Benutzer:Bybbisch94/LitStip
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Diese Seite dient zur Dokumentationen der mithilfe der mir durch das Literaturstipendium zur Verfügung gestellten Literatur angelegten und überarbeiteten Artikel.
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Deutsche Kunstdenkmäler
- Georg Dehio
- Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen: BD I Regierungsbezirk Dresden
- ISBN 978-3422030435
- anhand der Literatur bearbeitete und angelegte Artikel
- Christoph Walther I
- Christoph Walther II
- Christoph Walther IV
- Andreas Walther I
- Andreas Walther II
- Andreas Walther III
in Arbeit befindliche Artikel
- Friedrich Weichelt,
- Kirche Zinnwald-Georgenfeld,
- Kirche Borna bei Oschatz und weitere Kirche,
- Bildhauerin Eva Backofen.
- Bildhauer Ernst Eduard Jungbluth
Friedrich Weichelt (* Dezember 1894 in Döbeln, Sachsen; † November 1961 in Dresden) war ein bedeutendster Sprengingenieur Deutschlands.
Leben
Friedrich Weichelt wurde als Sohn eines Sprengunternehmers in Döbeln geboren und besuchte die dortige Volksschule. Anschließend absolvierte er die Bürgerschule, damals als Höhere Volksschule bezeichnet[1], und die Ingenieurtechnische Fachschule in Dresden. Nach seiner Ausbildung erfolgte ein Praktikum im elterlichen Sprengunternehmen bei den verschiedensten sprengtechnischen Arbeiten in Kaligruben, Steinbrüchen, Tiefbohrungen und Tunnelauffahrungen.
Berufsleben
Nach der berufsbildenden Anstellung im Familienunternehmen absolvierte er Ingenieurstudium. Seit dem Jahr 1924 arbeitete er als selbstständiger Sprengingenieur für verschiedene Sprengstofffabriken und Zündmittelherstellern speziell für die besonderen Sprengkulturverfahren im Bereich der Landwirtschaft. Damit wollte man die Erträge und Gewinne steigern, um die landwirtschaftliche Produktion effektiver und rationeller zu gestalten.
bis 1945
Um fehlendes Fachpersonal auszubilden und zu schulen organisierte er sprengtechnische Lehrgänge. Somit konnte er seine Kenntnisse und Erfahrungen den Nachwuchskräften vermitteln. Die Prüfung und die Ausstellung der Befähigungsnachweise erfolgten nach Abnahme durch sachverständige Inspektoren der staatlichen Prüfbehörde der Ministerien des Innern für Wirtschaft und Arbeit der jeweiligen Regionen. Ab dem Jahr 1934 arbeitete er nebenberuflich für Forschungsinstitute und in Fachausschüssen für Übertagesprengungen an der Freiberger Bergakademie auf dem Gebiet der Sprengstoff und Zündmittelherstellung und der Technik deren Anwendung. An der Bergschule Siegen (heute Sprengschule Siegen) wirkte ab dem Jahr 1941 als Dozent für Sprengtechnik. Er schrieb und verfasste Fachkomentare für Sprengwesen in den Fachzeitschriften. Seine Forschungsresultate und Kenntnisse über seine eigenen durchgeführten Verschiedenstlichen Sprengarbeiten übermittelte er auf wissenschaftlichen Schulungen und Tagungen. Folglich erschien 1934 ein Taschenbuch für den Sprengmeister als Leitwerk für Sprengarbeiten, gemeinsam mit dem Sachkundigen im Schiesswesen, Oberregierungsrat Dr.Ing. Denker, verstorben im Jahr 1934. Auf dessen Grundlage erweiterte er es zum Handbuch der gewerblichen Sprengtechnik für Sprengmeister, Techniker und Ingenierure. Dieses Fachbuch dient noch heute als Grunglage der Sprengausbildung und wird ständig erweitert.
nach 1945
Weichelt verblieb nach 1945 in Ostdeutschland, wo ihn ein grosses Aufgabengebiet an zerstörten Industrieanlagen, flächenmässig zerstörten Städten und Verkehrsbauten erwartete. Im Jahr 1946 wurde die Wiederaufnahme der sprengtechnischen Ausbildung in Halle bis 1948 durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsinstitutes für Steine und Erden der Geologischen Landesanstalt fanden die ersten sprengtechnischen Ausbildungen unter Leitung des Sprengingenieures Friedrich Weichelt statt. Mit Beginn der Ausbildung wurde zugleich zwischen Sprengarbeiten über und unter Tage unterschieden. Anfang der fünfziger Jahre setzte er seine Lehrtätigkeit in Dresden bis zu seinem Tod im Jahr 1961 fort. Im Jahr 1950 erschien sein Fachbuch Handbuch der gewerblichen Sprengtechnik für Sprengmeister, Techniker und Ingenieure in der Industrie der Steine und Erden, im Baugewerbe und Brunnenbau, in der Forst- und Landwirtschaft, welches noch heute die Grundlagen der Sprengausbildung darstellt. Die sprengtechnischen Grundlehrgänge umfassten die Abbruchsprengungen mit dem Schwerpunkt für Ruinenbeseitigung und Enttrümmerung:
- Mauerwerkssprengungen,
- Betonsprengungen,
- Stahlsprengungen,
- Holzsprengungen.
- Erdsprengungen.
Die Ausstellung der Befähigungsnachweise erfolgten nach Ablegen der Prüfung und Abnahme durch sachverständige Arbeitsinspektoren der Arbeitsämter. Den Aufbau in der DDR nach dem Krieg arbeitete er massgeblich als verantwortlicher Sprengingenieurs bei vielen Grossprojekten wie zum Beispiel
- Enttrümmerung der Großstädte,
- Bau der Rappbode-Talsperre,
- Bau des Rostocker Überseehafens.
Er leitete Kammersprengungen und übernahm Projektierungsarbeiten für Spezialsprengungen, zudem war er als Gutachter sprengtechnisch auch international für wichtige Bauvorhaben sehr gefragt.Sein grosses Interesse galt der Ausbildung und Weiterbildung von neuen Mitarbeitern im Sprengwesen. Es fanden unter seiner verantwortlichen Leitung Grund -und Weiterbildungslehrgänge für alle Bereiche der Sprengtechnik
- Bergbau,
- Abbruchsprengungen,
- Land -und Forstwirtschaft,
- Kammersprengungen,
- Großbohrlochsprengungen,
- Unterwassersprengungen,
- Gewinnungssprengungen für Steine -und Erdenindustrie,
- Eissprengungen,
- Betonsprengungen,
- Stahlsprengungen
statt. Paralell zu den Lehrgängen wurden auch Arbeitsschutzinspektoren und Sicherheitsbeauftragte ausgebildet und geschult. Für seine durchgeführten Schulungen fertigte er eigenhändig Zeichnungen und Skizzen für jeden Lehrgangsteilnehmer an. Damit seine Lehrtätigkeit für jedermann verständlich wurde, dokumentierte und fotgraphierte er seine Sprengungen. So entstanden über 3000 Bilddokumente. Bis zu seinem Tod im Jahr 1961 bildete er über 2000 Sprengberechtigte (Sprengmeister) und Sprengingenieure aus. Sein fachlicher Nachlass ist im Besitz der Sprengschule Dresden.