Zum Inhalt springen

Anreibhammer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. März 2015 um 19:43 Uhr durch Klar&Frisch (Diskussion | Beiträge) (Bilderwunsch). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild.

Weitere Infos zum Motiv findest du vielleicht auf der Diskussionsseite.

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.

Der Anreibhammer, ähnlich auch der Furnierhammer, ist ein Hammer zur Verbindung eines schmalen, flachen Materials mit einer Oberfläche.[1][2]

Er besitzt auf der einen Kopfseite eine flache, in der Regel ca. 90 mm breite, manchmal sogar abgerundete Finne. Auf der anderen Seite des Kopfes hat der Hammer eine normale Schlagfläche wie ein Schlosserhammer.[3] Mit der flachen Finne wird das Material gestrichen und weniger gehämmert. Er ähnelt dem Schreinerhammer, dessen flache Finne aber etwa so breit wie der ganze Kopf ist.

Der Anreibhammer findet in der beim Verlegen von flexiblen Bodenbelägen wie Linoleum, PVC oder auch Spannteppichboden Verwendung. Starre Bodenbeläge wie Parkett oder Fliesen werden in der Regel bis an eine Wand verlegt und der Übergang mit einer Sockelleiste abgedeckt. Flexible Bodenbeläge können an der Wand jedoch umgebogen und mit einer Knickkante an der Wand hoch gelegt, fachsprachlich angerieben, werden. Um eine saubere Knickkante zu erreichen, dient der Anreibehammer, mit dessen flacher Finne der Knick in den Bodenbelag geschlagen wird. Zur Verlegung von Teppichböden wird oft zusätzlich ein Kniespanner oder Knie-Kicker verwendet. Angeriebene Bodenbeläge sind, mit einer als Hohlkehle ausgebildeten Kante, insbesondere in Krankenhäusern, Altenheimen, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen von Bedeutung, da so ein Spalt zwischen Wand und Bodenbelag vermieden wird, in dem sich Schmutz und Krankheitserreger sammeln können. Böden in Krankenhäusern müssen leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein.[4]

Der Furnierhammer[5] ist meist leichter und etwas filigraner, und wird in Furniertechnik vergleichbar verwendet, um die Furnierstücke eben zu verpressen:[6] Das aufgebügelte Furnier wird mit dem angewärmten Furnierhammer mit zick-zack-förmigen Bewegungen von innen nach außen aufgerieben, um Blasen und Leimreste auszustreichen.[7] Es gibt auch messingverbrämte Finnen, die materialschonender und besser wärmeleitend sind. Wenn die Stücke zu kompliziert sind, um sie direkt mit dem Hammer anzupressen, arbeitet man mit Zwingen.

Einzelnachweise

  1. Karl Karmarsch: Handbuch der mechanischen Technologie, Band 1, Helwing, 1851, S. 839
  2. Alesander Tolhausen, Durand Gardissal: Technological Dictionary in the English, French and German Languages. 1854, S. 201
  3. Vergl. Foto eines Anreibehammers, auf linoleum-design-boden.de
  4. Robert Koch Institut, Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
  5. Günther Heine: Werkzeug des Schreiners. Verlag Vincentz Network GmbH & Co KG, ISBN 978-387870596-3, Abschnitt Schreinerhammer und Furnierhammer, S. 150 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Vergl. Foto des Arbeitens mit dem Furnierhammer, auf kuenzlemoebel.ch
  7. Furnierhammer, mehr-als-werkzeug.de