schrift heißt es: „Als Anu den Himmel erschaffen, der Himmel die Erde erschaffen, …der Sumpf den Wurm erschaffen, da ging der Wurm weinend zu Schamasch (dem Sonnengott) …Hebe mich auf und laß mich zwischen Zähnen und Zahnfleisch wohnen! Der Zähne Blut will ich trinken, des Zahnfleisches Wurzeln will ich fressen!“ Dann folgt eine Beschwörungsformel, die den „Dämon Zahnwurm“ bannen soll: „Weil du dieses sagtest, Wurm, möge dich (der Gott) Ea schlagen mit seiner starken Hand!“ Dieser Text muss dreimal gesprochen werden. Anschließend wird eine schmerzlindernde Mischung aus verschiedenen Arzneien auf beziehungsweise in den Zahn gelegt. Der Leibarzt des römischen Kaisers Claudius, Scribonius Largus empfiehlt im 1. Jahrhundert n. Chr. den Zahnwurm durch Räucherungen mit dem narkotisch wirkenden Schwarzen Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) abzutöten. Er beschreibt hier seine Erfahrungen: „Manchmal wird dabei etwas, was wie kleine Würmer aussieht, herausbefördert.“[14]

Nr. 77: Darstellung von Zahnwürmern, die angeblich im Mikroskop gesehen worden sind, 18.  Jahrhundert, François Watkins, Wellcome Library

Andere Empfehlungen lauteten, zur Behandlung Emmer-Mischbier, gebrochenes Malz und Sesamöl zu vermengen und auf den betroffenen Zahn aufzutragen. Grundsätzlich wurde angenommen, dass überall im Körper aus verdorbenen Säften Würmer hervorgehen konnten.[15] Seit dem Altertum glaubte man, dass ein Ungleichgewicht der vier Körpersäfte − Blut (sanguis), Schleim (phlegma), gelbe Galle (chol-), schwarze Galle (melancholie) − Krankheiten hervorrufen würde. Wollte man einen Patienten heilen, so musste man überschüssige Säfte entfernen. Dies geschah beispielsweise durch Aderlass, Schwitzen, harn- und stuhlgangregulierende Mittel. Die Säftelehre stellte einen wesentlichen Fortschritt gegenüber früheren Ansichten dar, die die Befindlichkeit des Menschen als von den Göttern alleine bestimmt gesehen hatten. Mit der Humoralpathologie begannen die Ärzte des Altertums systematisch die spezifischen Krankheitsneigungen zu beschreiben. Sie war letztlich der Wegbereiter für die Entdeckung der Hormone, Immunkörper und Neurotransmitter in der Neuzeit.

Auch im alten Indien (um 650), Ägypten – hier ist es der Papyrus Anastasi IV, 13, 7 (um 1400 oder um 1200/1100 v. Chr.) − Japan und China war ein kranker Zahn ein „Wurmzahn“, aber auch bei den Azteken – dort wurde beispielsweise Tabak in die Kavität gesteckt – und den Maya wurden Hinweise gefunden, wonach der Zahnwurm für die Karies ursächlich sei. Die Legende vom Zahnwurm findet man ebenso in den Schriften von Homer und noch im 14. Jahrhundert war der Chirurg Guy de Chauliac der Überzeugung, dass Würmer die Karies verursachen.

Starken Einfluss hatten in der Alten Welt die Compositiones medicamentorum des Scribonius Largus, des Leibarztes von Kaiser Claudius. Zur Behandlung empfahl er Räucherungen und Spülungen, aber auch Einlagen und Kaumittel sowie die Räucherung mit Bilsenkrautsamen, die aus diesem Grunde als herba dentaria bezeichnet wurden. Dabei deutet er an, dass bisweilen einige Würmchen bei der Behandlung ausgespien werden. Man glaubte also weiterhin an den Wurm, versuchte aber auch, durch Auflegen von Würmern das Ausfallen von kranken Zähnen zu beschleunigen. Plinius der Ältere hingegen glaubte nicht an die Existenz des Zahnwurmes, jedoch an eine ähnliche Heilwirkung. Plinius gibt auch Inhaltsstoffe des von ihm empfohlenen Zahnreinigungspulvers namens Dentifricium (ὀδοντότριμμα) an: Pulverisierte oder zu Asche verbrannte Knochen, Horn oder Muschelschalen, Bimsmehl, Natron, mit Myrrhe versetzt.[16] Celsus wiederum empfahl zerriebenes Salz. Zahnsalz wird insbesondere in Asien bis heute verwendet.

Im arabischen Raum glaubte man unter Rückgriff auf ältere Traditionen an Zahnwürmer. Dies zeigt das Werk des Abu Bakr Muhammad ibn Zakariya ar-Razi, der das Verhältnis von Leib und Seele als von der Seele bestimmt ansah, ebenso, wie die Werke Avicennas oder von Albucasis. ʽUmar ad-Dimašqi, der um 1200 in Damaskus lehrte, lehnte hingegen in seinem Buch des Auserlesenen über die Enthüllung der Geheimnisse und das Zerreißen der Schleier den Zahnwurm ab, vor allem die Scharlatanerie, die mit Würmern getrieben wurde.[17]

Etwa zu dieser Zeit hing Hildegard von Bingen weiterhin dem Wurmglauben an, erkannte aber mangelnde Hygiene als Ursache. Durch Spülen mit Wasser sollte der Livor, eine Ablagerung, vermieden werden, die sich um den Zahn legen und die gefürchteten Würmer hervorbringen konnte. Sie empfahl Aloe und Myrrhe sowie Kohlerauch. Constantinus Africanus, der aus Tunesien nach Salerno kam, machte im frühen 11. Jahrhundert die dortige Medizinische Universität berühmt. Er brachte antike Kenntnisse und auch die Säftelehre in den Norden, bestätigte aber auch den Zahnwurm.

Folgetheorien der Kariesentstehung

Streptococcus mutans (Gram-Färbung)
Candida albicans

Erst im 19. Jahrhundert wurden verschiedene Theorien zur Entstehung von Karies entwickelt. 1843 wurde die Wurmtheorie durch den Münchener Anatomen Michael Pius Erdl (1815–1848) zur Parasitentheorie entwickelt. Ihr folgte die Entzündungstheorie nach Leonhard Koecker oder es wurden spezielle Stoffwechselprodukte der chemischen Umwandlung von Nahrungsbestandteilen für die Kariesentstehung verantwortlich gemacht.[18] Erst Willoughby D. Miller (1890), der sich während seiner Tätigkeit an der Berliner Universität bei Robert Koch (1843–1910) bakteriologisch fortgebildet hatte, entwickelte die chemoparasitäre Theorie, wonach Milchsäurebakterien bis in die 1960er Jahre als Ursache angesehen wurden. Die von ihm entwickelte Miller-Nadel, eine Sonde, die in der Zahnmedizin zum Auffinden und Sondieren von Wurzelkanälen benutzt wird, ist nach ihm benannt.[19] Sein Ausspruch ging in die Geschichte ein: A clean tooth never decays. (Frei übersetzt: „Ein sauberer Zahn wird nicht krank“).[20][21] Die unterschiedlichsten Theorien – die „Zahnlymphe-Theorie“ (Bödecker, 1929), „Proteolyse-Theorie“ (Gottlieb, 1944), „Ulciphilia-Theorie“ (Forshufvud, 1950), „Organotrope Kariestheorie“ (Leimgruber, 1951), die „Resistenztheorie“ (Knappwost, 1952), die „Korrosions-Theorie“ (Rheinwald, 1956), die „Pulpaphosphatase-Theorie“ (Csernyei, 1956), die „Glycogen-Theorie“ (Egyedi, 1956), „Nichtsaure Kariestheorie“ (Eggers Lura, 1962), „Proteolyse-Chelations-Theorie“ (Schatz und Martin, 1962) − folgten nacheinander, wobei die Theorie Millers über das „Parasito-chemische Prinzip“ nicht widerlegt werden konnte.[22][23]

Erst in der Folge entwickelte sich die spezifische Plaquehypothese, gefolgt von einem Paradigmenwechsel, der zur ökologischen Plaquehypothese geführt hat.[24] Auf Grund mehrerer pathogener Faktoren kommt es zur Zerstörung der Zahnhartgewebe in mehreren Stufen: Eine kontinuierliche Verfügbarkeit fermentierbarer Kohlenhydrate, die zu einem dauerhaft erniedrigten pH-Wert führt, ist die treibende Kraft der Zerstörung einer bakteriellen Homöostase der Plaque (Zahnbelag). Dieser ökologische Druck stimuliert die Vermehrung säureproduzierender und säuretoleranter Keime wie Mutans-Streptokokken und Laktobazillen. Es besteht ferner ein Zusammenspiel des Streptococcus mutans mit dem Pilz Candida albicans, wodurch das Bakterium seine Virulenz verändert. Der Pilz produziert Signalmoleküle, die Gene des Bakteriums zur Produktion zelleigener Antibiotika anregen. Das Bakterium kann durch den Pilz fremdes Erbgut aufnehmen. Auch die Produktion klebriger Substanzen, einer wichtigen Voraussetzung für die Haftung des Streptococcus mutans auf dem Zahn, wird durch den Pilz unterdrückt.[25]

Bis Ende des 20. Jahrhunderts hat sich jedoch der Glaube an den Zahnwurm als Schmerzverursacher in ländlichen Gegenden Chinas erhalten und wurde von so manchem Quacksalber ausgenutzt. Drei dieser Betrügereien aus den Jahren 1985, 1987 und 1993 werden auch aus Taiwan berichtet.[26]

Wenn in der Neuzeit der makroskopische „Zahnwurm“ belächelt wird, so erscheinen in den Mikroskopen der Neuzeit die Bakterien und Pilze zweifellos wurmähnlich.

Frühe Zahnheilkunde

Ägypter und Inder

Altägyptische Zahnerkrankungen:
1. (Gaumenperforation) + 4. (Zyste) Koptische Zeit ; 2. Mazedonische Zeit (Abrasionsgebiss); 3. Prädynastik (aus Naga-ed-Deir, Periapikales Granulom); 5. Römische Zeit (aus Kom el Shouqafa, Osteolyse). Wellcome Library.
Mit Golddrähten befestigte Unterkiefer-Frontzähne 41, 42, einer ägyptischen Mumie
Miswāk als Zahnbürste

Der erste namentlich bekannte Zahnarzt der Weltgeschichte (und gleichzeitig Arzt) war Hesire im alten Ägypten (etwa 2700 v. Chr.), der mit dem Titel wr-ibḥ-swnw als „Großer der Zahnärzte und Ärzte“ geehrt wurde.[27][28] Der Papyrus Ebers, ein medizinischer Papyrus aus dem alten Ägypten beschreibt neben dem Papyrus Edwin Smith (1550 v. Chr.), der zu den ältesten noch erhaltenen Texten zu medizinischen Themen überhaupt zählt, Maßnahmen zur Behandlung von verschiedenen Zahnerkrankungen, insbesondere Karies und Parodontitis. Es wird angenommen, dass der Papyrus Smith lediglich eine Kopie einer mindestens 1.000 Jahre älteren Schrift ist. Dort ging man davon aus, dass beispielsweise Kieferbrüche nicht behandelbar sind. Bei zahlreichen archäologischen Funden kann man davon ausgehen, dass manche als „Therapie“ einzuschätzende Maßnahme post mortem im Rahmen der Mumifizierung stattfand, da der ägyptische Mensch höchsten Wert darauf legte, möglichst intakt in das Totenreich des Osiris einzuziehen.

Das Getreide wurde mit Steinmühlen gemahlen. Das Brot war mit Steinkörnchen verunreinigt. Dadurch und durch die grobe Nahrung wurden die Zähne abgekaut. Teilweise wurde der Zahn bis zur Pulpa abgeschliffen. Kariogene Bakterien taten ihr Übriges und der Zahn entzündete sich. Zahnextraktionen (Zahnentfernungen) waren die Ausnahme. Als Zahnfüllung verwandte man Steinmehle, Harze, Malachit und Pflanzensamen.[29][30]

Bereits im Altertum begann man mit der Zahnhygiene unter Verwendung von fasrig gekauten Zweigen, wie dem Miswāk, der als Zahnbürste diente. Der Zweig enthält Putzkörper, Desinfizienzien und sogar Fluoride. Sie wurde in der altindischen Sammlung medizinischen Wissens des Chirurgen Sushruta (सुश्रुत, Suśruta) etwa 500 v. Chr. empfohlen. Daneben gilt er als Pionier der Anästhesie, die er unter anderem mit Cannabis indica durchführte.[31] Ebenso wird Miswāk im altindischen Gesetzbuch von Manu (Sanskrit, f., मनुस्मृति, manusmṛti) um die Zeitenwende erwähnt. In der islamischen Welt soll ihn Mohammed nach der Hadithliteratur regelmäßig verwendet haben.[32]

Griechen und Römer

Plinius, Naturalis historia, Venezianische Übersetzung aus 1525
Zahnungshilfe mit Wolfszahn an einem Halter aus Bronze
Trepanbohrer, Parc Arqueològic Mines de Gavà
Aulus Cornelius Celsus
Gebiss aus Ton als Votivgabe, Römisches Reich

Griechische Gelehrte wie Hippokrates (um 460–370 v. Chr.) und Apollonios von Kition (In: Περὶ ἄρθρων (Perì árthrōn)) beschrieben die Dentition (Zahndurchbruch). In dem Hippokrates zugeschriebenen Eid heißt es unter anderem: „Was ich bei der Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgange mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren“. Hieraraus ist der Ursprung der ärztlichen Schweigepflicht abzuleiten.

In den Epigrammen Martials (40 − 102/104) ist bereits von Zahnersatz die Rede: „Sic dentata sibi videtur Aegle emptis ossibus indicoque cornu.“ (lat.: So sieht sich Aegle bezahnt, dank gekaufter Knochen aus indischem Horn.")[33] In der römischen Kaiserzeit benutzte man also schon das Elfenbein („Indisches Horn“) zur Herstellung künstlicher Zähne. Plinius der Ältere hat das naturkundliche Wissen in seinem 37-bändigen Werk Naturalis historia zusammengetragen und Kaiser Titus 77 n. Chr. überreicht. In diesem Werk widmet er sich an 169 verstreuten Stellen der Zahnheilkunde. Er beschreibt ebenfalls die Dentition einschließlich ihrer Abweichungen, jedoch werden diese nicht nach ihrer Ursache untersucht, sondern gedeutet. Einen besonderen Stellenwert hatten Säuglinge, die mit durchgebrochenen Zähnen geboren wurden. So weissagten die Beschauer der Valeria Messalina, sie führe ihren Staat ins Verderben. (Die Weissagung soll sich in Suessa Pometia erfüllt haben). Agrippina die Ältere sei vom Glück begünstigt, weil sie rechts oben zwei Eckzähne (Hundszähne) hätte. Mehr als 32 Zähne würden ein langes Leben bescheren. Plinius beschreibt mehrere Dutzend Tinkturen und Mittelchen aus dem Pflanzen-, Tier- und Steinreich. Er beschreibt als Zahnungshilfe, eine Mischung aus Honig und der Asche von Delphinzähnen, verschiedene andere Tinkturen oder beispielsweise die aus einem Wolfszahn oder Pferdezahn bestehende Zahnungshilfe, die durch ihren Zauber Zahnungsbeschwerden von Kindern lindern sollte.[34] Aus dieser Zeit stammt auch eine Beschreibung über die Behandlung von kariösen Zähnen und Zahnfleischerkrankungen und wie Zahnextraktionen durchzuführen seien. Hierfür beschreibt Aristoteles auch Extraktionszangen. Ebenso finden sich Ausführungen dazu, wie mit einer Pinzette und dünnen Drähten gelockerte Zähne zu festigen und Kieferbrüche zu schienen seien.

Archigenes, (Αρχιγένης), ein griechischer Militärarzt unter Trajan, stammte aus Apameia, (Syrien). Er war Sohn des Phillipos (Φίλιππος) und Schüler von Agathinos (Αγαθινός) und entwickelte etwa 100 n. Chr. den Drillbohrer. Nachdem er diesen als Trepanbohrer zum Aufbohren des Schädels verwendet hatte, kam er auf die Idee, auch einen schmerzenden Zahn zu trepanieren, um die entzündete Pulpa zu entlasten. Auf die Idee, kariöses Dentin auszubohren, kam er jedoch nicht.[34] [35]

Zahnbehandler im alten Rom waren meist griechische Sklaven, die bei erfolgreicher, heißt schmerzbeseitigender Behandlung ihre Freiheit erlangen und sogar sozial aufsteigen konnten.[36] Untersuchungen der sterblichen Überreste von Römern erwiesen Versuche in der zahnärztlichen Prothetik und Oralchirurgie.

