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Reșița

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Reșița
Reschitza / Reschitz
Resicabánya
Решица / Rešica
Reșița (Rumänien)
Reșița (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Caraș-Severin
Koordinaten: 45° 18′ N, 21° 53′ OKoordinaten: 45° 18′ 21″ N, 21° 53′ 19″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 208 m
Einwohner: 73.282 (20. Oktober 2011[1])
Postleitzahl: 320xxx
Telefonvorwahl: (+40) 02 55
Kfz-Kennzeichen: CS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2012)
Gemeindeart: Munizipium
Gliederung: Reșița, Câlnic, Cuptoare, Doman, Moniom, Secu, Țerova
Bürgermeister : Mihai Stepanescu (USL)
Postanschrift: Piața 1 Dec 1918, nr. 1 A
loc. Reșița, jud. Caraș-Severin, RO-320084
Website:
Lage von Reșița im Kreis Caraș-Severin

Reșița [ˈrɛʃit͡sa] (deutsch Reschitza oder auch Reschitz, serbisch Решица / Rešica, ungarisch Resicabánya) ist eine Stadt in Rumänien. Sie ist der Verwaltungssitz des Kreises Caraș-Severin im Banater Gebirge. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 85.000 (2007).

Geographische Lage

Reșița liegt im Nordwesten des Kreises Caraș-Severin, am Mittellauf des Flusses Bârzava, im Dognecea-Gebirge. Die Stadt ist ein bedeutendes Eisen- und Stahlrevier mit einer traditionsreichen Eisenhütte mit Hochöfen. Elektrogeräte, Chemikalien, Maschinen und Metalle werden hier hergestellt. Funde aus neolithischer und römischer Zeit beweisen, dass die Stelle der heutigen Stadt seit langem besiedelt ist. Im 18. Jahrhundert wurde Reșița mit dem Bau einer Gießerei Zentrum der Metallverarbeitung.

Nachbarorte

Bocșa Ezeriș Caransebeș
Dognecea Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Secu
Oreșe Carașova Văliug

Wirtschaft

Reșița (rotes Viereck) - Rumänien - Nachbarorte: Timișoara, Hunedoara, Drobeta Turnu Severin, Smederevo (Serbien)

Der jahrzehntelang als rumänisches Paradestahlwerk geführte Betrieb geht auf eine Gründung der österreichischen Lokomotivfabrik der Staatseisenbahngesellschaft zurück. Bis 1918 wurden allerdings nur sieben Dampflokomotiven in Reșița gefertigt, eine nennenswerte Lokomotivproduktion begann erst in den 1920er Jahren. Reșița produzierte bis etwa 1960 Dampflokomotiven, darunter zahlreiche Nachbauten von deutschen Lokomotivkonstruktionen sowie als Baureihe 764.4 eine Modifikation des MÁVAG-Typs 70 für Waldbahnen. Diese Baureihe ist insofern interessant, als zahlreiche Exemplare dieser Baureihe in den letzten Jahren an Museums- und Touristikbahnen in ganz Europa gelangten (darunter u.a. nach Serbien, Ungarn, Österreich, Tschechien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland).

Seit 2008 befindet sich das Stahlwerk im alleinigen Besitz der TMK Europe GmbH in Köln und produziert vorwiegend Rohrknüppel, die zur Herstellung von nahtlosen Rohren verwendet werden.

Im Jahre 1945 wurde in Reșița ein Pkw mit der Bezeichnung Malaxa gebaut, nach dem rumänischen Industriellen Nicolae Malaxa benannt. Die Produktion musste bald wieder eingestellt werden, da die Anlagen in die Sowjetunion verbracht wurden.

Erst 1988 wurde – vor allem aus Energieeinsparungsgründen – die Straßenbahn Reșița eröffnet, welche bis 2011 quer durch das Tal verkehrte. In Reșița fuhren 21 Straßenbahnen des Typs GT8 der Firma DUEWAG, die ab 1996 aus Dortmund übernommen wurden, darüber hinaus auch Straßenbahnen aus Frankfurt am Main.

