Hekimoğlu
Hekimoğlu (Geburtsjahr unbekannt in Ünye/Ordu; † 1915 in Ordu) war ein türkischer Rebell (türk. Eşkiya), der durch seinen Gerechtigkeitssinn, Mut und seinen Feldzug gegen die Grundbesitzer und Lehnsherren bekannt wurde.
Hekimoğlu wächst als Sohn einer armen Bauernfamilie bei seinem georgischen Lehnsherren in der Provinz Ordu auf. Sein Vater stirbt früh und so muss er in jungen Jahren schwerste körperliche Arbeit verrichten um für seine kranke Mutter zu sorgen. Sein größter Wunsch ist es selber einmal einen kleinen Acker zu besitzen. Diesen Wunsch äußert er mehrmals seinem Lehnsherren, der jedoch empört reagiert und seine "Frechheit" mit Folter und doppelter Arbeit bestraft.
Eines Tages verlobt sich sein Herr mit einer hübschen Bauerstochter. Diese ist jedoch von Anfang an gegen die Verlobung, wird sie doch von ihren Eltern gezwungen. Wie es das Schicksal will verliebt sie sich schließlich in den jungen Hekimoğlu. Als der Lehnsherr von dieser Liebe erfährt, fordert er Hekimoğlu zu einem Duell heraus. Dieser nimmt die Herausforderung an und begibt sich zur vereinbarten Zeit zum Treffpunkt, wo er zu seiner Überraschung mehrere bewaffnete Männer trifft, welche das Feuer auf ihn eröffnen. Hekimoğlu gelingt jedoch nach einem kurzen Schussgefecht unversehrt die Flucht. Über die Feigheit des Lehnsherren bestürzt, entschließt er sich mit zwei seiner Cousins in die Berge zu fliehen. Hier baut er für sich und seine Gefährten die berühmten bespiegelten Gewähre (türk. Aynali Martin). Von dort aus beginnt er einen Rachefeldzug gegen alle Lehnsherren der Gegend von Ünye über Fatsa bis nach Ordu. Die "Kriegsbeute" teilt er unter der armen Bevölkerung auf, wodurch er die Unterstützung des Volkes erntet und zu großer Berühmtheit gelingt.
Die Lehnsherren jedoch setzen ein Kopfgeld gegen ihn fest und beauftragen die Gendarmerie mit seiner Festnahme. Über viele Jahre hinweg gelingt Hekimoğlu und seinen Cousins durch die Hilfe der Bauern die Flucht.
Während eines Feldzuges werden seine Cousins erschossen, ihm jedoch gelingt erneut die Flucht. Der Bürgermeister bietet ihm Unterschlupf, doch was Hekimoğlu nicht wissen kann ist, dass der Bürgermeister von dem georgischen Herren bestochen worden ist. Als Hekimoglu die Gendarmerie sieht startet er einen letzten Fluchtversuch und wird angeschossen. Schwer verletzt reitet er noch bis nach Ordu, wo er an seinen Verletzungen stirbt. Während freude bei den Lehnsherren herrscht, trauert die Mehrheit der Bevölkerung um den "edelsten Ritter des osmanischen Reiches".