Welchen hohen Stellenwert die Zähne bei den Römern um die Zeitenwende herum besaßen, zeigen Votivgaben, die aus tongefertigten Gebissen bestanden, aber auch die aus heutiger Sicht merkwürdigen Zahnpflege-Gewohnheiten der Römer, die sich die Zähne mit ihrem Urin putzten.[37] Aulus Cornelius Celsus, ein römischer medizinischer Schriftsteller, beschrieb ausführlich orale Erkrankungen sowie Zahnbehandlungen einschließlich betäubungsmittelhaltiger Mittel und Adstringentien. Auf Celsus geht auch die Beschreibung der vier Entzündungszeichen (rubor, tumor, calor, dolor, lat.: Rötung, Schwellung, Erwärmung, Schmerz) zurück. In seiner Abhandlung De Medicina fasste er die Kenntnisse der alexandrinischen Schule in lateinischer Sprache im 6. Buch stomatologische Probleme zusammen. Ebenso stammen daraus erste Hinweise auf eine kieferorthopädische Behandlung. Der Leibarzt Kaiser Mark Aurels, Galenos von Pergamon, griff die zahnregulierende Idee auf und beschreibt, wie man durch Verschmälern von Zähnen (durch Befeilen) Engstände vermindert.

Galenos erweiterte die vier Entzündungszeichen um das Merkmal der functio laesa, der „gestörten Funktion“. Galenus und der erwähnte Celsus waren die maßgebenden medizinischen Schriftsteller des ersten und zweiten nachchristlichen Jahrhunderts. Ihr Einfluss war noch im Mittelalter im christlichen wie im arabischen Raum bestimmend.

Die Zahnheilkunde wurde jedoch zunächst wieder Teil der Volksmedizin und der Magie. Die Schutzheilige gegen den Zahnschmerz, Apollonia, wurde oft zur einzigen Zuflucht bei Zahnschmerzen.[30]

Mittelalter

Reliquar mit einem der hl. Apollonia zugeschrieben Zahn; Kathedrale von Porto

Schutz und Linderung durch Anrufung der Heiligen

Zahnschmerzen waren eines der zahlreichen Leiden, zu deren Linderung und vor deren Schutz je eigene Heilige angerufen wurden, denen man einen entsprechenden Einfluss zutraute. Vielfach wurden dazu Heilige gewählt, die entsprechend der Überlieferung als Märtyrer an den gleichen Teilen des Körpers gelitten hatten.

Das Martyrium der heiligen Apollonia; Heilbronner Münster
Lukas van Leyden: „Das Zahnziehen“, 17. Jahrhundert (Szépművészeti Múzeum, Budapest)

So wurden der Überlieferung nach Apollonia von Alexandria, die unter Kaiser Philippus Arabs (249−251) als Märtyrerin starb, die Zähne mit einer Zange herausgerissen, bevor sie sich in den Scheiterhaufen stürzte. Ihr Gedenktag in der katholischen und der orthodoxen Kirche ist der 9. Februar. Papst Johannes XXI. (1276−1277) riet den Gläubigen, bei Zahnschmerzen ein Gebet zu Apollonia zu sprechen. So wurde sie zur Beschützerin vor Zahnschmerzen, aber auch zur Schutzheiligen der Zahnärzte sowie aller sonstigen Berufsstände im zahnmedizinischen Bereich. Die Heiligsprechung Apollonias erfolgte 1634 durch Papst Urban VII.[38]

Auf Ketten aufgereihte Körner der Gemeinen Pfingstrose wurden in Süddeutschland Apolloniakörner genannt und zahnenden Kleinkindern zum Kauen gegeben. In Frankreich waren sie als Herbe de St. Antoine bekannt.[39] Auch andere schmerzlindernde Pflanzen erhielten entsprechende Namen, wie im Salzburgerland die Apolloniawurzel als Bezeichnung für den Wolfs-Eisenhut,[40] eine Bezeichnung, die auch in Bayern anzutreffen war, oder das Apolloniakraut (Bilsenkräuter).

Priester und Barbiere

Im Mittelalter hatte man nach der Völkerwanderungszeit noch nicht wieder das Niveau der Heilkundigen in der Antike erreicht, wie etwa eine kleine Prothese zum Ersatz der eigenen, zuvor herausgefallenen mittleren Schneidezähne erweist, die man im slawischen Gräberfeld von Sanzkow (Kreis Demmin) fand.[41][42]

Zu Beginn des Mittelalters übten Mönche und Priester ärztliche und zahnärztliche Tätigkeiten aus. Bader assistierten ihnen dabei. Das zweite Laterankonzil 1139 hat Priestern mit ernsten Sanktionen gedroht, wenn sie sich mit dem Behandeln beschäftigen. Papst Alexander III. traf 1163 auf dem Konzil von Tours eine weitreichende Entscheidung, dass blutige Eingriffe mit dem priesterlichen Amt unvereinbar seien: Ecclesia abhorret a sanguine („Die Kirche schreckt vor dem Blute zurück“). Das Vierte Laterankonzil im Jahre 1215 untersagte den Medizinern im priesterlichen Gewand endgültig die Ausübung chirurgischer Maßnahmen, denn die Schuld am Tode eines Menschen machte zum Priesteramt untauglich. Die Heilkunde des europäischen Mittelalters hat daraufhin eine Entwicklung genommen, die erst im 19. Jahrhundert wieder zurückgenommen wurde.

Der Bader war der Besitzer oder Vorsteher einer Badestube, auch Badehaus genannt. Er war zur Ausübung der niederen Chirurgie und zum Rasieren berechtigt. Da sich aus finanziellen Gründen nicht jeder ausgebildete Bader eine Badestube leisten konnte, entstand mit der Zeit ein neuer Berufsstand der Barbiere, die im Prinzip das gleiche Behandlungsspektrum anboten, aber eben ohne Bad. Die Barbiere (von frz. barbe, „Bart“) waren nach Stand und Berufsauffassung Handwerker. Zum ersten Mal werden Barbiere in einem Kölner Amtsbrief 1397 erwähnt.[43] 1450 durften Barbiere in England gemäß einer Entscheidung des Parlaments nur Aderlass durchführen, Zähne ziehen und die Haarpflege ausüben. Bis 1745 existierten die Chirurgenverbände parallel zu den Barbierverbänden. Durch die Entscheidung von Georg II. aus Großbritannien wurden die Verbände getrennt und die Barbiere konnten sich der Haarpflege widmen. König Ludwig XIV. fällte eine gleiche Entscheidung einige Jahre später. 1779 wurden die Barbiere und Bader durch die deutschen Reichsgesetze vereinigt. Am 25. Mai 1804 erließ der dänische König das „276. Patent wegen Errichtung eines Sanitätscollegiums". Durch die neue preußische Gewerbegesetzgebung wurden im Jahre 1811 die Zünfte aufgehoben und die Ausübung der Chirurgie vom Barbiergewerbe getrennt. Dadurch konnte sich die Chirurgie unabhängig vom Barbier-/Friseurgewerbe weiterentwickeln, insbesondere nachdem 1818 die Niederlassungsfreiheit für Heilpersonen eingeführt worden war.

Quacksalber; Franz Anton Maulbertsch (1724–1796)

In Deutschland waren die Zahnheilkunde und andere medizinisch-chirurgische Fächer eines akademisch gebildeten Arztes unwürdig. So übernahmen Barbiere den Großteil der zahnmedizinischen Versorgung der Bevölkerung. Nach Grosch war im süddeutschen Raum die Berufsbezeichnung Bader dasselbe, was in Norddeutschland ein Barbier war. Allerdings konnten beide Zünfte – abhängig von Region und Zeitepoche – verschiedene Funktionen ausüben.[44] Sie gaben sich verschiedenste Berufsbezeichnungen, wie Zahntechniker, Zahnkünstler, Zahnartist, Dentist, Zahnoperateur, in Amerika approbirter Zahnarzt, Doctor, Arzt, Zahnarzt, Specialist für Zahnleidende, Docent, Lehrer der modernen Zahntechnik, amerikanische Doctorin of dental surgery, Schweizer Zahnarzt oder firmierten als Atelier für zahnärztliche Operationen oder zahnärztliches Atelier. Neben ihnen waren die Zahnreißer auf Jahrmärkten unterwegs.[45]

Der Nachfrage nach helleren Zähnen versuchten die Barbiere mit Aqua fortis (Salpetersäure) nachzukommen. Es sollte jedoch bis 1989 dauern, bis eine Methode des Bleichens (engl.: Bleeching) nach V. B. Haywood und Heyman mittels Wasserstoffperoxid (H2O2) Verbreitung fand.[46]

Am 1. Dezember 1820 erging vom Sanitätscollegium in Kiel die Gebührenordnung für alle medizinischen Berufe. Da die Barbiere auch zum Zähneziehen berechtigt waren, konnten sie auf die Taxe der Zahnärzte zurückgreifen.

Anfang des 18. Jahrhunderts waren in der Neuzeit verschwundene Fachausdrücke in Gebrauch. „Weinstein", „Tartarus dentium“ (nach Paracelsus Tartarus, „Ablagerungen und Konkremente“) oder „Odontolithus“ (griech.: ὀδόντος odontos, (Genitiv)‚ „Zahn“; λιθος, lithos, „Stein“) waren die Bezeichnungen für Zahnstein. Beim „Ausbrennen" eines Zahnes wurde die Zahnpulpa mit einer heißen Sonde behandelt. Das „Abfeilen" eines Zahnes diente dazu, kariöse Stellen des Zahnes zu entfernen, damit sich die Karies nicht weiter ausbreite. Dabei entstanden unschöne Lücken zwischen den Zähnen, welche man dadurch vermied, dass man die Zähne lediglich distal (rückwärtig) feilte und die gefeilten Zähne mit einem Füllmaterial versah. Mit dem „Skarifizieren des Zahnfleisches" (Schröpfen) wurde ein Abszess eröffnet.[45]

Neben zahlreichen Zahnwässerchen, Zahntincturen und J. A. Rieses´s Witwe Zahnwolle oder Kropp´s Zahnwatte (20 % Carvacrolwatte) wurde das Seidelbastpflaster mit Kanthariden (Emplastrum mezerei cantharidatum, Drouotisches Pflaster) gegen Zahnschmerzen angeboten, das hinter dem Ohr zu tragen war. Zu seiner Herstellung „werden 30 Teile Spanische Fliege und 10 Teile Seidelbastrinde acht Tage mit 100 Teilen Essigäther ausgezogen; in der filtrierten Tinctur löst man 4 Teile Sandarach, 2 Teile Elemi und 2 Teile Kolophonium und streicht sie dann auf Taft, der vorher mit einer Lösung von 20 Teilen Hausenblase in 200 Teilen Wasser und 50 Teilen Spiritus überzogen worden war." 1895 wurden „Bernstein-Zahnperlen für zahnende Kinder" angeboten, die als „wirksamer als Zahn-Halsbänder" angepriesen wurden.

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Barbiere immer mehr zum Beruf des Friseurs hin. Mit der neuen Gesellen-Prüfungsordnung vom 20. März 1901 fand die Trennung zwischen Haar- und Heilkunst statt. Die Berufsbezeichnung „Barbier" verschwand endgültig im Jahre 1934. Zähne ziehen durften sie aber noch bis zur Verabschiedung des Zahnheilkundegesetzes im Jahre 1952.[45]

Rückgriff auf antike Lehren, arabischer Einfluss, neue Annahmen

Die Schule von Salerno in einer Darstellung im Kanon des Avicenna

Die Aufnahme und Wiederbelebung antiker Krankheitsvorstellungen und Behandlungsmethoden ins christliche Europa erfolgte über Salerno. Die von den Benediktinern betreute Schule von Salerno war eine der ersten medizinischen Hochschulen Europas und integrierte Fachwissen aus dem arabischen, dem griechischen, dem jüdischen und dem westlich-lateinischen Kulturkreis. Damit übernahmen die Klöster zu Beginn ihres Auftretens eine soziale Aufgabe für die Allgemeinheit, wobei Constantinus Africanus (1017−1087) von zentraler Bedeutung war. Er übersetzte arabische Kompendien ins Lateinische und machte sie damit der Gelehrtenwelt zugänglich. Damit zog zum einen die Humoralpathologie der Antike wieder ein, die Zahnschmerzen auf kopfabwärts strömende Säfte zurückführte, zum anderen die Vorstellung von einem geteilten Unterkiefer. Constantinus empfahl eine Arsenapplikation zur Bekämpfung von Zahnschmerzen.[47] Bereits um 2700 vor Christus soll die Anwendung von Arsen zur Behandlung eines schmerzenden Zahnes in der chinesischen Heilkunst durch Huang-Ti (黃鈦) in seinem Werk Net Ching beschrieben worden sein. Die Chinesen kannten neun Ursachen für Zahnschmerzen (chin.: Ya-Tong) zuzüglich sieben Formen der Zahnfleischerkrankungen. Sie wendeten dagegen die Akupunktur an, deren Technik auf 388 Seiten beschrieben war, davon 26 Seiten von Akupunkturmaßnahmen gegen Zahnschmerzen.[48]

In dem Mitte des 10. Jahrhunderts erschienenen Werk „Liber Regius“ empfahl der arabische Arzt Haly Abbas (ʿAli ibn al-ʿAbbās; † 944) ebenfalls den Einsatz von Arsenik zur Devitalisation (Absterben) der Pulpa.[49] Arsen(III)-oxid wurde bis in die Neuzeit zur Devitalisation der Zahnpulpa verwendet und verschwand in den 1970er Jahren wegen der krebserregenden Wirkung, Entzündungen des Zahnhalteapparates, des Verlustes eines oder mehrerer Zähne einschließlich Nekrosen des umliegenden Alveolarknochens, Allergien und Vergiftungserscheinungen aus dem Therapiespektrum.[50] Einige wenige Hinweise zur Behandlung von Zahn- und Zahnfleischbeschwerden finden sich beim größten jüdischen Gelehrten des Mittelalters, Maimonides (1135/38−1202). Er konnte sich dabei nur auf wenige Talmudstellen berufen. Eine davon verbietet einem Priester (Kohen) den Gottesdienst, wenn ihm Zähne fehlen, da ein solcher Kohen unansehnlich sei.[51]

Die Schule von Salerno brachte auch Gilbertus Anglicus († 1240) hervor, der zwei Ursachen für Zahnschmerzen unterschied, nämlich zum einen schwache Zähne und zum anderen schlechte Säfte und Speisereste zwischen den Zähnen.

Zahnbehandlerin, 1500−1600, Wellcome Library, London

Eine weitere Region, über die arabische Kenntnisse nach Norden gelangten, war die Übersetzerschule von Toledo. Dabei diente der ins Lateinische übersetzte Qānūn at-Tibb (arab. القانون في الطب, Kanon der Medizin) des Avicenna als Vorlage für Chirurgen wie Bruno von Longoburgo, Teodorico Borgognoni oder Wilhelm von Saliceto. Das Werk, von dem 1470 im gesamten Abendland 15 bis 30 lateinische Ausgaben existierten, galt bis ins 17. Jahrhundert als wichtiges Lehrbuch der Medizin.[52] Im arabischen Großreich wurden alte griechische Schriften ins Arabische übersetzt und bildeten die Grundlage der Heilkunst, die um die Vorschriften des Korans ergänzt wurden. Saliceto übernahm in Toledo wiederum in seinen Übersetzungen aus dem Arabischen ins Lateinische die aus den Vorschriften des Korans abgeleiteten Behandlungsmethoden, die jedoch erhebliche Einschränkungen für die Anatomie und Chirurgie vorsahen. Das Vergießen von Blut war im Islam verboten, weshalb man dort unblutige Behandlungsmethoden entwickelte: Zur Zahnentfernung wurden zuvor Ätzmittel auf das Zahnfleisch aufgetragen, bis der Zahn durch die nachfolgende Entzündung des Zahnhalteapparates soweit gelockert war, dass man ihn mit der Hand – und damit „unblutig“ – entfernen konnte. Dies korrelierte mit dem oben erwähnten Edikt Papst Alexander III., dass blutige Eingriffe mit dem priesterlichen Amt unvereinbar seien. Bernhard von Gordon warnte jedoch vor entsprechender Behandlung der Frontzähne. Er erkannte zudem in seinem Lilium medicinae (um 1303), dass einseitige Kaubelastungen zur Zahnstein- und Belagsbildung an der unbenutzten Seite führten. Ebenso geht die Fixierung eines frakturieren Unterkiefers am intakten Oberkiefer (Intermaxilläre Fixation) auf Saliceto zurück. Erst im 19. Jahrhundert wurde diese Idee wieder aufgegriffen und weiterentwickelt.

Zahnschlüssel“, wie er im 17./18. Jahrhundert in Gebrauch war, Joseph Allen Skinner Museum, South Hadley, Massachusetts

Abu l-Qasim (936 − 1013), im Westen als Albucasis bekannt, bezeugt in seiner 30-bändigen medizinischen Schrift Kitāb at-Taṣrīf (arab.: ‏كتاب التصريف‎) sein umfassendes Wissen und Können in der Chirurgie der Zähne, der Zahnstabilisierung mit Gold- und Silberdraht und bei der Behandlung von Zahnfleischproblemen, einschließlich der Zahnprophylaxe. Abulcasis perfektionierte viele zahnärztliche Instrumente, wie man seinen Skizzen entnehmen kann.

Etwa 50 Jahre später verfasste Ambroise Paré zahlreiche Beiträge zur Zahnbehandlung. Er entwickelte stabilisierende Ligaturen für Kieferfrakturen, experimentierte mit der Wiederbefestigung herausgeschlagener Zähne und konstruierte einfachen, festsitzenden Zahnersatz.

Guy de Chauliac führte in seiner Chirurgia Magna von 1363 diverse Extraktionsinstrumente wie Hebel und Zangen auf, berief sich aber ansonsten auf Avicenna und Abulcasis. Er bestätigte darüber hinaus, dass Barbiere und umherreisende Zahnreißer die meisten Extraktionen vornahmen. Trotz verschiedener weiterer Schriften hielt sich die mittelalterlich-antike Tradition bis in das 18. Jahrhundert.

