Red Bull
[[ Als Folge des deutschen Einwegpfandes gibt es seit 2008 Red Bull auch in 250-ml-PET-Dosen sowie in 330-ml-PET-Flaschen. Diese wurden hauptsächlich für Discounter wie z. B. Netto Marken-Discount entwickelt, um auch dort Red Bull anbieten zu können, ohne andere Getränkedosen aus Aluminium oder Weißblech zurücknehmen zu müssen.
Red Bull ist kein alkoholisches Getränk, es wird jedoch in Lokalen oft als Longdrink mit Wodka gemischt unter dem Namen Flügerl (Anspielung auf ein Red-Bull-Motto) (in der Schweiz wird der Name Gummibärli verwendet), Vodka Energy (Red Bull mit klarem Wodka), FlyingHirsch oder auch kurz Flirsch (Red Bull mit Jägermeister), Ferrari (Red Bull mit rotem Wodka, auch RedRed) oder Vodkabull (Red Bull mit schwarzem Wodka) angeboten, obwohl die Dosen in manchen Ländern mit der Warnung „nicht mit Alkohol mischen“ beschriftet sind.
Heute ist Red Bull in rund 166 Ländern erhältlich und verkaufte 2013 über 5,38 Milliarden Dosen. Dadurch stieg der Umsatz auf mehr als 5 Milliarden Euro.[1] Trotz zahlreicher Nachahmerprodukte hält Red Bull deutschlandweit einen Marktanteil von etwa 26 % bei den Energy Drinks (Stand von 2010). In den USA liegt der Marktanteil bei knapp 40 % (Stand 2011).[2]
Nebenvarianten
Seit 20. Oktober 2009 wird in Deutschland der Red Bull Energy Shot angeboten. Der „Energy Shot“ ohne Kohlensäure wird in pfandfreien Kunststofffläschchen mit 60 ml Inhalt angeboten, wobei der Koffeingehalt mit 133 mg/100 ml höher ist als bei den üblichen Red-Bull-Dosen. Somit enthält ein „Energy Shot“ in 60 ml die gleiche Menge Koffein wie eine 250-ml-Dose reguläres Red Bull.[3]
Laut Information der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)[4] handelt es sich bei den sogenannten Energy shots um keinen Energydrink im herkömmlichen Sinn, sondern diese Produkte werden als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Auf den Fläschchen der Red-Bull Energy Shot Labels ist in Österreich folgender Sicherheitshinweis abgedruckt, welcher aufgrund der Nahrungsergänzungsmittelverordnung verpflichtend ist:

{{Zitat
|Text=Seit September 2011 gibt es zusätzlich sogenannte Special Editions von Red Bull Energy Drink in drei Geschmacksrichtungen: als Red Edition (Cranberry), Blue Edition (Heidelbeere) und Silver Edition (Limette). Jede Sorte kostet jeweils genau so viel wie ein herkömmliches Red Bull. Die Special Editions basieren auch auf der gleichen Formel wie Red Bull Energy-Drink. Ähnliche Variationen gab es bereits zuvor. Damals in den Geschmacksrichtungen Frucht, Cola (nicht zu verwechseln mit dem Red-Bull-Cola) und Kaffee.
Inhaltsstoffe
Zutaten laut Angabe auf der Dose sind (in Österreich und Deutschland, Red Bull mit Zucker): Wasser, Saccharose, Glucose, Säureregulator Natriumcitrate, Kohlensäure, Taurin (0,4 %), Glucuronolacton (0,24 %), Koffein (0,03 %), Inosit, Vitamine (Niacin, Pantothensäure, B6, B12), Aroma, Farbstoffe (einfache Zuckerkulör, Riboflavin).

Zutaten laut Angabe auf den Energy-Shot-Flaschen (60 ml) sind (in Deutschland): Wasser, Saccharose, Glucose, Taurin (1 g auf 60 ml), Säuerungsmittel Zitronensäure, Säureregulator Natriumcitrate, Koffein (80 mg je 60 ml), Glucuronolacton, Inosit, Vitamine (Niacin, Pantothensäure, B6, B12), Süßungsmittel Sucralose, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure, Aroma, Farbstoffe (einfache Zuckerkulör, Riboflavin).
