Lingua franca
Die lingua franca (ital. für fränkische Sprache) war eine im Mittelalter gebildete Pidgin-Sprache, die als Handels- und Verkehrssprache im Mittelmeerraum Verbreitung fand. Die Sprache entwickelte sich aus dem Spätlatein und dem Italienischen mit starken arabischen Einschlägen. Ihren Namen erhielt diese Sprache, da Byzantiner und Araber alle Kreuzfahrer unabhängig von ihrer Herkunft als "Franken" bezeichneten
Mit Lingua Franca bezeichnet man heute v.a. eine allgemein verständliche Zweitsprache oder Weltsprache. Die ursprüngliche Lingua Franca wird zur besseren Differenzierung "Lingua Franca des Mittelmeers" genannt. Sie wurde noch im späten 19. Jahrhundert in Algier gesprochen.
Im Hellenismus hatte die griechische Sprache diese Stellung inne; im Mittelalter nahm die lateinische Sprache in gehobenen Kreisen und im Klerus diesen Platz ein. Das Plattdeutsche galt als Lingua Franca der hanseatischen Kaufleute; das basarmalaiisch für den pazifischen Raum.
In der Neuzeit kam als Sprache der Diplomatie die Französische Sprache hinzu, während die Deutsche Sprache bis zum 2. Weltkrieg diese Funktion für die Wissenschaft und in weiten Teilen Europas erfüllte.
Nach dem 2. Weltkrieg ist die Englische Sprache in Politik, Wissenschaft und Diplomatie dominierend. In Westafrika hat die Französische Sprache noch immer die vorherrschende Stellung, in islamischen Ländern gilt die Arabische Sprache als universell verständlich, während in Teilen Osteuropas und einigen Ländern Zentralasiens auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Russische Sprache häufig gesprochen und verstanden wird.
siehe auch: Mischsprache; Pidgin