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Christian Hess (Maler)

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Christian Hess, Selbstporträt, 1921

Louis Christian Hess (* 24. Dezember 1895 in Bozen; † 26. November 1944 in Schwaz, Künstlername Alois Anton Hess, oder Christian Hess) war ein österreichischer Maler und Bildhauer der Neuen Sachlichkeit in den 1920er Jahren.

Leben und Werk

Christian Hess besuchte in Innsbruck, wohin er 1908 mit seiner Familie umgezogen war, das Gymnasium und anschließend die Staatsgewerbeschule. 1912 begann er an zwei Lehrstellen zu lernen: einmal in einer Glasmalerei in Innsbruck und parallel dazu in einer Keramikwerkstatt in Bruneck. Seine erste eigene Ausstellung hatte 1915 in Innsbruck. 1916 wurde er zum Militärdienst eingezogen. Nach dem Ersten Weltkrieg studierte er an der Bayerischen Akademie der schönen Künste in München bei Carl Johann Becker-Gundahl. Er war in der Folgezeit an mehreren Gemeinschaftsausstellungen beteiligt und erhielt Stipendien für Auslandsreisen. Nach Abschluss seines Studiums zog er 1924 nach Wien, wo er sich der Porträtmalerei widmet. Es folgen weitere Auslandsreisen, unter anderem zu seiner Schwester Emma nach Sizilien. Diese Reisen finden deutlich Widerhall in seinen Werken, insbesondere die sizilianischen Landschaften inspirieren ihn. Hess gehörte zu den wichtigsten Tiroler Künstlern, die seit 1920 den Weg vom formellen Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit beschritten.[1] Er schließt sich 1929 der Bewegung der Juryfreien an und stellt unter anderem im Münchner Glaspalast aus. Es folgen weitere Ausstellungen in unterschiedlichen Städten. Christian Hess widmet sich in dieser Zeit auch der Wandmalerei. Ab 1931 sind die Juryfreien und damit auch Christian Hess in politische Auseinanderetzungen mit rechten Gruppen wie den Braunhemden verwickelt. Christian Hess wird bei einer Schlägerei in diesem Zusammenhang verletzt. Als 1933 die Juryfreien aufgrund ihrer linken Konzeption von der Auflösung bedroht sind, wandert Christian Hess nach Sizilien aus. 1934 heiratet er dort die Schweizerin Cecile Faesy und zieht mit ihr in deren Heimatland. Dort beschäftigt er sich unter anderem mit Theaterregie und Szenographie und er schnitzt auch Marionettenköpfe. 1936 trennt er sich von seiner Ehefrau und zieht wieder nach Sizilien um, wo er sich mit neuen Maltechniken beschäftigt. 1938 erfolgt die Scheidung. Christian Hess wechselt noch mehrmals die Länder und kehrt 1939 trotz der politischen Verhältnisse nach Deutschland zurück. Dort wird er 1940 zu einem zivilen Arbeitsdienst eingezogen und der Post zugeteilt. Er erkrankt schwer und es folgen längere Krankenhausaufenthalte. Am 26. November 1944 kommt Christian Hess bei einem Bombenangriff in Schwaz bei Innsbruck ums Leben. Er wird auf dem Westfriedhof in Innsbruck beigesetzt. Zahlreiche Museen, wie das Tiroler Landesmuseum Innsbruck, das Stadtmuseum Bozen, das Museion in Bozen sowie die Galleria d’Arte Moderna in Palermo besitzen heute Werke von Christian Hess.

Ausstellungen (Auswahl)

  • Turn und Taxishof Galerie, Innsbruck, 1915
  • Ausstellung Junger Münchner - Graphische Kunstwerkstätten, Gruppenaustellung 1920, Katalog von Georg Jakob Wolf
  • Gemäldegalerie St. Martinus, München, Ausstellung Junger Münchner, Gruppenaustellung, 1921
  • Tiroler Künstler in München, Kunstverein München, Gruppenausstellung, 1926
  • Münchener Kunstausstellung im Glaspalast - Münchener Secession, Gruppenausstellung, 1927
  • Ausstellung des Deutschen Künstler Verbandes AUFBAU e.V., Gruppenausstellung, 1928
  • Münchener Kunstausstellung im Glaspalast - Münchener Secession, Gruppenausstellung 1929−1930
  • Juryfreie, Gruppenausstellung 1931, nach Brand des Glaspalastes im Deutschen Museum
  • Skulpturen im Lenbach-Haus, München, 1931
  • Retrospektive im Kunstverein München, 1977, Katalog von Hans Eckstein
  • Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Einzelausstellung, 1976
  • Rabalderhaus Schwaz und Stadtmuseum Bozen, Einzelausstellung, 2008−2009
  • Stadtmuseum Bruneck, Einzelausstellung, 2011

Literatur (Auswahl)

  • Deutscher Künstlerverband die Juryfreien München e.V.: Zweijahrbuch - 1929/1930, München 1930
  • Erika Patka: Österreichs Avantgarde 1900-1938. Ein unbekannter Aspekt. Wien, 1976.
  • Gert Ammann: Christian Hess, 1895 - 1944. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut in Innsbruck, Katalog, 1976
  • Oswald Oberhuber (Hrsg.): Abbild und Emotion - Österreichischer Realismus 1914-1944. Katalog zu Ausstellung im Österreichischen Museum für Angewandte Kunst Wien und im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis Bregenz 1984, Edition Tusch - Wien 1984.
  • Carl Kraus (Bearb.): Christian Hess : 1895–1944. Ausstellungskatalog. Athesia, Bozen 2008, ISBN 978-88-8266-414-5
  • Carl Kraus: Christian Hess (1895–1944), ein europäischer Maler in: Tirol, Heft 72, 2008
  • Nuccio Cinquegrani: Pitture com Poesie - Gemalte Gedichte: Imaginäres mit Christian Hess und seinen Figuren. Messina 2003, ISBN 978-88-7442-055-1

Einzelnachweise

  1. Anton Pelinka, Andreas Maislinger (Hrsg.): Handbuch zur neueren Geschichte Tirols. Band 2, 2. Teil, Universitätsverlag Wagner, 1993, S. 340, ISBN 978-3703002595