Wirkungen
Mentale Leistungseffekte
Red Bull (wie auch andere Energy-Drinks) steigert angeblich die momentane geistige Leistungsfähigkeit, was sich an einer schnelleren Reaktionszeit beispielsweise bei Entscheidungsaufgaben, einer besseren Konzentration und einer Verbesserung der Erinnerungsleistung bei Gedächtnisaufgaben zeigen soll.[5] Die leistungssteigernden Effekte seien hauptsächlich mit der Coffeinwirkung[6], aber möglicherweise auch mit der speziellen Kombination der Inhaltsstoffe[5] zu erklären.[5][6]
Es gibt jedoch auch Studien,[7][8] die das Gegenteil behaupten und nahelegen, dass ein gesunder Mittagsschlaf von 50 bis 60 Minuten die gleichen, sogar bessere Ergebnisse erzielen kann. In dieser Studie wird in Betracht gezogen, dass die scheinbaren Verbesserungen der Leistungsfähigkeit bei der Aufnahme von Koffein möglicherweise auf eine Aufhebung von Entzugserscheinungen durch die Koffeinzufuhr bei den Testpersonen zurückzuführen sind.
Sportliche Leistungseffekte
Die sportliche Leistungsfähigkeit wird durch Red Bull (und vergleichbare Produkte) vermutlich zum Teil positiv beeinflusst. Dies dürfte nicht nur auf die Coffeinwirkung, sondern auch auf die Kombination der verschiedenen Inhaltsstoffe zurückzuführen sein.[5][9][10][11]
Mit dem Ausdruck „anaerobe Leistungsfähigkeit“ bezeichnet man die Muskelleistung, welche ohne (oder mit deutlich ungenügender) Sauerstoffversorgung produziert werden kann. Im Wingate-Test, bei dem auf einem Fahrradergometer für 30 Sekunden mit maximaler Geschwindigkeit gegen einen größeren, konstanten Widerstand getreten wird, ergab sich bei drei Runden mit jeweils zwei Minuten Erholungszeit dazwischen keine Leistungsverbesserung oder -verschlechterung durch Red Bull.[12] Auch eine weitere randomisierte Doppelblindstudie mit Studenten ergab keine besseren Wingate-Testleistungen durch Red Bull.[13] Im gewissen Gegensatz dazu stellten Alford u. a. eine Leistungsverbesserung bezüglich der Aufrechterhaltung der maximalen Geschwindigkeit auf dem Fahrradergometer fest.[5] Bei drei Serien Bankdrücken mit einer Belastung von 70 % der Maximalkraft und einer Pause von jeweils einer Minute dazwischen zeigte sich eine statistisch signifikante Leistungssteigerung in Form von mehr möglichen Wiederholungen durch Red Bull.[12]
Die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit bezeichnet die Leistung, welche mit vollständiger Sauerstoffversorgung produziert werden kann. Alford u. a. stellten eine statistisch signifikante Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit auf dem Fahrradergometer im Bereich von 65 bis 75 % der maximalen Herzfrequenz fest.[5] Auch Geiss u. a. stellten bei Ausdauersportlern eine Verbesserung der aeroben Ausdauer fest, die von der Kombination der Substanzen und dem Vorhandensein von Taurin abhingen.[11]
Echokardiographische Untersuchungen an trainierten Ausdauersportlern ergaben einen messbaren Einfluss von Red Bull auf die Herzmuskelarbeit, der die reine Koffeinwirkung überstieg.[9] Die Beibehaltung einer maximalen Geschwindigkeit auf dem Fahrradergometer wird durch Red Bull positiv beeinflusst.[5]
Mögliche Gesundheitsrisiken
Das in Kanada verkaufte Red Bull ist eine koffeinierte Version des thailändischen Krating Daeng. Bis Ende 2004 durfte es nicht in Kanada verkauft werden. Nun müssen die zum Verkauf zugelassenen Dosen einen Warnhinweis tragen:
- Achtung: Enthält Koffein. Nicht empfohlen für Kinder, schwangere oder stillende Frauen, Personen mit Koffeinsensibilität; nicht mit Alkohol mischen. Nicht mehr als 500 Milliliter pro Tag konsumieren.
Derartige Warntexte sind auf den in den USA oder in Großbritannien verkauften Dosen nicht angebracht.
Personen, die mehr als 2–5 Dosen innerhalb von 24 Stunden konsumiert hatten, empfanden teilweise Symptome wie Unwohlsein, Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Blähungen oder Schlaflosigkeit. Ärzte und Ernährungswissenschaftler warnen vor den Gefahren eines übermäßigen gemeinsamen Genusses von Alkohol und Koffein. Ihre Warnungen werden oft ignoriert, da Red Bull insbesondere bei intensivem Alkoholgenuss häufig als Mittel gegen Müdigkeit eingesetzt wird.
