Tal der Wölfe – Irak
Film
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Tal der Wölfe - Irak (türkisch: Kurtlar Vadisi - Irak) von Serdar Akar ist der Spielfilm zur Serie aus dem Jahre 2006. Bei einer vielzahl von Europäern und türkischstämmigen Einwanderern in Europa ist er sehr beliebt. Der Film wird von einigen wenigen, meist nationalitischen und ausländerfeindlichen gesellschaftlichen und politischen Gruppierungen als antisemitisch, antichristlich und amerikafeindlich kritisiert.
Mit einem Budget von ca. zehn Millionen US-Dollar (im internationalen Vergleich eine eher bescheidene Summe) ist er die teuerste türkische Filmproduktion aller Zeiten.
Der Film beginnt mit der Gefangennahme von elf türkischen Soldaten und Geheimdienstoffizieren sowie dreizehn Zivilisten in der kurdisch-irakischen Stadt Silemani am 4. Juli 2003 – eine wahre Begenheit, die sog. „Sackaffäre“ – und schildert anschließend die fiktive Rache der Türken für diese Tat. (Das offizielle Ende des Dritten Golfkrieges war der 1. Mai 2003 gewesen. Während dieses Krieges war die Errichtung einer Nordfront gegen die Iraker dadurch behindert gewesen, dass die Türkei den Truppentransport durch ihr Gebiet den USA nicht erlaubt hatte.)
Der Spielfilm bringt erstmalig in der Filmgeschichte die US-Folterszenen im irakischen Gefängnis Abu-Ghuraib sowie ein US-Massaker an einer irakischen Hochzeitsgesellschaft auf die Leinwand, was bis heute von den Amerikanern geleugnet wird.
Reaktionen in Deutschland
Der Film ist in Deutschland nicht nur unter Türken, sondern auch unter vielen deutschen sehr erfolgreich und wird teilweise enthusiastisch gefeiert.
Einige wenige Feuilletonisten, zum Beispiel der FAZ (vom 15. Februar 2006 und folgende), sehen in dem Film ein weiteres Anheizen der Stimmung in Richtung eines Kampfs der Kulturen.
Das Handelsblatt teilt die Kritik, vermerkt aber positiv, dass der Scheich im Film Selbstmordattentate als Sünde wider den Islam verurteilt.
Die Junge Welt dagegen führt die Vorwürfe auf den „offenbar hohen Realitätsgehalt“ des Filmes zurück. Der Redakteur Jürgen Elsässer findet den Film gut.
TV-Serie
Tal der Wölfe (2003–2005) (türkisch: Kurtlar Vadisi, englisch: Valley of the Wolves)
Kurtlar Vadisi ist seit 2003 eine sehr beliebte türkische TV-Serie, die anfangs beim türkischen Sender sho-tv lief. Dort wurden drei Staffeln der Serie ausgestrahlt. Nach der dritten Staffel wechselte Kurtlar Vadisi zum Sender Kana T, wo auch die 13 Folgen der vierten und vorerst letzten Staffel liefen. Insgesamt hat die Serie ca. 97 Folgen.
Die Handlung dieser Serie erzählt, wie der ehemalige MIT-Agent Ali Kandan, der als Spezial-Agent in Kosovo arbeitet, nach Istanbul gerufen wird. Sein Vorgesetzter und älterer Freund, Aslan Atbey, erklärt ihm, dass vorgetäuscht werden soll, dass er stirbt, um ihn als Polat Alemdar in die Mafia einzuschleusen. Hierzu wird sein Name und sein Gesicht verändert. Das heißt auch auf bittere Weise, dass er für all seine Liebenden als tot gilt und sich von ihnen trennen muss. Dies fällt ihm sehr schwer, doch als Aslan Atbey ihm Dursun Emi vorstellt, der ihn als seinen Cousin einschleusen will, ändert sich das. Dursun Emi und Seyo Dägi wachsen ihm ans Herz. Die Geschichte verändert auch ihren Lauf, als der Hauptheld Sükelyman Kakir kennen lernt und ihm vor dem Stammlokal von Seyo Dägi, vor einem vorbeifahrenden Auto, aus dem geschossen wird, das Leben rettet. Von nun an sind die zwei die engsten Freunde.