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Pelmeni

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Pelmeni mit Schmand und Schnittlauch

Pelmeni (russisch пельмени) sind ursprünglich aus Tatarstan und Sibirien stammende, in Wasser oder Brühe gekochte und mit Fleisch gefüllte Teigtaschen, die man entweder als Suppeneinlage oder als Hauptgericht isst. Heute zählen sie zu den russischen und ukrainischen Nationalgerichten.

Zubereitung

Schüssel mit Pelmeni in der Ukraine

Der Teig der Pelmeni besteht aus Mehl, Salz, Wasser und Ei. Er wird auf verschiedene Weisen zu kleinen, runden Teigblättchen verarbeitet, die mit Hackfleisch (Schwein, Rind, andere Fleischsorten) gefüllt und sorgfältig verschlossen werden. Anschließend werden die Pelmeni in einer Brühe gekocht. Teigtaschen mit Füllungen aus Kartoffeln, Kohl oder süßen Füllungen aus Frischkäse und Beeren heißen Wareniki. Am schnellsten und besten gelingen Pelmeni mit einer speziellen Form, in die das Hackfleischgemisch gegeben wird.

Pelmeni werden traditionell mit Smetana (Schmand) gegessen, aber auch mit zerlassener Butter und/oder Essig, mit Senf, mit einer Mischung aus gehacktem Knoblauch und/oder Zwiebeln, Pflanzenöl, Essig, Salz und Pfeffer oder mit einer der zahlreichen Saucenvarianten serviert.

Zur Haltbarmachung können Pelmeni eingefroren werden. In dieser Form sind sie auch im Einzelhandel bereits vorgefertigt im Angebot.

Etymologie und Verbreitung

Mini-Pelmeni (Schariki) in Moskau

Ähnliche Gerichte mit Teigtaschen gibt es auch in anderen Ländern Eurasiens. Pelmeni sind von Zusammensetzung und Zubereitung identisch mit der fleischhaltigen Variante der polnischen Pierogi (pierogi z mięsem) und den georgischen Chinkali sehr ähnlich. Von Teigtaschen anderer Regionen wie den italienischen Tortellini oder Ravioli, schwäbischen Maultaschen oder den chinesischen Jiaozi und Wan Tan unterscheiden sie sich durch die Füllung ausschließlich aus gewürztem Hackfleisch ohne jegliche Füllstoffe. Die jüdische Küche kennt Kreplach. Mantı und Buuds sind in Zentralasien weit verbreitet.

Zur Herkunft und Verbreitung der Pelmeni gibt es mehrere Theorien. Manche Kulturhistoriker sehen sie als Variante der chinesischen Jiaozi, die durch die Mongolen verbreitet worden seien. Andere halten eine Herkunft aus Persien für wahrscheinlicher und den Namen für eine Russifizierung des Begriffs pel'n'an aus der Sprache der Udmurten, eines Volksstammes im westlichen Uralgebiet. In dieser Sprache heißt pel ‚Ohr‘ und n'an ist ein Produkt aus Mehl; im Persischen ist nan die Bezeichnung für Brot. Zwischen den Udmurten und Persien soll es kulturelle Verbindungen gegeben haben. Die Teigtaschen der persischen Küche heißen aber joshpara.[1] Es heißt aber auch, dass Pelmeni ursprünglich aus Sibirien stammen, weil sie sich einfrieren und so lange lagern lassen.

Infolge der Zuwanderung von Menschen aus Russland oder mit russischen Wurzeln bereichern Pelmeni heute auch das kulinarische Angebot im deutschsprachigen Raum, insbesondere in den Ballungszentren (z.B. Berlin). Pelmeni werden sowohl im Fast Food-Segment (z.B. an Imbissbuden) als auch in Restaurants angeboten, darüber hinaus sind sie auch zur eigenen häuslichen Zubereitung im Lebensmittelläden erhältlich, die auch ein Angebot an Lebensmitteln für die russisch geprägte Küche bereithalten.

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. Alan Davidson, The Oxford Companion to Food, 2. Aufl. New York 2001, Artikel Pel'meni.

Siehe auch

Commons: Pelmeni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Pelmeni – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen