Besatzungszone
Als Besatzungszonen werden von fremden Truppen besetzte Gebiete eines Staates bezeichnet.
Nach dem Versailler Vertrag musste das Deutsche Reich zwischen 1919 und 1930 eine Besetzung des Rheinlandes und des Saarlandes durch französische Besatzungstruppen akzeptieren.
Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch versteht man unter Besatzungszonen die nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Siegermächte besetzten Gebiete Deutschlands und Österreichs. Sinngemäß spricht man auch von der Zeit zwischen 1945 und 1949 in Deutschland, 1945 bis 1955 in Österreich, in der die Siegermächte die beiden Länder besetzt hielten und die politische Oberhoheit über sie hatten, von der Besatzungszeit.
Besatzungszonen in Deutschland 1945 -1949
Vorgeschichte
Am 15. Januar 1944 hatte die Europäische Beratende Kommission (EAC) vorgeschlagen, nach Beendigung des Krieges das Deutsche Reich in verschiedene Besatzungszonen aufzuteilen. Im 1. Zonenabkommen vom 12. September 1944 wurde die Grenze zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und den Besatzungszonen der Westmächte festgelegt, im 2. Zonenabkommen vom 14. November 1944 die Grenze zwischen der Britischen und der Amerikanischen Besatzungszone. Frankreich spielte bei den Besprechungen keine Rolle, es sollte sogar als besetzter Feindstaat behandelt werden. Doch das Französische Komitee der Nationalen Einheit in Algier verfügte über Streitkräfte des kämpfenden Frankreichs, zu deren Oberbefehlshaber General de Gaulle am 9. April 1944 ernannt wurde. Am 3. Juni 1944 wurde das Komitee in Provisorische Regierung der Französischen Republik umbenannt, die aber erst am 23. Oktober 1944 durch die USA, UdSSR und das Vereinigte Königreich anerkannt wurde. Die französischen Truppen griffen sowohl auf dem italienischen wie auf dem französischen Kriegschauplatz entscheidend in die Kämpfe ein. Das II. Französische Korps landete am 15. August 1944 zusammen mit der 7. US-Armee zwischen Toulon und Cannes und stand am 24. August 1944 vor Paris. Aufgrund einer Forderung de Gaulles marschierte die 2. Französische Panzerdivision, geführt von General Leclerc, und unterstützt durch die 4. US-Infanteriedivision in der französischen Hauptstadt ein. Am 14. Oktober beschwerte sich de Gaulle über die mangelnde Unterstützung durch die Westalliierten: Sie verfolgen ihre eigenen Interessen und ihre eigene Politik! Am 10. November 1944 besuchte de Gaulle Churchill in London und forderte die Anerkennung als gleichberechtigter Partner, sowie Kriegsmaterial für seine Truppen. Doch der britische Premier gab nur vage Zusagen. Am 27. November entsandte Frankreich einen Vertreter zur EAC. Bei der Konferenz von Jalta weigerte sich Stalin zunächst, den Franzosen eine eigene Besatzungszone zuzugestehen und an der Verwaltung über Deutschland mitzuwirken, da Frankreich wenig zu diesem Kriege beigetragen und dem Feind die Tore geöffnet habe. Doch Churchill wollte nach Abzug der Amerikaner, beabsichtigt war das nach zwei Jahren, der kommunistischen Sowjetunion nicht allein gegenüberstehen. Schließlich lenkte Stalin ein und erklärte, daß er keinen Einwand (mehr) dagegen habe, daß ihm (Frankreich) eine Zone innerhalb der britischen und amerikanischen Zone gegeben werde. Inzwischen hatten die französischen Streitkräfte vollendete Tatsachen geschaffen, trotz der Weigerung des Alliierten Oberbefehlshabers Eisenhower, Übersetzmittel zur Verfügung zu stellen, am 1. April 1945 bei Philippsburg den Rhein überschritten, Stuttgart und Friedrichshafen am Bodensee besetzt und waren dann bis nach Vorarlberg in Österreich vorgedrungen. Am 26. Juli 1945 wurde das Zonenabkommen der EAC ergänzt, Frankreich erhielt eine eigene Besatzungszone.