Ein Test der Zeitschrift Öko-Test kam im Jahr 2007 zu dem Ergebnis, dass das Getränk zu viel Zucker, überflüssige Vitamine und problematische Inhaltsstoffe aufweist. Die Gesamtnote des Tests war Mangelhaft.[14] Unter anderem betonte das Magazin, dass das Getränk wie die meisten Produkte seiner Klasse für Sportler ungeeignet ist, da der hohe Zuckergehalt die Flüssigkeitsaufnahme in den Körper blockiert.
Red Bull belastet wie auch andere zuckerhaltige Getränke den Zahnschmelz und kann einen Beitrag zu dessen Schädigung leisten.[15]
Werbung
Den kommerziellen Erfolg verdankt das im Vergleich zu anderen „Soft Drinks“ relativ teure Getränk neben der nachgesagten belebenden Wirkung vor allem der Werbung (bekanntester Slogan: „Red Bull verleiht Flügel“). Urheber des Slogans, sowie der gesamten Comic-Spot-Kampagne, ist Johannes Kastner mit seiner Agentur Kastner & Partners.[16]
Weiterhin sponsert Red Bull eine Vielzahl sportlicher Veranstaltungen, vor allem im Bereich Extremsport. Zu den bekanntesten Veranstaltungen gehören die Freestyle-Motocross-Serie „Red Bull X-Fighters“ sowie die Luftrennen-Serie „Red Bull Air Race Series“ und „Red Bull Crashed Ice“. Außerdem engagiert sich Red Bull mit den beiden Teams Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso in der Formel 1. Seit 10 Jahren ist Red Bull auch für das Sponsoring der Breakdance-Weltmeisterschaft Red Bull BC One bekannt. Weitere bekannte Veranstaltungen sind der Red Bull Flugtag und das Red Bull Seifenkistenrennen.
In den Bereichen Fußball und Eishockey ist Red Bull als Sponsor der Vereine RB Leipzig, FC Red Bull Salzburg, New York Red Bulls, Red Bull Ghana, Red Bull Brasil sowie EC Red Bull Salzburg und EHC Red Bull München vertreten.
Weltweite Aufmerksamkeit erregte der von Red Bull finanzierte Stratosphären-Sprung Red Bull Stratos von Felix Baumgartner. Der TV-Sender n-tv übertrug den Sprung in Deutschland an einem Sonntagabend live und erreichte mit 7,1 Millionen Zuschauern kurzzeitig einen Marktanteil von 19,9 Prozent.[17]
Im Oktober 2014 wurde Red Bull wegen seiner generell irreführenden Werbung "Red Bull verleiht Flügel" vor einem New Yorker Gericht verklagt. Das Unternehmen stimmte einem gerichtlichen Vergleich zu und zahlte dem Kläger 13 Mio. Dollar Schadensersatz.[18]
Unglücksfälle
Das auf Extremsportarten fokussierte Marketing von Red Bull wird seit 2009 kritisiert. Bei Red-Bull-Veranstaltungen und Aktionen im Zusammenhang mit Werbemaßnahmen sind eine Reihe von Sportlern tödlich verunglückt.[19][20][21]
Zu den bekannt gewordenen Unglücken zählen:
- Der Motorradfahrer Toriano Wilson verunglückte beim „Red Bull AMA U. S. Rookies Cup“ am 17. August 2008 tödlich. Er wurde von den nachfolgenden Fahrern überrollt.
- Der US-Amerikaner Caleb Moore wurde am 24. Januar 2009 bei den „Winter X-Games“ bei einem Backflip von seinem Schneemobil getroffen; er verstarb wenige Zeit später.[22]
- Shane McConkey kam am 26. März 2009 bei einem Fallschirmsprung vom Sass Pordoi um.
- Eli Thompson kam am 28. August 2009 bei einem Sprung mit dem Wingsuit um.
- Der Basejumper Ueli Gegenschatz verunglückte am 11. November 2009 beim Sprung vom Sunrise Tower in Zürich und starb zwei Tage später.
- Am 28. Februar 2013 starb der japanische Motocrossfahrer Eigo Sato beim Training für „Red Bull X-Fighters“ bei einem missglückten Backflip.
- Guido Gehrmann starb am 1. Mai 2013 beim Absturz seines Microjets Bede BD-5.[23]
Literatur
- S. C. Forbes, D. G. Candow, J. P. Little, C. Maqnus, P. D. Chilibeck: Effect of Red Bull energy drink on repeated Wingate cycle performance and bench-press muscle endurance. In: International Journal of Nutrition and Exercise Metabolism. Band 17, Nr. 5, 2007, S. 433–444, PMID 18046053.