Einer der Begründer der Anatomie, war Andreas Vesalius, der mit seinem Anatomiewerk De humani corporis fabrica libri septem von 1543 die Ansichten der antiken Autorität Galen von Pergamon in Frage stellte. Vesal stützte sich bei seinen anatomischen Erkenntnissen, die die neuzeitliche Anatomie begründeten, auf die Sektion von menschlichen Leichen, während Galen seine (fehlerhaften) Erkenntnisse noch durch das Sezieren von Tieren gewann. Durch ihn erfolgte die Erstbeschreibung der Gelenkbänder und Zwischengelenkknorpel des Kiefergelenks. Ferner erörterte er sehr genau die Funktion der Muskeln von Gesicht und Wange, gab eine exakte Anatomie der Zahnwurzeln und erkannte als erster die Pulpahöhle, jedoch nicht ihre Funktion.[53] Bartolomeo Eustachi (1500/1514–1574), war der erste, der die erste und zweite Dentition genauer untersucht hat und auch die Funktion der Pulpahöhle beschrieb.[54][55]

Nur wenige Untersuchungen wurden bislang in der Neuzeit an mittelalterlichen Leichnamen vorgenommen, um etwa die Parodontitis-Erreger zu bestimmen. Im Rahmen einer Studie konnten größere Mengen Erbsubstanz aus dem Zahnstein eines tausend Jahre alten Skeletts isoliert und entschlüsselt werden. Es handelt sich dabei um Zahnstein eines Mannes, der im Kloster Dalheim (Lichtenau) lebte. Dabei konnten wesentliche Teile des Genoms eines Parodontitis-Bakteriums rekonstruiert werden, und es wurde erstmals Erbmaterial von Nahrungsbestandteilen gefunden, darunter 40 opportunistische Erreger, Antibiotika-Resistenzgene, es gelang die Genomrekonstruktion des parodontalen Krankheitserregers Tannerella forsythia, von 239 Bakterien- und 43 menschlichen Proteinen. Die Entdeckung weist den Weg zu einem besseren Verständnis von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen und zeigt auf, wie sich die menschliche Mundflora sowie Volkskrankheiten in der menschlichen Evolution entwickelt und angepasst haben.[56]

Erst durch Pierre Fauchard wurden erneut Veränderungen eingeleitet.

Protagonisten der Zahnheilkunde im 17. und 18. Jahrhundert

Pierre Fauchard

Pierre Fauchard

Die Zahnheilkunde wurde in Europa erstmals in Frankreich als selbständige medizinische Disziplin eingeführt. Ludwig XIV. (1638–1715) erließ das Edikt Expert pour les dents („Spezialist für Zähne“), das den Barbieren die Zahnextraktion verbot und einen den Chirurgen gleichberechtigten Berufsstand des „Chirurgien dentiste“, des „zahnärztlichen Chirurgen“, einführte. In der Folge publizierte Pierre Fauchard (1678–1761) 1723 das Buch Le Chirurgien Dentiste ou Traite des dents („Der Zahnarzt oder die Behandlung der Zähne“).[57] Fauchard gilt mit dieser Publikation als Vater der modernen Zahnheilkunde. Sein Buch war das erste, das umfassend die Zahnheilkunde beschrieb, einschließlich der Grundlagen der oralen Anatomie und Funktionsweise sowie chirurgischer, konservierender und prothetischer Behandlungsverfahren. Seine Überlegungen waren völlig neu. Die von ihm als „Deutsche Zahnwurm-Theorie“ bezeichnete Ursache der Karies lehnte er als falsch ab. Er habe oft durch ein Mikroskop geschaut und habe keine Würmer gefunden. Zucker schade sowohl dem Zahnfleisch, als auch den Zähnen. Man solle den Genuss von Zucker in der täglichen Nahrung begrenzen. Die Milchzähne trennen sich scheinbar von ihren Wurzeln. Es sei jedoch falsch, wenn einige Zahnärzte behaupteten, sie hätten keine Wurzeln. (Die falsche Behauptung beruhte wohl darauf, dass ausgefallene Milchzähne keine Wurzeln mehr aufweisen, da diese vor dem Zahnwechsel resorbiert werden). Der erste authentische Fallbericht einer homoplastischen Zahntransplantation (von Mensch zu Mensch) wurde 1728 durch Pierre Fauchard verfasst.

Fauchard empfahl Blei, Zinn oder Gold zur Füllung kariöser Zähne. Zähne sollten regelmäßig von einem Zahnarzt gereinigt werden. Er beschrieb Zahnregulierungen, wobei er bei unregelmäßig stehenden Zähnen empfahl, Platz zwischen ihnen durch Befeilen zu schaffen, die Zähne mit einer Pinzette zu lockern und mit Drähten die Zähne in ihrer neuen Position zu fixieren, bis sie wieder fest würden. Wenn ein Zahn ausgeschlagen werde, könne er replantiert (wieder eingepflanzt) werden und er werde über viele Jahre noch seinen Dienst versehen können. Er war ein vehementer Gegner zahnärztlicher Scharlatane und kritisierte deren untaugliche oder betrügerische Verfahren.

Zahnbürste mit vergoldetem Griff aus Silber von Napoleon Bonaparte, 1795

So lehnte er ab, dass Salpetersäure und Schwefelsäure zur Zahnsteinentfernung auf die Zähne aufgetragen werden, wodurch die Zähne nur stark beschädigt und nachfolgend der Extraktion zuzuführen seien. Fauchard kritisierte die Verwendung von Rosshaar in Zahnbürsten, die zu weich seien, um Zahnbeläge entfernen zu können und forderte statt dessen die in China seit Beginn des 16. Jahrhunderts verwendeten Zahnbürsten aus Schweineborsten zu verwenden, beziehungsweise mit Schwämmchen oder Läppchen zu reinigen. Um 1700 erfand Christoph von Hellwig eine Zahnbürste in der heutigen Form. Mit der Erfindung des Nylons wurden 1938 durch das US-amerikanische Unternehmen DuPont die ersten Nylonzahnbürsten hergestellt.[58]

Ebenso deckte er auf, dass Scharlatane die Zähne mit billigem Zinn oder Blei füllten, diese nur durch eine dünne Goldschicht bedeckten und sie als teure Goldfüllungen verkauften.[59] Blattgold zum Ersatz von Zahnhartgewebe wurde im arabischen Raum schon im achten Jahrhundert benutzt. Erste schriftliche Hinweise im europäischen Raum auf Goldfolie als Füllungsmaterial für Zähne finden sich erst Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Goldhämmerfüllung in einem Molar (Backenzahn) ist bei der im Jahr 1601 beigesetzten Anna Ursula von Braunschweig-Lüneburg dokumentiert.[60] Damals wurde die Goldfüllung im Gegensatz zur Moderne nicht aus verflüssigtem Metall gegossen, sondern mittels Kaltverschweissung gelegt. Diese beruht auf der Eigenschaft von Gold, in hochreinem Zustand an seiner Grenzfläche Atombindungen zu bilden und dadurch auszuhärten. Die Goldfolie wird dabei mit einem Hämmerchen (daher der Name) in den Zahn geklopft (kondensiert). Einen Aufschwung erfuhr die Goldhämmerfüllung in den Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert und hat sich bis in die Neuzeit als Füllungsverfahren erhalten, da sie eine zahnsubstanzschonende Restaurationstechnik darstellt.[61]

Philipp Pfaff

Abhandlung von 1756
Phillip Pfaff

Sein Pendant war in Deutschland Philipp Pfaff, der 1756 das erste Lehrbuch über Zahnmedizin in deutscher Sprache veröffentlichte: „Abhandlungen von den Zähnen des menschlichen Körpers und deren Krankheiten“. Er beschrieb unter anderem die Abformung des Kiefers mit Siegelwachs, wobei der erstmals mit Gips ausgegossene Abdruck als Modell zur Herstellung von Zahnersatz diente. 1840 beschleunigten die Amerikaner L. Gilbert und W. H. Dwinelle die Abbindung des Gipses durch Zusätze von Salzen und verwandelten ihn damit zu einem geeigneten Abformmaterial. Gips fand dadurch beim funktionellen Gipsabdruck bei zahnlosen Patienten Anwendung.[62]

Die „direkte Überkappung“, eine Abdeckung der vitalen, eröffneten Zahnpulpa (Zahnnerv) mit Goldplättchen, geht auf Pfaff zurück. Ferner veröffentlichte er die erste Beschreibung einer extraoralen retrograden Wurzelkanalfüllung im Rahmen einer Zahnreplantation. Dabei wird am extrahierten Zahn der Wurzelkanal von der Wurzelspitze aus verschlossen und anschließend der Zahn replantiert (wieder eingepflanzt). Pfaff wurde von Friedrich dem Großen zum Hofzahnarzt ernannt. Nach ihm ist das Philipp Pfaff Institut, die gemeinsame Fortbildungsakademie der Zahnärztekammer Berlin und der Landeszahnärztekammer Brandenburg, benannt.[63]

John Hunter

John Hunter

In England verfasste John Hunter 1771 The Natural History of the Human Teeth (engl.: „Die Naturgeschichte der menschlichen Zähne“) und 1778 A Practical Treatise on the Diseases of the Teeth (engl.: „Eine praktische Abhandlung zu den Krankheiten der Zähne") mit detaillierten Beschreibungen zur Anatomie und Physiologie der Zähne.[64] Das Interesse Hunters galt unter anderem der Transplantation von Zähnen. Er übersah jedoch, dass in zahlreichen Fällen durch die Transplantation Infektionskrankheiten, insbesondere die Syphilis übertragen wurde. Er glaubte, dass dies nur bei eitrigen Zähnen möglich sei. Zahlreiche Zahnbehandler entwickelten daraufhin verschiedene Voraussetzungen, die ein Zahnspender zu erfüllen hatte, um die Übertragung von Krankheiten zu minimieren.[65] Zahntransplantation wurde bereits von den alten Ägyptern, später auch von den Etruskern, den Griechen und den Römern durchgeführt.[66] Erste schriftliche Anhaltspunkte finden sich im Jahr 1594.[67] 1685 wurden von Charles Allen (York) detaillierte Ausführungen zur heteroplastischen Zahntransplantation (von Tier zu Mensch) gemacht, einschließlich der Beschreibung, wie dazu das Tier gefesselt werden müsse. Es war das erste zahnmedizinische Büchlein, das im englischen Sprachraum erschienen ist und erstaunliche Erkenntnisse in Anatomie und Physiologie enthält.[68] In den 1930er Jahren wurde die Heilung transplantierter Zähne erstmals histologisch durch Heinrich Hammer (1891–1972) untersucht. Nur bei vollständigem Erhalt des Desmondonts (Wurzelhaut) kommt es zu einer Einheilung, sonst heilt das Transplantat zunächst knöchern ein und wird anschließend resorbiert.[69][70]

Grundlagenforschung

Erst als die Anatomie und die Physiologie entsprechende Fortschritte in der Grundlagenforschung gemacht hatten, konnte auch die Zahnheilkunde allmählich zu einer selbstständigen Wissenschaft werden. Hierzu gehören in erster Linie die einschlägigen mikroskopischen Untersuchungen von Jan Evangelista Purkyně (1787−1869), Anders Adolf Retzius (1896−1860) und Albert von Kölliker (1817−1905).

Extraktionszangen gehen in ihrer heutigen Form auf den englischen Kieferchirurgen John Tomes (1815–1895) zurück. Die von ihm 1840 entdeckte Tomes-Faser ist nach ihm benannt, der Zellfortsatz eines Odontoblasten (Dentinbildner), der sich in den Dentinkanälchen befindet. Er wurde auf Grund dieser und anderer Verdienste um die Zahnmedizin zum ersten Präsidenten der British Dental Association gewählt.

Historische Behandlungsformen

Rekonstruktive Zahnheilkunde

Zahnärztliches Reklameschild aus China mit aufgereihten extrahierten Zähnen

Es gibt Hinweise darauf, dass Zahnamalgam bereits zu Beginn der Tang-Dynastie (chinesisch 唐朝, Pinyin táng cháo) in China (618–907 n. Chr.) als Füllungsmaterial verwendet wurde, wie man Schriften des chinesischen Arztes Su Kung (蔌哭嗯) aus dem Jahre 659 entnehmen kann. Als „silberner Teig“ kehrt Amalgam im „Ta-Kuan Pent-ts'ao“ (大观被压抑的曹操) um 1107 wieder. Auch in der Ming-Periode (chinesisch 明朝, Pinyin míng cháo) wird die Legierung 1505 und 1596 (von Li Shi-Zhen 李时珍) erwähnt. 1505 beschreibt Liu Wen t'ai (刘雯台) die genaue Zusammensetzung: „100 Teile Quecksilber, 45 Teile Silber und 900 Teile Zinn, die in einem eisernen Topf zu verrühren sind.“[71]

1530 erschien das Zene Artzney Buchlein wider allerlei kranckeyten und gebrechen der tzeen, ein „kleines Heilbuch für alle Arten von Krankheiten und Gebrechen der Zähne“, das erste Buch, das ganz der Zahnheilkunde gewidmet ist, geschrieben für Barbiere und Wundärzte, die den Mund behandeln. Es deckt Themen wie Mundhygiene, Zahnextraktion, Bohren der Zähne und die Anfertigung von Goldfüllungen ab. Es hält Ratschläge bereit, „wie den kindern zu helffen ist, daß in [ihnen] ir zene leichtlich wagsen“: Man soll die Kleinen häufig baden und danach das Zahnfleisch mit einem Finger, der zuvor in warmes Hühner-, Gänse- oder Entenfett getaucht worden ist, „subtil reiben und trucken“. Wenn die Zähne durchbrechen, so nimmt man „fein subtile“ Wolle vom Hals eines Schafes, taucht sie in warmes Kamillenöl und legt sie anschließend auf den Hals und die Wangen des Säuglings. Manchmal versuchte man auch, „schweres“ Zahnen dadurch zu erleichtern, dass man dem Kind eine eingefettete Fledermaus um den Hals hing.[72]

Wer sich kein Gold leisten konnte, bekam in der Regel eine Füllung aus Blei (wovon sich die „Plombe“ ableitet, von lateinisch plumbum, Blei) oder – weniger dauerhaft – aus den Harzen Galbanum oder Opopanax.[73]

Amalgamfüllung

Da das Blei zu weich war, ging die Suche nach einem haltbaren Material weiter. In Deutschland wurde das Amalgam wiederentdeckt und erstmals von dem Ulmer Arzt Johannes Stockerus 1528 eingesetzt, der in seinem Arzneibüchlein „Praxis aurea“ die Herstellung von Amalgam beschreibt, das „in einem Zahnloch härtet wie Stein“.[33] Seine Einführung in der westlichen Welt erlebte Amalgam jedoch erst in den 1830er Jahren. Anfangs wurde Amalgam durch Mischen von Quecksilber mit einer Feilung aus Silbermünzen hergestellt.[71] 1819 führte Auguste Onésime Taveau das Amalgam in Frankreich und Thomas Bell in England ein.[29] Bereits 1833 brach in den USA nach der forcierten Einführung von Amalgam als Füllmaterial der sogenannte „Amalgamkrieg“ aus, der zu einem zeitweiligen Verbot des Amalgams als Füllmaterial führte. Jeder Zahnarzt, der Amalgam verarbeitete, wurde aus der „American Society of Dental Surgeons" ausgeschlossen, was 1856 zur Auflösung dieses Verbandes führte.[74] In Deutschland flammte eine ähnliche Diskussion in den 1920er Jahren auf.[75] Während dieser sich mittlerweile über fast zweihundert Jahre hinziehenden Debatte konnte eine wesentliche Gesundheitsgefährdung nicht nachgewiesen werden.

Kavitätenklassen nach Black
Zahnextraktion auf einer phönizischen Vase, Wellcome
Nachbildung eines etruskischen Zahnersatzes, etwa 700 v. Chr.

Im Zusammenhang mit Amalgamfüllungen stellte Greene Vardiman Black 1892 die nach ihm benannten Blackschen Regeln für die Kavitätenpräparation auf, einschließlich des Grundsatzes Extension for prevention (engl.: Ausdehnung [der Kavität] zur Vorbeugung). Dadurch sollte der Zahn so weit aufgebohrt werden, dass die Füllungsränder in einen Bereich verlegt wurden, der der Reinigung leicht zugänglich ist. Er teilte ferner die Kavitätenformen in fünf Kavitätenklassen ein, die bis heute ihre weltweite Bedeutung behalten haben. Black erfand das Phagodynamometer zur Kaudruckmessung, das 1895 der Fachwelt vorgestellt wurde.[76]

Ästhetische und rituelle Zahnkorrekturen

Zahnveränderungen; 1−3: Afrika;
4−6: Malaysia

Das Fachgebiet der Ethno-Zahnmedizin beschäftigt sich mit den verschiedenen Prozeduren der Zahnveränderungen. Die ersten zahntechnischen Arbeiten wurden Mitte des ersten Jahrtausends vor der Zeitenwende von Etruskern und Phöniziern (heute Libanon) angefertigt. Die Etrusker (heute Norditalien) konnten Goldkügelchen von 0,1 mm Durchmesser herstellen und ohne Lötstellen miteinander verbinden. Ihre Metallurgen besaßen folgende Rezeptur: „Wenn man den Saft von drei Gemüsearten und Holzkohlenstaub mit Goldpartikeln mischt, bilden sich wie von Geisterhand winzige Goldperlen.“ Die Abbildung rechts zeigt menschliche oder tierische Ersatzzähne die mit einem Metallstift an einem Band aus Gold fixiert und an den übrigen Zähne befestigt wurden. Sie wussten, dass Gold durch den Speichel nicht angegriffen wurde. Frauen und Männer waren gleichgestellt. Auch Sklaven durften vornehme Kleidung und Goldschmuck tragen.[77] Die Zahnheilkunde lag in den Händen von Ärzten.