Die Besatzungszonen


Im Westen und im Süden Deutschlands befanden sich die britische, die französische und die amerikanische Besatzungszone, die sowjetische im Osten des verbliebenen Deutschlands.
Die Amerikaner gründeten in ihrer Zone die Länder Bayern, Württemberg-Baden, Hessen und Bremen, die Briten die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hamburg, die Franzosen die Länder Rheinland-Pfalz, Baden und Württemberg-Hohenzollern sowie das Saarland, in der SBZ entstanden 1945 die Länder Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Aufgrund der wachsenden Differenzen zwischen der Sowjetunion und den westlichen Siegermächten wurde im September 1947 aus der amerikanischen und britischen Zone die Bizone gebildet, der im März 1948 schließlich auch die französische Besatzungszone mit Ausnahme des Saarlandes beitrat. Die dabei entstandene gemeinsame Trizone war die Grundlage des späteren Westdeutschland, d.h. der Bundesrepublik Deutschland bis 1990.
Mit Inkrafttreten des Grundgesetzes am 24. Mai 1949 wurde aus den 11 westdeutschen Bundesländern (ohne Saarland), die Bonner Republik genannte Bundesrepublik Deutschland gegründet. 1952 fusionierten die Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zum Land Baden-Württemberg. Damit reduzierte sich die Zahl der Bundesländer auf 9 (ohne Berlin). Mit dem Beitritt des Saarlandes erhöhte sie sich dann wieder auf 10.
Aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurde am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik (DDR).
Einen Sonderfall stellte Berlin dar, das zu keiner der vier Zonen gehören und von allen vier Besatzungsmächten gemeinsam verwaltet werden sollte, quasi wie eine neutrale fünfte Besatzungszone. Zum Zweck der gemeinsamen Verwaltung wurde es intern in vier Sektoren aufgeteilt. Dieser besondere Status galt übrigens für zehn Jahre auch für die österreichische Hauptstadt Wien.
Die Sowjetunion und die DDR interpretierten im späteren Verlauf des Kalten Krieges den Status Berlins abweichend von den Westmächten dahingehend, dass Gesamt-Berlin von Anfang an zur Sowjetischen Besatzungszone gehört habe, mutmaßlich um die Anwesenheit der Westmächte in West-Berlin zu delegitimieren und die verstärkte Eingliederung Ost-Berlins in die DDR zu rechtfertigen.
Die Vier-Sektoren-Stadt Berlin sollte anfangs nach dem Willen der Siegermächte weder der sie umschließenden DDR noch dem westlichen Teil der Bundesrepublik zugeordnet werden. Mit der fortdauernden politischen Spaltung allerdings vereinnahmte die DDR Ost-Berlin als ihre vollintegrierte Hauptstadt, während West-Berlin von der Bundesrepublik faktisch als Bundesland behandelt wurde. Die Besonderheiten des Berlin-Status und die formelle Trennung von der BRD wurden jedoch in West-Berlin weiterhin beachtet, während sie in Ost-Berlin über die Jahrzehnte fortlaufend abgebaut wurden.
Historische Situation während der Besatzungszeit in Deutschland
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges lag ein Großteil Europas, insbesondere Deutschlands in Trümmern. Die Alliierten beschlossen eine Politik der Demokratisierung, der Entmilitarisierung und der Entnazifizierung im ehemaligen Deutschen Reich.
Bei den Nürnberger Prozessen wurden die Hauptkriegsverbrecher vor einem internationalen Tribunal angeklagt. Unter ihnen waren auch überlebende einflussreiche NS-Politiker wie zum Beispiel Hermann Göring, der wie einige andere zum Tode verurteilt wurde, wobei Göring noch vor der Urteilsvollstreckung Suizid verübte. Viele andere, die dabei zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, wurden im Lauf der 1950er Jahre wieder entlassen und spielten teilweise beim Aufbau der Verwaltung und der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland eine Rolle.