Demografie

Volkszählung[2] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1880 14616 6557 592 5428 2039
1890 18448 6876 967 8150 2455
1910 23625 8465 2814 10471 1875
1930 25307 10023 2217 11488 1579
1941 30996 14129 1944 12815 2108
1977 84786 67388 4522 9650 3226
1992 96918 84874 3781 5046 3217
2002 84026 76250 2701 2341 2734

Sehenswürdigkeiten

  • Freilicht-Dampflokmuseum mit der ältesten (1872) in Reșița gebauten Lokomotive
  • Geschichtsmuseum mit wichtigen archäologischen Exponaten aus dem Bereich des Erzbergbaus und Hüttenwesen
  • Der größte Teil des Stahls, der für den Bau des Eiffelturms verwendet wurde, kommt aus Reșița.
  • Die Materialseilbahn Reșița gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Universitätsstadt

1971 wurde in Reșița das Institut für Betriebsingenieure als Außenstelle der Polytechnischen Universität Timișoara gegründet. Damit wollte man vor Ort einem akuten Bedarf der Schwerindustrie des Banater Berglands nachkommen: Betriebsingenieure für Metallurgie, Maschinen- und dem Bergbau nachgelagerte Wirtschaftsbereiche, Fachleute für Laboranalysen usw. ausbilden.

20 Jahre später wurde die eigenständige Hochschule „Eftimie Murgu“ gegründet. Den Namen verdankt die Hochschule dem orthodoxen Pfarrer und Revolutionär der 1848er-Jahre, der sich in der Banater nationalen Bewegung der Rumänen engagiert hatte. Neben dem traditionellen Ingenieurwesen wird heute auch Management, Theologie, Betriebswirtschaft und Buchhaltung sowie Öffentliche Verwaltung unterrichtet.[3]

Söhne und Töchter der Stadt

  • Rolf Bossert (1952–1986), rumäniendeutscher Schriftsteller
  • Cristian Chivu (* 1980), Fußballspieler
  • Jan Cornelius (* 1950), rumäniendeutscher Schriftsteller
  • Luminița Dobrescu (* 1971), Schwimmerin[4]
  • Ciprian Foias (* 1933), Mathematiker
  • Cristina Marton (* 1974), rumänische Pianistin
  • Max Meier (1863–1919), Industrieunternehmer
  • Julius Meier-Graefe (1867–1935), Kunstkritiker, Kunstforscher
  • Cosmin Moți (* 1984), Fußballspieler
  • Bernd Philips, Entwickler
  • Florin Șerban (* 1975), Filmregisseur
  • Werner Stöckl (* 1952), Handballspieler (Weltmeister 1974)[5]
  • Alexander Tietz (1896–1978), Lehrer und Schriftsteller
  • Teodora Ungureanu (* 1960), Turnerin (Olympiasiegerin 1976, Montreal)[6]
  • Zeno Nikolaus Oanà (*1973 ) Judoka, Doppelweltmeister Judo WIBK , Head Coach Liechtenstein Judoteam

Galerie

Siehe auch

Commons: Reșița – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB)
  2. kia.hu (PDF; 858 kB), E. Varga: Statistik der Einwohnerzahlen nach Ethnie im Kreis Caraș-Severin laut Volkszählungen von 1880 - 2002
  3. adz.ro, ADZ, Werner Kremm: Drei Ehrendoktoren zum 40. Gründungsjubiläum. Bildungsminister Daniel Funeriu an Reschitzaer „Eftimie Murgu“-Universität, 17. Oktober 2011
  4. Marius Moraru im Gespräch mit Luminița Dobrescu, am 15. Juni 2009 bei caon.ro (rumänisch)
  5. Werner Stöckl bei banaterra.eu
  6. Teodora Ungureanu bei romanian-gymnastics.com