Künstliche Deformierungen wurden seit Jahrtausenden vorgenommen – immer in einem rituellen bzw. kulturellen Kontext. In Abhängigkeit von den jeweiligen Völkern unterscheidet man verschiedene Deformationstypen: Es gibt die Spitz-, Lücken-, Flächen- oder Zackenfeilungen der Zähne, Horizontalfeilungen bis hin zum kompletten Absägen der Zahnkrone. Hinzu kommen Furchen-, Zellen- und Relieffeilungen, das Verdrängen von Frontzähnen aus ihrer natürlichen Position, die Schaffung und Vergrößerung von Diastemata bzw. Lücken, das Herausbrechen oder -hebeln einzelner oder mehrerer Zähne mittels Speerspitze oder Steinschlag, die Elongation (scheinbare Verlängerung) mittlerer Frontzähne, den Zahnschmuck und die künstliche Färbung der Zähne.[78]

Zahnschwärzen

In Japan war das Zahnschwärzen Ohaguro (jap. お歯黒) seit Mitte des ersten Jahrtausends Mode, wie Spuren von geschwärzten Zähnen in Knochenfunden aus der Kofun-Zeit (300 bis 710 n. Chr.) vermuten lassen. Das Ohaguro geht auf die Heian-Zeit (794–1192) zurück. Erstmals schriftlich erwähnt wurde es im Genji Monogatari (jap. 源氏物語, dt. Die Geschichte vom Prinzen Genji) im 11. Jahrhundert, obwohl es bereits seit 2879 v. Chr. praktiziert wurde. Durchgeführt wurde Ohaguro von Frauen und Männern des Hofadels und später durch die Samurai. Während der Edo-Zeit (jap. 江戸時代, Edo jidai,1603 bis 1868) war das Schwärzen der Zähne bei verheirateten Frauen üblich. Es galt als erotisch, da es den Kontrast zur weißen Gesichtshaut erhöhte. Es war deshalb unter den Frauen der Bordellviertel sehr verbreitet. Gleichzeitig galt es als Symbol ehelicher Treue. Im 18. Jahrhundert wurde Männern das Zähneschwärzen verboten, 1871 weitete die Meiji-Regierung (jap. 明治時代 Meiji jidai) schließlich per Kabinettsbeschluss dieses Verbot auch auf das weibliche Geschlecht aus, da dieser Brauch unter westlichem Einfluss als barbarisch eingestuft wurde.[79] In der Nguyễn-Dynastie (Hán Nôm: 家阮) in Vietnam (1802 bis 1945) hielt sich der Brauch bis ins 20. Jahrhundert. In Südostasien war es ein Zeichen für Stärke und Ehrenhaftigkeit, galt als Schönheitssymbol und signalisierte bei Frauen die Bereitschaft zur Eheschließung.[80] Zum Färben der Zähne verwendete man eine aufwändig hergestellte Mixtur aus Eisenspänen, die in Tee oder Reiswein eingelegt wurden und oxidierten. Die so entstandene schwarze Farbe wurde mit einem weichen Pinsel und mit Hilfe von Haftpulver auf die Zähne aufgetragen. Wegen der eingeschränkten Haltbarkeit musste die Prozedur alle drei Tage wiederholt werden. Man glaubte auch, durch das Schwärzen die Zähne gesund zu erhalten und einem eventuellen Eisenmangel in der Schwangerschaft entgegenzuwirken. Neuere Untersuchungen der Zusammensetzung des Färbstoffes bestätigen, dass ein gewisser Schutz vor Karies und Demineralisation der Zähne gegeben war.[81]

Schmucksteine

Um das Jahr 900 verzierten aus rituellen oder religiösen Gründen die Mayas ihre Frontzähne mit verschiedenen Schmucksteinen, wie Jade, Cinnabarit, Serpentinit, Pyrit oder Hämatit, die man bei Ausgrabungen in Antigua Guatemala gefunden hat. Hierzu wurden präzise auf die Größe des Schmucksteins abgestimmte Löcher mit einem Bohrer und aufgeschwämmten Schleifmitteln aus Quarzmehl gebohrt. Es wurden mehr als fünfzig verschiedene Muster identifiziert. Es wird angenommen, dass jedes Muster eine Stammeszugehörigkeit darstellte oder eine religiöse Bedeutung hatte.[82]

In der Neuzeit entschied sich Mick Jagger, einen Rubin in einen Frontzahn einsetzen zu lassen, ließ ihn jedoch gegen einen Smaragd austauschen, um ihn schließlich durch einen Brillanten zu ersetzen. Damit begann ein Trend zu Zahnschmuck, wie Twinkles (Brillies), Dazzler und Grills.[83]

Zahnvergolden

Schon 1000 v. Chr. benutzten die Chinesen Zahnfüllungen aus feinstem Blattgold, das in die Karieslöcher gestampft wurde.[84] Die ersten prothetischen Arbeiten wurden im Jahr 500 v. Chr. von den Phöniziern angefertigt. In Osteuropa, beispielsweise in Tadschikistan und im Orient galten Goldzähne in der Front als Zeichen von Reichtum.

Instrument zur Stromtherapie bei Zahnschmerzen, 18. Jahrhundert

Weitere Therapieverfahren

Tiberius Cavallo veröffentlichte 1777 sein Buch A complete treatise on electricity, in dem er die Anwendung von elektrischem Strom zur Behandlung von Zahnschmerzen empfahl. Er entwickelte hierfür ein entsprechendes Instrument, mit dem Stromreize gezielt an einen Zahn abgegeben werden konnten.[85] Seine Ideen wurden in der Neuzeit aufgegriffen und Geräte zur elektrischen Sensibilitätsprüfung von Zähnen entwickelt, mit denen die Vitalität der Zähne geprüft werden kann.

Zahnhandel und -transplantationen

Der Engländer Hunter glaubte noch im 18. Jahrhundert, dass ein frisch extrahierter Zahn nur genügend schnell bei einem anderen Patienten eingesetzt werden müsse, um erfolgreich anzuwachsen.[86] Mit gedruckten Anzeigen lockte er ganze Scharen ärmerer ‚Zahnspender‘ an, die sich für ein paar Pence ihre gesunden Zähne extrahieren ließen, damit diese sofort im Anschluss wohlhabenderen Zeitgenossen eingesetzt werden konnten. Hunters wissenschaftliche Reputation führte dazu, dass seine ‚Zahntransplantationen‘ nicht nur in Europa, sondern auch in den USA Nachahmer fanden.[87] Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde diese Methode, die mit einer hohen Infektionsgefahr für die Patienten einherging, aufgegeben.[88]

Menschliche Zähne wurden darauf hin von Leichenfledderern aus Grüften und von Schlachtfeldern erbeutet und durch Zahnärzte in Zahnprothesen eingebaut. Als George Washington 1789 erster Präsident der Vereinigten Staaten wurde, war er 57 Jahre alt und hatte nur noch einen Zahn. Washington behalf sich mit einer kosmetischen Prothese aus Flusspferdzähnen, Elfenbein und menschlichen Zähnen.[89] Im Jahr 1799 hielt Francisco de Goya eine Szene im Gemälde A caza de dientes (span.: Jagd auf Zähne) fest, in der eine gut gekleidete Frau einem Gehenkten die Zähne aus dem Mund bricht. Goya kritisierte mit seinen Caprichos die Zustände im damaligen Spanien, vor allem die Geldgier der besitzenden Stände.[89] Eine weit größere Quelle für menschliche Zähne für Prothesen war die Schlacht bei Waterloo (1815), in der mehrere 10.000 Soldaten fielen, darunter viele junge Männer mit gesunden Zähnen. Der Handel mit diesen Zähnen, mit denen Zahnersatz gefertigt wurde, nahm solche Ausmaße an, dass sie später Waterloo-Zähne (engl.: Waterloo teeth) genannt wurden.[90] Als Prothese wurden auch Zähne eines Flusspferdes auf den Kiefer passend geschnitzt. Teilweise wurden an der geschnitzten Prothesenbasis aus Zähnen eines Hippopotamus Waterloo-Zähne befestigt. Beides konnten sich nur begüterte Kreise im Viktorianischen Zeitalter leisten. Ein weiteres „Reservoir“ für menschliche Zähne war der Amerikanische Bürgerkrieg (1861 bis 1865). Auch dort wurden den Gefallenen Zähne extrahiert und massenhaft nach London verschifft. In Erinnerung an die diesbezüglich lukrative Schlacht bei Waterloo wurden sie ebenfalls Waterloo-Zähne genannt.[91]

Entwicklung des Zahnersatzes

Dubois de Chément

Dem Wunsch nach natürlich aussehendem Zahnersatz wollte 1789 der Franzose Nicolas Dubois de Chémant nachkommen und meldete die von ihm entwickelten Porzellanzähne zum Patent an.[92] Sie wurden „incorruptible" (franz.: unzerstörbar, „unverweslich“) genannt, im Gegensatz zum übelriechenden beinernen Zahnersatz. Chémant griff die Idee der Apothekers Alexis Duchâteau (1714–1792) auf, der 1774 mit der Herstellung von Porzellanzähnen experimentiert hatte. Es sollte jedoch noch weitere 50 Jahre dauern, bis Charles Goodyear im Jahre 1839 die Vulkanisation erfunden hat, ein Verfahren, bei dem Kautschuk unter Einfluss von Zeit, Temperatur und Druck gegen atmosphärische und chemische Einflüsse sowie gegen mechanische Beanspruchung widerstandsfähig gemacht wird. Daraus resultierten bald die Kautschukprothesen, in die Porzellanzähne eingebaut werden konnten. Um 1840 wurden etwa 500.000 Porzellanzähne von Paris aus in die USA exportiert, womit eine rasante Zunahme von Zahnärzten und Zahntechnikern einher ging.[65] Einer Umfrage in den USA zufolge wurden 1940 etwa 70 % aller dortigen Zahnprothesen aus Kautschuk gefertigt.[93] Jacob Callman Linderer (1771−1840) kann als Pionier des Zahnersatzes und der wissenschaftlichen Zahnmedizin des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden, der 1834 das Buch Lehre von den gesamten Zahnoperationen veröffentlichte.[53][94]

Der Prothesenkunststoff Polymethylmethacrylat (PMMA) wurde 1928 etwa zur selben Zeit in Deutschland, Großbritannien und Spanien entwickelt. In Deutschland war hieran der Chemiker Walter Bauer (1893–1968) beteiligt. Der Kunststoff wurde in den 1950er Jahren so weit entwickelt, dass er den Kautschuk verdrängt hat. Für Patienten, die über Kunststoffunverträglichkeiten klagen, bietet hierzu auch heutzutage eine Teil- oder Totalprothese aus Kautschuk eine Alternative.[95]

Papierpatrone eines Chassepotgewehres

1844 begann Samuel Stockton White (S. S. White) in den USA mit der Herstellung von Porzellanzähnen.[29] Die bis heute tätige S. S. White Dental Manufacturing Company entwickelte 1870 den weltweit ersten elektrischen Antrieb für rotierende Instrumente im Dentalbereich. Die Herstellung von Porzellanzähnen war 1937 eingestellt worden. 1947 führte die Nachfolgerfirma SS White Burs die ersten rotierenden dentalen Hartmetallinstrumente aus Wolframcarbid ein.

Die S. S. White Company gab den The Dental News Letter heraus, eine der ersten Dentalzeitschriften. Sie ging 1939 im renommierten Journal of the American Dental Association (JADA) auf, der Fachzeitschrift der American Dental Association (ADA), der US-amerikanischen Zahnärztevereinigung. Whites Klassenkamerad und Freund Thomas Evans (1823–1897), der später Leibzahnarzt von Napoleon III. wurde, führte Whites innovative Technik in Europa ein, beispielsweise Behandlungseinheiten mit dem Doriotgestänge. S. S. White wurde Vorsitzender der ADA. In dieser Funktion traf er während des Sezessionskrieges (1861–1865) mit Abraham Lincoln zusammen, um ihm den Aufbau einer zahnärztlichen Versorgung für die Soldaten der Union vorzuschlagen. Hintergrund war, dass jeder Soldat mindestens sechs obere und sechs untere Zähne haben musste, um beim Laden seines Chassepotgewehres des Ende der Papierpatrone mit den Zähnen halten und aufreißen zu können. (Aus einer preußischen Dienstanweisung stammt das Zitat: „… beißen soll der Kerl, bis er das Pulver schmeke.“). Wegen logistischer Schwierigkeiten wurde jedoch letztendlich nichts aus seinem Vorschlag.[96]

VMK-Brücke mit zwei Kronen zum Ersatz des Zahnes 46

Nachdem Goldkronen, insbesondere in der Front, ästhetisch zu wünschen übrig ließen, stellte Cassius M. Richmond 1870 Zahnkronen aus Zelluloid her, die dem natürlichen Zahn ähnlich sahen. Bedauerlicherweise verfärbte sich das Material schwarz oder grün, roch schlecht und verschwand deshalb bald wieder vom Markt.[97]

Brücke 14−16 aus Zirkondioxid

Erst die vom Zahnarzt Charles Henry Land (Detroit, USA) im Jahre 1889 zum Patent angemeldete Jacketkrone (Mantelkrone) aus Vollkeramik in Zahnfarbe stellte einen Durchbruch dar.[98][99] Auf ein gefaltetes Platinhütchen wurde Keramik aufgebrannt und in die notwendige Form gebracht. Vor dem Einsetzen musste das Platin aus der Innenseite der Krone entfernt werden; anschließend konnte sie einzementiert werden. Die Bruchfestigkeit war nicht besonders hoch, so dass die Forschung nach einer Alternative suchte, in der die Stabilität durch ein Metallgerüst (meist aus einer Gold-Platin-Legierung) unter der Keramik erzeugt wird.

Nach zahlreichen Versuchen meldeten M. Weinstein, S. Katz und A. B. Weinstein 1952 in den USA als erste ein Patent für eine Aufbrennkeramik an, jedoch platzte noch oft die Keramik ab. Der Wärmeausdehnungskoeffizient (WAK) von Metall und Keramik differierte stark beim Erkalten von der Brenntemperatur von 880° C, was zu Spannungen führte. 1962 gelang es den WAK zwischen Metall und Keramik anzugleichen und dadurch die Bruchgefahr erheblich zu reduzieren. Damit waren die seitdem weltweit eingesetzten VMK-Kronen und -Brücken geboren (Verbund-Metall-Keramik).[100][101]

Seit den 1970er Jahren wird die Entwicklung von Vollkeramiksystemen vorangetrieben. Aufgrund der Festigkeit werden seit 1994 Zirkonoxidkeramiken bevorzugt bei metallfreien Versorgungen im hochbelasteten Seitenzahnbereich verwendet, gerade auch wenn es um die Fertigung industriell hergestellter Rohlinge für die CAD/CAM Technologie geht.[102][103]

Geschichte der zahnärztlichen Anästhesie

Inhalator von Morton
Horace Wells
Zahnärztlicher Behandlungsstuhl mit Doriotgestänge und Fußantrieb, etwa 1940

Der französische Chirurg Guy de Chauliac schrieb 1386 die Chirurgia Magna, in der er sich (auch) der Pathologie und Therapie der Zähne widmete. Darin wird u. a. die Anwendung von Opium und Mandragora bei schmerzhaften Erkrankungen beschrieben, aber auch vor den Nebenwirkungen gewarnt.[104]

W. T. G. Morton: Ätheranästhesie vor Zahnextraktion (Gemälde von Ernest Board, ca. 1920), Gibbs Building, London
Besteck zur Lokalanästhesie. Ende 19. Jahrhundert; Wellcome

Narkosemittel fanden erst sehr viel später breitere Anwendung. Zunächst wurde das Lachgas (N2O) 1772 von Joseph Priestley synthetisiert. Die besondere medizinische Wirkung entdeckte der Chemiker Humphry Davy 1799 bei Selbstversuchen. Der erste Zahnarzt, der Lachgas als Narkosemittel verwendete, war Horace Wells in Hartford (Connecticut). Er setzte es ab 1844 vor Zahnextraktionen ein, nachdem er dessen schmerzstillende (Neben-)Wirkung zufällig bei einer Jahrmarktveranstaltung beobachtet hatte. Nach einer Vorführung der Effekte des Lachgases verletzte sich der Betreffende, aber er empfand keine Schmerzen durch die Verletzung.[105] Äther- und Chloroformnarkosen folgten dem Lachgas. Der US-amerikanische Zahnarzt William Thomas Green Morton konnte damit am 16. Oktober 1846 erstmals einen Patienten schmerzfrei von seinem Leiden befreien.

