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Christian Friedrich Meurer

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Christian Friedrich Meurer (* 17. September 1625 in Planitz; † 24. September 1695 in Erfurt) war ein deutscher Jurist und Beamter. Er war der „Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Hochwohlbestellter Kreisamtmann in Thüringen und zu Tennstedt und Erb- und Gerichtsherr auf Lützen-Sömmern, Trebnitz und Lauterbach[1].

Leben und Wirken

Christian Friedrich Meurer wurde am 17. September 1625 als Sohn des „Rechts-Wohlgelahrten Herrn Andreas Meurer (* 1592, † 17. Juli 1646), Churfürstl. Sächsisch. Wohlverordneter Amts-Verwalter zu Planitz[1], geboren. Seine Mutter war Maria, geb. Faust, die Tochter des Magisters Johann Faust zu Mühlberg, der Seelsorger und Pfarrer war. Der Großvater väterlicherseits war Andreas Meurer, Rechtsgelehrter und Bürgermeister zu Stollberg, die Großmutter war Sibylla geb. Niedner, Tochter des ehemaligen Bürgermeisters Thomas Niedner zu Stollberg. Am 20. September 1625 wurde in der Kirche zu Planitz die Taufe vollzogen. Zu den Taufpaten gehörten Christian Winckelmann, der Churfürstl. Sächs. Ober-Aufseher der Flösse zu Nieder-Auerbach, sowie Salomon Gerhardt, Churfürstl. Sächs. Amts-Schösser zu Zwickau und die Ehefrau des Pfarrers Fugner zu Planitz.

Christian Friedrich Meurer erhielt frühzeitig seine Unterweisung und Bildung durch Privatunterricht und besuchte die Universitäten Wittenberg und Jena, wo er sich besonders dem Studium der Geschichte und der Rechte widmete. Nach erfolgreichem Abschluss beschloss er vorerst, auf die ihm angetragene Dissertation zu verzichten und zur Erlangung einer höheren Qualität seiner politischen Conversation auf Reisen zu gehen. Er bereist „sein Vaterland des Heil. Röm. Reichs Teutscher Nation samt der angrenzenden Ländn, Residenzen, Städten und Orthen Teutschlandes, auch das Königreich Böhmen und dessen Hauptstadt Prag, sowohl die Marggraffschafft Mähren, minder nicht die Keyserliche Residenz Wien, folgends gleichfals die Churfürstl. Bayerische prächtige Haupt-und Residenz-Stadt München und hierüber noch viele renommirte Haupt-und andere Städte, Schlösser, Vestungen, Academien und anderes (...) Auch unter andern Anno 1653 zu Regensburg die prächtige Krönung Ih.Maj.Hn. FERDINANDI IV. zum Röm. Könige mit angesehen“ ([1] S. 43).

Er setzte seine Bildungsreise über Niederdeutschland in die Königreiche Dänemark und Schweden fort, wobei er die Besonderheiten und Gegebenheiten in den königlichen Residenzen studierte, in den vornehmen Städten Kopenhagen und Stockholm, aber auch anderen Städten und Orten, er besuchte die berühmte Universität Uppsala und hielt sich auch einige Zeit auf der Fürstl. Holsteinischen Universität Kiel zu Studien auf. Zur weiteren Vervollkommnung seiner Persönlichkeit pflegte er auch viele Kontakte zu vornehmen, hochgestellten Aristokraten und Beamten. Der bei der Königl. Majest. zu Dänemark hochbestallte Obrist Kai Bertram Graf von Brockdorff (1619–1689)[2] aus dem Holsteinischen Uradelsgeschlecht derer von Brockdorff im Fürstentum Holstein vertraute Zeumer seinen Sohn zur Erziehung an und erhob ihn zum Hofmeister.

