LEW EL 6
Grubenlokomotive für Fahrdrahtbetrieb EL 6 | |
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Eine EL6 in der Ausstellung der Historischen Feldbahn Dresden
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Anzahl: | 217 |
Hersteller: | LEW |
Baujahr(e): | 1951–1976 |
Achsformel: | Bo |
Bauart: | Fahrdrahtlok |
Gattung: | Grubenlokomotive |
Spurweite: | 465–630 mm |
Länge über Puffer: | 4450 mm |
Höhe: | 1600 mm |
Breite: | 920 mm |
Fester Radstand: | 1100 mm |
Dienstmasse: | 8 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 25 km/h |
Stundenleistung: | 46 KW |
Dauerleistung: | 18 kW |
Anfahrzugkraft: | 21 kN |
Treibraddurchmesser: | 780 mm |
Stromsystem: | 220 / 550 V = |
Stromübertragung: | Oberleitung |
Anzahl der Fahrmotoren: | 2 |
Bauart Fahrstufenschalter: | Nockenfahrschalter |
Bremse: | el.Widerstandsbremse |
Die Baureihe EL 6 des LEW Hennigsdorf bezeichnet eine Elektrolokomotive, die von 1952 bis 1976 in 217 Exemplaren gebaut wurde. Von den 56 exportierten Loks wurden 36 Stück nach Ungarn, 13 Stück nach Rumänien, 10 Stück nach China und 2 Stück nach Tunesien geliefert.
Entwicklung
Diese Grubenlokomotive wurden von 1952 bis 1976 in verschiedenen Varianten gebaut. 1985 wurde eine Serie von 20 Stück für die SDAG Wismut im VEB Inducal Göllingen gefertigt.
Konstruktive Merkmale
Mechanik
Der Rahmen der Lok wurde aus geschweißtem Grobblech hergestellt. Die Abstützung des Rahmens erfolgte erst über Blattfedern, später über Schraubenfedern. Die Radsätze waren rollengelagert und mit Scheibenrädern. Die Bremse war als Handspindelbremse mit Bremsklötzen an jedem Rad ausgeführt. Die Lok verfügt über einen Endführerstand und bei vielen Exemplaren am anderen Ende einen Mitfahrerplatz. Der Stromabnehmer befand sich auf einem Portal über dem Rahmen. Neben dem Scherenstromabnehmer, gab es auch Versionen mit einem Stangenstromabnehmer.
Elektrik
Die EL 6 verfügt über einen handbedienten Nockenfahrschalter mit mechanischer Sicherheitsfahrsperre und eine selbsterregte Widerstandsbremse mit verkreutzter Bremsschaltung. Angetrieben wurde jede Achse mit einem Tatzlagerfahrmotor. Gesteuert wurden die parallel geschalteten Gleichstrom-Reihenschlußmotoren über Widerstände. Mit dem Fahrschalter konnten neun Reihen- und fünf Parallelfahrstufen, sowie neun Bremsstufen gewählt werden.Die Beleuchtung wurde aus Sicherheitsgründen über einen 12-VBleiakkumulator realisiert.
Literatur
- Zeitzeugnisse 1945–1990 Teil II Herausgeber Jahresringe e. V., Hennigsdorf, 2000
- Horst Roschlau, Wolfram Heinze: Bergmaschinentechnik. Hrsg.: SDAG Wismut. 1. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1976, S. 336.
- Holger Neumann/Sven Kästner: Schmalspurige Industrielokomotiven der DDR. Wolfgang Herdam Fotoverlag, Gernrode 2008, ISBN 978-3-933178-22-0.