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Motorsport

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Motorsport umfasst alle Sportarten, welche das möglichst schnelle oder geschickte Bewegen motorgetriebener Fahrzeuge durch deren Fahrer zum Ziel haben. Im Wesentlichen sind dies Automobilsport, Motorradsport und Motorbootrennen. Daneben zählen auch noch Wettbewerbe mit Spezialfahrzeugen wie beispielsweise Traktoren (z. B. Tractor-Pulling) bzw. Lastkraftwagen zum Motorsport.

Häufig werden auch Rennen mit raketen- oder düsengetriebenen Land- und Wasserfahrzeugen zum Motorsport gezählt, obwohl diese nicht durch einen Motor betrieben werden.

Historische Entwicklung

Der Motorsport entwickelte sich im ausgehenden 19. Jahrhundert aus Wettfahrten der ersten Besitzer von Kraftfahrzeugen. Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse sowie der noch nicht weit entwickelten Fahrzeugtechnik war insbesondere die Zuverlässigkeit und Widerstandskraft der Kraftfahrzeuge zu bestätigen. Bei Wettfahrten gegen Reiter, Fahrradfahrer und Eisenbahnen konnten zwar höhere Spitzengeschwindigkeiten erzielt werden, die Ausdauergeschwindigkeiten jedoch waren angesichts häufiger Probleme noch nicht zufriedenstellend. Mangels Tankstellennetz wurde der Kraftstoff in kleinen Mengen aus Apotheken bezogen.

Obwohl diese Aktivitäten meist eine große öffentliche Resonanz nach sich zogen, hielten die Automobilhersteller zunächst von diesen Veranstaltungen Abstand, da ihre Fahrzeuge vor allem den Fahrkomfort zum Zweck hatten und nicht für die Austragung von Rennen konzipiert waren. Erst Anfang der 20. Jahrhunderts engagierten sich die Hersteller im Sport und bauten spezielle Rennwagen, die sich von den althergebrachten Droschken durch die deutlich tiefere Bauart und somit bessere Straßenlage unterscheiden.

Ähnlich wie bei Radrennen (Tour de France) wurden auch Rennen mit Autos oder Motorrädern von meist großen Tageszeitungen (L´Equipe, Daily Telegraph, Chicago Tribune etc.) ausgeschrieben. Dabei handelte es sich um strapaziöse Rundfahrten oder Rennen von einer Großstadt zur anderen. Das erste Rennen mit Automobilen führte von Paris nach Rouen. Das Rennen von Paris nach Madrid wurde jedoch im Jahre 1903 nach mehreren Todesfällen abgebrochen. U.a. war einer der Renault-Brüder verunglückt. Man beschränkte sich danach meist auf kürzere Kurse, die jedoch mehrmals durchfahren wurden, etwa beim ersten Grand Prix bei Le Mans im Jahre 1906. Das war der Übergang von Straßenrennen zu Rundstreckenrennen.

Zwischen den beiden Weltkriegen war die Erzielung hoher Geschwindigkeiten über 100km/h das Ziel. Die Motoren waren inzwischen insbesondere durch die für den Luftkrieg weiterentwickelten Kompressoren zu höheren Leistungen fähig als die normalen Straßen auszufahren erlaubten. So wurden erstmals spezielle Rennstrecken erbaut, etwa die schnurgerade AVUS in Berlin oder Monza in Italien. Im belgischen Spa-Francorchamps wurde ein dreieckiger Kurs aus Landstraßen durch Einführung von Ortsumfahrungen für hohe Geschwindigkeiten ausgebaut. Der Fortschritt jedoch ging schneller voran als man sich etwa 1934 bei der Einführung von neuen Regeln für den Grand Prix-Rennsport vorstellen konnte. Schon 1937 erreichten die Rennwagen Leistungen von über 500 PS und Spitzengeschwindigkeiten über 300km/h, bei Rekordfahrten gar über 400 km/h.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde noch einige Zeit auf Vorkriegsniveau weiter gefahren, ab den 1960er Jahren erlaubten bessere Fahrwerke und Reifen hohe Geschwindigkeiten auch für relativ schwach motorisierte Fahrzeuge auf kurvenreichen Rennstrecken, so dass die mangelnde Sicherheit zum Problem wurde.

Der Rennsport war bis in die 1970er Jahre sehr gefährlich. Ab Ende der 1960er Jahre bekam man durch Umbau der Rennstrecken sowie Einführung von Sicherheitsgurten, Überrollbügeln, feuerfester Kleidung usw. sowohl in den Profiklassen als auch im immer stärker werdenden Breitensportbereich das Verletzungsrisiko soweit in Griff, dass Ende der 1970er Jahre Personenschäden für Fahrer oder gar Zuschauer zurück gingen.

Siehe auch