Adventure
Adventures bezeichnet Rätsel-basierte Computerspiele, meist ohne Actionelemente. Die Rätsel sind häufig in eine Handlung eingebettet.
Typischerweise steuert man einen oder mehrere Protagonisten durch eine in sich konsistente Welt, löst verschiedene Rätsel, die die Handlung vorantreiben, interagiert mit NPCs (Nicht-Spieler Charakteren). Ein wichtiger Teil vieler Adventures ist die Handhabung des Inventars (d.h. der Gegenstände, die man bei sich trägt) und die Kombination und Anwendung der Gegenstände zur rechten Zeit. Es bestehen Überschneidungen des Spielprinzips zu den Computer-Rollenspielen, die Übergänge sind oft fließend.
Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Textadventures und Grafikadventures.
Textadventures sind die ältere Gattung. Das ganze Spiel wird in Text beschrieben, und der Spieler tippt Anweisungen in Kommandoform (z.B. Nimm Schwert) um so seinen Avatar durch die fiktive Welt zu steuern.
Das erste Spiel dieser Art, Adventure (1975, auch bekannt als ADVENT oder Colossal Cave) war namensgebend für die gesamte Gattung. Äusserst bekannt für ihre Textadventures, insbesondere die legendäre Zork Serie, war in den 1980ern die US Firma Infocom, weitere Unternehmen dieser Zeit waren Adventure International, Level 9 und Melbourne House.
Der kommerzielle Markt für Textadventures brach Ende der 80er Jahre vollkommen zusammen, jedoch entstand eine sehr aktive Gemeinde von Hobbyentwicklern, die bis heute an neuen Spielen dieser Art entwickelt. Um dem teilweise sehr hohen literarischen Niveau moderner Textadventures gerecht zu werden, wird diese Gattung gerne auch als Interactive Fiction bezeichnet.
Grafikadventures entstanden erstmals 1980 als ein neues Unternehmen namens On-line Systems (später: Sierra On-line) ein erstes rudimentäres Grafikadventure namens Mystery House vorstellte. Der Durchbruch kam dann 1984 mit King's Quest. Bei diesen ersten Grafikadventures handelte es sich noch um eine Mischform, häufig konnte und musste noch Text eingegeben werden zur Steuerung der Spielfigur, die Grafiken wurden besseren Anschaulichkeit der Umgebung eingesetzt.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktionierten auch die Spiele der Firma Magnetic Scrolls. Es handelte sich eigentlich um hochqualitative Textadventures, die in den 80er Jahren veröffentlicht wurden, aber zusätzlich mit händisch gemalten Bildern die Stimmung des Spiels kommunizierten.
Die erste echte Weiterentwicklung des Genres fand 1987 statt, als LucasArts (damals noch unter dem Namen Lucasfilm Games) Maniac Mansion veröffentlichte. Das Spiel konnte erstmals vollständig ohne Tastatur gespielt werden - es wurde stattdessen mit einer Point & Click genannten Benutzeroberfläche gesteuert: Man markierte Gegenstände in einem großen Bild, dass die Umgebung darstellte, und konnte aus einer Liste am unteren Ende des Bildschirms ein passendes Verb auswählen. Die Reihe wurde später u.a. mit Zak McKracken und den Monkey Island Spielen fortgeführt und war äusserst beliebt und erfolgreich.