- Erin Mueller, Leah Rado, Megan Weise, Trevor Cass: Effects of Red Bull on Wingate Testing of College ages Students. In: Journal of Ungraduate Kinesiology Research. Band 2, Nr. 2, 2007, S. 12–18 (Pdf-Fulltextversion (englisch)).
- Wolfgang Fürweger: Die Red-Bull-Story. Der unglaubliche Erfolg des Dietrich Mateschitz. Ueberreuter, Wien 2008, ISBN 978-3-8000-7321-4.
Zu dem ist Red Bull sehr ungesund. Bitte beachten ==
- ↑ Red Bull Unternehmen. energydrink-at.redbull.com, abgerufen 5. Mai 2014
- ↑ Red Bull Marktanteil. statista.com, abgerufen 5. Mai 2014
- ↑ Red Bull stellt neuen „Energy Shot“ vor. planetsnow.de, abgerufen 5. Mai 2014.
- ↑ AGES Website
- ↑ a b c d e f g C Alford, H Cox, R. Westcott: The effects of red bull energy drink on human performance and mood. In: Amino Acids. Band 21, Nr. 2, 2001, PMID 11665810.
- ↑ a b F. van den Eynde, P.C. van Baelen, M. Portzky, K. Audenaert: Energy drink effects on cognitive performance. In: Dutch Journal of Psychiatry (Tijdschrift voor Psychiatrie). Band 50, Nr. 5, 2008, S. 273–281 (Abstract).
- ↑ SC Mednick, DJ Cai, J Kanady, SP. Drummond: Comparing the benefits of caffeine, naps and placebo on verbal, motor and perceptual memory. PMID 18554731
- ↑ Caffeine No Substitute for a Nap to Enhance Memory
- ↑ a b M Baum, M Weiss: The influence of a taurine containing drink on cardiac parameters before and after exercise measured by echocardiography. In: Amino Acids. Band 20, Nr. 1, 2001, S. 75–82, PMID 11310932.
- ↑ Eli W. Erlick: Red Bull Energy Drink: „Special Ingredients“ or a Caffeine and Sugar Effect? (PDF; 13 kB) In: Project Number J1510. California State Science Fair, 2007, abgerufen am 21. Juli 2008 (englisch).
- ↑ a b K. R. Geiß, I. Jester, W. Falke, M. Hamm, K.-L. Waag: The effect of a taurine-containing drink on performance in 10 endurance-athletes. In: Amino Acids. Band 7, Nr. 1, 1994 (Abstract).
- ↑ a b SC Forbes, DG Candow,, JP Little, C Maqnus, PD Chilibeck: Effect of Red Bull energy drink on repeated Wingate cycle performance and bench-press muscle endurance. In: International Journal of Nutrition and Exercise Metabolism. Band 17, Nr. 5, 2007, S. 433–444, PMID 18046053.
- ↑ Erin Mueller, Leah Rado, Megan Weise, Trevor Cass: Effects of Red Bull on Wingate Testing of College ages Students. In: Journal of Ungraduate Kinesiology Research. Band 2, Nr. 2, 2007, S. 12–18 (PDF Volltext).
- ↑ Ökotest, Nr. 8/2007, S. 28 ff.
- ↑ BM Owens: The potential effects of pH and buffering capacity on dental erosion. In: General Dentistry. Band 55, Nr. 6, 2007, S. 527–531, PMID 18050578.
- ↑ Wolfgang Fürweger: Die Red-Bull-Story. Der unglaubliche Erfolg des Dietrich Mateschitz. Ueberreuter, Wien 2008, ISBN 978-3-8000-7321-4, S. 18 ff.
- ↑ Besser als ARD-„Tagesschau“: Baumgartner bringt n-tv Traumquote. Spiegel online Kultur, 15. Oktober 2012.
- ↑ derenergieblog.de: Red Bull werden die Flügel gestutzt
- ↑ Tod eines Extremsportlers: Scharfe Kritik an Red Bull. diepresse.com, abgerufen am 19. November 2009.
- ↑ Helmar Büchel: Die dunkle Seite von Red Bull. Dokumentarfilm in Das Erste (2013), abgerufen am 9. Mai 2013
- ↑ Marcus Hellwig: Achter tödlicher Unfall. Das Red-Bull-Drama. bild.de vom 5. Mai 2013, abgerufen am 14. Mai 2014
- ↑ xgames.espn.go.com
- ↑ heute.at