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Max Immelmann

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Max Immelmann, Fliegerass des Ersten Weltkriegs

Max Immelmann (* 21. September 1890 in Dresden; † 18. Juni 1916 abgestürzt über Annay, Pas-de-Calais, Frankreich) war ein deutsches Flieger-Ass im Ersten Weltkrieg. Sein Kriegsruhm trug ihm den Beinamen „Adler von Lille“ ein.

Der Vater von Max Immelmann war ein reicher Industrieller aus Dresden. Der junge Immelmann zeigte bereits in frühen Jahren ein hohes Interesse an technischen Dingen. 1905 trat er als Kadett der Armee bei. Bei einer Reise nach Berlin konnte er sich für das noch junge Flugwesen begeistern. Um an der technischen Hochschule in Dresden zu studieren, verließ er 1912 die Armee.

Als der Krieg ausbrach, wurde er zu einem Eisenbahner-Regiment einberufen. Nachdem er 1915 seine Pilotenprüfung ablegte, versetzte man ihn in die Feldfliegerabteilung 10 bei Vrizy (Ardennes), wo er als Beobachter diente. Wenig später wechselte er in die Feldfliegerabteilung 62, die bald mit den neuen Fokker-Eindeckerjagdflugzeugen ausgestattet wurde. Es war der erste Flugzeugtyp mit Unterbrechergetriebe, d.h. sein Front-Maschinengewehr, vom Piloten bedient, schoss gleichsam "durch" den Propellerstrom.

Am 1. August 1915 überflogen nahe Douai neun britische Be2 "Quirks" den Platz von Immelmanns Feldfliegerabteilung. Als sie Bomben warfen, rief Immelmann nach einem Wagen, der ihn zu seinem Flugzeug bringen sollte. Ein weiterer Pilot, Oswald Boelcke, war bereits mit einem Motorrad zu seinem Fokker-Eindecker unterwegs.

Max Immelmann auf der Fokker E-I

Obwohl Immelmann erst seit drei Tagen mit der neuen Maschine vertraut war, schien er sie perfekt zu beherrschen. Als er in den Luftkampf eintrat, war Boelcke wegen einer Ladehemmung bereits wieder auf dem Rückweg. Die britische Staffel hatte sich in mehrere Gruppen zersplittert. Immelmann entschloss sich, die zwei Flugzeuge anzugreifen, gegen die zuvor Boelcke gekämpft hatte. Als er gerade auf sie zuflog, entdeckte er ein einzelnes britisches Flugzeug unter ihm, das gerade Vitry bombardierte. Er stürzte sich auf das Flugzeug und nahm es unter Beschuss, wobei sein Maschinengewehr mehrmals aussetzte. Schließlich gelang es ihm, eine Quirk abzuschießen. Sie stürzte über deutschem Gebiet ab. Danach landete Immelmann bei der Absturzstelle und nahm die zwei britischen Piloten gefangen. Für diese Leistung bekam er das Eiserne Kreuz erster Klasse.

Bis zum Anfang des Jahres 1916 kontrollierten Boelcke und Immelmann den Himmel über Flandern. Im Januar desselben Jahres wurde beiden Piloten der Orden Pour le Mérite verliehen. Andere Flieger wie Ernst Udet erhielten in der Folgezeit ebenfalls diesen Orden.

Max Immelmann war ein ausgezeichneter Taktiker und ein exzellenter Flieger. Er war der Erste, der Angriffe aus der Sonne heraus flog, damit die Gegner ihn erst sehr spät erkennen konnten. Als erster Jagdflieger nutzte er die Möglichkeiten, im dreidimensionalen Raum zu manövrieren und potentielle und kinetische Energie, also Höhe und Geschwindigkeit, gegeneinander auszutauschen. Damit hatte er nicht einfach ein neues Manöver entdeckt, sondern ein grundlegendes Prinzip der Luftkampftaktik.

Das heute als Immelmann bezeichnete Kunstflugmanöver (halbe Schleife mit anschließender Rolle) ermöglichte erstmals eine schnelle Umkehr der Flugrichtung im Luftkampf. Nach diesem Manöver ist auch die Fahrfigur Immelmann Loop bei Achterbahnen benannt, welche die gleiche Figur abfährt.

Im April 1916 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant.

Am 18. Juni 1916 patrouillierte Immelmann mit drei weiteren Piloten über der Front bei Annay. Von diesem Flug kehrte er nicht mehr lebend zurück. Zuerst vermutete man, dass das Unterbrechergetriebe versagt hätte und Immelmann seinen eigenen Propeller zerstörte. Doch dies wurde später widerlegt. Immelmann starb durch Beschuss eigener Artillerie bei einem Luftgefecht über Sallaumines bei Douai (Nordfrankreich).

Der Tod des Kriegshelden löste Bestürzung und Trauer in Deutschland aus. Max Immelmann wurden insgesamt 15 Luftsiege zuerkannt.

Nach Immelmann wurden zwei Kasernen der Bundeswehr benannt.

Auszeichnungen