Zum Inhalt springen

KfW IPEX-Bank

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. März 2015 um 18:16 Uhr durch Antje Schlagenhaufer (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
  KfW IPEX-Bank GmbH
Logo Vorlage:Infobox Kreditinstitut/Wartung/Logoeinbindung
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Palmengartenstraße 5-9
60325 Frankfurt am Main
Rechtsform GmbH
Gründung 1. Januar 2008[1]
Website kfw-ipex-bank.de
Geschäftsdaten 2013[2]
Bilanzsumme 23,4 Mrd. Euro
Mitarbeiter 611
Leitung
Aufsichtsrat Norbert Kloppenburg (Vors.)
Unternehmensleitung Klaus R. Michalak
Christian K. Murach
Markus Scheer

Die KfW IPEX-Bank GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und agiert seit dem 1. Januar 2008 als rechtlich selbstständige Bank, die dem Kreditwesengesetz unterliegt. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die internationale Projekt- und Exportfinanzierung. Der Hauptsitz der Bank ist Frankfurt am Main, wo die IPEX die 2010 fertiggestellte Westarkade nutzt.

Vorgeschichte

Schon recht früh benutzte die 1948 gegründete KfW die Instrumente der Export- und Projektfinanzierung (E&P) innerhalb ihres Geschäftsmodells. 1950 wurde der KfW diese Aufgabe übertragen.[3] Dieser Zweig ihrer Geschäftstätigkeit gewann in den Achtziger- und Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung und rief nicht zuletzt deshalb die Wettbewerbshüter der Europäischen Union auf den Plan, die die Tätigkeit der KfW als deutsche Förderbank im Bereich E&P für nicht wettbewerbskonform ansahen. Dies vor allem deshalb, weil diese Geschäftstätigkeit innerhalb des geschützten Raums einer vom deutschen Staat abgesicherten Förderbank nicht unter Marktbedingungen stattfand und damit ein unzulässiger Wettbewerbsvorteil entstand.

Die Ausgliederung der internationalen Projekt- und Exportfinanzierung der KfW geht zurück auf eine Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Kommission der Europäischen Union über die Ausrichtung rechtlich selbständiger Förderinstitute in Deutschland.

Die Vereinbarung sieht vor, dass die KfW die Refinanzierungsvorteile in Form von Haftungsübernahmen des Bundes ausschließlich für ihre originären, in einem Aufgabenkatalog definierten Fördertätigkeiten in Anspruch nehmen darf. Alle darüber hinausgehenden Aktivitäten sind nach der Vereinbarung bis zum Jahresanfang 2008 in ein privatrechtlich organisiertes Kreditinstitut ausgegliedert, dass unter den Wettbewerbsbedingungen des Marktes agiert. Am 15. August 2003 hat der Deutsche Bundestag diese Vereinbarung im Förderbankenneustrukturierungsgesetz umgesetzt.

Zum 1. Januar 2004 wurde im Rahmen einer vierjährigen Übergangsphase (der sogenannten Bank-in-der-Bank-Phase) aus dem Bereich X (Exportfinanzierung) heraus die Marke KfW IPEX-Bank (IPEX steht für „Internationale Projekt- und Exportfinanzierung“) konstituiert.[4][5] Am 1. Januar 2008 wurde sie in der Rechtsform einer GmbH als Unternehmen ausgegründet und unterliegt der vollen Steuerpflicht und insbesondere auch der Bankenaufsicht, was für den Mutterkonzern, die KfW, nicht gilt.[3][6]

Strategische Schwerpunkte und Finanzierungsprodukte

Die KfW IPEX-Bank ist ein Spezialkreditinstitut im Bereich Export- und Projektfinanzierungen. Die Aufgaben der KfW IPEX-Bank bestehen in der Finanzierung im Interesse der deutschen und europäischen Wirtschaft und leiten sich aus dem gesetzlichen Auftrag der KfW ab. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Bereitstellung von mittel- und langfristigen zweckgebundenen Finanzierungen zur Unterstützung der Exportwirtschaft, der Entwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur sowie für Vorhaben des Umwelt- und Klimaschutzes.

Die KfW IPEX-Bank ist in den Geschäftssparten Grundstoffindustrie, verarbeitendes Gewerbe, Telekommunikation, Handel & Gesundheit, Energie & Umwelt, Schifffahrt & Häfen, Luftfahrt & Flughäfen, Schienen- & Straßenverkehr, Bauindustrie sowie PPP aktiv. Ihre Finanzierungsangebote reichen dabei von klassischen liefergebundenen Exportkrediten und Handelsfinanzierungen bis hin zu komplexen Projekt- und Strukturierten Finanzierungen in verschiedenen Währungen, auch unter Einbindung von Exportkreditversicherungen.

Unternehmensdaten

2013 betrug das Neugeschäftsvolumen der KfW IPEX-Bank 13,7 Mrd. Euro. Dabei verteilten sich die Kreditzusagen regional zu 20 % auf Deutschland (2,7 Mrd. EUR), 42 % (5,8 Mrd. EUR) flossen in das restliche Europa und 38 % (5,2 Mrd. EUR) gingen in Länder außerhalb Europas. [7] Zum 31. Dezember 2013 beschäftigte die Bank 611 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.[2]

Repräsentanzen

Die KfW IPEX-Bank verfügt derzeit über Auslandsrepräsentanzen in Abu Dhabi, Singapur, Mumbai, Johannesburg, São Paulo, Bangkok, Istanbul, Mexiko, Moskau und New York sowie eine Niederlassung in London.[8]

Einzelnachweise

  1. KfW IPEX-Bank: Beziehung zur KfW
  2. a b KfW IPEX-Bank: Geschäftsbericht 2013, S. 1 ("Kennzahlen")
  3. a b KfW: Exportfinanzierung, abgerufen am 24. März 2013
  4. KfW: Organigramm, abgerufen am 28. März 2013
  5. KfW strebt mit Exportkrediten an Weltspitze. Die Welt, abgerufen am 28. März 2013.
  6. siehe § 11 (1) KredAnstWiAG
  7. KfW IPEX-Bank: Geschäftsbericht 2013, S. 27/28
  8. KfW IPEX-Bank: Standorte, abgerufen am 10. März 2015