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Kaisertreue Jugend

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Die Kaisertreue Jugend e.V. war eine monarchistische Organisation in der Weimarer Republik, die die Rechtsform eines eingetragenen Vereins hatte. Sie war besonders in der Reichshauptstadt Berlin aktiv und hatte dort häufige Zusammentreffen. Es wurden zudem auch regelmäßig Besuchsfahrten nach Doorn zum vormaligen, bis November 1918 als Kaiser amtierenden Wilhelm II. in dessen niederländischem Exil unternommen. Die neuen Mitglieder wurden dort dem Chef des Hauses Hohenzollern vorgestellt, der von den Anhängern des Vereins weiterhin als legitimer deutscher Kaiser betrachtet wurde.

Die Kaisertreue Jugend wurde 1922 gegründet. 1934 wurde sie durch die NSDAP aufgelöst. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs und der NS-Diktatur fanden sich einige überlebende Mitglieder in der Organisation Tradition und Leben wieder. Heute verfügt die kaisertreue Jugend über eine Website, die aktuell gehalten wird. Daher ist von einer Wiederaufnahme von Aktivitäten auszugehen (Stand Januar 2006).

Politischer Standpunkt

Die kaisertreue Jugend will nach Darstellung ihrer Website eine Erbmonarchie auf demokratisch-rechtsstaatlicher Grundlage erreichen. Sie fordert ein modernes und fortschrittliches König- und Preußentum und lehnt die Republik als Staatsformen vehement ab.

Zur Begründung dient einerseits die angebliche politische Unsicherheit, die in Republiken durch andauernde Wahlen und sich ständig ändernde politische Programme hervorgerufen werden, die keine langfristigen Perspektiven bieten. Als Beispiel wird dazu auf der Website die Staatsverschuldung genannt. Andererseits behauptet man dort, dass eine Ermächtigung einer einzigen Partei im Krisenfall, wenn es Volkes Wille ist, durchaus möglich wäre, da es in der Republik keine überparteilichen Institutionen gibt.

Bundeslied

Das Bundeslied der Kaisertreuen Jugend schrieb Hans von Felgenhauer (wohl 18631946).

Das Lied hat vier Strophen und wird zur Melodie des Deutschlandliedes gesungen. Die erste Strophe thematisiert die Freiheit, die zweite das Recht; die dritte vergleicht die Gegenwart mit der Kaiserzeit. Die vierte und letzte Strophe fordert auf, mutig für den Kaiser einzustehen, der Haß der Gegner würde vergehen.

Literatur

  • Heinrich Freiherr von Massenbach: Die hohenzollerntreue Bewegung in der Weimarer Zeit, Teil III, in: Tradition und Leben, Nr.158, S.14, Köln 1962