In den Zonen der Westalliierten wurde die Entnazifizierung schon bald eingeschränkt, nachdem der Interessengegensatz zwischen den politischen Systemen der UdSSR einerseits und der USA, Frankreichs und Großbritanniens andererseits immer deutlicher im aufkommenden Kalten Krieg zutage trat. Mitteleuropa war Ende der 1940er Jahre und auch später noch ein wichtiger Konfliktherd des Kalten Krieges. Beide Systeme verfolgten jeweils unterschiedliche soziale, politische und wirtschaftliche Konzepte. Während in den westlichen Zonen der Marshall-Plan den wirtschaftlichen Aufbau nach dem Muster einer kapitalistischen freien Marktwirtschaft vorantrieb, war die Ostzone geprägt von der Durchsetzung einer am Sozialismus der UdSSR orientierten Planwirtschaft.
1948 wurde in der Trizone in Westdeutschland die Währungsreform durchgeführt, die sehr schnell zu einem wirtschaftlichen Aufschwung im Westen führte. Dem Schwarzmarkt wurde dadurch die Grundlage entzogen. Die Läden füllten sich wieder mit einem breiteren und reichlicheren Warenangebot. Im Osten konnte man mit dieser Entwicklung so nicht mithalten.
Insbesondere in der 4-Sektorenstadt Berlin eskalierte die politische Situation aufgrund der dicht nebeneinander bestehenden Wirtschaftssysteme. Es kam zur Berlin-Blockade durch die UdSSR. Berlin wurde vom Westen abgeriegelt. Das diplomatische Kräftemessen stand kurz vor einer Wende vom Kalten zum Heißen Krieg. In einer berühmt gewordenen Rede rief der Westberliner Oberbürgermeister Ernst Reuter bei einer Großdemonstration die Weltgemeinschaft auf, Westberlin nicht im Stich zu lassen ("Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt") Westberlin wurde daraufhin von den Westalliierten über Monate hinweg durch die Luftbrücke mit den notwendigsten Gütern versorgt, bis schließlich die Blockade aufgegeben wurde.
Im Herbst 1949 wurden in den deutschen Besatzungszonen kurz hintereinander zwei unterschiedliche deutsche Staaten gegründet:
Im Westen die Bundesrepublik Deutschland als eine parlamentarische Demokratie, an deren Spitze bei der ersten Bundestagswahl eine CDU-Regierung unter Bundeskanzler Konrad Adenauer gewählt wurde. Adenauer orientierte sich von Anfang an dem auch militärisch entstehenden Bündnissystem des Westens.
Aus der Sowjetzone entstand die am so genannten demokratischen Zentralismus der UdSSR orientierte Deutsche Demokratische Republik (DDR) unter der Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) unter Walter Ulbricht. Die SED war 1946 aus der Vereinigung der SPD mit der KPD im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands hervorgegangen, dieser Zusammenschluss wird einerseits als wichtigstes Vermächtnis der Häftlinge aus den Konzentrationslagern (siehe u.a Volksfrontkomitee Buchenwald, Buchenwalder Manifest) gesehen, andererseits als Zwangsvereinigung.
Mit bedingt durch die Westbindung Adenauers wurde der ersten Regierung aus den Reihen der Opposition der Bundesrepublik (vor allem der SPD) vorgeworfen, die Spaltung Deutschlands über Jahrzehnte hinaus zementiert zu haben.
Dino ich will 1 Kind von dir!!!!!!
Österreich

Wie Deutschland war Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Alliierten besetzt. Die Besatzungszeit dauerte bis zum österreichischen Staatsvertrag im Jahre 1955.
Hauptartikel: Besetztes Nachkriegsösterreich