Nach seiner Rückkehr wird Zeumer 1656 vom „Herzog zu Sachsen, Jülich, Cleve und Bergk, des Heil. Röm. Reichs Erzmarschalle und Kurfürsten, Herrn Johann Georg I.[1], als Amts-Schösser für das Amt Weißensee bestellt. Hier wurde er jedoch nicht länger als ein Jahr belassen, da er wegen seiner Gelehrsamkeit und Geschicklichkeit und seiner guten Umgangsformen für das weit wichtigere Amt zum Ober- und nachfolgenden Kreis-Amtmann von seinem Herzog bestellt wurde. Als solcher war Zeumer für die Administration des Thüringischen Landes mit seiner Schriftsässigen Ritterschaft und der Ganerbinate zu Treffurt und zu Tennstedt verantwortlich. Dieses vielseitige Amt mit seinen Funktionen, hochwichtigen Kommissionen und dadurch bedingten vielen Reisen führte er fast 37 Jahre mit Erfolg. Seinen Weitblick und sein diplomatisches Geschick setzte er zur vollsten Zufriedenheit seiner Herren, der Kurfürsten zu Sachsen (nacheinander Johann Georg I., Johann Georg II., Johann Georg III. und Johann Georg IV.), aber auch der Schriftsässigen Ritterschaft des Thüringischen Kreises, ein. Gerühmt wurde auch seine hilfreiche und dienstfertige Art, die er nicht nur seiner Familie und den Anverwandten angedeihen ließ, sondern jedermann, der Rat, Beistand oder Hilfe bedurfte[1]. 1692 entschloss er sich, das schwere Amt aus Altersgründen und wegen der sich stetig verschlechternden Gesundheit aufzugeben. Sein ältester Sohn Ernst Friedrich Meurer (1660–1722) hatte dem Vater bereits als „Vice-Amtmann“ zur Seite gestanden. Christian Friedrich Meurers Gesuch um Entlassung aus dem Amt wurde jedoch von Churfürst Johann Georg IV. nicht sofort gewährt. Er benötigte seinen bewährten Beamten wegen dessen Gründlichkeit und des Wissens um viele Zusammenhänge und seiner jahrzehntelangen Erfahrung noch für ein Jahr im Amte, weil es zu dieser Zeit auf höchster Ebene der Regierungsgeschäfte Konkurrenz- und wichtige Erbstreitigkeiten gab, die bei dem Ganerbinat zu Treffurt zwischen den hohen Gan-Erbschaftsherren der Kurfürstentümer Mainz, Sachsen und Hessen aufgetreten waren.

Nach Ablauf der Jahresfrist erhielt Christian Friedrich Meurer „von Ihro Churfürstl. Durchl. Gnädigste Erkäntlichkeit und Vergnügen über dessen Zeit aufgehabten Amtes bewiesene Treue und Dexterität sattsamlich wahrzunehmen“[1] seine Entlassung aus dem Amt. Im Oktober 1693 verließ er Tennstedt, wo er 37 Jahre sein Amt geführt und mit seinen Angehörigen gelebt hatte und begab sich mit seiner Ehefrau nach Erfurt. Am 21. August 1695 erlitt er zum wiederholten Male einen Schlag- und Stickfluss, worauf er am 24. Sept. 1695, im Kreise seiner Familie, verstarb. Er wurde 70 Jahre und 7 Tage alt und erlebte 11 Kinder und 18 Kindeskinder. Seine letzte Ruhestätte fand er auf eigenen Wunsch in der Kirche St. Gregorii zu Erfurt.



Einzelnachweise

<references> [1]

  1. a b c d e f g Christian Friedrich Meurer, Marie Justine Meurerin u.a.: Der In Seiner Treue Wohlerkante nehmlich Der ... Herr Christian Friedrich Meurer ...; Leichenpredigt, in: Christianus Pacatus Peripateticus: Aus dem Lehr- und Trostreichen Spruch 2... Pauli, Mühlhausen 1696. OCLC 257297328 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Digitalisat 2011
  2. Bundesarchiv, Zentrale Datenbank Nachlässe, Landesarchiv Schleswig-Holstein