Katastrophe
Unter einer Katastrophe versteht man eine schwerwiegende Veränderung der Verhältnisse. Die Auswirkungen der Veränderungen können mit gewohnten Mitteln nicht mehr bewältigt werden.
Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen (kata - eine Vorsilbe, die eine Umkehr oder Abwärtsrichtung ansagt; trephein als Verb: "wenden").
Der Zustand "Katastrophe" wird subjektiv empfunden und kommunikativ verbreitet. Er kann von einem persönlichen Notfall, örtlichen Schadenfällen (Desaster, disaster) bis zu einer großflächigen Zerstörung von Leben, Infrastruktur und Hilfsmöglichkeiten eines ganzen Lebensraumes, sogar bis zum Untergang ganzer Gesellschaften reichen. Im Bereich der Exekutive ist die Katastrophe eine Aufgabe des Katastrophenschutzes.
Eingetretene oder drohende Katastrophen, pragmatisch aufgezählt, wären:
- Nukleare Katastrophen (A-Gefahren)
- Seuchen (B-Gefahren)
- Chemiekatastrophen (C-Gefahren)
- Datennetzbezogene Katastrophen (D-Gefahren)
- Elektromagnetisch ausgelöste Katastrophen (E-Gefahren)
- Katastrophen durch Freisetzung von mechanischer und/oder thermischer Energie (F-Gefahren: Druck (Zusammenstöße, Orkane), Brand (Explosionen), wie z. B.
- Katastrophen der Luftfahrt,
- Katastrophen der Raumfahrt,
- Katastrophen der Seefahrt,
- Katastrophen der Binnenschifffahrt,
- Katastrophen im Schienenverkehr,
- Katastrophen im Straßenverkehr,
- aber auch Naturereignisse, denen Menschen ausgesetzt sind und die zum Ersticken, Ertrinken, Verdursten, Verhungern, Erfrieren, Verbrennen und Vergleichbarem führen (wie Meteoreinschläge, Vulkanismus, Lawinen, Erd- und Seebeben, Hochwasser, Waldbrände u.a.m.)
Begriff Großschadenslage
Eine Großschadenslage ist ein katastrophenartiger Ernstfall, d. h. Leben, Gesundheit und Versorgung von Menschen mit lebensnotwendigen Gütern, sowie die Umwelt und Sachwerte sind dermaßen gefährdet, dass für die Bekämpfung dieses Notstandes die Behörden, Einsatz- und Hilfskräfte unter einer zentralen Führung vereint werden müssen. Wenn eine Großschadenslage vorliegt bzw. ausgerufen wird ist es möglich besondere Hilfe von den Verantworlichen des Landes (Regierung) zu bekommen. So zum Beispiel überörtliche Hilfe von anderen Feuerwehren oder Geld.
Literatur
- Lars Clausen/Elke M. Geenen/Elisio Macamo (Hg.): Entsetzliche soziale Prozesse. Theorie und Empirie der Katastrophen, Münster (LIT-Verlag) 2003, ISBN 382586832X
- Zweiter Gefahrenbericht der Schutzkommission beim Bundesminister des Innern, Bonn (Bundesverwaltungsamt - Zentralstelle für Zivilschutz) 2001
- Ned Halley: Das große Buch der Katastrophen, Nürnberg 2000, ISBN 3788604999
- Das große Buch der Katastrophen, Wien 1998, ISBN 3850018830
- Die großen Katastrophen und Unglücksfälle, Gütersloh 1997, ISBN 357714551X
- Charles Perrow: Normale Katastrophen, Frankfurt 1992, ISBN 3593341255
- Karcev Chazanovskij: Warum irrten die Experten?, Berlin 1990, ISBN 3341005455
Weblinks
- Diakonie Katastrophenhilfe
- Informationen zum Katastrophenmanagement (englisch)
- Katastrophenforschungsstelle der Universität Kiel
Siehe auch: Debakel, Katastrophenschutz, Katastrophensoziologie, Zivilschutz