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Dominikanische Republik

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Die Dominikanische Republik (Republica Dominicana) ist ein Staat und liegt auf der Insel Hispaniola östlich von Haiti, zwischen dem Atlantik und der Karibik bei 19° 00' Nord und 70° 40' West.




Fläche und Einwohner

Fläche: 48.730 km2. Einwohner: 8.800.000 (Stand 2002), davon 33% unter 15 Jahren; zahlreiche haitianische Gastarbeiter. Bevölkerungsdichte: 180.5 pro km2. Städtische Bevölkerung: 65%. Bevölkerungswachstum: 1,5 %. Fruchtbarkeitsrate: 2,7 Geburten pro Frau.

Sprache, Religion

Landessprache: Spanisch, Kreolisch unter den haitianischen Gastarbeitern.

Religion: Christen, überwiegend Katholiken (80%), sodann protestantische Freikirchen und Sekten.

Geographie, Klima und Umwelt

Topographie: Mehrheitlich gebirgig. Höchte Erhebung: Pico Duarte mit 3,175m (höchster Berg der Karibik). Klima: Tropisch mit hoher Luftfeuchtigkeit. Durchschnittstemperatur: 27°C. Die Dom.Rep. liegt im Wirkungsbereich tropischer Wirbelstürme (Hurricans). Umwelt: Geschützte Gebiete: 31,5% der Landesfläche. CO2-Emiison: 20,3 Mio Tonnen. Süßwasserverbrauch: Landwirtschaft 89%, Haushalte 10%, Industrie 1%.

Politische Gliederung

30 Provinzen und Distrikt der Hauptstadt. Hauptstadt: Santo Domingo de Guzmán.

Städte

Santo Domingo 3.000.000, Santiago de los Caballeros 1.000.000, La Romana 300.000, San Pedro de Macorís 300.000, San Francisco de Macorís 200.000, La Vega 180.000, Puerto Plata 130,000 Einw. Städtische Bevölkerung: rund 70%.

Staat und Politik

Präsidialrepublik. Verfassung von 1966 (Änderung 1994). Wahlpflicht ab 18 J. Zweikammerparlament ("Congreso Nacional"): Abgeordnetenhaus ("Cámara de Diputados") mit 149 Mitgliedern, Senat ("Senado") mit 32 Mitgliedern. Wahl alle 4 J. Direktwahl des Staatsoberhaupts alle 4 J. Parteien: Partido Revolucionario Dominicano (PRD), Partido de la Liberación Dominicana (PLD), Partido Reformista Social Cristiano (PRSC). Staatschef: Rafael Hipolito Mejia Dominguez, Präsident. Nationalfeiertag: 27. Februar.

Militär

24.500; davon 15.000 Heer, 5.500 Luftwaffe und 4.000 Marine. Freiwillige Dienstpflicht. Verteidigungsausgaben (am BSP) ca. 0.7%.

Gesundheit, Soziales, Bildung

Gesundheit: In den größeren Agglomerationen ausreichende Grundversorgung. Die HIV-Infektionsrate liegt bei ca. 4-5%. Soziales: Hohe Armutsrate, jedoch wenig manifestes Elend. Große Arbeitslosigkeit (ca. 30%) resp. weitverbreitete Unterbeschäftigung. Bildung: Allg. Schulpflicht, die jedoch nicht überall gewährleistet ist. Die Analphabetenrate liegt bei rund 16% der Bevölkerung. Universitäten in Santo Domingo, Santiago de los Caballeros und in San Francisco de Macorís.

Wirtschaft und Verkehr

Währung: Dominikanischer Peso (RD$). Bruttosozialprodukt (BSP): 18 Mia. US$. Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts: 8% (2001 nur 2.7%). Inflationsrate: rund 10%. Erwerbstätigkeit: Dienstleistungen 62%, Industrie 23%, Landwirtschaft 15%. Landwirtschaftliche Produkte: Zucker, Bananen, Kaffee, Kakao, Tabak, Gemüse, Reis. Rohstoffe: Ferronickel, Gold, Silber, Zinkt. Industrie: Nahrungsmittelproduktion, Zucker, Tabak, Eisen, Stahl, Zement. Tourismus: 2.9 Mio. Auslandsgäste (2001), 2.7 Mia. US$ Einnahmen. Verkehr: Gut ausgebautes Straßennetz; keine Eisenbahn für den Personenverkehr. Flughäfen: Santo Domingo, Puerto Plata, Barahona, Punta Cana. Seehäfen: La Haina (Santo Domingo), Puerto Plata.

Geschichte

  • Bis 1492: Indianische Kulturen der Siboney, Taínos, Quisqueya und der Kariben.
  • 1492 (5.12.): Entdeckung der Insel Hispaniola durch Christoph Kolumbus.
  • 1503: Errichtung von Santo Domingo, der ältesten von Europäern gegründeten Stadt auf dem amerikanischen Kontinent.
  • 1795: Spanien verzichtet im Frieden zu Basel zu Gunsten Frankreichs auf den Ostteil der Insel Hispaniola (Santo Domingo).
  • 1804: Besetzung Santo Domingos durch Haiti.
  • 1809-1822: Erneute spanische Verwaltung in Santo Domingo.
  • 1822: Anschluss Santo Domingos an Haiti.
  • 1844 (27.2.): Santo Domingo trennt sich von Haiti. Das Land erhält den Namen Dominikanische Republik. Pedro Santana wird erster Präsident (bis 1861).
  • 1861-1865: Pedro Santana unterstellt die Republik zur Abwehr neuer haitianischer Angriffe wieder der spanischen Verwaltung. Santana wird Generalkapitän der wiederum spanischen Provinz Santo Domingo.
  • 1865: Erneute Trennung von Spanien und endgültige Unabhängigkeit.
  • 1871: Der Versuch, die Republik den Vereinigten Staaten anzuschliessen, scheitert an einer knappen Abstimmung im US-Kongress.
  • 1882-1899: Diktatur des Ulises Heureaux (ermordet 1899). Die Staatsverschuldung erreicht phantastische Ausmasse. Es folgen ruinöse Zustände und zahlreiche Regierungswechsel.
  • 1916-1924: Besetzung der Republik durch die USA.
  • 1930: Rafael Leónidas Trujillo Molina putscht sich an die Macht und beherrscht das Land während 30 Jahren wie eine Privatdomäne in einer blutigen Diktatur.
  • 1937: Trujillo begeht ein Genozid an haitianischen Gastarbeitern (27,000 Tote).
  • 1961 (30.5.): Ermordung Trujillos.
  • 1963: Die CIA veranlasst den Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Juan Bosch nach nur neunmonatiger Amtszeit.
  • 1965: Bürgerkrieg und US-amerikanische Intervention.
  • 1996: Leonel Fernández Reyna wird Präsident.
  • 2001: Tod von Joaquin Balaguer, der dem Land (mit Unterbrüchen) von 1960-1996 als Präsident vorstand.
  • 2000: Hipólito Mejía wird Präsident.