Península de Guanahacabibes
Península de Guanahacabibes | ||
Geographische Lage | ||
| ||
Koordinaten | 21° 54′ N, 84° 28′ W | |
Gewässer 1 | Golf von Mexiko | |
Gewässer 2 | Karibisches Meer | |
Fläche | 1 200 km² |
Die Península de Guanahacabibes ist eine Halbinsel an der Westspitze der Insel Kuba, die seit 1987 als Biosphärenreservat geschützt ist.
Guanahacabibes gehört zum Municipio Sandino in der Provinz Pinar del Río. Die Halbinsel hat eine Fläche von 1200 km² und ist kaum besiedelt. Das Gelände ist flach und besteht aus jungen Kalksteinformationen, die durch tropischen Karst stark gestaltet wurden. Es gibt viele Höhlen und Dolinen.
Geschichte
In der Phase der Radikalisierung der Kubanischen Revolution ließ Che Guevara auf Guanahacabibes ab Herbst 1960 ein Zwangsarbeitslager einrichten. Dorthin ließ er Mitarbeiter der Revolutionsregierung schicken, die oft nur vage definierten Verstößen gegen die von ihm propagierte „revolutionary Moral“ verdächtigt wurden. Sie sollten sich durch harte körperliche Arbeit bewähren und als „umerzogene“ Revolutionäre in den Regierungsapparat zurückkehren.[1] Die dort erstmals praktizierte Praxis der willkürlichen außergerichtlichen Internierung von Kubanern, denen keinerlei konkrete Straftaten vorgeworfen wurden, wurde in späteren Jahren wiederholt: Bekannteste Beispiele waren die von 1965 bis 1967 betriebenen Arbeitslager für Homosexuelle, Zeugen Jehovas und andere junge Männer.[2]
Zum Schutz der reichhaltigen Flora und Fauna wurde die Halbinsel 1987 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Für Strand- und Tauchtourismus gibt es eine Hotelanlage in María La Gorda auf der Südseite der Halbinsel. Es gibt eine Krokodilfarm (mit der endemischen Art Kuba- oder Rautenkrokodil (Crocodylus rhombifer)), die besichtigt werden kann.
Flora und Fauna
Die Nordküste der Halbinsel besteht hauptsächlich aus Mangrovenwäldern, während der südliche Küstenabschnitt von Sandstränden und Korallenbänken gesäumt ist. Die Vegetation abseits von der Küste ist ein Trockenwald, mit saisongrünen Gehölzen (Sträucher und meist niedrige Bäume). Bereiche die abgeholzt wurden sind Savannen. Niederschläge versickern sofort (Karst), dadurch ist außer extensiver Weidewirtschaft keine Landwirtschaft möglich. Das Gebiet ist sehr artenreich, vor allem die 172 Vogelarten sind bemerkenswert, unter ihnen Papageien, Eulen und der kleinste Vogel der Welt, der Hummelkolibri (oder Bienenelfe, Mellisuga helenae). Bemerkenswert sind die vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten[3], welche die Strände der Halbinsel zur Eiablage nutzen.
Weblinks
- Península de Guanahacabibes in der staatlichen kubanischen Online-Enzyklopädie EcuRed (spanisch)
- Parque Nacional Guanahacabibes in der staatlichen kubanischen Online-Enzyklopädie EcuRed (spanisch)
Einzelnachweise
- ↑ Helen Yaffé: Che Guevara: The Economics of Revolution. Palgrave Macmillan, Basingstoke 2009, S. 219–222 (englisch)
- ↑ Samuel Farber: The Resurrection of Che Guevara, in: New Politics, vol. 7, no. 1 vom Sommer 1998 (englisch)
- ↑ Artikel bei granma.cu vom 27.092006