Bereits am 30. März 1842 hatte Crawford Williamson Long einem Patienten einen Tumor am Nacken schmerzfrei entfernt, wobei er ein mit Äther getränktes Handtuch verwendete. Er unterließ aber eine Publikation und brachte sich so um seine berechtigten Prioritätsansprüche. So gilt seitdem W. T. G. Morton als Begründer der Äthernarkose, nachdem er mittels Äther erstmals Patienten von ihren Operationsschmerzen befreien konnte. Wenn die Stümpfe und Wurzeln defekter Zähne entfernt werden mussten, verlangten die Patienten eine schmerzfreie Behandlung. Charles Thomas Jackson, bei dem Morton famuliert hatte, machte ihn auf die berauschende Wirkung von Schwefeläther aufmerksam, die bereits Michael Faraday 1818 in einer Abhandlung beschrieben hatte.[106] Am 30. September 1846 kam der Cellist Eben Frost mit so starken Zahnschmerzen in Mortons Praxis, dass er mit einer Erprobung des Äthers bei der Extraktion seines vereiterten Backenzahns einverstanden war.[107] Als der Patient aus seiner Betäubung erwachte, bestätigte er Morton, dass er keinerlei Schmerz beim Zahnziehen empfunden habe. Morton versuchte zu verschleiern, welchen Wirkstoff er verwendet hatte, um von einer Patentierung zu profitieren. Bei einer Operation am 7. November 1846 wurde er vom Auditorium gezwungen, sein Geheimnis zu lüften. Morton wurde durch die Kosten um einen Patentstreit ruiniert. Die sukzessive Anerkennung des von Morton entwickelten Verfahrens erfolgte nach der erfolgreichen Oberschenkelamputation durch Henry Jacob Bigelow bei einer zwanzigjährigen Patientin am 7. November 1846.[108]

Es gab durchaus Widerstände dagegen, in die Schöpfung auf diese Art einzugreifen, und den Schmerz abzustellen, der als göttliches Mittel der Erziehung akzeptiert war. Doch viele Kirchenvertreter, wie Protheroe Smith, ein anglikanischer Fachmann für Geburtshilfe, Reverend Thomas Chalmers, Moderator der Free Church of Scotland, oder Rabbi Abraham De Sola, der erste Rabbiner Kanadas, unterstützten die Verfechter der Anästhesie.

Die Anwendung der Allgemeinanästhesie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde war dadurch erschwert, dass Operationsgebiet und Narkoseweg zusammenfallen. Die Inhalation von betäubenden Gasen erlaubte nur kurze Operationen, da der Mund entweder zum Inhalieren oder zum Arbeiten gebraucht wurde. Ließ man den Patienten durch die Nase inhalieren, so atmete er das Lachgas durch den Mund aus, was wiederum den Zahnarzt in einen Rausch versetzte. So begann die Suche nach einem Lokalanästhetikum. Nachdem der Augenarzt Carl Koller 1884 erkannt hatte, dass Kokain bei Verkostung die Zunge betäubt,[109] benutzte 1885 der Chirurg William Stewart Halsted (1852–1922) erstmals Kokain in der Zahnmedizin. Nach ersten Tierversuchen wendete er das Verfahren zur Lokalanästhesie des Nervus mandibularis als Leitungsanästhesie an. Neben der Oberflächen- und Leitungsanästhesie entwickelte sich daraus die Infiltrationsanästhesie. 1905 verlängerte der Leipziger Chirurg Heinrich Braun die Wirkdauer und -tiefe des von Alfred Einhorn entwickelten Procains, welcher dem Wirkstoff den Namen Novocain zuordnete, durch die Beigabe von Adrenalin. Dem aus Heilbronn stammenden Chemiker Friedrich Stolz war es 1905 im Auftrag von Hoechst gelungen, das Hormon künstlich herzustellen. Damit waren die Grundlagen für eine moderne zahnärztliche Therapie gelegt. Im gleichen Jahr entwickelte August Braun die Idee der Stammanästhesie des Nervus trigeminus.

Lidocain war das erste Amino-Amid-Lokalanästhetikum, das durch die schwedischen Chemiker Nils Löfgren (1913–1967) und Bengt Lundqvist (1922−1953) im Jahre 1943 synthetisiert wurde.[110] Sie verkauften die Patentrechte des Lidocains an den schwedischen Pharmakonzern Astra AB. 1957 schritt die Entwicklung der Lokalanästhetika mit Synthetisierung des Mepivacains, 1958 des Prilocains, 1960 des Bupivacains, und 1976 des Articains voran.[111] Im Jahre 1981 wurde als neue Anästhesiemethode die intraligamentäre Anästhesie entwickelt. Dabei werden geringe Mengen des Lokalanästhetikums am Rand des Zahnes injiziert. Erste Versuche hierzu gab es bereits 1920 in Frankreich, wo von der „Anesthésie par injections intraligamenteuses“ (dt.: Anästhesie durch intraligamentäre Injektionen) berichtet wird. Sie konnte sich zum damaligen Zeitpunkt aufgrund der zur Verfügung stehenden Instrumente nicht als Standardmethode durchsetzen.[112]

Meilensteine zur modernen Zahnheilkunde

Durch den allgemeinen technologischen Fortschritt und die Entwicklung neuer Werkstoffe sowie die unter Lokalanästhesie möglich gewordenen chirurgischen Behandlungsverfahren und die röntgenologischen Diagnosemöglichkeiten erlebte die Zahnheilkunde samt Zahntechnik eine rasante Fortentwicklung, die im Folgenden skizziert wird.

Zahnpflege

Chlorodontwerbung, 1947

Im Jahr 1850 erfand Washington W. Sheffield im Alter von 23 die weltweit erste Zahnpasta unter Verwendung von Glycerin. Sein Sohn, Lucius Tracy Sheffield, beobachtete während seines Studiums in Paris die Verwendung von zusammendrückbaren Metalltuben für Farben und Lacke. Daraus entwickelte er 1876 die Idee, die Zahnpasta seines Vaters in solche Tuben einzufüllen.[113] Ab 1887 verkaufte Carl Sarg in Wien mit großem Werbeaufwand seine Kalodont-Zahncreme in verschließbaren Tuben.[114] Im Jahr 1892 brachte der Dresdner Unternehmer Karl August Lingner das Mundwasser Odol auf den Markt, ein Mittel, das durch die Beimischung ätherischer Öle erstmals die kosmetische mit der medizinischen Wirkung durch Zusatz eines Antiseptikums verband. Erfinder dieses Mundwassers, das später von GlaxoSmithKline vertrieben wurde, war Richard Seifert.[115] Im gleichen Jahr wurde die „Dr. Sheffield's Creme Dentifrice" produziert und vertrieben. 1896 stieg die Firma Colgate ins Zahnpastatuben-Geschäft ein und baute auf dem Produkt ein Imperium auf. Im Mai 1907 stellte der Dresdner Apotheker Ottomar Heinsius von Mayenburg eine Paste aus Bimssteinpulver, Calciumcarbonat, Seife, Glycerin sowie Kaliumchlorat her, die er darüber hinaus mit Pfefferminzgeschmack versah und Chlorodont nannte.

Fluoridierung

Die ersten fluoridhaltigen Mundpflegeprodukte (Zahnpasta, Zahnpulver und Mundwasser) wurden 1895 hergestellt. Angeregt durch die Arbeiten von Albert Deninger wurden sie durch die Chemiefirma Karl Friedrich Töllner aus Bremen unter dem Markennamen Tanagra vermarktet.[116][117] Allerdings hat in Europa trotz einer relativ langen Vorgeschichte (seit Beginn des 19. Jahrhunderts) und frühen lokal begrenzten Einzelaktivitäten die Fluoridanwendung zur Kariesprophylaxe erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs größeres Interesse gefunden. Gründe dafür waren vor allem widersprüchliche Analysedaten, geringes Echo in zahnmedizinischen Kreisen und auch das toxische Potential von Fluoriden.[118] Breiteren Einzug hielten fluoridhaltige Zahnpasten erst,[119] nachdem man in den USA ihre kariesprotektive Wirkung erkannt hatte. Stark erhöhte natürliche Fluoridkonzentrationen im Trinkwasser in einigen Gebieten der USA wurden 1931 als Ursache für Zahnschmelz-Verfärbungen festgestellt. In den betroffenen Regionen zeigte sich ein auffallend niedrigerer Kariesbefall .[120] Dies führte zur Idee, zur Kariesprophylaxe das Leitungswasser mit Fluorid anzureichern. Fluorid-Lösungen und Gele zur topischen Anwendung in der Zahnarztpraxis wurden getestet und schließlich wurden seit den 1950ern auch fluoridhaltige Zahncremes intensiv beworben. Laut neuesten Forschungen entfalten Fluoride ihre kariesprotektive Wirkung vorwiegend bei lokaler Anwendung.

Kinderzahnheilkunde

Das Auto der fahrenden Schul-Zahnklinik, 1931.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Kliniken für Kinderzahnheilkunde in Straßburg, Hannover, Offenbach und Würzburg gegründet. Die erste Gesetzgebung zur Schulzahnpflege erfolgte 1898 durch das preußische Kultusministerium. Im Oktober 1902 wurde dann in Straßburg die weltweit erste Schulzahnklinik eröffnet. Die Schaffung des „Deutschen Zentralkomitees für Zahnpflege in Schulen“ durch die Spitzenverbände der Renten- und Krankenversicherungsträger, die Vertreter der Gebietskörperschaften, der Zahnärzte und Dentisten im Jahre 1909 war die Geburtsstunde der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ). 1914 stand Deutschland auf dem Gebiet sozialhygienischer Vorsorge an der Spitze aller Kulturstaaten. Norwegen führte 1919 als erstes Land die staatlich finanzierte Schulzahnpflege ein. In den Kreisen Jüterbog-Luckenwalde wurde ein Auto als Schul-Zahnklinik in den Dienst gestellt, welches die Schulkinder auf ihre Zähne untersucht und behandelt. In den Zeiten der Weltkriege kam die Jugendzahnpflege zum Stillstand, bis am 8. Juli 1949 der „Deutsche Ausschuß für Jugendzahnpflege“ gegründet wurde, womit flächendeckend die Gruppenprophylaxe („Schulzahnarzt“) etabliert wurde. Daneben bildete sich die Spezialisierung von Kinderzahnärzten aus.[121]

Zahnversiegelung

Apllikationsspritze des Lacks zur Fissurenversiegelung

Michael G. Buonocore (1918−1981) beschrieb erstmals 1955 das Prinzip der Zahnversiegelung.[122]. Kontrollierte klinische Studien hat er zusammen mit Eriberto Ivan Cueto Mitte der 1960er durchgeführt.[123] Am häufigsten wird sie bei Kindern und Jugendlichen für den Schutz von Fissuren (Grübchen) auf den Kauflächen eingesetzt, wie auch der plaqueretentiven bukkalen und palatinalen Fissuren einschließlich der Grübchen am Übergang zu den Tubercula Carabelli und den Foramina caeca an oberen Schneidezähnen. Hierbei werden die Fissuren mit einem lichthärtendem Lack, der am zuvor angeätzten Zahnschmelz mikroretentiv haftet, aufgefüllt. 1976 wurden das Verfahren von der American Dental Association (ADA), der Vereinigung US-amerikanischer Zahnärzte, als sicher und effektiv anerkannt und fand anschließend weltweite Verbreitung in der Kariesprävention.[124]

Antoni Cieszyński

Röntgen

Vor der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft stellte Wilhelm Conrad Röntgen am 23. Januar 1896 die von ihm im November 1895 entdeckten Röntgenstrahlen vor. Dabei wurde die Hand des Anatomen und Physiologen Albert von Kölliker als Anschauungsobjekt benutzt. Nach der Vorstellung schlug Kölliker die Benennung als Röntgenstrahlen vor. Bis dahin hatte Röntgen die Bezeichnung X-Strahlen benutzt. Bis heute hat sich die Bezeichnung im englischen Sprachraum als X-Rays erhalten. Ebenso im Januar 1896 soll der Zahnarzt Otto Walkhoff, bei dem Röntgen Patient war, die ersten Zahnröntgenaufnahmen angefertigt haben, bei einer Belichtungszeit von 25 Minuten.[30] Antoni Cieszyński (1882−1941), ein polnischer Arzt, Zahnarzt und Chirurg, der als Begründer der polnischen Zahnmedizin gilt, hat im Jahre 1907 in München die Halbwinkeltechnik entwickelt, ein Verfahren zur verzerrungsfreien Darstellung von Zähnen in der zahnärztlichen Radiologie.[125]

Numatas Schema des Panorama-Röntgens
OPG - Panoramaröntgenaufnahme

Der Japaner Hisatugu Numata entwickelte 1934 das erste Panorama-Röntgengerät. Yrjö Veli Paatero (1901–1963) aus Finnland entwickelte die Technik weiter und gab dem Gerät zunächst den Namen Parabolography, den er 1950 in Pantomography änderte, bevor er 1958 auf Anregung des Japaners Eiko Sairenji den Namen Orthopantomography (OPG) prägte.[126][127][128] Das erste dieser Geräte wurde unter dem Namen Panorex 1961 von der Firma S. S. White vertrieben.[129] 1987 brachte Trophy Radiology (Frankreich) das erste digitale Röntgengerät für Zahnfilme unter dem Namen Radiovisiographie (RVG) auf den Markt. 1995 wurde DXIS, das erste digitale Panoramaröntgengerät durch Signet (Frankreich) eingeführt, 1997 gefolgt von SIDEXIS, (Siemens, später Sirona) mit dem Ortophos Plus. An Stelle eines Films enthalten die Geräte einen Szintillator, der auftreffende Röntgenphotonen entweder in sichtbares Licht oder direkt in elektrische Impulse umwandelt. Die im Detektor erfassten Daten werden digital an einen Computerbildschirm weitergegeben.[130]

Brand im Bazar de la Charité

Forensische Zahnmedizin

Es werden einige Fälle, insbesondere seit dem Mittelalter berichtet, in denen Identifikationen anhand des Gebisses vorgenommen worden sind.[131] In den 1940er Jahren gingen Zahnärzte dazu über, in die Prothese den Namen des Patienten einzugravieren. Dadurch gelang es, falls nötig, Personen mit so markierten Prothesen leichter zu identifizieren. Der Zahnarzt Paul Revere baute diese Identifikationsmöglichkeiten aus und gilt seitdem als Mitbegründer der forensischen Zahnmedizin.[132][133] Der Zahnarzt Oscar Amoëdo y Valdes (1863-1945) aus Kuba wird hingegen als Vater der forensischen Zahnmedizin bezeichnet. Anlass war 1897 eine tragische Brandkatastrophe auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Paris, dem Bazar de la Charité, bei der 129 Menschen den Tod fanden. Amoëdo war nicht selbst an der Identifikation der Brandopfer beteiligt, befragte jedoch die beteiligten Personen und veröffentlichte die Ergebnisse im ersten Buch zur forensischen Zahnheilkunde L'Art Dentaire de Medicine Legale. Er selbst nennt aber Albert Hans, den Paraguayischen Konsul als Urheber der forensischen Zahnheilkunde. Dieser habe die behandelnden Zahnärzte der Brandopfer zusammengerufen, um mit deren Hilfe die Opfer zu identifizieren.[134]

Modellgussgerüst auf Gipsmodell

Edelmetallfreie Legierungen

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der US-Amerikaner Elwood Haynes eine Cobalt-Basis-Legierung (Ausgangspunkt für die Gruppe der Stellite), die er 1907 zum Patent anmeldete. Sie bildet die Grundlage der bis heute in der Zahnheilkunde verwendeten Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierungen für Modellgussprothesen und für die Kronen- und Brückentechnik.[135] In der Regel unterscheiden sich die aufbrennfähigen Cobalt-Chrom-Legierungen von den Modellguss-Legierungen durch das Zulegieren von Wolfram. Eine der ersten Cobalt-Chrom-Legierungen, die mit den niedrigschmelzenden und hochexpandierenden Keramiken verblendet werden kann, entwickelte die Bremer Goldschlägerei BEGO im Jahre 1999.[136]

Wurzelkanalbehandlung

Wurzelkanaleingänge an einem Molaren

Auf die Tätigkeit von Louis I. Grossman in Philadelphia und seinen Nachfolgern am nach ihm benannten Lehrstuhl, Leif Tronstad und Syngcuk Kim, ist der Weltruhm von Philadelphia und sein großer Einfluss auf die Entwicklung der Endodontie über nahezu zwei Jahrhunderte zurück zu führen, obwohl erste Versuche bereits − wie geschildert − auf Fauchard, Hunter und Pfaff zurück gehen.[137] Der Schweizer Alfred Gysi erfand 1889 die Triopaste (Paraformaldehyd, Trikresol und Creolinum anglicum) und schlug vor, den Wurzelkanal mit Wasserstoffperoxid (H2O2) das auf Louis Jacques Thénard (1818) zurückgeht, zu reinigen. Natriumhypochlorit (NaOCl) wird 1915 von Henry Dakin erfolgreich im ersten Weltkrieg zunächst als Wunddesinfiziens benutzt und fand als Dakin´sche Lösung in die Endodontie Einzug. Grossman und Benjamin W. Meiman demonstrieren Mitte der 1940er Jahre die Fähigkeit von NaOCl zur Gewebeauflösung im Wurzelkanal und begründeten damit die Ära der Wurzelkanalspülung. 1922 wechselte Otto Walkhoff an die Universität Würzburg. Er befasste sich mit der Feinstruktur und der Pathologie der Zähne, einschließlich der Wurzelkanalbehandlung. Die nach ihm benannte Walkhoff-Paste, eine Jodoform-Paste, welche zusätzlich noch mit Chlorphenol-Kampfer-Menthol (ChKM) versetzt ist, wird als therapeutische, temporäre Wurzelkanalfüllung bis heute verwendet.[138] 1928 entwickelte der Franzose Henri Lentulo eine Vielzahl von Behandlungstechniken, die bis heute von Zahnärzten in der ganzen Welt angewandt werden. Hierzu gehört sein später nach ihm benannter spiralförmiger Wurzelfüller zur maschinellen Füllung von Wurzelkanälen und eine Wurzelkanalfüllpaste.[139][140] 1959 wurde durch die beiden Schweizer Angelo G. Sargenti (1917–1999) und Samuel L. Richter mit N2 ein Medikament und Sealer eingeführt, das Formaldehyd und weitere fragwürdige Bestandteile enthält, auf welches manche Zahnärzte schworen, andere hingegen kritisierten, dass es massive Irritationen der Pulpa bis hin zur Entstehung periapikaler Läsionen verursacht hat.[141] Es folgte die Ledermixpaste durch André Schröder im Jahre 1962, einer Kombination eines Antibiotikums (Tetracyclin) und eines Cortisonderivates (Triamcinolon). Dem Zahnarzt Harry B. Johnston aus Atlanta (Georgia) wird die Begriffsfindung „Endodontie” zugeschrieben, der 1928 eine eigene Praxis Limited to endodontics eröffnete. Die Aufbereitung des Wurzelkanals ist durch die Ablösung des etwa ein Jahrhundert bevorzugten Werkstoffs Edelstahl für Wurzelkanalinstrumente durch Nitinolinstrumente, einer Nickel-Titan-Legierung (Harmeet D. Walia et al. 1988), die zu den Formgedächtnislegierungen gehört, revolutioniert worden und hat weltweit für einen qualitativen Schub gesorgt, da die Aufbereitung schwieriger Wurzelkanalkrümmungen durch die höhere Bruch- und Biegefestigkeit der Instrumente sicherer geworden ist.[137] Nitinol wurde 1958 am Naval Ordnance Laboratory (USA) von William J. Buehler und Frederick Wang entwickelt.[142][143]

Fußtretbohr-maschine
Turbine

Bohrer

James B. Morrison entwickelte 1871 einen pedalbetriebenen Zahnbohrer. Der erste elektrische Zahnbohrer wurde 1875 von George F. Green patentiert. Bis 1914 konnten Elektrodentalbohrer Geschwindigkeiten von bis zu 3000 Umdrehungen pro Minute erreichen.[144] 1949 konstruierte John Patrick Walsh zusammen mit Mitarbeitern des Dominon Physical Laboratory das Luftturbinenhandstück. Es folgte 1957 die Entwicklung eines Hochgeschwindigkeits-Luftturbinenhandstücks durch John Borden, das mit bis zu 300.000 Umdrehungen pro Minute die Präparation von Zähnen und Zahnkavitäten erheblich beschleunigte.[145] Ein Luft-/Wassergemisch (Spray) kühlt durch ein bis vier Düsen die Zahnoberfläche während des Schleifens. Ein integrierter Lichtleiter sorgt seit 1987 für bessere Sicht im Behandlungsfeld.[146]

Implantate

Alvin Strock setzte 1937 in den USA das erste Vitallium Schraubenimplantat als Zahnwurzelersatz ein. Vitallium war das erste biokompatible Metall, das ein Jahr zuvor von Charles Venable, einem orthopädischen Chirurgen, entwickelt worden war.[92] Der Beginn der enossalen Implantologie wird Manlio Formigini zugeschrieben, der eine Heliokolloidalschraube aus Tantal empfahl. Er wird als Vater der modernen Implantologie bezeichnet. Es folgten die Schraube nach Raphaël Cherchève oder die Tantalschrauben und Nadelimplantate nach Jacques Scialom und Ernst-Helmut Pruin. Einen Seitenweg bildeten die komplikationsbehafteten subperiostalen, unter der Knochenhaut sitzenden Gerüstimplantate, die 1937 von Müller entwickelt worden waren und in den 1950er und 1960er Jahren Verbreitung fanden.[147]

In den 1960er Jahren wurde das Blattimplantat von Leonard I. Linkow konzipiert (Linkow-Blade).[148] Die Entwicklung der Implantologie wurde mit der Entdeckung der Biokompatibilität der Titanoberfläche durch den schwedischen Orthopäden Per-Ingvar Brånemark (1929−2014) im Jahre 1967 fortgesetzt, der den Begriff der Osseointegration (funktioneller und struktureller Verbund zwischen dem Knochengewebe und der Implantatoberfläche) prägte und seine Ergebnisse 1982 der wissenschaftlichen Öffentlichkeit präsentierte.[149] Mit den Titanimplantaten begann die weite Verbreitung der Zahnimplantate.

Zahnmodell mit FDI-Zahnschema Oberkiefer

Zahnschema

1970 verabschiedete die Fédération Dentaire Internationale (FDI) auf ihrer Jahrestagung in Bukarest das vom Berliner Hochschullehrer Joachim Viohl empfohlene Zahnschema als international gültiges Zahnschema. Das Zahnschema wurde bereits seit 1960 an der Freien Universität Berlin benutzt.[150][151] Es wird seitdem auch von der Weltgesundheitsorganisation mit der Bezeichnung WHO-Zahnschema verwendet. Es ist auch als ISO 3950 Notation bekannt.[152] Andere Quellen nennen Theilman als Urheber, der es im Jahre 1932 entwickelt haben soll. Im amerikanischen Zahnschema (Universal Numbering System), das 1883 vom Briten George Cunningham (1852−1919) entwickelt wurde,[153] werden die Zähne beginnend beim oberen rechten Weisheitszahn und endend beim unteren rechten Weisheitszahn im Uhrzeigersinn von 1 bis 32 durchnummeriert. Es wird unverändert bevorzugt in den USA verwendet.

Laser

Der CO2-Laser wurde 1964 vom indischen Elektroingenieur und Physiker Chandra Kumar Naranbhai Patel entwickelt,[154] zeitgleich der nd:YAG-Laser (Neodymium:Yttrium-Aluminium-Granat) in den Bell Laboratories von LeGrand Van Uitert und Joseph E. Geusic und der Er:YAG-Laser und wurden seit den frühen 1970er-Jahren (auch) in der Zahnmedizin eingesetzt. Im Hardlaserbereich zeichnen sich vor allem 2 Systeme für den Einsatz in der Mundhöhle ab: der CO2-Laser für die Anwendung im Weichgewebe und der Er:YAG-Laser für die Anwendung in der Zahnhartsubstanz und im Weichgewebe. Bei der Softlaserbehandlung wird eine Biostimulation mit kleinen Energiedichten angestrebt.[155]

Dentinadhäsive

Polymerisationslampe für Komposit

Dentin-adhäsive Befestigungen dienen zur Befestigung von Füllungsmaterial (Komposit) oder Zahnersatz am Zahn. Erste Versuche unternahm der Schweizer Chemiker Oskar Hagger bereits 1948 mit Glycerophosphorsäure-dimethylacrylat, die inzwischen zur 7. Generation der Dentinadhäsive geführt haben.[156] Die dünnflüssigen Dentinhaftvermittler dringen in die Oberflächenstrukturen des Zahnes ein und bilden nach chemischer Aushärtung einen mikromechanischen Verbund zwischen Dentin und der Kompositfüllung oder Befestigungskunststoffen von Zahnersatz.

Cofferdam

Kofferdam

Der Cofferdam wurde 1864 von dem New Yorker Zahnarzt Sanford Christie Barnum in die Zahnheilkunde eingeführt, ein Spanngummi, der den zu behandelnden Zahn von der Mundhöhle isoliert. Ursprünglich diente er dazu, das Arbeitsfeld trocken zu halten, da es damals noch keine zahnärztlichen Absauganlagen gab.[157] Mit der Verbreitung der Absaugauganlagen im 20. Jahrhundert verringerte sich die Akzeptanz des Kofferdam bei Zahnärzten und seine Vorteile gerieten in Vergessenheit. Seine Renaissance erlebte der Kofferdam mit der Endodontie (Wurzelkanalbehandlung) und der Füllungstherapie mittels Composite-Restaurationen in Schmelz-Dentin-Adhäsivtechnik, die eine Trockenlegung des zu behandelnden Zahnes erfordern.

CADCAM

Als Begründer des mittels CAD/CAM gefertigten Zahnersatzes gilt François Duret. Er begann bereits 1971 mit der Planung eines CAD/CAM-Systems, das ursprünglich 1965 bei Lockheed (Flugzeugbau, USA) entwickelt worden ist. 1985 wurde mittels des Duret-Systems unter großem Aufwand die erste Zahnkrone gefräst.[158] Altschulter entwickelte 1973 ein optisches Abdruckverfahren auf Basis der Holographie. 1980 befassten sich Werner H. Mörmann und Marco Brandestini an der Universität Zürich mit einem Chairside-System (Herstellung am Behandlungsstuhl), aus dem später das CEREC-System hervorging.[159] Die Einführung einer Intraoralkamera (CEREC Omnicam) im Jahr 2012 ermöglichte eine puderfreie digitale Abformung in natürlichen Farben. Ein optischer Abdruck des zu versorgenden, bereits präparierten Zahnes wird dabei eingescannt und ein dreidimensionales Modell errechnet. Dieses kann auf dem Monitor dargestellt und digital bearbeitet werden. Die Daten werden anschließend an das vollautomatisch arbeitende Fertigungsgerät geschickt. Anfänglich stand die Bearbeitung von Titan im Vordergrund, inzwischen überwiegt das Bearbeiten von Keramiken (Zirkondioxid). Hergestellt werden die Werkstücke mittels Frästechnik oder mittels Laser-Sinter-Verfahren.[160]

OP-Mikroskop

Mit Einführung des Operationsmikroskops in die Zahnheilkunde, das erstmals im September 1921 von Carl Olof Siggesson Nylen bei einem Eingriff im Hals-Nasen-Ohren-Bereich eingesetzt worden ist, werden insbesondere im Bereich der Endodontie und in der Oralchirurgie minimalinvasive, präzisere Behandlungen möglich.[161][162]

Sonstiges

Zahnärztliche Untersuchung in der Schwerelosigkeit

1973 unternahm die Zahnmedizin den ersten Schritt ins Weltall, als sich Pete Conrad als Kommandant der amerikanischen Raumstation Skylab einer zahnärztlichen Untersuchung in der Schwerelosigkeit durch den Fliegerarzt und Astronauten Joseph Peter Kerwin unterzog.

Geweberegenerationsverfahren (Guided Tissue Regeneration (GTR) führen zu besseren Ergebnissen in der Parodontitisbehandlung und Knochenregenerationsverfahren Guided Bone Regeneration (GBR)) in der Implantologie. Mit diesen Knochenaufbauverfahren kann abgebauter Alveolarknochen wieder aufgebaut werden.

Mobile Behandlungseinheiten werden zunehmend zur aufsuchenden Betreuung Pflegebedürftiger und Menschen mit Behinderungen eingesetzt. In einem Koffer sind eine Absauganlage, Anschlüsse für Mikromotoren zum Aufsetzen von Winkelstücken und eine Operationsleuchte untergebracht, so dass zahlreiche zahnärztlichen Behandlungen am Kranken- oder Pflegebett möglich sind. Daneben werden kleine Lieferwagen so umgebaut, dass ein fahrbares, komplettes Behandlungszimmer zur Verfügung steht.

Die Kavitätenpräparation wird immer graziler mit der Zielsetzung, möglichst viel eigene gesunde Zahnsubstanz zu erhalten, womit man sich zunehmend von den Blackschen Präparationsregeln verabschiedet.

Die Forschung beschäftigt sich mit Regenerationsverfahren von Zahnhartsubstanzen (Electrically Accelerated and Enhanced Remineralisation (EAER)), die in Zukunft den „Bohrer“ überflüssig machen sollen.[163]

Geschichte der Kieferorthopädie

Fixierung eines Drahtbogens an Brackets
Aligner

Aus Schriften des Aulus Cornelius Celsus stammen auch Hinweise auf eine kieferorthopädische Behandlung. Er riet zur Entfernung von Milchzähnen zur Steuerung des Durchbruchs von bleibenden Zähnen. Der Leibarzt von Marc Aurels, Galenos von Pergamon, griff die zahnregulierende Idee auf und beschreibt, wie man durch Verschmälern von Zähnen (durch Befeilen) Engstände vermindert.

Edward Hartley Angle gilt in den USA als Vater der Kieferorthopädie, er klassifizierte 1899 die verschiedenen Formen der Malokklusion (Zahnfehlstellungen). Die relative Lagebeziehung des menschlichen Ober- und Unterkiefers wird seitdem weltweit durch die Angle-Klassen beschrieben. Angle hat erstmals die Technik der festen Zahnspange verwendet. Hierbei werden Brackets zur Befestigung von Drahtbögen eingegliedert.[164] Die Kieferorthopädie entwickelte sich langsam aus ihrer Nischenposition, die sie trotz der Entwicklungen durch Angle innehatte. Das älteste System herausnehmbarer Zahnspangen war die Crozat-Apparatur von George B. Crozat (1894–1966), der in New Orleans praktizierte, und seinem deutschen Mitarbeiter Albert Wiebrecht. Sie entwickelten sie, als in der Orthodontie festsitzende Band-Bogen-Apparaturen aus Edelmetallen gebräuchlich und Zahnextraktionen bei Engständen üblich waren. Dazu ersetzten sie die Befestigungsbänder dieser Zahnspangen durch Halteklammern, wie sie in der Zahnprothetik bereits bekannt waren. Primär erleichterte diese 1919 eingeführte Methode dem Patienten die Mundhygiene und dem Behandler das Nachstellen. Sie reduzierte die Gefahr von Zahnwurzelresorptionen durch überdosierte orthodontische Kräfte und eignete sich auch für Patienten mit parodontal geschädigten Gebissen.[165] Viggo Andresen und Karl Häupl untersuchten in Oslo den Einfluss der Mundmuskulatur auf die Entstehung und Heilung von Fehlstellungen der Zähne. Daraus entwickelten sie die Funktionskieferorthopädie und den Aktivator als ihr grundlegendes Behandlungsmittel.

Basierend auf Materialien und Erfahrungen der Zahnprothetik, wurden aktive Platten von Charles F. Nord als Mittel zur kostengünstigen „Volkskieferorthopädie“ entwickelt. Nach 1930 wurden von Artur Martin Schwarz und Mitarbeitern viele Varianten entwickelt und verschiedene Schraub-Elemente konstruiert, die die Patienten nach Anleitung selbst nachstellen können. Bis etwa 1980 waren aktive Platten zusammen mit Aktivatoren im deutschsprachigen Raum die vorherrschenden Mittel zur kieferorthopädischen Behandlung in der Wachstumsphase. 1955 wird das Fach „Kieferorthopädie“ an deutschen Universitäten als Prüfungsfach aufgenommen. Fünf Jahre später halten die festsitzenden Apparaturen in Europa, die sogenannte Multibandtechnik, Einzug.

Das Verfahren, Zahnfehlstellungen mit transparenten Kunststoffschienen zu korrigieren, geht auf den Kieferorthopäden Harold D. Kesling von 1945 zurück. Es basiert auf dem Therapieansatz, das Behandlungsziel mit elastischen Geräten schrittweise zu erreichen. Diese Aligner-Therapie geht mit Hilfe eines speziellen Computergrafik-Verfahrens vom Ist-Zustand der Zahnreihen aus, der in Kiefermodellen festgehalten wird. Ein vorher bestimmtes Behandlungsziel wird dreidimensional dargestellt und in einzelne Behandlungsphasen unterteilt. Für jede dieser Phasen werden einzelne individuelle Kunststoffschienen, die Knirscherschienen ähneln, produziert, die jeweils zirka zwei Wochen lang getragen werden. Dadurch werden die Zähne schrittweise in die Zielposition geschoben.[166]

Entwicklung des Berufsbilds

W. W. Sheffield, Erfinder der Zahnpasta, Zahnärztliches Diplom, Ohio College of Dental Surgery, 1865.[167]
Gedenktafel am Ohio Dental College, Harris Dental Museum
Lucy Hobbs Taylor

In der Chirurgia Magna prägte Guy de Chauliac den Begriff dentiste, auf den in vielen Sprachen die Bezeichnung für den Zahnarzt zurückgeht, etwa die im Deutschen veraltete Berufsbezeichnung Dentist.[29] Frankreich war der Vorreiter, als dort ab 1700 für oralchirurgische Eingriffe und die restaurative Zahnheilkunde eine Prüfung vorgeschrieben war. Ansonsten beschränkte sich die Ausbildung bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts auf eine Lehre bei einem Bader, Barbier oder Chirurgen und konnte ohne den Nachweis einer schulischen Vorbildung absolviert werden. Mit der Neuordnung der preußischen Medizinalgesetzgebung wurde am 1. Dezember 1825 eine Prüfungsordnung für Zahnärzte verabschiedet und ihr Berufsstand in die Klasse der Heilberufe eingeordnet.[168] In den USA wurde eine universitäre Ausbildung Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt. Die Trinkwasserfluoridierung einerseits, zusammen mit der daraus folgenden Fluorose (Schmelzflecken) und der Nachweis der kariesprotektiven Wirkung der Fluoride andererseits, spielten in den Vereinigten Staaten für die Entwicklung der Zahnmedizin zu einer wissenschaftlich orientierten Profession eine wichtige Rolle. Die vorherrschende Beanspruchung von Zuständigkeiten durch Allgemeinmediziner war bis in die 1930er Jahre ein Problem für die junge Disziplin.[169]

Mit dem Inkrafttreten der Gewerbeordnung des Norddeutschen Bundes vom 21. Juni 1869 erlitt die sich entwickelnde Zahnheilkunde einen entscheidenden Rückschlag, da mit der neu verabschiedeten Gewerbefreiheit auch die völlige „Kurierfreiheit“ in der (Zahn-)Heilkunde galt.[170] Ab 1871 galt die Kurierfreiheit im gesamten Deutschen Reich und blieb bis zum Inkrafttreten des Zahnheilkundegesetzes (ZHG) am 31. März 1952 gültig. Erst dadurch wurde der Dualismus der Zahnärzte mit dem Dentistenstand durch das zuvor erreichte Bonner Abkommen (auch Allensbacher Abkommen) beendet.

