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Brattahlíð

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Brattahild (Brattahlíð) liegt in der Nähe des grönländischen Ortes Narssarsuaq. Brattahild ist archäologisch interessant, weil dort die Grundmauern der ersten christlichen Kirche in Grönland freigelegt wurden. Diese soll auf Bestreben von Þjóðhildur der Frau von Erik dem Roten um das Jahr 1000 erbaut worden sein. Erik der Rote, der ursprünglich kein Christ war, konvertierte der Überlieferung nach am Totenbett dem Wunsch seiner Frau entsprechend zum Christentum.

In der Nähe der Reste der Kirche wurden Reste eines Langhauses gefunden. Das Gebäude war 53 m lang und 14 m breit und hatte Torfwände, die bis zu 1,5 m breit waren.

Die Umgebung von Brattahild gilt nach wie vor als eines der besten landwirtschaftlich nutzbaren Flächen Grönlands. Brattahild befindet sich im innersten Teil des Erikfjord und ist daher vor dem kalten nebeligen Wetter an der Küste geschützt.

In der Nähe von Brattahild befand sich der erste Thing Platz in Grönland. Ähnlich dem isländischem Althing wurden hier Versammlungen abgehalten und Rechtsprechung geübt.

Erik der Rote wurde vom Thing in Island verbannt und fuhr auf das offene Meer hinaus um neues Land zu entdecken. Er fuhr nach Grönland und segelte in einen Fjord, den er Erikfjord nannte. Dort überwinterte er mehrmals auf einer kleinen Insel. Darauf missachtete er das Verbot des Things und fuhr nach Island zurück und bewegte ca. 1000 Menschen mit ihm zu ziehen. Die Auswanderer bauten sich dort Langhäuser und fingen Fische. Der Zustrom der Auswanderer hielt an. Als 1002 Neusiedler eine Epidemie in das Dorf brachten erkrankte auch Erik der Rote daran und verstarb [1003]]. Die Kolonie konnte sich aber von dieser Epidemie erholen und bestand bis ins 15. Jahrhundert, wenngleich der regelmäßige Schiffsverkehr mit Europa schon früher abbrach.