Rosemarie Schwarzwälder
Rosemarie Schwarzwälder (*1945 in Basel) ist eine Schweizer/Österreichische Galeristin, Kunsthändlerin und Autorin. Sie ist Eigentümerin der Galerie nächst St. Stephan in Wien, die sie durch ihr Programm und die Teilnahme an internationalen Kunstmessen[1] weltweit bekannt gemacht hat. Es geht ihr nicht nur um die Präsentation der Künstler, sondern auch um die Gegenüberstellung verschiedener Kunstrichtungen und den Dialog darüber.
Biographie
Rosemarie Schwarzwälder besuchte die Sprach- und Handelsschule Basel und kam in dieser Zeit bereits in Kontakt mit moderner Kunst durch das Kunstmuseum Basel. Sie beginnt eine Tätigkeit bei der PR-Agentur Farner und ist Mitarbeiterin der Galerie Daniel Keel in Zürich. 1970 zieht sie nach Wien und arbeitet für Kunstzeitschriften und den Rundfunk. 1978 wird sie Geschäftsführerin der von Monsignore Otto Mauer gegründeten Galerie nächst St. Stephan. Seit 1987 ist sie Eigentümerin der Galerie.
Wirken (1978 - 1983)
Schwerpunkt ihrer Tätigkeit sind zunächst projektbezogene Ausstellungen in Kombination mit Diskussionen, Lesungen, Performances und Konzerten (z.T. zusammen mit der Wiener Musikgalerie). Zu den Künstlern gehören u.a. Vito Acconci (1978), Joseph Beuys (1979) , Terry Fox (1979) und Mario Merz (1983). [2] Eine Porträt von ihr ist Teil der Fotoserie 'Le Grand Amour' von Jochen Gerz[3]
Wirken (1984 - 1991)
Im Jahr 1984 markiert die Ausstellung "Zeichen, Fluten, Signale - neukonstruktiv und parallel"[4] eine Neuorientierung des Galerieprogramms durch Hinwendung zur 'Geometrischen Abstraktion', Minimal Art und Concept Art. Imi Knoebel, Helmut Federle, Donald Judd, James Welling und Dan Flavin werden zum ersten Mal in Österreich in Einzelausstellungen gezeigt. Zu den österreichischen Künstlern gehören u.a. Ernst Caramelle und Gerwald Rockenschaub. Wesentlicher Bestandteil von Rosemarie Schwarzwälders Vermittlungsarbeit ist die Gegenüberstellung unterschiedlicher Kunstrichtungen. Dazu gehört etwa die Ausstellung " Abstrakte Malerei am Beispiel von drei europäischen und drei amerikanischen Malern" im Jahr 1986.[5]
1990 werden -in Zusammenarbeit mit Helmut Federle - Arbeiten aktueller Künstler mit Artefakten alter Kulturen Asiens und Südamerikas gegenübergestellt und in einem Kunstgespräch debattiert. [6]
Sie wird von der Erste Bank Österreich damit beauftragt, eine internationale Sammlung von Abstrakter Malerei, Concept und Minimal Art aufzubauen.
Wirken (1992 - heute)
In den Jahren seit 1992 wird der Bereich der bisher vertretenen Malerei erweitert in Richtung etwa auf Farbfeldmalerei, Skulptur / Installation und textile Werke. Die letztere Gruppe wird wiederum in Kontrast gesetzt zu Textilien aus anderen Teilen der Welt.
Die Ausstellung 'Word + Work' (2013) thematisiert Künstlerwerke im Bezug zu Künstlertexten. [7]
Mitgliedschaften
- Beiratsmitglied der Messe Art Forum Berlin (1996-1999)
- Beiratsmitglied der Art Cologne (2004-2005)
- Vorsitzende des Messebeirats der Viennafair (2006-2009)
- Komiteemitglied der ARCO Madrid (2006-2009)
Preise
- Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (1995)
- OskART, verliehen von der Wirtschaftskammer Wien (2005)
- Art Cologne Preis des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Kunsthändler e.V. (2014)
Publikationen
Rosemarie Schwarzwälder, Klares Programm, Galerie-Arbeit heute, Verlag Lindinger + Schmid, Regensburg 1995, ISBN 3-929970-13-9 (Statement-Reihe S11)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Liste der Kunstmessen: Art Basel, Art Cologne, Fiac Paris, Arco Madrid, Art Basel Miami Beach.
- ↑ Über Mario Merz, 28. Internationales Kunstgespräch der Galerie nächst St. Stephan Wien, 28. und 29. Oktober 1983, Hg. Galerie nächst St. Stephan, Wien 1984
- ↑ Jochen Gerz: Le Grand Amour: (fictions), AQ-Verlag, Dudweiler 1982
- ↑ 'Zeichen, Fluten, Signale – Neukonstruktiv und parallel', Galerie nächst St. Stephan, Wien 1984
- ↑ Abstrakte Malerei am Beispiel von drei europäischen und drei amerikanischen Malern / Abstract Painting of America and Europe. Helmut Federle, Imi Knoebel, Gerhard Richter, Robert Mangold, Brice Marden, Robert Ryman, Hg. Galerie nächst St. Stephan, Ritter Verlag, Klagenfurt 1988
- ↑ Kulturen – Verwandtschaften in Geist und Form, Hg. Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien 1991
- ↑ Word + Work. Wassiliy Kandinsky, Louise Bourgeois, Agnes Martin, Meret Oppenheim, Joseph Beuys, Donald Judd, Lee Ufan, Richard Tuttle, Helmut Federle, Ernst Caramelle, Alice Creischer, Liam Gillick, Andrea Fraser, Andreas Fogarasi, Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien 2014
Personendaten | |
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NAME | Schwarzwälder, Rosemarie |
KURZBESCHREIBUNG | schweizer/österreichische Galeristin, Kunsthändlerin, Autorin |
GEBURTSDATUM | 1945 |
GEBURTSORT | Basel |