Eine nichtakademische Ausbildung, die Konkurrenz durch Laienbehandler und zahnbehandelnde Ärzte, ein niedriges Sozialprestige, eine begrenzte Nachfrage nach zahnmedizinischen Leistungen waren in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Ausgangsvoraussetzungen für die Zukunft der Zahnärzte. Trotzdem konnten sich die Zahnärzten bis 1919 gegen die bestehende Konkurrenz als Profession etablieren.[171]

Studium und Berufsverbände

Zahnärzten wurde die Aufnahme einer Tätigkeit an Universitäten lange Zeit durch Einspruch der Medizinischen Fakultäten verwehrt. Erst im Jahre 1771 erteilte die medizinisch Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel dem mecklenburgischen Zahnarzt Benjamin Fritsche die Erlaubnis, die „Zahnkunst“ auszuüben. 1865 schrieb sich dort Carl-Wilhelm Fricke als Student für das Fach Zahnheilkunde ein. Später gründete dieser das erste Zahnärztliche Institut in Kiel, dem er von 1871 bis 1901 als Direktor vorstand. In dieser Eigenschaft saß er auch der ersten zahnärztlichen Fachvereinigung vor, der Vorgängerin der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, dem Centralverein für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 1874 wurde Fricke als Mitglied in die Fakultät aufgenommen, verbunden mit der Erlaubnis, als Lektor honoris causa für Zahnheilkunde Vorlesungen in seinem Fach zu halten. Die ersten 4 Studenten Frickes, die sich im Wintersemester 1874/75 eingeschrieben haben, waren Georg Bruhn aus Segeberg, Richard Fricke aus Itzehoe, H.-G. Hildebrandt aus Flensburg und Georg Kirchner aus Kiel.[172]

1783 wurde in Würzburg dem Zahnarzt Philipp Frank aufgrund eines Zeugnisses des Professors der Chirurgie Karl Caspar Siebold die Tätigkeit als Zahnarzt offiziell genehmigt. Seit 1802 war der Zahnarzt Karl Josef Ringelmann als öffentlicher Lehrer der Zahnheilkunde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg angestellt. 1815 wurde Ringelmann zum Titular-Professor ernannt und 1825 erhielt er die Erlaubnis als ordentlicher Professor Vorlesungen über Mund- und Zahnkrankheiten zu halten.[173]

1840 wurden zahnärztliche Schulen in Baltimore, 1855 in Berlin, 1859 in London und 1879 in Paris (École dentaire) gegründet. Das Gesamtstudium dauerte nur 2 Jahre, die Aufnahme setzte die Primarreife voraus. 1879 wurde an der Justus-Liebig-Universität Gießen erstmals ein Student der Zahnheilkunde immatrikuliert.[174] Die erste Frau aus dem Großherzogtum Hessen, die sich an der Universität Gießen einschrieb, war Greta Geil aus Worms im Sommersemester: Sie immatrikulierte sich für das Fach Zahnheilkunde 1909.[175] Henriette Hirschfeld-Tiburtius wollte bereits 1866 Zahnmedizin studieren. Da Frauen der Zugang zur Universität bis Anfang des 20. Jahrhunderts verwehrt war, reiste sie 1867 nach Philadelphia, USA, und wurde dort als zweite Frau zum Studium am Pennsylvania College of Dental Surgery zugelassen. Nach ihrem Abschluss kehrte sie nach Deutschland zurück und eröffnete in der Behrenstraße in Berlin ihre Praxis. In der Behrenstraße ist seit 2009 auch der Sitz der Berliner Vertretung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.

In Schweden und in den USA war die Zahnheilkunde diesbezüglich schon weiter. In Schweden erteilte Karl XV. (Schweden) 1861 Rosalie Fougelberg die Erlaubnis Zahnheilkunde zu studieren, nachdem er die Gleichberechtigung im Studium eingeführt hatte. Zur gleichen Zeit hatte sich in den USA Lucy Hobbs Taylor als erste Frau am Ohio Dental College für das Zahnmedizinstudium eingeschrieben.[176] Diese erste US-amerikanische zahnärztliche Lehrstätte war durch John M. Harris gegründet worden. Im Jahre 1859 gründeten 26 Zahnärzte in Niagara Falls, New York, die erste amerikanische zahnärztliche Berufsvertretung namens American Dental Association (ADA). 1897 verschmolz die ADA mit der Southern Dental Association (SDA) und bildete die National Dental Association (NDA). 1922 wurde diese wieder in ADA umbenannt und ist seitdem eine der weltweit führenden Zahnärztevereinigungen.[177] Daneben wurde die National Dental Association gegründet, die die ethnischen Minderheiten in der Zahnheilkunde in den USA vertrat. Sie wurde 1932 von Afroamerikanischen Zahnärzte gegründet, die durch Rassendiskriminierung seinerzeit daran gehindert wurden, Mitglieder der ADA zu werden. In England schrieb sich 1895 Lilian Lindsay als erste Frau zum Zahnmedizinstudium ein. Sie wurde 1945 die erste Frau, die zur Präsidentin der British Dental Association, der englischen Zahnärztevereinigung, gewählt wurde.[178] Die FDI World Dental Federation wurde im Jahre 1900 als Fédération Dentaire Internationale von Charles Godon von der École Dentaire de Paris und fünf weiteren Zahnärzten in Paris gegründet. Die FDI hat zurzeit mehr als 150 nationale Mitgliedsverbände in mehr als 130 Ländern, die zusammen fast eine Million Zahnärzte vertreten. Präsidentin der Gesellschaft ist Tin Chun Wong (chinesisch 田骏皇) aus China (Stand 2014).[179]

Promotion

Promotionsurkunde der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 21. November 1882

Mitte des 19. Jahrhunderts war das Abitur noch keine Voraussetzung für das Studium der Zahnmedizin. Es war deshalb der philologischen Fakultät zugeordnet, da diese Studenten als Immature galten − als Studierende ohne Abitur. Es waren hohe Hürden zu überwinden, um den fachfremden Dr. phil. zu erlangen, der damals ein geringeres Ansehen hatte als heute. Etwa 10 % der Zahnärzte gingen deshalb in die USA, um dort die amerikanische Doktorwürde zu erlangen. Manche kauften sich einen solchen Titel. Erst 1909 wurde eine neue Prüfungsordnung erlassen, die das Abitur voraussetzte und ab 1919 den Erwerb des „Doctor medicinae dentariae“ (Dr. med. dent.) ermöglichte. Maßgeblich war daran Otto Walkhoff beteiligt. Die Promotion wurde insbesondere deshalb angestrebt, um sich als Akademiker von den „Zahnkünstlern“ und den späteren Dentisten − die sich ebenfalls Zahnärzte nennen durften − zu unterscheiden. Die Zahl der Promotionen nahm in Deutschland erst in den 1970er Jahren deutlich ab, als es kaum mehr Dentisten gab, und sank im Jahr 2000 auf unter 50 % der Studienabsolventen.[180]

Deutsches Reich

1883 wurde unter Otto von Bismarck die allgemeine Versicherungspflicht eingeführt und Ärzte handelten Einzelverträge mit den Krankenkassen aus, die ein Vertragsmonopol bekamen. Die Krankenkassen schlossen Einzelverträge mit den von ihnen weitgehend abhängigen Ärzten und konnten dabei die Konditionen bestimmen. Die Krankenversicherungspflicht war ursprünglich auf Arbeiter der unteren Einkommensschicht und auf bestimmte Regierungsangestellte beschränkt. Im Laufe der Zeit wurde sie immer mehr ausgeweitet, bis ein Großteil der Bevölkerung erfasst war.[181] Es kam in der Folgezeit zu Unruhen unter der Ärzteschaft, die im Oktober 1913 zu einem Generalstreik führten. Zur Abwendung dieses Streiks griff die Regierung ein. Sie vermittelte die Anfänge der gemeinsamen Selbstverwaltung von Krankenkassen und Kassenärzten. Die vierte Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zum Schutz des inneren Friedens vom 8. Dezember 1931 (RGBl. 699) sah in § 1 den Abschluss von Gesamtverträgen zwischen Kassen und kassenärztlichen Vereinigungen vor. Die Verordnung über kassenärztliche Versorgung vom 14. Januar 1932 (RGBl. I S.19) passte die §§ 368–373 RVO (Reichsversicherungsordnung) dem neuen Rechtszustand an. Diese 1931 und 1932 durchgeführte Gründung der Kassenärztlichen Vereinigungen schuf ein Gegengewicht zu den Krankenkassen.[182]

Zeit des Nationalsozialismus

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden im Deutschen Reich durch Verordnung vom 2. August 1933 (RGBl. 567) die regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen abgeschafft und eine vom NS-Staat gelenkte einheitlich-deutsche Kassenärztliche Vereinigung gebildet. Die Kassenärztlichen Vereinigungen wurden damit von einer Interessenvertretung der Ärzte zu einem Instrument des Staates. Die neue Zulassungsordnung sprach gleichzeitig einem großen Teil der als Juden geltenden Zahnärzte das Recht auf Ausübung einer Kassenpraxis ab und entzog ihnen damit die wirtschaftliche Existenzgrundlage.[183] In den Jahren darauf wurde die Neuzulassung jüdischer Zahnärzte zur Kassenpraxis gesetzlich unterbunden.[184] Zum 31. Januar 1939 wurde durch die Achte Verordnung zum Reichsbürgergesetz allen jüdischen Zahnärzten die Bestallung (Approbation) entzogen. Sie durften nur noch als „Krankenbehandler“ jüdische Patienten versorgen. Gleichzeitig widerriefen die Universitäten die Promotionen.[185][186] „Die gesamte Gesundheitspflege von Juden gereinigt“ – das titelte 1939 eine Zeitung in Berlin. Die deutschen Ärzte liefen den Nationalsozialisten in Scharen zu, mehr als in jedem anderen Berufsstand. Fast die Hälfte aller Ärzte war Mitglied der NSDAP. 26 % der Ärzte gehörten der SA an (bei den Lehrern waren es 11 %), 8 % waren bei der SS (bei den Lehrern waren es 0,4 %), heißt es in Norbert Freis Karrieren im Zwielicht.[187][188] Zahnärzte waren auch in den obersten Etagen der Nationalsozialisten zu finden, wie der deutsche SS-Hauptsturmführer und KZ-Zahnarzt Willy Frank, der an der Selektion von über 6.000 Häftlingen beteiligt war,[189] ebenso die KZ-Zahnärzte Martin Hellinger, Wilhelm Henkel, Walter Höhler, Wilhelm Jäger, Werner Rohde, Willi Schatz oder Walter Sonntag. Sonderkommandos in den Konzentrationslagern wurden dazu gezwungen, die Ermordung der Deportierten vorzubereiten, sie auszuplündern und ihre Leichen anschließend in den Krematorien zu verbrennen. Die „Verwertung“ bestand unter anderem darin, dass sie den Ermordeten die Goldzähne ausreißen mussten. Hugo Blaschke war SS-Führer zur Zeit des Nationalsozialismus, Leibzahnarzt Adolf Hitlers und während des Zweiten Weltkrieges „Oberster Zahnarzt“ beim Reichsarzt-SS Ernst-Robert Grawitz.

Deutschland ab 1945

DDR

Zahnärzte in der Deutschen Demokratische Republik hatten die Berufsbezeichnung Stomatologe. Das Studium der Stomatologie wurde zeitweise mit dem Facharzt für allgemeine Stomatologie, später als Diplom-Stomatologe abgeschlossen. Der Frauenanteil lag zwischen 1971 und 1988 bei durchschnittlich 50,1 %. Der Spitzenwert von 77,2 % im Jahre 1977 wurde durch Quotierung von staatlicher Seite auf 55,8 % im Jahre 1988 abgesenkt. Mit der Anordnung über die Approbation der Zahnärzte vom 2. März 1949 wurde die Dentistenausbildung abgeschafft und die ausgebildeten Dentisten in den Berufsstand der Zahnärzte überführt. Dentisten mussten Fortbildungskurse belegen, um die zahnärztliche Approbation zu erlangen. Die zunehmende Verstaatlichung der medizin- und zahnmedizinischen Betreuung der Bevölkerung verunsicherte die (noch) niedergelassenen Zahnärzte, die sich zunehmend mit Fluchtgedanken trugen. Dies führte 1960 zu Veränderungen durch die Weimarer Gesundheitskonferenz, womit versucht wurde, die niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte an der Republikflucht zu hindern. Man sagte ihnen zu, ihre Niederlassungsfreiheit nicht einzuschränken, die materiellen Voraussetzungen zu verbessern und die Honorare anzuheben. Trotz dieser Zusagen hielt die Republikflucht an, insbesondere, weil immer mehr staatliche Zahnarztpraxen eröffnet wurden. Nach Schätzungen sind in den 41 DDR-Jahren 20.000 Ärzte und Zahnärzte abgewandert.[190] Zahnärzte verfügten fast ausschließlich über veraltete Gerätschaften und Trockenbohrer, deren Hitzeentwicklung starke Schmerzen nach sich zog.[191]

In der DDR wurden Ärzte als inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) rekrutiert. Der IM-Anteil unter Ärzten stieg auf ungefähr 3 bis 5 % und lag damit deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung. Die SED- und Staatsführung observierte diese Berufsgruppe besonders kritisch. Das Tätigkeitsspektrum von Ärzten bot dem MfS beachtliche Vorteile, da die Ärzteschaft aufgrund ihrer Profession wie kaum eine andere Berufsgruppe tiefe Einblicke in das Privatleben vieler Bürger erhielt. Etwas mehr als ein Viertel der IM-Ärzte verletzte in Zuge dessen die ärztliche Schweigepflicht. Andere wurden auf die Bespitzelung ihrer Kollegen angesetzt. Viele IM-Ärzte konnten sich den Konsequenzen ihres politischen Handelns in der DDR nach der Wiedervereinigung entziehen.[192][193]

Bundesrepublik Deutschland

Am 27. März 1953 wurde in Rothenburg ob der Tauber der Bundesverband der Deutschen Zahnärzte (BDZ) gegründet. Ab 1990 wurde der Verband Bundeszahnärztekammer genannt. Seit 1993 trägt die Kammer den Namen Bundeszahnärztekammer, Arbeitsgemeinschaft der deutschen Zahnärztekammern e. V. (BZÄK), und ist die Berufsvertretung aller Zahnärzte in Deutschland. Mitglieder der Bundeszahnärztekammer sind die Zahnärztekammern der Bundesländer. Die Bundeszahnärztekammer ist keine Kammer oder Körperschaft des öffentlichen Rechts, sondern ein eingetragener Verein. Zahnärztekammern sind die zahnärztliche Selbstverwaltung der Zahnärzte und als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisiert. Sie sind Berufsständische Körperschaften und nehmen die ihnen auf der Grundlage landesrechtlicher Heilberufe-Kammergesetze übertragenen Aufgaben eigenverantwortlich wahr. Das jeweils zuständige Landesministerium übt die Rechtsaufsicht (jedoch nicht die Fachaufsicht) aus.[194] Die Mitgliedschaft ist für alle Zahnärzte in Deutschland verpflichtend.[195]

1955 wurde das System der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) mit der Schaffung des Kassenarztrechtes als Bestandteil der Reichsversicherungsordnung bestätigt. Ärzte und Zahnärzte erhielten mit den Kassenärztlichen Vereinigungen beziehungsweise Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen) das Monopol auf die ambulante Versorgung gesetzlich Versicherter und verzichteten dafür auf ihr Streikrecht. Die KZVen wurden zu Körperschaften des öffentlichen Rechts und bekamen den Sicherstellungsauftrag, mit dem eine flächendeckende, ortsnahe zahnärztliche Versorgung der Bevölkerung gewährleistet sein muss. In jedem Bundesland besteht jeweils eine KZV (in Nordrhein-Westfalen zwei). Die siebzehn Landes-KZVen sind in der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) zusammengeschlossen.[196]

Im selben Jahr wurde auch die Notgemeinschaft Deutscher Zahnärzte gegründet, die sich für eine adäquate Honorierung der Zahnärzteschaft einsetzte. Aus der Notgemeinschaft ging 1957 der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) hervor, als dessen Gründungsvater Wolfgang Mzyk (1923−2015) gilt.[197] Der FVDZ setzte sich dafür ein, dass alle Zahnärzte das Recht auf Zulassung als Vertragszahnarzt erhalten und an der Versorgung der gesetzlich Krankenversicherten teilnehmen dürfen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 vereinbarte der FVDZ eine Kooperation mit dem neu gegründeten ostdeutschen Unabhängigen Deutschen Zahnärzteverband (UDZ). Im selben Jahr schlossen sich beide Verbände zusammen. In der Folgezeit wurden zahlreiche weitere bundesweite Berufsverbände gegründet, teilweise sind Berufsverbände nur regional tätig.

Durch eine mindestens vierjährige Weiterbildung können die Gebietsbezeichnungen Fachzahnarzt für Kieferorthopädie, Fachzahnarzt für Oralchirurgie oder Zahnarzt für öffentliches Gesundheitswesen, sowie im Kammerbereich Westfalen-Lippe der Fachzahnarzt für Parodontologie erworben werden.[198]

Ein Urteil des Bundessozialgerichts von 1974 bewertete den Zahnverlust als Krankheit im sozialrechtlichen Sinne. Den Zahnärzten und Krankenkassen wurde auferlegt, die Versorgung mit Kronen und Brücken als zahnärztlich/zahntechnische Leistungen in die gesetzliche Krankenversicherung aufzunehmen.[199] Ab 1. Januar 1975 erhielten gesetzlich Krankenversicherte erstmals Zahnersatz im Rahmen der kassenzahnärztlichen Versorgung. Die Kosten für Zahnersatz wurden vollständig von den Krankenkassen übernommen. 1988 wurde das Kassenarztrecht mit der Einführung des 5. Sozialgesetzbuches (SGB V) neu gestaltet. Das SGB V löste die bisherigen Bestimmungen der Reichsversicherungsordnung (RVO) ab. Seitdem wurde die Zahnheilkunde immer weiter in das SGB V eingebunden und reglementiert und der Zuschuss der Krankenkassen kontinuierlich durch zahlreiche Gesundheitsreformen gesenkt. Ziel war regelmäßig die Eindämmung der Kostenentwicklung in der Gesetzlichen Krankenversicherung durch die Stabilisierung des Beitragssatzes und damit auch der Lohnnebenkosten, durch Einschränkungen oder Ausgrenzungen von Leistungen, Erhöhung von Zuzahlungen durch den Patienten oder durch die Begrenzung der Vergütungen der Zahnärzte.[200] Seit 2005 erstatten Krankenkassen befundorientierte Festzuschüsse für Zahnersatz-Grundversorgungen.

Sukzessive fand in Deutschland die EDV Einzug in die Zahnarztpraxen, beschleunigt durch das Inkrafttreten der amtlichen, privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) auf der Grundlage des § 15 Zahnheilkundegesetz (ZHG) zum 1. Januar 1988, die die Bundesgebührenordnung Zahnärzte (Bugo-Z) des Jahres 1965 ablöste. Dieser ging wiederum die Preußische Gebührenordnung (Preugo) vom 1. September 1924 voraus. Während die Preugo unterschiedliche Gebührenspannen vorsah, beispielsweise vom einfachen bis zum zwanzigfachen Satz bei der Beratungsleistung, vom einfachen bis zum zehnfachen Satz bei der Zahnextraktion und vom einfachen bis achtfachen Satz für die Anfertigung einer Stiftkrone, sah die Bugo-Z eine einheitliche Spanne vom einfachen bis sechsfachen Satz und die GOZ eine solche vom einfachen bis dreieinhalbfachen Satz vor. In der DDR galt die Preugo bis zu ihrem Ende 1990. Die GOZ 1988 verkomplizierte die Rechnungsstellung so tiefgreifend, dass eine zahnärztliche Abrechnung ohne Praxisverwaltungssoftware kaum mehr möglich war. Die GOZ wurde 2012 novelliert.[201]

Bis 1910 lag der Frauenanteil der Zahnmedizinstudentinnen bei 0,4 Prozent, was dem durchschnittlichen Frauenanteil bei allen Studienfächern entsprach. Bis 1970 stieg der Anteil in der BRD auf 17,3 Prozent.[202] Von den rund 70.000 tätigen Zahnärzten im Jahr 2013 waren rund 30.000 weiblich (43 %).[203] Die Zukunft der Zahnmedizin in Deutschland scheint weiblich zu sein. 2011 lag der Anteil weiblicher Studierender aller Studenten der Zahnmedizin bei etwa 61 Prozent. Tendenz steigend.[204]

Österreich

In Österreich gibt es dreierlei Arten von Zahnärzten: Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, die nach einem vollständigen Allgemeinmedizinstudium eine entsprechende Facharztausbildung absolvieren mussten. Im Rahmen der EU-Angleichung wurde dieser Ausbildungsgang 1998 eingestellt. Es wurde nun unterschieden zwischen Zahnärzten, die ab 1998 ein Zahnmedizinstudium – ähnlich wie in Deutschland aufgebaut – absolvieren mussten, und Dentisten, die bis 1975 nach einer absolvierten Lehre zum Zahntechniker eine zusätzliche Spezialausbildung absolviert haben, die aus praktischen und theoretischen Inhalten bestand. Die Mitglieder dieses Berufszweigs, die einen Teil der Zahnarzttätigkeit ausüben, haben eine dreijährige nicht universitäre Ausbildung zurückgelegt und können nach Aussagen der österreichischen Regierung nicht mit Ärzten gleichgesetzt werden. Die Ausübung des Berufes des Dentisten ist durch das Dentistengesetz geregelt. Nach § 6 Absatz 1 des Dentistengesetzes war der Dentist berechtigt, seinen Beruf unter der Berufsbezeichnung „Zahnarzt“ zu führen und neben dieser Berufsbezeichnung die Ausbildungsbezeichnung „Dentist“ in Klammer anzufügen. Österreich wurde vor dem Europäischen Gerichtshofs wegen des Dentistengesetzes verklagt und unterlag.[205]

1954 wurde der Zahnärztliche Interessenverband gegründet, dessen Ziel es war, die Fachärzte für ZMK auf freiwilliger Basis (im Gegensatz zur Zwangsmitgliedschaft in der Kammer) zusammenzuschließen. 1991 beschloss die Generalversammlung, die Beseitigung des schädlichen Berufsdualismus zwischen Fachärzten für ZMK und Dentisten zu setzen und den dentistischen Kolleginnen und Kollegen den Beitritt in den Verband zu ermöglichen.[206] Die Österreichische Zahnärztekammer wurde per Gesetz mit Wirkung vom 1. Januar 2006 eingerichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Zahnärzte und Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Mitglieder der jeweiligen Ärztekammer auf Landesebene und in den verschiedenen Organen der Österreichischen Ärztekammer und der Ärztekammern in den Bundesländern sowie die immer kleiner gewordene Berufsgruppe der Dentisten in der Österreichischen Dentistenkammer vertreten.[207]

Schweiz

In der Schweiz bildete sich einerseits eine Allianz zwischen humanmedizinischen Ärzten, die sich auf Zahnkrankheiten spezialisieren wollten, und aufstiegsorientierten handwerklichen Zahnheilkundlern andererseits. Sie organisierte sich erstmals 1886 im Verein Schweizer Zahnärzte, aus dem später die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO hervorging. Er lobbyierte erfolgreich bei den Bundesbehörden für die rechtliche Gleichstellung der Zahnärzte mit den humanmedizinischen Ärzten, den Tierärzten und Apothekern. 1888 revidierten Bundesrat und Parlament das Bundesgesetz über die Freizügigkeit der Medizinalpersonen von 1877 und stellten Zahnärzte den übrigen wissenschaftlichen Medizinalberufen gleich. Damit war der Grundstein für die Professionalisierung der Zahnmedizin gelegt.[208] Nach Genf (1881), Zürich (1895) und Bern (1921) entstand 1924 das vierte universitäre zahnärztliche Institut in Basel.[209] Die Krankenversicherung wurde in der Schweiz in den 1880er Jahren konzipiert. Sie war ursprünglich als obligatorische Grundversicherung gedacht, das Obligatorium scheiterte jedoch an einem Referendum, so dass 1912 eine stark abgeschwächte Form ohne Obligatorium in Kraft trat. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es mehrere Versuche, dieses System zu reformieren. Geplant war die Einführung eines ursprünglich vorgesehenen Versicherungsobligatoriums, um den Zugang zum Gesundheitswesen unabhängig von der nach Geschlecht und Einkommensklassen variierenden Zahlungskraft zu regeln. Während eine kleine Revision 1964 ohne Obligatorium gelang, scheiterten andere 1974 und 1987 an Referenden. Eine landesweite obligatorische Krankenversicherung konnte erst 1996 in Kraft gesetzt werden.[210]

Geschichte der Tierzahnheilkunde

Vignette mit einem Porträt Bourgelats.

In der Frühgeschichte der Tierzahnheilkunde ging es um die Behandlung und Bewertung des Pferdegebisses. Pferdezahnheilkunde wurde von den Chinesen bereits 600 v. Chr. praktiziert. Im Pferdehandel war die Zahnaltersschätzung eines Pferdes ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung seines Wertes. Die griechische Kultur verbesserte die Altersbestimmung und untersuchte die Zahndurchbruchszeiten im Leben eines Pferdes. Simon von Athen beschrieb im 5. Jahrhundert v. Chr. die Technik der Altersbestimmung von Pferden und ihren Durchbruch. Die Methode der Altersschätzung geht auf Pessina von Czechorod zurück, der Ende des 18. Jahrhunderts an der Wiener Militärtierarzneischule unterrichtete. Mit der Entwicklung verlässlicher Kriterien konnte man nun Altersangaben der Vorbesitzer überprüfen. Nur bei Schenkungen war das Alter gleichgültig: „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ ist noch heute als Sprichwort bekannt. „Rosstäuscher“ versuchten daraufhin, unter anderem durch Einbrennen von Kunden, Pferde wieder jünger aussehen zu lassen. Als Kunden (lateinisch Infundibulae) bezeichnet man becherartige Schmelzeinstülpungen an den Schneidezähnen. Sie sind beim durchbrechenden Schneidezahn im Oberkiefer 12 mm, im Unterkiefer 6 mm tief und nutzen sich etwa 2 mm/Jahr ab.[211]

Anatomie des Pferdes, Ägypten, 15. Jahrhundert

Aristoteles beschrieb die Parodontitis bei Pferden in seinem Buch Die Geschichte der Tiere (333 v. Chr.).[212] Mangels Anästhesieverfahren und Kenntnissen der Physiologie und Pathologie wurden oft unnötige, ungeeignete oder gar barbarische Behandlungen durchgeführt. Der Fortschritt in der Tierzahnheilkunde ging sehr langsam voran und blühte erst nach Einführung geeigneter Anästhesieverfahren auf.[213]

1762 erfolgte die Gründung der ersten tierärztlichen Schule in Lyon, Frankreich (ab 1764 École royale vétérinaire de Lyon) durch Claude Bourgelat, die auch die Entwicklung der modernen Tierzahnheilkunde einleitete. Die erste Publikation zur Tierzahnmedizin erschien 1889. Es folgten weitere Bücher in den Jahren 1905 und 1938.[214] Diese Bücher widmeten sich der Pferdezahnheilkunde und der Kleintierzahnheilkunde. In den 1930er Jahren erwies sich in Wien Joseph Bodingbauer als Pionier der Kleintierzahnheilkunde. Während dieser Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt der tierzahnmedizinischen Wissenschaft von Pferden auf Hunde, Katzen und andere Kleintiere. 1929 erschien eine Reihe von detaillierten Arbeiten von Arthur Mellenby, die sich mit den Auswirkungen von Ernährungsumstellungen auf die Zahnentwicklung und mit Erkrankungen der Eckzähne beschäftigten.[212]

In den USA erhielt durch die Bildung der American Veterinary Dental Society im Jahr 1976 die Tierzahnheilkunde einen Auftrieb, zunächst im Kleintierbereich, danach im Pferdesektor und später auf dem Gebiet der Nage- und Heimtiere, was weltweit die Gründung von Fachgesellschaften nach sich zog.[215]

Nachdem die European Veterinary Dental Society (EVDS) 1992 gegründet worden war, entstand 2004 die Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT­–DVG). Der Fachtierarzttitel „für Zahnheilkunde der Kleintiere“ wurde 2008 gegen erhebliche Widerstände seitens der Standesvertreter in den Tierärztekammern bisher nur in Schleswig-Holstein und Bayern eingeführt.[216] In den USA ist die Tierzahnheilkunde eine der 20 durch die American Veterinary Medical Association anerkannten tierärztlichen Fachrichtungen.[217] Daneben findet seit 2001 bereits eine Zahntechnikerausbildung zum Tierzahntechniker statt.[218] Im selben Jahr wurde die British Association of Equine Dental Technicians in Großbritannien gegründet.[219]

Die Tierzahnheilkunde bedient sich entsprechend modifizierter Verfahren der allgemeinen Zahnheilkunde.

Historische Sammlung und Museen zur Geschichte der Zahnmedizin

Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde in Oberösterreich

Die Geschichte der historischen Sammlung zur Zahnmedizin und des Forschungsinstitutes für Geschichte der Zahnheilkunde in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sind sehr eng mit dem jüdischen Zahnarzt Curt Proskauer (1887–1972) verbunden, auf dessen Initiative 1927 die Gründung des Reichsinstitutes für Geschichte der Zahnheilkunde erfolgte und der seine umfangreiche Bibliothek und Privatsammlung dem Reichsverband der Zahnärzte Deutschlands e. V. überließ. Gefördert wurde dies vom damaligen Vorsitzenden Fritz Linnert (1884–1949) und vom zweiten Geschäftsführer Fritz H. Witt (1887–1969). Die Bibliothek wurde über die Kriegswirren gerettet und anschließend von der Bundeszahnärztekammer bis zu ihrem Umzug nach Berlin und der Auflösung der Deutschen Zahnärzte-Bücherei verwaltet. Sie umfasste zum Zeitpunkt des Umzugs im Jahr 2000 etwa 40.000 Schriften, darunter viele wertvolle historische. Sie lagert seit dem Umzug in Containern in Berlin und wartet seitdem auf eine historische Aufbereitung.[220]

Es gibt derzeit im deutschsprachigen Raum vier auf die Historie der Zahnmedizin spezialisierte Museen, die öffentlich zugänglich sind und zwar das Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde und Zahntechnik in Oberösterreich[221], das Zahnmuseum in der Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik Wien[222], die dentalhistorische Gustav-Korkhaus-Sammlung am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn[223] und das Dentalmuseum in Colditz-Zschadrass.[224] Letzteres besteht aus über einhundert kleinen und großen Privatsammlungen, zahlreichen namhaften Dentalfirmenarchiven, der Sammlung Thiedmar Oehlert, dem früheren Privatmuseum Bodirsky und dem Museum Winkelmann.[225]

Darüber hinaus haben mehrere Zahnkliniken Lehr- und Forschungssammlungen zu internen Schulungszwecken.

Literatur

Commons: Geschichte der Zahnmedizin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. F. David, V. D'Iatchenko, J. G. Enloe, M. Girard, M. Hardy, V. Lhomme, A. Roblin-Jouve, A. M. Tillier, C. Tolmie: New Neandertal remains from the Grotte du Bison at Arcy-sur-Cure, France. In: Journal of human evolution. Band 57, Nummer 6, Dezember 2009, S. 805–809, ISSN 1095-8606. doi:10.1016/j.jhevol.2009.03.006. PMID 19683787. Volltext online (in englisch)
  2. Louise T. Humphrey, Isabelle De Groote, Jacob Morales, Nick Barton, Simon Collcutt, Christopher Bronk Ramsey, Abdeljalil Bouzouggar: Earliest evidence for caries and exploitation of starchy plant foods in Pleistocene hunter-gatherers from Morocco. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 111, 2014, S. 954–959, doi:10.1073/pnas.1318176111.
  3. Susann Lindemann: Rituelle Deformierungen bei Naturvölkern, Dissertation, 2007, Universität Greifswald, S. 2. Abgerufen am 13. November 2014
  4. John Robb: The Early Mediterranean Village. Agency, Material Culture, and Social Change in Neolithic Italy, Cambridge University Press, Cambridge 2007, S. 38.
  5. Pia Bennike, Lise Fredebo: Dental treatment in the Stone Age. In: Bulletin of the History of Dentistry. Band 34/35, 1986, S. 81-87.
  6. Pia Bennike: Ancient Trepanation and Differential Diagnosis: A Re-Evaluation of Skeletal Remains from Denmark, in: Robert Arnott, Stanley Finger, Chris Smith: Trepanation. History, Discovery, Theory, Swets & Zeitlinger, Lisse 2005, S. 95–115, hier: S. 104 (eingeschränkte Vorschau bei Google Books)
  7. A. Coppa, L. Bondioli u. a.: Palaeontology: early Neolithic tradition of dentistry. In: Nature. Band 440, Nummer 7085, April 2006, S. 755–756, ISSN 1476-4687. doi:10.1038/440755a. PMID 16598247. Abgerufen am 20. September 2014.
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